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Respekt vor Partner verloren - Beziehung ohne Hoffnung?

F
Hallo ihr Menschen da draußen,
Kurz zu mir, damit man sich vielleicht ein besseres Bild machen kann:
Ich bin weiblich, fast 31 Jahre alt, verheiratet,kinderlos.
Zusammen gekommen sind wir 2009, geheiratet haben wir 2016, Hauskauf Ende 2019.
Mein Mann ist ein Jahr älter als ich.

Seit ich denken kann, gab es in unserer Paarbeziehung ein Auf und Ab.
Mich störten immer wieder Dinge an meinem Mann, die ich versuchte, in die richtige Richtung zu lenken.
Eigeninitiative war noch nie sein Ding - egal ob bei Jobsuche, Haushalt, Renovierung usw.
Er ist ungepflegt und Lust auf mehr habe ich schon länger nicht mehr. Jeder Annäherungsversuch seinerseits bereitet mir aktuell Gänsehaut- aber im negativen Sinne.
Ich halte es eine Weile aus und gehe dann durch die Decke - es wird eine Weile besser, dann beginnt es wieder von vorne.
Ich komme mir immer mehr vor, wie seine Mutti statt seine Frau.
Ich habe schon immer sehr viel getan - für die Beziehung, im Haushalt usw. Vielleicht auch etwas zu viel.

Nach sehr langem Nachdenken und Selbstreflektion bin ich auf den Trichter gekommen, dass es sehr gut sein kann, dass ICH das Problem bin.

Ich habe scheinbar den Respekt vor meinem Partner verloren.

Ich sehe ihn wohl tatsächlich mehr wie einen Sohn als einen Partner auf Augenhöhe.

Er lässt mich mit allem alleine hängen, bewegt sich nur auf bitten und drängen hin. Er hat kein Interesse an Weiterbildung, er hat nichtmal einen Führerschein. Dafür nutzt er seine Freizeit liebend gerne zum zocken und Livestrams schauen.Wie ein Teenager eben. Daher vermute ich auch, dass mir diese Gedanken und Verhaltensmuster meinerseits kamen.

Da wir bereits als Teenager zusammen gekommen sind, weiß ich gar nicht, ob unsere Beziehung so normal ist oder nicht.
Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass Erwachsene Menschen so miteinander leben sollten.

Da wir schon 13 Jahre zusammen sind, möchte ich selbstverständlich versuchen an mir zu arbeiten. Aber wie schaffe ich es, den Respekt (wieder) zu erlangen, wenn unsere Beziehung schon seit Jahren so funktioniert ?
Wie kommen wir aus dieser Negativspirale raus ?
Gibt es überhaupt ein entkommen aus der Situation?

22.02.2022 01:09 • x 1 #1


Lebensfreude
@Frau2016 was verbindet euch denn noch?

22.02.2022 01:13 • #2


A


Respekt vor Partner verloren - Beziehung ohne Hoffnung?

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BrokenHeart
Zitat von Frau2016:
Eigeninitiative war noch nie sein Ding - egal ob bei Jobsuche, Haushalt, Renovierung usw.
Er ist ungepflegt und Lust auf mehr habe ich schon länger nicht mehr. Jeder Annäherungsversuch seinerseits bereitet mir aktuell Gänsehaut- aber im negativen Sinne.

Wann fing es denn an?
Oder war er schon ungepflegt?

22.02.2022 01:17 • #3


F
@Broken-Heart
Ich denke, mit unserer ersten gemeinsamen Wohnung. Das müsste 2015 gewesen sein.

Ich war von Haus aus gewohnt, den Haushalt zu führen usw (Musste meiner Mutter schon früh unter die Arme greifen, da sie alleinerziehend mit 3 Kindern war)
Er wollte im Hotel Mama bleiben so lange es ging. Bis es zu einem riesen Streit kam und seine Eltern ihn vor die Tür setzten. So kam unsere erste gemeinsame Wohnung zustande. Also eher Zweckgebunden statt freiwillig.

Das ungepflegte ist scheinbar schon sein Leben lang so. Seine gesamte Familie hat da Nachholbedarf. Einige Jahre konnte er es ganz gut verbergen. Wir haben uns anfangs ja nur am Wochenende gesehen. Ansonsten ist es immer mal wieder ein Thema. Es läuft eine zeitlang besser und dann fängt es wieder von vorne an...

@Lebensfreude
Naja, in 13 gemeinsamen Jahren hat man ja nicht nur negative Dinge gemeinsam erlebt.
Wir hatten durchaus auch schöne Momente zusammen. Vielleicht ist es die Hoffnung, dass es wieder besser wird ?
Dass ich es schaffe, nicht mehr die Furie zu sein, die ich scheinbar bin. Dass ich mich ändern kann und ihm auf Augenhöhe begegnen kann..

22.02.2022 01:35 • x 3 #4


Lebensfreude
@Frau2016 da muß er aber auch nachlegen. Er ist ja auch an eurer Beziehung beteiligt.

22.02.2022 01:37 • x 2 #5


BrokenHeart
Habt ihr denn mal offen und ehrlich darüber gesprochen?
Könnt ihr reden?

Wäre ein Anfang ...

22.02.2022 01:41 • x 1 #6


VictoriaSiempre
What you see is what you get... ‍️

Was hat Dich denn veranlasst, ihn vor 3 Jahren zu heiraten? Es lief doch vorher auch schon suboptimal.

22.02.2022 01:43 • x 1 #7


F
@Broken-Heart
Ja wir reden schon. Meist endet es aber im Streit, indem es immer irgendwie um eine Schuldfrage geht.
Letztes Beispiel:
Er hat seit neustem begonnen, mehr oder weniger regelmäßig, auf Fußballspiele eines gewissen Vereins zu gehen. Ich habe ihn gebeten, eines der Spiele auszulassen, da ich Angst hatte, dass ihm dort etwas passiert. (Zwei stark rivalisierende Clubs inkl. Hools- Alk. Testosterongesteuerte Männer - usw.) Es ging generell nur um dieses eine Spiel. Nicht generell ums weggehen. Das Ende vom Lied war ein riesen Streit, der damit geendet ist, dass er den Spieß umgedreht hat und gegen eine OP geschossen ist, die er für unsinnig hält, für mich und meine Gesundheit (!) aber absolut notwendig ist.
Das Spiel war plötzlich kein Thema mehr. Davon hat er gekonnt abgelenkt. Fakt ist: Trotz meiner Bitte ist er gegangen. Und wollte danach noch Mitleid, weil er ja so durchgefroren war.

So enden unsere wichtigen Unterhaltungen oft.

Wenn es bei so einem banalen Thema schon so eskaliert, wie soll ich dieses Thema angehen ?

22.02.2022 01:51 • x 1 #8


Unterwegs
Also ganz ehrlich, an deiner Stelle hätte ich schon lange den Schlussstrich gezogen!

Nie und nimmer könnte ich mit einem Partner zusammenwohnen, der seine Körperpflege vernachlässigt!

Dass du dir das all die Jahre freiwillig antust. Respekt.

Wie du schon selbst gesagt hast, du bist nicht seine Mutter! Er kann dir im Haushalt helfen und sich zu pflegen ist nicht zu viel verlangt. Sei da konsequenter!

Meine Meinung: Es liegt nicht an dir als Person, sondern daran, dass du keine Ansprüche hast! Manche Sachen sollten einfach Basics sein und da kann man keine Kompromisse eingehen (wie zb Hygiene).
Du bist vom Teenager zu Frau geworden. Er aber lebt noch in seiner Kinderwelt.
Ihr habt euch ordentlich auseinandergelebt.

Du bist 31 Jahre alt. Fang mal langsam an, dein Leben so zu gestalten wie du’s willst und verschwende deine besten Jahre nicht mit so einem Partner, der keine Eigenverantwortung übernimmt.
Und falls du mal Kinder willst, dann auf keinen Fall mit ihm.
Wenn er sich jetzt schon nicht um sich selbst kümmern kann, wird er es erst recht nicht bei einem Kind tun.

22.02.2022 01:53 • x 6 #9


F
@Victoria
Ich weiß es nicht.. ehrlich gesagt hab ich vor der Hochzeit an der Hochzeit gezweifelt. Hab es aber als normal vor einem solchen Schritt gesehen.
Ich dachte unsere Beziehung ist normal so wie sie ist. Es zeigt sich aber immer mehr, dass es vielleicht doch nicht normal ist.

22.02.2022 01:54 • #10


Lebensfreude
@Frau2016 vielleicht hilft es ja schon mal, wenn du seinen Kram nicht mehr hinterher räumst.
Machst du doch bestimmt.
Ich hoffe, du hast in eurem Haus einen Raum nur für dich.
Wen er seine Freizeit mit Zocken verplempert, dann sieh zu, dass du was Schönes für dich machst.
Habt Ihr wegen des Hauses einen Kredit aufgenommen? Steht ihr beide im Grundbuch?

Und die wichtigste FRage: wo siehst du dich in 5 oder 10 Jahren?

22.02.2022 01:56 • #11


F
@Unterwegs
Ich habe ihn kennen- und lieben gelernt, da war ich gerade frisch 18 geworden.
Mein Elternhaus war nicht das beste (Gewalttätiger Vater mit Alk. und Mutter mit Hang zum Narzissmus) - ich habe denke ich einfach nie gelernt, wie eine gescheite Beziehung läuft.
Da ich aber versuche kontinuierlich an mir zu arbeiten und nach und nach alles aus meiner Vergangenheit versuche irgendwie aufzuarbeiten, sehe ich heute viele Dinge mit anderen Augen.
Was für viele Menschen normal ist, musste ich mir selbst hart erarbeiten.
Vielleicht auch das Verständnis einer guten Beziehung..

22.02.2022 02:01 • #12


Lebensfreude
@Frau2016 und hast du eine gute Beziehung mit deinem Mann?

22.02.2022 02:03 • #13


F
@Lebensfreude
Ja, wir haben einen Kredit aufgenommen. Und ja, wir stehen beide im Grundbuch.
Ich gehe arbeiten, verdiene mehr als er, könnte mir das Haus aber alleine nicht leisten.
Aktuell besuche ich eine Weiterbildung um in 3 Jahren einen höherwertige Stelle zu bekommen, die dann natürlich auch ein höheres Gehalt mit sich bringt.

Wo ich mich in 5 oder 10 Jahren sehe?
Weiterbildung abgeschlossen, neue Stelle, mehr Gehalt.
Kinder waren mal ein Thema, ist aktuell aber nicht mehr auf dem Plan.
Ansonsten? Ich weiß es gerade ehrlich gesagt nicht.

22.02.2022 02:07 • #14


Unterwegs
Zitat von Frau2016:
Ich weiß es nicht.. ehrlich gesagt hab ich vor der Hochzeit an der Hochzeit gezweifelt. Hab es aber als normal vor einem solchen Schritt gesehen.

Also du erkennst selbst, das bei euch vieles nicht rund läuft und in den 13 Jahren hat sich trotz reden nichts geändert.

Einstein hat eine Definition vom Wahnsinn geschrieben die super hierzu passt.
Zitat von Frau2016:
ich habe denke ich einfach nie gelernt, wie eine gescheite Beziehung läuft.

Ich komme auch aus einem schwierigen Elternhaus.
Auch wenn mans nie gelernt hat, sollte man doch auf sich und sein Bauchgefühl hören.
Du hast deine gute Intuition und Bedürfnisse jahrelang ignoriert. In einer gesunden Beziehung müssen sich beide wohlfühlen und man darf sich nie selbst vergessen.

Dann ist das noch der nächste Schritt für die Zukunft woran du arbeiten kannst.
Deine Gefühle und Bedürfnisse sind auch wichtig! Erst recht bei solchen Themen, die du hier beschreibst.
Zitat von Frau2016:
Was für viele Menschen normal ist, musste ich mir selbst hart erarbeiten.
Vielleicht auch das Verständnis einer guten Beziehung..

Aber was ist denn mit deinen Freunden/Geschwistern? Auch wenn du’s von Haus aus nicht gelernt hast, ist es ja nicht das einzige Umfeld was man hat.
Das all deine Freunde in so destruktiven Beziehungen leben, kann ich mir nicht vorstellen. Bzw. falls doch, würde ich evtl meinen Freundeskreis überdenken.

22.02.2022 02:10 • x 2 #15


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