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Re-Start in der Mitte des Lebens

HeikoA13
Nach einer Langzeitehe incl. Scheidung habe ich (50) seit 4 Monaten eine neue feste Beziehung (sie ist 43 und ebenfalls geschieden) Bisher ist alles Top

Neulich gab es jedoch den ersten/ernsthaften Konflikt . Wir waren verreist und es gab sehr unterschiedliche Vorstellungen über die Planung und Durchführung. Beim Abreise-Tag verfolgte dann jeder seine eigenen Ideen und es wurde etwas hitzig . Auch am Folgetag beschäftigte uns das Thema noch

Wir haben festgestellt, das wir von der Persönlichkeit her sehr sehr unterschiedlich sind. Ich bin der durchdachte Typ, der sehr struktuiert alles plant und zügig vorwärts macht. Sie ist ein richtig guter Bauchmensch, die sich viel Zeit läßt und auch gerne etwas verträumt dabei ist.

Jetzt wollte ich mal diejenigen hier fragen, die auch einen Re-Start in der zweiten Lebenshälfte hinter sich haben ? Wie war das bei Euch ? Was war hilfreich ?

Und wie gut umgehen mit so unterschiedlichen Anteilen ?

13.06.2025 00:16 • x 2 #1


ElGatoRojo
Zwar keinen Re-start -- aber Reiseerfahrung. Wichtig ist, abzugrenzen, wer was macht, wenn man sich über das Ziel schon mal einig ist. Was angesehen werden soll in Wichtigkeit einteilen (A-, B- oder C-Objekte). Tage festlegen, wo einer den Ablauf bestimmt. Einen Tag zum Faulenzen einplanen, in Parks bei Stadtbesichtigung. Das alles VOR der Reise absprechen.

Welche Art Reise ist es? Das muss man verschieden vorbereiten. Bei Städten ordert sie das Hotel (meist citynah) und ich den kulturellen Background. Vor Ort läuft sie an meiner Hand, aber sie regelt, was wir tun. Die hohe Kunst des Kompromisses solltet ihr mit 50 kennen.

13.06.2025 00:32 • x 4 #2


A


Re-Start in der Mitte des Lebens

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N
@HeikoA13
Leider habe ich auch keine persönliche Re-Start-Erfahrung für Dich.
Aber ein grundsätzlicher Gedanke ist mir trotzdem gekommen. Man wird sich mit anderen Menschen nie immer über alles einigen und zu allem Kompromisse schließen. Man kann auch Freiraum nehmen und geben. Ab und zu Dinge alleine tun. Natürlich auch immer Gemeinsamkeiten im Auge behalten.
Bei einem Urlaub sollte man sich natürlich auf ein Ziel einigen. Aber es spricht doch nichts dagegen, wenn am einen oder anderen Urlaubstag jeder Partner für sich individuell was unternimmt. Wenn Deine Frau zum Beispiel keine Museen mag und lieber ne Radtour macht, dann sollte doch jeder das tun können was er mag. Es ist dabei auch schön, wenn man sich abends wieder gut gelaunt trifft und jeder was zu erzählen hat.

13.06.2025 01:37 • x 2 #3


S
Zitat von HeikoA13:
Und wie gut umgehen mit so unterschiedlichen Anteilen ?

Meine Erfahrungen aus der zweiten Ehe seit 2021:
Es ist utopisch, alles immer 100% harmonisch und vollkommen reibungslos zu gestalten.
Mir geht's da ein bisschen wie dir - ich bin in manchen Dingen eher straight forward und eher 10 Minuten vor der Zeit fertig, während es bei meiner Frau gelegentlich auf den sprichwörtlichen letzten Drücker hinausläuft.
Früher hätte mich das oft geärgert - heutzutage sehe ich das gelassener und denke mir nur noch Dann kommen wir halt ein bisschen später, macht auch nichts, ich kann's nicht ändern. Dadurch entstehen auch keine großen Konflikte, die dann noch tagelang in der Luft liegen.

Zitat von Naukan:
Man kann auch Freiraum nehmen und geben. Ab und zu Dinge alleine tun. Natürlich auch immer Gemeinsamkeiten im Auge behalten.

Auch da finde ich mich ganz gut wieder:
Im Vergleich zu früher ist es heute einfacher, sich gegenseitig die notwendigen Freiräume zu geben, diese Zeit genießen zu können - genauso wie gemeinsame Aktivitäten.

13.06.2025 06:23 • x 3 #4


Heffalump
Zitat von HeikoA13:
Und wie gut umgehen mit so unterschiedlichen Anteilen ?

ich hab zwar keine Erfahrung mit Re-Start im Sinne von einem neuen Partner, aber man muss ja auch erstmal zusammen wachsen. Das ergibt sich im Alltag und im besonderen Tagen - wie Urlaub.
Gegensätze müssen ja nicht explodieren, können zu anderen Ergebnissen führen - als früher.

Gelassenheit, wie Sean erwähnt - immer hilfreich ist. Sich auf Neues einzulassen, als strukturierter Part, sich ganz unstrukturiert dem Wesen der neuen Gespielin hinzugeben, abzuwarten und 5 gerade sein lassen, zwar nicht immer einfach, aber Du kannst ja jederzeit - wieder Struktur einbringen.

Experimente - bringen normal immer einen Lehreffekt

Und das Drumherum einfach passieren lassen - ihr habt Urlaub - da muss nichts so sein wie im Alltag

13.06.2025 08:03 • #5


M
Auch keine Re Start Erfahrung. Jedoch in meiner letzten Beziehung war es ähnlich. Ich immer eher strukturiert und alles geplant. Sie lebte in den Tag hinein, machte alles auf den letzten Drücker und generell war die Dynamik sehr unterschiedlich.

Ihr seid frisch zusammen und es muss sich erstmal einspielen. Natürlich hat jeder seine Eigenheiten und packt Dinge anders an.
Solange ihr offen drüber kommuniziert lassen sich sicher Kompromisse finden.

Solltet ihr festgestellten dass es auch grundlegende Dinge eurer Beziehung betrifft ist das natürlich etwas anderes.
Bei uns war es auf Dauer wirklich so dass wir schlicht zu unterschiedlich in allem waren und daran ist es im Großen und Ganzene gescheiertet. Das müsstet ihr natürlich erst herausfinden. Das zeigt sich meistens ja nicht zu Beginn der Beziehung.

13.06.2025 08:16 • x 3 #6


Worrior
@HeikoA13
Gegensätze in einer Beziehung können sich durchaus anziehen.
Ich möchte niemals eine Freundin die so ist wie ich.
Mein Start ins neue Leben war ohne neue Partnerin.
Für mich ist es auch momentan nicht vorstellbar in einer festen Beziehung zu sein.
Ich habe halt viele Vorteile meines Singledaseins genossen die ich nicht mehr missen möchte.
Ich bin dieser Sache jedoch nicht gänzlich verschlossen aber da müsste jetzt halt absolut Mrs. Right erscheinen die mich flasht.
Ich hab ja auch was zu bieten und dann auch ein paar Privilegien zu verlieren.
Wer weiß, vielleicht bekomme ich dafür aber etwas viel Besseres?
Knatsch gibt's überall mal und ein Gewitter reinigt die Luft sagte meine Frau Mama immer.
Ich wünsche Euch eine schöne Zeit miteinander.

13.06.2025 09:25 • x 2 #7


A
@HeikoA13 mit einem Re-Start kann ich auch nicht dienen, aber mit ein paar Punkten zum Thema Reisen. Hier zeigt es sich nämlich schon, wie kompatibel bzw. gegensätzlich man ist.

Ich persönlich bin ein ausgesprochener Organisator, was die An- und Abreise und Unterkunft angeht. Vor Ort möchte ich spontan bleiben und nicht jedes Detail und jede Sehenswürdigkeit im Voraus planen. Knifflig wird es, wenn die Vorsteĺlungen von Urlaub zu konträr sind. Ein Bergliebhaber wird mit einer Wasserratte genauso Kompromisse schliessen müssen wie ein Campingliebhaber, dessen Partner lieber im Hotel wohnt. Gerade beim Thema Urlaub zeigt sich, wie kompromissfähig und kompatibel die Partner sind.

13.06.2025 10:29 • #8


G
@HeikoA13, den Menschen so zu lassen wir er ist. Man ändert den Menschen nicht und führt ja auch keine Beziehung auf Grund persönlicher Unterschiede der Vorbereitung einer Reise sondern eher der Liebe Willen. Und wen sonst alles gut ist warum es ändern. Vielleicht gehst du einfach einen Kompromiss ein und lässt sie machen oder schlägst eben vor was Wir anders machen können. Quasi eure Stärken zu einer gemeinsamen bündeln.

Ich bin auch eher der Mensch der sich auf seinen Bauch verlässt und nur das nötigste vorher organisiert um mir einfach den Druck heraus zu nehmen den ich damit empfinde. Somit kann ich die Reise auch entspannt beginnen und muss mich nicht von meinen Vorbereitungen erstmal entspannen. Kann klar auch mal schief gehen aber das kann eine gründliche Vorbereitung ja auch mal.

13.06.2025 11:30 • #9


A


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