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Sag mir Was bleibt?

Brigid
Papa, Can You Hear Me?
Barbra Streisand

Papa, kannst du mich hören?
Gebet:
Gott - unser himmlischer Vater
Oh Gott - und mein Vater,
Der auch im Himmel ist.
Möge das Licht der flackernden Kerze
Die Nacht erhellen
Wie dein Geist meine Seele erleuchtet.

Vater, kannst du mich hören?
Vater, kannst du mich sehen?
Vater, kannst du mich in der Nacht finden?

Vater, bist du nah bei mir?
Vater, kannst du mich hören?
Vater, kannst du mir helfen nicht verängstigt zu sein?

In den Himmel schauend
Ist mir als würde ich eine Million Augen sehen.
Welche sind deine?
Wo bist du nun, dieses Gestern hat Aufwiedersehen gewunken
Und seine Türen geschlossen.

Die Nacht ist so viel dunkler,
Der Wind ist so viel kälter,
Die Welt, die ich sehe, ist so viel größer,
Jetzt, da ich allein bin.

Vater bitte vergib mir,
Versuche mich zu verstehen.
Vater, weißt du nicht, dass ich keine Wahl hatte?

Kannst du mich beten hören?
Alles, was ich sage,
Auch wenn die Nacht von Stimmen erfüllt ist?

Ich erinnere mich an alles, was du mich gelehrt hast,
Jedes Buch, das ich je gelesen habe.
Können all die Wörter in all den Büchern,
Mir helfen, mich dem zu stellen, was vor mir liegt?

Die Bäume sind so viel höher
Und ich fühle mich so viel kleiner.
Der Mond ist doppelt so einsam
Und die Sterne sind halb so hell.

Vater, wie ich dich liebe.
Vater, wie ich dich brauche.
Vater, wie ich es vermisse von dir einen Gutnachtkuss zu bekommen.

21.10.2020 22:39 • x 1 #16


A
Zitat von Brigid:
Ich beginne zu begreifen, wie Schmerz Stärke und Weisheit verleihen kann -

Schmerz verleiht Stärke , wenn man ihn überwunden hat und schenkt mir mehr Einfühlungsvermögen , auch bei mir fremden Lebenssituationen , weil ich toleranter geworden bin .

21.10.2020 22:55 • x 1 #17


A


Sag mir Was bleibt?

x 3


Brigid
Sag mir, was bleibt

Ich weiß nur noch, dass es an jenem Tag regnete und dass ich mich fragte, ob auch der Himmel weinte.
Noch Jahre später empfinde ich die Abwesenheit meiner Mutter als eine Sinnestäuschung, eine schreiende Stille, die ich nicht mit Worten zum Verstummen zu bringen gelernt habe.
Doch ich lernte damit einzuschlafen. Ich kann ihre Stimme nicht hören und ihre Berührung nicht fühlen, aber ihr Licht und ihre Wärme glühen weiter in jedem Winkel meines Lebens, und mit der Zuversicht dessen, dachte ich, wenn ich nur die Augen schlösse und mit ihr spräche, könnte sie mich vernehmen, wo immer sie auch sein mochte. Und so spreche ich jede Nacht, die mir einen klaren Himmel beschert, zu diesem funkelnden Stern der mich beobachtet, in der Hoffnung auf Trost, auf Antwort.
Ich versuche mich an ihr Gesicht zu erinnern und merke, dass ich alt werde und meine Augen, Augen aus Nebel und Verlust, immer in die Vergangenheit blicken.
Ich ging in diese Welt, ohne mir die Mühe zu machen, die Tür hinter mir zu schließen.

Und in diesen Jahren sah ich meinen Vater, die Härte seiner Worte schien von einem jahrelangen Leben in Geheimnissen und Schatten geschmiedet. Er zerschlug mir das Herz, den Atem, den Schlaf.
Ich fragte mich, was er in mir sehen mochte, um mir seine Liebe zu entziehen, wenn nicht vielleicht einen blassen Abglanz seiner selbst, einen Widerhall seiner eigenen Verlorenheit zu zeigen.

Ich sah meinen Bruder ... unfähig, den Glanz seiner versteckten Liebe zu empfangen, um ihn dennoch schmerzlich zu vermissen.

Ich suchte Antworten .... ich fragte mich, ob ich noch an irgendetwas glaubte, glauben zu hoffen durfte, um eine Antwort auf meine Fragen zu finden.

Ich war blind ... ich war blind und taub ... es ist der Tod meiner Familie ... doch drei Sterne leuchten am Himmel ... das ist es was bleibt ... niemals allein.

29.12.2020 23:03 • #18


Brigid
Das Gefühl ... es bleibt immer.

Die Tochter, die sich nach der Liebe der Eltern sehnt.
Die Frau, die sich nach der Liebe ihres Mannes sehnt.
Die Mutter, die sich nach der Liebe ihrer Kinder sehnt.
Das alte Frau, die sich nach der Liebe der Jugend sehnt.

Das Leben, das sich danach sehnt, du selbst zu sein.

Das Gefühl ... es bleibt immer.

12.05.2021 23:32 • #19




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