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Ratlos im Umgang mit der Mutter meiner Freundin

M
Hallo Willan: Wahrscheinlich ist es meine eigene Geschichte, die hier ein Stück auch eine Rolle spielt. Bekanntlich spielen die Eltern auch eine Rolle bei der Partnerwahl. Ich habe eine starke Mutter, zu der ich ein gutes Mutter-Sohn Verhältnis habe, von der ich mich jedoch auch abgrenzen kann. Eine Partnerin die mir zu Füssen liegt und nach Feierabend die Zeitung an die Couch bringt, die will und brauche ich nicht.

Wie Sabine gestern schrieb, ich werde die nun restlichen 7 Tagen bis zu ihrer Rückkehr aus dem Urlaub nutzen um mich neu zu positionieren. Ich bin ein sehr harmoniebedürftiger Mensch, der von solchen Ereignissen wie ich sie hier beschreibe gl. doppelt getroffen ist. Hier in den Austausch zu gehen stabilisiert mich und bringt mir ein Stück mehr emotionale Distanz zu den Dingen.

Nebenbei ... ich hole meine Freundin und ihre Eltern vom Flughafen ab und habe dann insbesondere die Mutter 90 Min. im Auto, das wird sich lustig!

20.04.2018 10:39 • #31


M
Hallo Honka, ich stimme die in allen Punkten zu. Ich werde dieses Verhältnis mit der Mutter nicht aufbrechen können. In diesem Zusammenhang fällt mir auch noch ein Ereignis von vor 8 Jahren ein, wo wir uns bei der Arbeit nur als Kollegen kennengelernt hatten u. jeder von uns noch in seiner damaligen Beziehung stand. Die Kollegin, mit der sie unmittelbar zusammengearbeitet hatte, erzählte mir letztes Jahr, sie hatte damals auch den Eindruck (Telefonate die sie zufällig mitbekam), meine heutige Freundin hätte schon damals komplett unter der Fuchtel der Mutter gestanden.

Der Kracher ... als meine heutige Freundin damals die Institution wechselte, wollte sie mit Kollegin freundschaftlich im Kontakt bleiben, was ja nicht selten vorkommt wenn man sich gut versteht. Damals wohnte sie noch bei ihren Eltern, als meine Kollegin (die sehr ruhig u. absolut höflich ist !) dann dort einmal anrief, hatte sie die Mutter am Telefon ... Bingo! ... Meine Kollegin berichtete mir dann, die Tochter war nicht zu Hause und musste sich die Frage von der Mutter gefallen lassen Was wollen Sie von meiner Tochter... Da bleibt keine Frage mehr offen und zeigt allzu deutlich welches Spiel gespielt wird. Meine Freundin bestreitet es natürlich und spricht wahrscheinlich v. einem Missverständnis am Tel. ... klar was sollte sie auch anderes tun, als das eheähnliche Verhältnis zu decken und zu schützen.

Vielleicht wird die Mutter/Tochter Beziehung in der Therapie, die meine Freundin für sich zum Sommer anstrebt, zu Thema werden und wenn die Therapeutin auf Zack ist das Thema als neutrale 3. Person kritisch zu behandeln.

Aber darauf hoffe ich nicht, sondern werde mich für mich selber positionieren um einen gesunden Umgang mit der Mutter zu finden, der aus einer größtmöglichen Distanz besteht!

20.04.2018 11:19 • x 1 #32


A


Ratlos im Umgang mit der Mutter meiner Freundin

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H
Micki43
Super!
Beobachten und Distanz ist bei diesem Problem das Beste.

20.04.2018 11:29 • #33


megan
dieses zusammenglucken der beiden
kann auch ein hinweis darauf sein, dass männer im allgemeinen nicht für voll genommen werden

ich persönlich halte mich von männern fern, bei denen ich merke, dass sie bezüglich mann-frau in schubladen denken und dem anderen geschlecht von vornherein attribute zu- oder absprechen

mit solchen leuten, habe ich die erfahrung gemacht, kommt man nie an den punkt, dass sie einen als individuum wahrnehmen

kein wunder dann, wenn man/frau sich nicht geliebt fühlt
was hast du in dem punkt für erfahrungen mit ihr?

zb verwendet sie häufig wörter wie immer, nie oder gar nicht im zusammenhang mit dir?

20.04.2018 13:11 • #34


H
[quote=megan]dieses zusammenglucken der beiden
kann auch ein hinweis darauf sein, dass männer im allgemeinen nicht für voll genommen werden quote]

Genau so ist es... der jetzige Partner hat nichts zu sagen und seine Meinung ist unwichtig. Die Meinung des Familienmitglied ist bestimmend und auch sein leben wird dabei mit einbezogen.

Der Mensch der so erzogen wurde ist in meine Augen eine bedauernswerte Persönlichkeit.Tochter oder Sohn müssen erst in eine Therapie, um die Erziehungsmethoden zu verarbeiten um ein selbständiges Leben führen zu können.

20.04.2018 13:35 • x 1 #35


megan
therapie macht aber nur sinn, wenn der betroffene es will
sonst ist keine hoffnung da

sie geht ja nicht deswegen in therapie, sondern wegen der erlebnisse mit dem ex

20.04.2018 13:42 • x 1 #36


S
Du schreibst, der Vater hätte früher ein Alk.problem gehabt. Der Vater wurde in dieser Konstellation nicht für voll genommen, obwohl er es vielleicht öfter war, weil er mit seinem Alk.problem vermutlich zumindest zeitweise als Partner und Vater einfach nicht zur Verfügung gestanden hat bzw. kein einplanbares und verlässliches Mitglied der Familie war. Mutter und Tochter waren co-abhängig und haben den Alltag um den Vater herum bzw. zeitweise dann eben auch ohne ihn einzubinden, organisiert. Solche Strukturen verfestigen sich gerne und es ist schwierig, auf Veränderungen dann auch mit der angemessenen Veränderung bei sich selbst zu reagieren, wenn jemand trocken wird.

20.04.2018 13:49 • x 1 #37


Gemini
Das du ein Gefühl von Null Tiefgang hast, zeigt meiner Meinung nach, wie die Beziehung weiter verlaufen wird. Eine Pfütze wird nicht plötzlich zum Ozean. So ist es eigentlich immer. Ich hatte selbst mal für ein paar Monate so einen Freund. Wir waren verliebt, er hat auch oft gesagt dass er mich liebt, mich seiner Mutter vorgestellt. Aber irgendwie war da nichts Tiefgehendes. Man hat sich nett unterhalten, zusammen gegessen, Ausflüge gemacht, auch im Bett lief es gut, aber es war nicht inspirierend. Alles blieb oberflächlich, schwer zu beschreiben. Tiefgründige Gespräche, oder dass man sich emotional wirklich nahe steht, das gab es nicht. Das war halt die Beziehungsdynamik. So war er einfach und ich auch. Da hätte man nicht sagen können, dass eine Therapie es richtet, obwohl er auch ein seltsames Verhältnis zu seiner Mutter hatte. Manchmal ist man nur vordergründig auf einer Wellenlänge, aber nicht innerlich.

20.04.2018 13:50 • #38


Gorch_Fock
Ich kann Dir nur ehrlich raten, die Beine in die Hand zu nehmen und zu laufen. Und das ganz schnell, lieber TE. Es ist aus meiner Beobachtung oft so, dass sich Mütter fast gar nicht vom Verhalten zu Ihren Töchtern unterscheiden. Auch wenn diese das erstmal vehement verneinen und abstreiten. Letztlich werden teilweise die Fehler der Mütter (z.B. Affaire) von den Töchtern noch mal wiederholt.
Deshalb sollten Dich die respektlosen Antworten Das kannst Du mit meiner Mutter klären bzw. das respektlose Verhalten der Mutter für dich als Vorzeichen für das gelten, was Du alsbald in Deiner Beziehung erleben kannst.

20.04.2018 23:12 • #39


H
@Gorch_Fock

Stimmt...
Obwohl ich eine Frau bin kenne ich den alten Spruch.
Schau dir die Mutter an, dann weist du wie deine Freundin später aussieht und welchen Charakter sie mitbringt.

20.04.2018 23:40 • #40


K
Hmmm . ich habe bisher nur die erste Seite Deines Threads gelesen, aber mir schossen zwei Dinge durch den Kopf (mal unabhängig vom Verhalten Deiner Freundin):

Ich finde es nicht unverbindlich, die Eltern kennenzulernen. Das würde man bei F+ wohl nicht machen. Ich frage mich, ob ich in unserem Alter vier Monate Zusammensein nicht sogar ausgesprochen früh dafür finde.

Das führt mich zum zweiten Punkt. Ich finde Dich für Dein Alter ausgesprochen unsouverän. Natürlich kommt so eine Attacke, wie sie die Mutter beim Essen fuhr, vollkommen unerwartet. Aber warum hast DU nicht gesagt, dass Du das grenzüberschreitend findest, weil Du als Partner ihrer Tochter mit am Tisch sitzt und das Essen ja bekanntermaßen aus dem Grund eines gegenseitigen Kennenlernens stattfindet?

Sofern Du zu perplex für eine derartige Feststellung warst, wirst Du Deiner Freundin wohl nachsehen können, dass sie nicht die Worte gefunden hat, die Dir am genehmsten gewesen wären.

Wie dem auch sei: den dann folgenden Beiträgen entnehme ich, dass da in Eurer Beziehung offenar noch andere Probleme herrschen, als die dreiste Mutter. Diese werden Dich vermutlich mittlerweile viel mehr umtreiben.

21.04.2018 22:12 • #41


P
Hey micky43!
Ich muss dir auch mal mein beileid aussprechen....finde deinen Thread recht interessant, weil auch teilweise die Problematik so absurd ist. Ich glaube, in so einer Situation kämpft man gegen windmühlen. Beide, sowohl Mutter am Tisch, als auch Tochter im nachhinein, haben sich wirklich respektlos dir gegenüber verhalten. Beim ersten kennenlernen von irgendeiner anderen möglichen guten Partie zu sprechen ist echt eine ziemliche Frechheit und so viel Gespür für eine Situation hat dann eigentlich fast jeder,dass du schon davon ausgehen kannst, dass es pure Ansicht war. Auch dass deine Freundin hinterher meint, du sollst das selber klären- herzlichen Dank....ich finde definitiv, dass das ihr Job gewesen wäre. Am Tisch, hinterher, egal. Sie kennt ihre Mutter und könnte sie also auch in ihre Grenzen weisen. Dass du das beim ersten Tischgespräch nicht tust, finde ich recht verständlich, man ist ja höflich, kennt sich nicht und wie du sagst bist du ein harmoniemensch.
Das wird ein schöner eiertanz in Zukunft....bieten lassen willst du dir das nicht und wenn du künftig Grenzen setzt, was du wohl tun musst in diesem seltsamen battle, bin ich mal gespannt, was die gute Frau hinterher ihrer Tochter erzählt, was du für ein Mensch bist. Und zu wem wiederum dann die Tochter steht....

Es gibt solche Menschen, nicht wahr, mit symbiotischen Beziehungen zu ihren Eltern. Ich persönlich kenne das kaum aus meinem Bekanntenkreis, aber man hört davon. Für mich persönlich ist auch schon speziell, noch so lange bei den Eltern zu wohnen bzw. Jetzt mit ihnen in Urlaub zu sein. Die Prioritäten sind anders. Und ich denke, du als Partner musst schauen, wie hoch die erfolgschancen sind, dass du auf die 1 kommst. Deine Freundin tut mir leid, ein Leben unter der fuchtel stelle ich mir grausig vor. Aber wenn ihr persönlicher leidensdruck nicht wirklich hoch ist (Keine wirkliche Beziehung aufbauen zu können), wird das so lange so gehen, bis die Eltern nicht mehr sind. Und wenn sie eine Therapie beginnt, wird das wirklich harte Arbeit für sie, da bin ich mir sicher. Auch gut möglich, dass du auch dann zuerst den Platz räumen musst, als letzter Soldat vor dem eigentlichen Problem.
Ich wünsche dir alles gute und bin gespannt, wie es weiter geht...

21.04.2018 23:25 • x 1 #42


M
Guten Morgen, ich fasse mal die letzten 9 Beiträge in meinem Beitrag zusammen.

Der Beitrag von Gemini beschreibt es sehr gut wie der Statuts Quo bei mir ist und insbesondere wie meine Beziehungsdynamik ist. Ja, vielleicht bleibt eigentlich nur der Weg zu gehen, den ich aber dann mit abschließender Sicherheit einschlagen will. Aktuell ist sie noch bis Fr. mit den Eltern im Urlaub, sodass sich ohnehin gerade nichts klären lässt.

Da mein Vater zu Lebzeiten selber ein Alk. hatte, so ist es für mich nachvollziehbar das sich zwangsläufig aus der Co-Abhängigkeit neue Strukturen bilden, das war bei mir meiner Mutter u. meinen Geschwistern nicht anderes um den Alltag bewältigen zu können. Aber es hat sich aus uns KEIN eigener Mikrokosmos gebildet, in den niemand bzw. auch keine neue Partnerin v. mir hätte eindringen können sowie es bei meiner Freundin u. ihrer Mutter nun ist. Das Bild einer symbiotischen Beziehung drängt sich mir ebenfalls auf, da dieser Mikrokosmos auch stetig von meiner Freundin geschützt wird und sein Dasein gerechtfertigt wird. Selbst das Absurde Verhalten der Mutter wird gerechtfertigt, eine respektlose Aussage wie Das kannst Du mit meiner Mutter klären folgt, anstatt sich zum Partner zu bekennen und der Mutter Gegenwind zu geben!

Deswegen glaube ich es auch NICHT, dass ihre Mutter angeblichen Aussagen tätig ich wäre der Richtige für ihre Tochter! Denn man schlägt seiner Tochter keine anderen Typen vor wenn der Schweigersohn in Spe mit am Tisch sitzt und glaubt er sein der Richtige.

@kbr: Nach vier Monaten Beziehung mit einem ernst gemeinten Hintergrund finde ich ein Mittagessen mit den Eltern völlig in Ordnung. Das habe ich in vorherigen Beziehungen oder bei Freunden mitunter noch früher erlebt und die sind nun seit x Jahren zusammen. Klar, einen F+ braucht keine seinen Eltern vorstellen, aber das ist ja auch nicht unsere Thema sondern vielmehr langlebige Beziehung. Das mich als unsouverän sieht kann ich nicht nachvollziehen. Was hätte das für einen Knall am Tisch bei Mittagessen geben sollen? Man trifft sich zu 1. Mal mit den Eltern der Partnerin und sagt als der Neue der Mutter von ihr, dass man ihr Verhalten grenzüberschreitend empfindet ... coole Idee so ein Fass bei ersten Treffen aufzumachen.

Grundsätzlich muss ich mir die Frage stellen sowie Planless schreibt, habe ich eine Chance die Nr. 1 zu werden!? Klar kann man sagen, die Mutter von ihr ist mir total egal, muss mich nicht mögen und ich muss sie nicht mögen, Kontaktfläche kann man auf eine Minimum reduzieren. Für mich hört der Spaß jedoch definitiv dort auf wo die Mutter soviel Einfluss nimmt, dass sie unsere Beziehung steuert und das ist leider der Fall, da ihre Tochter ihr die Macht über sich gibt. Wenn diese Mutter nicht mehr der Meinung ist, ich bin der Richtige dann dreht die den Daumen nach unten und die Tochter führt den Befehl aus mich abzuservieren ... das ist etwas womit versuche gerade den Umgang zu finden, auch wenn es sich irgendwie absurd anhört.

Ohne alles zu wiederholen, der letzte Absatz von Planless vorangegangenen Beitrag trifft es 100% so wie ich auch sehe! Zu ergänzen wäre noch, wenn sich meine Freundin zu einer Therapie entschließt, so wird ihr Ex dort zentrales Thema sein aber nicht die Beziehung zu ihrer Mutter. Wenn die Therapeutin jedoch fit ist, dann wird sie im Verlauf der Therapie auch bei der heiligen Kuh - in Persona ihre Mutter ankommen und das Fass professionell öffnen, da seitens meiner Freundin gefühlt kein Leidensdruck existiert / erkennbar ist.

Ob dem so ist oder nicht, darauf hoffe ich als Perspektive nicht, sondern versuche für mich eine gesunde Haltung einzunehmen und in dieser Beziehung nicht unter die Räder zu geraten.

22.04.2018 09:32 • #43


megan
Zitat von Micki43:
Wenn die Therapeutin jedoch fit ist, dann wird sie im Verlauf der Therapie auch bei der heiligen Kuh - in Persona ihre Mutter ankommen und das Fass professionell öffnen, da seitens meiner Freundin gefühlt kein Leidensdruck existiert / erkennbar ist.


halte ich für wunschdenken von dir
denke, kein therapeut macht ein fass auf, das von der mutter wegführt

es wird über das gesprochen werden, was sie als problematisch empfindet
und dieses thema gehört nicht dazu

22.04.2018 12:45 • #44


P
Naja, die eltern-kind-bindung hat sich mittlerweile schon als zentraler Aspekt von beziehungsthematiken unter Therapeuten herum gesprochen....es ist nur trotzdem nicht so einfach, auch unter Therapeuten gibt es bessere und schlechtere, die Chemie muss stimmen und auch muss halt eben die betroffene Person bereit sein, den weg mitzugehen.

22.04.2018 15:56 • #45


A


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