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Reagiere ich völlig über?

D
Hallo! ^^ Es gibt da ein Problem, das mich beschäftigt. Und zwar bin ich sehr enttäuscht von meinem Freund und kann nicht einschätzen, ob ich überreagiere, zumal es bei der Sache eigentlich nicht um mich geht. Ich neige dazu, in depressiven Phasen überzureagieren, also wäre ich euch sehr, sehr dankbar wenn ihr eure Meinung/Einschätzung dazu geben könntet, als Außenstehende eben. Meine eigenen Gefühle verwirren mich.

Also:Mein Freund und ich sind zusammen in einer Fantasy-Rollenspielgruppe (ja, wir sind Nerds ), die sich regelmäßig trifft. Bis vor ein paar Wochen war auch ein Typ mit gehörigem Wutproblem (ich nenne ihn mal Karl) dabei, der irgendwann seine gute Freundin (ich nenne sie mal Sandra) mitgebracht hat.

Karl hat immer wegen absurden Gründen Streit angefangen und wurde dabei mitunter sehr beleidigend. Besonders meinen Freund hat er immer und immer wieder übel beleidigt, bis mein Freund es nicht mehr ertragen konnte und gesagt hat: Entweder verlässt er oder ich die Gruppe. Das endete damit, dass Karl aus der Gruppe geworfen wurde (richtig so!), nachdem er über den gerade erst verstorbenen Großvater meines Freundes du kannst deinen *beep* Opa am Ar. *beep* gesagt hatte.

Karls gute Freundin Sandra blieb noch dabei, hat allerdings meinem Freund die Schuld für den Streit gegeben, was wirklich unfair war. Zu Sandras Verteidigung muss man aber sagen: Karl hatte sie offensichtlich sehr manipuliert und Sandra, die meinen Freund ja selbst kaum kannte, ist sehr leichtgläubig.

Dann hat Sandra meinen Freund auch noch ziemlich dreist angelogen (wozu Karl sie gedrängt hatte, das genauer zu erklären würde aber zu weit führen). Mein Freund wurde natürlich wütend und war dabei dann eben auch nicht so nett: Er hat Sandra (während andere Leute dabei waren) eine größere Lüge unterstellt, als sie begangen hatte. Er war der festen Überzeugung, dass sie etwas stehlen wollte, was so nicht stimmte - sie wollte das Ding zwar hinter dem Rücken meines Freundes für Karl ausleihen, aber wiedergeben.

Das hat Sandra völlig fertig gemacht. Sie ist aus der Rollenspielgruppe ausgetreten und hat den ganzen Tag geheult und angekündigt, dass sie wahrscheinlich nie mehr auf Rollenspiel- oder Fantasy-Treffen allgemein gehen will, aus Angst dort meinem Freund zu begegnen (obwohl sie anfing, auf den regelmäßigen Fantasy-Treffen in unserer Nähe Freundschaften zu knüpfen).
Sie hat schließlich auch noch gesagt, dass sie sich alles vielleicht noch mal anders überlegen würde, falls mein Freund sich wenigstens entschuldigen würde. und sie damit sehen würde, dass er doch nicht so böse ist.

Ich wollte das Thema erstmal ruhen lassen und meinen Freund nicht noch weiter provozieren, sagte aber letztens (einen Monat nach dem Streit) zu meinem Freund: Komm, entschuldige dich doch einfach, um Sandra die Angst zu nehmen. Du hast ja ihre Skype-Adresse. Sandra hat wohl deshalb so überreagiert, weil sie psychische Probleme hat.
Mein Freund: Das verstehe ich, und ich bin nicht mehr wütend auf sie. Aber ich kann mich trotzdem nicht entschuldigen. Sie lügt mich an, will mich austricksen und entschuldigt sich dafür mit keinem Wort, denkt das wäre alles okay. aber ich soll mich wegen meiner Reaktion entschuldigen, damit sie mich nicht für böse hält? Ich hab mich schon bei Karl lange genug verbogen, nur weil er psychische Probleme hat, es reicht mir.
Ich: Aber die Rollenspiel-Treffen waren Sandra so wichtig. Du siehst, wie auf diesen Treffen sogar Außenseiter Freunde und eine Clique finden. Sandra hat doch so eine schwere Vergangenheit und ihr tun die Treffen gut. Ist das keine Entschuldigung wert, auch wenn sie nicht ganz ehrlich ist?
Mein Freund: Ich hoffe, dass Sandra sich beruhigt und wieder zu den Treffen kommt. Ich hab ehrlich Mitleid mit ihr und bin nicht böse auf sie. Ich hätte nichts dagegen wenn sie wieder zu den Treffen kommen würde, und wenn sie will, kann man sich dabei ja auch aus dem Weg gehen. Aber ich kann mich einfach nicht dafür entschuldigen, dass ich belogen wurde. Es ist normal, dass ich das nicht so super fand.

Diese Diskussion hat mich sehr wütend gemacht. Ich verstehe die Lage meines Freundes, aber ich finde es trotzdem herzlos von ihm, dass er bereit ist, Sandra so viel zu nehmen, nur weil er sich nicht entschuldigen will. Was sie getan hat war zwar nicht okay, aber eine Entschuldigung ist letztendlich nur ein Wort, das hier einem Mädchen, das unter großen Problemen leidet, helfen könnte.

Was sagt ihr dazu? Ist es gerechtfertigt, dass ich sehr von meinem Freund enttäuscht und traurig bin, oder könnt ihr meinen Freund verstehen und ich reagiere über? Ich weiß, dass es nicht meine Sache ist, aber ich neige dazu auch sehr mit Menschen mitzuleiden, die ich nur oberflächlich kenne (wie Sandra).
Also geht es im Prinzip darum: Findet ihr auch, dass mein Freund sich sehr herzlos aufführt, oder bin ich da unfair zu ihm?

Ich bin für jede ehrliche Antwort sehr dankbar!

05.09.2017 19:14 • x 1 #1


Sabine
nein, rechtfertigt es nicht. ES IST SEINE ENTSCHEIDUNG.

Du bist nicht seine Mutter, sein ÜBERICH. Er darf für sich entscheiden, wann er sich wie entscheidet. Damit MUSST du nicht einverstanden sein.

Einen Menschen zu akzeptieren, wie er ist, dazu gehört auch, ihn zu akzeptieren uns seine Entscheidung. Er lebt SEIN LEBEN und nicht DEINES:

Was wie richtig von dir empfunden ist, muss so nicht für ihn sein.

Dir alles LIebe

Lilly

05.09.2017 20:21 • x 1 #2


A


Reagiere ich völlig über?

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Induran
Dein Freund ist nicht für Sandras Glück verantwortlich.
Er hat seine Prinzipien und diese sind in meinen Augen nicht verkehrt.

Und es KÖNNTE auch sein, dass Sandra nur dramatisieren will. Es klingt für mich so, als ob sie schon damit droht unglücklich und einsam zu werden wenn sich dein Freund nicht entschuldigt.

P.S.: was ist das für eine Fantasy-Rollenspiel-Gruppe, in der ihr seid?

05.09.2017 20:36 • x 2 #3


Luto
schreibst Du hier mehrere gleiche Threads?
aber die Antworten sind ja ähnlich.
Du reagierst über!

05.09.2017 20:38 • x 1 #4


monchichi_82
Ich finde deine Reaktion auf die Sachlage unverständlich und kann deinen Freund gut verstehen. Ich würde ebenso handeln. Ich finde, dass er die Angelegenheit diplomatisch und fair löst. Ich würde mich ebenso nicht von im Grunde fremden Menschen belügen und beinahe bestehlen lassen. Diese Sandra ist ja nun sicher kein 5-jähriges Kind mehr um zu verstehen was richtig und falsch ist. Wenn sie eine psychische Erkrankung hat ist es ihre Aufgabe sich darum zu kümmern. Das legitimiert nicht jedes Verhalten, sie wird lernen müssen, dass es im Leben auch Grenzen gibt und dein Partner ist weder ihr- noch sonst irgendjemandens Seelsorger und für das Lebensglück anderer verantwortlich.
Ich finde das Verhalten von Sandra manipulativ und nicht in Ordnung, das sie eine Vergewaltigungsgeschichte ausgräbt weil dein Freund zu einer trivialen Angelegenheit nicht so handelt wie sie es gerne hätte.

06.09.2017 12:46 • #5


D
Danke sehr für eure Antworten! Sie zeigen mir, dass ich überreagiere und dass mein Freund sich so verhalten hat, wie sich offenbar (wenn ich mir hier so die Reaktionen anschaue) die allermeisten Menschen verhalten würden. Ich werde versuchen, nicht mehr über dieses Thema nachzudenken, weil es ja wirklich nicht meine Angelegenheit ist, wie du schon sagtest, machiennelily.

@induran: Es ist ein eigenes Pen--Paper-System, das wir selbst kreiert haben. ^^

10.09.2017 11:47 • #6


Sabine
@Duaba ich denke, du kannst vielleicht bei uns bleiben. So kannst du lernen, andere Menschen zu nehmen wie sie sind. Lernst vielleicht auch mehr auf dich zu schauen und dadurch Kummer, Sorgen usw. ganz anders einordnen lernen.

Du wirst hier immer willkommen sein.

Dir alles Liebe

Lilly

10.09.2017 11:54 • x 1 #7




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