21

Riesiger Streit - Er braucht "Ruhe"

Y
Hallo zusammen,

danke vorab an alle, die den langen Atem mit mir haben, die folgende Geschichte zu lesen. Sie ist etwas kompliziert (wie wahrscheinlich immer), aber ich versuche, mich kurz zu fassen. Interessieren würden mich eure Meinungen zu seinem Verhalten und Tipps für mich, wie ich jetzt gut damit umgehen kann/sollte.

Ich (33) bin mit ihm (37) seit ca. 5 Monaten zusammen. Der Anfang war hierbei ziemlich rasant - er wollte mich erobern, hat mir gefühlte 24/7 geschrieben, obwohl er Schichtdienst hatte, und früh mit Liebesschwüren, gemeinsamen Zukunftsaussichten und Hochzeits-/Kinderplänen begonnen. Ich war am Anfang eher zurückhaltend, auch, wenn das teils daran lag, dass ich noch eine ungeklärte Wohnsituation mit meinem Ex hatte (wir wohnten weiter zusammen und es gab hier immer wieder Streitigkeiten, weil er sich keine eigene Wohnung suchte). Aus diesen Schwierigkeiten wollte ich den Neuen heraushalten und habe daher am Anfang Ruhe walten lassen, nur seltene Treffen - daran hatte er verständlicherweise zu knabbern und hat mich dies auch durch einen 2-wöchigen, jedoch angekündigten Kontaktabbruch spüren lassen (ich solle spüren, was mein Herz will, und mich dann bei ihm melden). Letztlich hat er sich jedoch bei mir gemeldet nach 14 Tagen mit den Worten, dass er nur mich wolle und tiefe Liebe empfinde. Zwischendrin hat er sich immer wieder erkundigt, ob ich ihn vermisse.

Nach dieser Kontaktaufnahme haben wir uns langsam wieder angenähert. Die Beziehung wurde daraufhin aber immer tiefer. Es gab offene Suchen nach gemeinsamen Wohnungen und sogar die Ankündigung, dass der Ring schon gekauft sei. Ich fühlte mich sehr sicher mit ihm und schwebte auf Wolke 7.

Dann ist das Unfassbare passiert: leider hat sich mein Ex in unserer noch gemeinsamen Wohnung kurz vor seinem Auszug suizidiert. Ich habe ihn finden müssen. Der Schock saß tief, zum Glück hat mich eine Freundin direkt abgeholt, nachdem ich alles mit Polizei etc. klären konnte. Ich blieb dann eine Woche bei ihr. Von meinem Neuen kam in dieser Zeit wenig, wir haben jedoch einmal telefoniert und er versicherte mir, ich solle mir keine Sorgen machen, dass sich nun an unserem Status irgendetwas ändere.

Von jetzt auf gleich war also alles anders: da ich in der Wohnung nicht bleiben konnte, zog ich übergangsweise zum Neuen, und wir waren 24/7 aufeinander. Ich war zudem mit den Formalia der Beerdigung etc. beschäftigt und damit, die Familie mitzutrösten. Das alles kostete mich ziemlich viel Kraft. Mein Neuer hielt sich hier weiter im Hintergrund, fragte eigentlich nicht nach, wie es mir ging, sondern ich erzählte eher immer selber. Er gab an, dass ihm Freiheit und Nichteindringen bzgl. solcher Themen sehr wichtig seien. Ich hatte mehr und mehr das Gefühl, dass ich nicht so richtig trauern durfte, sondern er nach der Arbeit/dem Tag von mir eher nochmal fun erwartete. Es konnte aber auch sein, dass das eher meine eigene Anforderung war.

Während dieser Zeit kam mich meine Mutter einmal bei ihm zu Hause abholen, und die beiden trafen sich, das Gespräch lief sehr gut und freundlich ab. Später wollte der Neue unbedingt noch meine Eltern kennen lernen. Da waren wir dann kurz vor Weihnachten. Kurz vorher häuften sich jedoch zunehmend Irritationen zwischen uns: es gab z.B. den Fall, dass ich nach einem Mädel fragte, dass ihm Nachrichten schickte, und er mir flachsig antwortete, dass da nix sei und man telepathisch sicher ja nicht *beep* könne. Das war ein erster Schlag in die Magengegend. Bei meinen Eltern zu Hause war der Neue dann so angespannt, dass er mir urplötzlich am 1. Tag dort, nachdem wir 6 Stunden auf seinen Wunsch hin dorthingefahren waren, eröffnete, er wolle doch vielleicht dann heute mit dem Zug zurückfahren. Ich war außer mir. Als Grund für seine Wut benannte er, dass ich ihn während der Nacht zweimal gestört habe durch Ansprache. Da habe er sich disrespektiert gefühlt. Ich konnte das nicht nachvollziehen und fand es eher brüskierend, dass er nur andachte, am ersten Tag bei meinen Eltern schon zu fahren. Ich war verletzt und als ich es besprechen wollte, reagierte er kalt und meinte, ich solle ihn jetzt bitte erst schlafen lassen und nicht so ein Theater machen. Er blieb dann, das weitere Wochenende verlief ziemlich unsicher, aber auf der Fahrt zurück zum Bahnhof gab sich der Neue wieder völlig normal und sagte mir, wenn ich traurig sei, könne ich doch über alles mit ihm reden.

Über Weihnachten hatte er dann Dienst und in der weiteren Woche hatte ich das Gefühl, ihn nur noch zu nerven mit Nachrichten. Er meldete sich viel weniger, wodurch ich mich unsicherer fühlte. Ich schlug dann vor, dass wir eine kurze Auszeit nehmen, um beide zur Ruhe zu kommen, da das Hin und Her (Hochzeit vs. früher von meinen Eltern heimfahren) mir aktuell nicht gut täte. Daraufhin schrieb er nur, dass ich happy sein soll und er mir frohe Weihnachten wünsche. Er ging auch hier nicht auf mein Bedürfnis ein.

In der weiteren Woche schrieben wir dann doch noch mehr hin und her, allerdings kam von ihm immer weniger, obwohl er die ganze Zeit online war. Wenn ich ihm sagte, dass ich traurig bin und er Geduld mit mir haben soll, wenn ich derzeit ein bisschen komisch agiere - und dass ich mir Hilfe dafür suchen wolle, dann kam nur: schön, dass du dir Hilfe suchst. Ich kann dir Ruhe anbieten - komm her, wenn du willst. Ich habe immer mehr Angst bekommen, dass wir uns bald trennen, sicher auch vor dem Hintergrund des Suizids, den ich noch nicht ganz verarbeitet hatte.

Meine Ängste wurden so stark, dass ich quasi pausenlos drüber nachgedacht habe, ob er mich überhaupt noch mag, was als Nächstes passiert, etc. Wir hatten dann ein klärendes Gespräch auf mein Verlangen hin, bei dem er sich freundlich-distanziert zeigte - hier konnte ich ihm nochmal sagen, wie sehr mich seine Umgangsform am Wochenende bei meinen Eltern verletzt hatte. Er wiederum sagte mir, dass er so normalerweise nicht ist, sondern, dass ich eben so besonders anders sei und das bei ihm verursache. Das machte mich weiter unsicher. Er sagte aber, er wolle an der Beziehung arbeiten und wir könnten aufeinander zugehen, indem wir einmal wöchentlich ein Gespräch über uns haben und dort Themen klären, nicht so, wie in der Woche nach Weihnachten, immer so zerstückelt. Das sah ich ein. Ich blieb dann abends bei ihm und er kam zum Kuscheln ins Bett, alles war weitestgehend wie immer, aber mein Bauchgefühl war mehr als angespannt.

Am nächsten Tag habe ich ihm erzählt, dass ich mir eine Zwischenmiete gesucht habe, damit wir nicht mehr gezwungenermaßen aufeinander hocken müssen. Da sagte er, das fände er gut, weil ICH muss ja jetzt auch schauen, wie es für MICH im nächsten Jahr weitergeht. Da sprach ich unsere gemeinsame Wohnungssuche an, da meinte er, darüber wolle er aktuell nicht reden, das besprächen wir dann abends nach der Arbeit - ließ mich stehen. Ich habe mir den Tag über dann das Hirn darüber zermartert. Zu guter Letzt kam noch die Nachricht, dass er wolle, dass es mir gut geht - und dass es mir ja immer so gut geht, wenn ich mit meinen Freundinnen feiere, deswegen solle ich Silvester mit denen feiern (und nicht mit ihm). Das habe ich total in den falschen Hals bekommen. Ich bin dann abends zu ihm gefahren und war wütend, habe ihm gesagt, ich hole hier jetzt meine Sachen, da er mich emotional nicht auffängt und mir alle die Sicherheiten nimmt, die ich gerade dringend bräuchte. Er lächelte nur müde und sagte, dann halte er mich nicht auf. Er habe mich schon mal aufgehalten (tatsächlich hatte ich so etwas nach einem Streit schon mal angedroht) und das mache er jetzt nicht mehr. In dem weiteren Streitgespräch konnten wir noch einige Dinge klären, z.B. bzgl. der Bekanntschaft (oben erwähnt). Er hat auch gemeint, die Dinge, die er zu mir gesagt hat (Hochzeit, etc.) seien weiterhin gültig und dass ich ihm noch lieb sei. Er glaube auch weiterhin an uns. Allerdings sei die Stimmung zwischen uns gerade so angespannt, dass er sich nicht vorstellen könne, dass wir so gut unter einem Dach leben können, deswegen vermeide er das Thema gemeinsame Wohnung. Er halte es für das Beste, wenn wir uns nun erstmal beide beruhigen und uns eine Auszeit geben, und dann in 2-3 Wochen treffen wir uns und fahren einfach unsere Beziehungsroutine weiter, ohne Drama. Im Lauf des Gesprächs habe ich dem erstmal zugestimmt, und er meinte noch, ich solle ohne schlechte Gedanken fahren und küsste mich.

Seitdem ist Funkstille. Ich (blöd, wie ich bin) habe mich nach 2 Tagen nochmal bei ihm gemeldet und mich entschuldigt für mein Drama, dass ich dadurch unsere Beziehung nicht zerstören möchte. Er meinte dann, dass wir keine Konstanz in der Beziehung hätten und ihn das störe, er wolle nun erstmal zu sich selbst finden, er sei gerade nur er selbst und fühle sich sehr gut damit. Ich solle seinen Wunsch nach Ruhe respektieren. Weiterhin wünschte er mir einen guten Rutsch!

Mir geht es seit dieser Zeit wirklich sehr schlecht, ich zweifle stark an mir, durch meine Ängste nun alles durchtrieben zu haben, und fühle mich mit der Gesamtsituation überfordert, inkl. den Trauergefühlen. Ich habe den Eindruck, nun alles verloren zu haben.

Welche Meinungen habt ihr zu dieser Geschichte? Wie soll ich mich jetzt am besten verhalten? Ich bin um Tipps/Ratschläge dankbar!

03.01.2021 15:02 • #1


BlueApple
Um es kurz zu machen: er ist ein Spinner (Zusammenziehen, Hochzeit, alles viel zu voreilig) und du ne Drama Queen, die von ihm Unmögliches verlangt. Handelt er so wie du es willst, ist es auch nicht richtig.
Lasst das mal. Verkrafte du erst einmal den Suizid und lass ihn machen. Er hat sicher eh noch paar Eisen im Feuer, bzw auf deine hochdramatische Art keine Lust mehr.
Für zukünftige Beziehungen rate ich dir ein etwas langsameres Tempo. Erst einmal richtig kennenlernen, bevor man von zusammenziehen und Hochzeit träumt.

03.01.2021 15:29 • x 4 #2


A


Riesiger Streit - Er braucht "Ruhe"

x 3


K
Mein erster Rat wäre, dein eigenes Leben dergestalt in Ordnung zu bringen, dass du alles, was mit deinem verstorbenen Partner zu tun hat, anschaust, einordnest und deine eigene Rolle darin klärst. Dazu wäre sicher eine Therapie hilfreich, denn ein Suizid in einem so engen Umfeld, und noch dazu mit dem Potential für heftige Schuldgefühle (aber auch für heftige Wutgefühle), bedarf einer gründlichen Aufarbeitung. Dabei ist der potentielle neue Partner (pnP) nicht hilfreich. Er scheint dazu wenig geeignet und er muss das auch nicht. Er könnte damit völlig überfordert sein.

Was den pnP angeht scheint eine Phase erreicht zu sein, die den meisten Liebespaaren nicht erspart bleibt, weil sie nun mal einfach dazu gehört. Fünf Monate sind ziemlich genau der Zeitraum, an dem das, was Hormone in einer jungen Beziehung schön zu machen vermögen, zur Realität wird. Frischverliebte machen sich schön füreinander. Das ist normal, das führt zu einer besonderen Sicht auf den jeweils anderen. Und es ist normal und gut so, dass dabei einiges an realen Anteilen verborgen bleibt. Wenn der Zeitpunkt erreicht wird, an dem aus einer Verliebtheit eine Liebe werden soll, gehören diese Anteile ins Sichtfeld. Sie sind selten willkommen, fühlen sich sperrig an und man wünscht sie sich gerne weg. Genau das Gegenteil muss aber geschehen. Diese Anteile müssen auch dann integriert werden, wenn sie nicht willkommen sind. Oder es wird halt keine Liebe daraus.

Meist fällt der Schleier langsam, wenn die Hormone abklingen und die Realität einzieht. Das war bei euch geradezu brutal durch den plötzlichen Tod in nächster Nähe. Damit warst du überfordert, damit war dein pnP überfordert. Und wenn sich zwei Bettler gegenseitig in die Tasche fassen, werden sie feststellen, dass da auch nix ist. Ich kann nicht beurteilen, ob das Verhalten dieses Mannes unangemessen oder übertrieben ist. Ich vermute vor allem, dass etliche der beschriebenen Störungen aus der Interaktion zwischen zwei völlig überforderten Menschen entstanden ist, die keine Ahnung hatten, was sie nun füreinander sein können und sein sollten.

Dein Bedürfnis, zunächst allein zu sein, entspringt also einer realistischen Einschätzung. Seine Reaktion, das auch zu wollen, ebenfalls. Gegen beide Bedürfnisse ist nichts einzuwenden. Die Frage stellt sich aber, wie ihr mit dieser neuen und ziemlich heftigen Distanz umgeht. Denn am Ende einer Verliebtheit und am Beginn einer Liebe steht immer die Herstellung des richtigen Verhältnisses zwischen Nähe und Distanz. Und dabei gibt es auch fast immer Irritationen. Das muss euch nicht beunruhigen. Ihr könnt also zunächst noch weiterhin versuchen, jeweils eine eigene Normalität zu finden, aus der heraus ihr euch mehr oder weniger neu kennen lernt.

Ich halte es nicht für schrecklich wichtig, ob aus all dem wirklich noch eine Liebe entstehen kann. Es sieht auf den ersten Blick nicht danach aus, ist aber keineswegs auszuschließen. Wichtig ist vielmehr, dass jeder von euch sein Leben wieder findet. Und da es hier in erster Linie um dich geht, ist es vor allem wichtig, wie du dir dein Leben überhaupt vorstellst nach all dem, was du da durchgemacht hast. Wie du mit deinen Anteilen umgehst, wie du mit deinen Schuldgefühlen umgehst, wie du mit dem Mann abschließt, der dein Partner war und brutal (brutal gegen sich und gegen sein Umfeld) gegangen ist. Das hat viel Potential für eine seht unruhige Zeit. Und das steht im Mittelpunkt der nächsten Zeit.

Du bist noch sehr jung. Und darum wird sich mit ziemlicher Sicherheit in deinem Leben eine neue Liebe finden, wenn du dazu bereit bist und dafür frei bist. Und dein wichtigstes Ziel sollte sein, zu dieser Freiheit zu gelangen.

03.01.2021 15:33 • x 10 #3


Snipes
@KPeter war schneller, aber dem ist auch absolut nichts hinzuzufügen.

03.01.2021 15:38 • x 1 #4


S
Und du? Brauchst du keine Ruhe?
Darf man wissen wie viel Zeit vergangen ist seit dem du dich von deinem Ex getrennt hast?

03.01.2021 15:54 • #5


Y
Hallo zusammen,

erst einmal danke für die Antworten.
Zur Klärung: vom Ex war ich ca. ein halbes Jahr getrennt, innerlich aber schon länger, es war eine sehr komplizierte Beziehung, da mein Ex psychisch labil war.

Es ist erstmal interessant, auch männliche Meinungen zu dieser Geschichte zu hören, da ich von meinen Freundinnen immer bestärkt wurde, dass ich nun von ihm auch emotionalen Beistand fordern dürfte. Dass das aber in Teilen komplikativ ist, weiß ich selber. Wie soll ich mich nun weiter verhalten? Ich möchte schon, dass sich diese Beziehung weiterentwickeln könnte, aber sein zuletzt schroffes Verhalten verunsichert mich hier stark...

03.01.2021 16:14 • x 1 #6


BlueApple
Zitat von yoyoza:
. Ich schlug dann vor, dass wir eine kurze Auszeit nehmen, um beide zur Ruhe zu kommen, da das Hin und Her (Hochzeit vs. früher von meinen Eltern heimfahren) mir aktuell nicht gut täte.


Du wolltest eine Auszeit, woraufhin er so reagierte:

Zitat von yoyoza:
Daraufhin schrieb er nur, dass ich happy sein soll und er mir frohe Weihnachten wünsche. Er ging auch hier nicht auf mein Bedürfnis ein.



Wo ging er hier nicht auf dein Bedürfnis ein? Das verstehe ich nicht.... Dein Bedürfnis war eine Auszeit, die er akzeptiert.

03.01.2021 16:47 • #7


Catalina
Erstmal @kpeter: Toller Beitrag, der von viel Erfahrung und Lebensweisheit zeugt.

Zitat von KPeter:
Und wenn sich zwei Bettler gegenseitig in die Tasche fassen, werden sie feststellen, dass da auch nix ist.

Diesen Satz sollte man - neben einigen anderen - wirklich einrahmen und irgendwo anpinnen...

Liebe yoyoza, ich sehe es wie meine Vorschreiber hier und denke, du solltest dich erstmal auf dich selber konzentrieren. Du hast ne Menge zu verarbeiten und es kann sehr schwierig sein, in so einer Zeit auch noch eine neue Beziehung aufzubauen. Die nächste Zeit wird für dich nicht einfach werden und vermutlich wird ihn das schlicht überfordern. Zumal sein bisheriges Verhalten nicht darauf schließen lässt, dass er dir da ein empathischer und unterstützender Partner sein kann oder möchte.

Ich glaube, dass man, um so etwas gemeinsam durchzustehen, schon eine halbwegs gefestigte Basis haben sollte. Ihr beide kennt euch erst sein einigen Monaten und hattet wenig Zeit, euch unbelastet kennenzulernen. Deshalb denke ich, dass es im Moment wenig Sinn macht, an dieser Beziehung festzuhalten. Lass ihn erstmal und kümmere dich um dich selbst.

03.01.2021 19:56 • x 1 #8


BlueApple
Zitat von Catalina:
Lass ihn erstmal und kümmere dich um dich selbst

Das ist das Problem.... Die TE denkt sie braucht ihn, der sich um sie kümmert. Wie fordert andererseits von ihm Distanz, die er ihr, ich behaupte mal gern, gibt, das ist jedoch auch falsch.
Die TE ist - logisch - nicht mit sich im Reinen. Sprunghaft und dramatisch. Das ist auch nachvollziehbar. Dem Typen wird es nach so kurzer Beziehung zu viel sein, kann ich auch verstehen.

Liebe TE, nur du bist für dein Glück verantwortlich, niemand anderes. Komm einfach zur Ruhe. Dafür brauchst du keinen Mann.

03.01.2021 20:07 • #9


Wasabix
Zitat von yoyoza:
Hallo zusammen,

erst einmal danke für die Antworten.
Zur Klärung: vom Ex war ich ca. ein halbes Jahr getrennt, innerlich aber schon länger, es war eine sehr komplizierte Beziehung, da mein Ex psychisch labil war.

Es ist erstmal interessant, auch männliche Meinungen zu dieser Geschichte zu hören, da ich von meinen Freundinnen immer bestärkt wurde, dass ich nun von ihm auch emotionalen Beistand fordern dürfte. Dass das aber in Teilen komplikativ ist, weiß ich selber. Wie soll ich mich nun weiter verhalten? Ich möchte schon, dass sich diese Beziehung weiterentwickeln könnte, aber sein zuletzt schroffes Verhalten verunsichert mich hier stark...


Hallo:-) und Willkommen!

Dem was KPeter schrieb kann ich voll zustimmen.
Hellhörig macht mich insbesondere, ob nun überfordert oder nicht, seine Grobheit und, wie ich finde,sehr kalt und hart, evtl auch arrogant, anmutende Umgangsweise mit dir an diesem besagten Wochenende.

Ein sensibler, in sich ruhender Mann verhält sich so nicht.
Es scheint gewaltig an Einfühlungsvermögen zu fehlen.

Deine Verunsicherung ist absolut nachvollziehbar.
An deiner Stelle würde ich mich sehr stark zurückziehen, diese 2-3 Wochen Auszeit, nutzen, um mit mir selbst auszumachen, ob ich einem Charakter wie seinem überhaupt jemals würde vertrauen können.

Es könnte durchaus sein, dass durch diese aktuellen Probleme zwischen euch klar wird,dass ihr nicht die Richtigen füreinander seid.

Gut,wenn das zu diesem Zeitpunkt schon klar wird, BEVOR ihr euch( viel zu schnell) auf ein gemeinsames Leben einlassen wollt. Geschweige denn auf eine Ehe

Geh mal drei Schritte zurück, egal was er will oder vorschlägt und nimm dir bitte Zeit, den Suizid deines Ex partners zu verarbeiten.

Ich drück dich mal schwesterlich

03.01.2021 20:31 • x 1 #10


K
Zitat:
Es ist erstmal interessant, auch männliche Meinungen zu dieser Geschichte zu hören, da ich von meinen Freundinnen immer bestärkt wurde, dass ich nun von ihm auch emotionalen Beistand fordern dürfte.

Dafür hat man Freundinnen: Damit sie einen bestärken, dass dir übel mitgespielt wurde. Und ich meine das ernst. Freundinnen haben nicht die Aufgabe (und nur selten die Fähigkeit), einen solchen Vorgang differenziert oder aus der Metaebene zu beurteilen. Sie zeigen Mitgefühl und genau das erwartest du auch. Würden sie Verständnis für den Mann zeigen, würde dich das verunsichern oder auch ärgern und damit die Freundschaft vermutlich auch belasten.

Zitat:
Dass das aber in Teilen komplikativ ist, weiß ich selber.

Etwas genauer könntest du schon auf das eingehen, was wir uns hier an Gedanken gemacht haben.

Zitat:
Wie soll ich mich nun weiter verhalten? Ich möchte schon, dass sich diese Beziehung weiterentwickeln könnte, aber sein zuletzt schroffes Verhalten verunsichert mich hier stark...

Hältst du es für sinnvoll, wenn dir hier jemand sagt, wie du dich verhalten sollst? Würdest du es dann auch tun? Und hätte damit nicht derjenige, der dir einen solchen konkreten Rat gibt, nicht auch (zumindest teilweise) die Verantwortung für dein Handeln? Es ist nicht sinnvoll, konkrete Handlungsanweisungen zu formulieren. Es ist dagegen sinnvoll, dir dabei zu helfen, die Rolle deines potentiellen neuen Partner nachzuvollziehen, dich in ihn hinein zu denken und daraus dann nach reiflicher Überlegung Rückschlüsse auf deinen Handlungsspielraum zu ziehen.

Es ist relativ leicht, diese Beziehung jetzt einfach zu beenden und ihm das mitzuteilen. Aber danach wird die Verunsicherung bleiben, ob das angemessen war. Ja, er hat sich schroff verhalten, das hattest du nicht erwartet. Und nun muss dir klar sein, dass er das wieder tun wird, wenn ihr ein Paar werden solltet. Das gehört zu ihm. Akzeptiere es, integriere es in eine Beziehung mit ihm. Du wirst dann herausfinden, ob das, was an ihm attraktiv erscheint, die unangenehmen Anteile überwiegt oder nicht. Was hast du zu verlieren? Du weißt dann jedenfalls, ob es eine Zukunft mit ihm hat oder nicht. Du kannst versuchen, sein Handeln zu nachzuvollziehen und ihm zugleich sagen, wo deine persönlichen Grenzen sind und was du nicht akzeptieren wirst.

Ich halte es für sinnvoller, das jetzt auch auszuloten und herauszufinden, was zwischen euch noch möglich ist und was nicht. Aber das solltest du nicht tun, weil es hier jemand rät. Sondern du solltest es nur dann tun, wenn du nach reiflicher Überlegung zu dem Schluss kommst, dass es sinnvoller ist, als einfach nur die Beziehung beenden. Denn dann kannst du erheblich besser abschließen.

Erwarte also in einem Forum keine Handlungsanweisungen, sondern Gedankenanstöße, die dir bei deinen Entscheidungen helfen können.

04.01.2021 09:31 • x 3 #11


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag