Scheidung als letzter Ausweg?

G
Hallo zusammen,

ohh.. man wo, soll ich Anfangen, die Story ist so kompliziert und irgendwie unglaubwürdig, daher wende ich mich in der Hoffnung an Euch, da ich sonst niemanden zum Reden (außer meinen Eltern) habe und vielleicht könnt Ihr mir Tipps geben und erklären warum ich ein so unentschlossener Mensch bin, wie ich bin.

Zu mir: (ich glaube dies ist wichtig, um zu verstehen was ich für ein Mensch bin und warum alles so ist, wie es ist und für mich, um selbst zu reflektieren)

bin 33 M seit April 2016 verheiratet, bald werde ich 34, ein Studium in Informatik und bin beruflich Unternehmensberater seit ca. 6 Jahren. Verdiene auch sehr gut in meinem Job und bringe auch die entsprechende Leistung, auch wenn der Job sehr anstrengend ist.

Wie würde ich mich beschrieben, wenn ich Ehrlich sein müsste?

- ich habe ein ausgeprägtes Helfersyndrom, nein ich war deswegen noch nicht beim Arzt, aber alle die mich kennen sagen es oder sagten es: „Du bist ZU NETT“, ich achte weniger auf meine Bedürfnisse als auf andere....

- ich habe ein schwaches Selbstwertgefühl, war schon immer so, irgendwie fällt es gerade Frauen schnell auf.......wenn Sie mich näher kennenlernen, beruflich kann ich das ganze mit Wissen und Show überdecken.

- ich bin Depressiv und eigentlich mit meinem bisherigen Leben nicht zufrieden, ich habe das Gefühl die besseren Zeiten habe ich bereits hinter mir, wenn meine Eltern nicht wären, die um mich trauern würden, würde ich es tun, mich aus dem Leben kicken.

- um es anderen Recht zu machen oder auch eine Scheinwelt zu Leben, belüge ich Personen (ehmalige Freunde, Eltern, meine Ehefrau) auch. Freunde habe ich keine mehr dadurch, auf die ich auch verzichten kann.

- ich habe keinen Freundeskreis, geschweige den ein Hobby (hatte ich mal), nur noch meinen sehr stressigen Beruf und mein Zuhause samt TV bei meiner Ehefrau.

- eher unentschlossener Mensch, früher war es noch schlimmer, für Entscheidungen brauchte ich immer sehr lange, bis jemand anders die Entscheidung für mich getroffen hat (Chef, Ex-Freundin) , nicht gerade zu meinem Vorteil.

- habe lange bei meinem Eltern, gewohnt bis ca. 30, keine Ahnung vielleicht war ich zu gut beschützt durch meine Eltern und lerne das Leben erst jetzt richtig kennen.

So nachdem ich mich jetzt so persönlich entblößt habe, nun zur eigentlichen Vorgeschichte vor der eigentlichen aktuellen Geschichte, die einem Muster folgt. Ich möchte meine Geschichte in Kapitel strukturieren, um die Lesbarkeit zu erhöhen:

Kapitel 1: Der lange Schatten der EX

vor ca. 3-4 Jahren in der Vorweihnachtszeit, hat mich meine damalige EX-Freundin nach 8 Jahren Beziehung für einen anderen verlassen, ich gehe davon aus das ich jetzt drüber hinweg bin, ich hatte damals den Kontakt vollständig abgebrochen und meine Identität bzw. jede Kontaktmöglichkeit zerstört (Nummern gelöscht, Accounts gelöscht, Umgezogen), einer meiner Muster, um mit Problemen umzugehen, die Flucht vor Konfrontation. Ich tat damals alles für diese EX, wirklich jeden schei., damals war ich noch in meinem Studium.

Ich war quasi Ihr Vaterersatz, da Papa immer schlecht zu Ihr war und alle anderen auch und Ihre Lebenshilfe, da Sie immer in misslichen Situationen war (Jobverlust, kein Geld).

Trotzdem entschied Sie sich damals für einen anderen Weg, weil ich zögerte als es ums zusammenziehen ging. Sie wollte noch Freundschaft oder ähnliches.

Wir hatten seitdem nie wieder Kontakt, vielleicht auch nie ein richtig abschließendes Gespräch, ehrlich gesagt war es sehr schwer für mich...ich hatte wirklich getrauert gehabt, wie noch nie zuvor, meine Eltern waren für mich da.

Kapitel 2: Die beruflichen Probleme nach der Trennung und das kennenlernen meiner jetzigen Ehefrau

nach der Trennung ging meine Arbeitsleistung rapide zurück, mein Arbeitgeber bemerkte das und nach langem hin und her, wurde ich aufgefordert zu kündigen bzw. mich nach einem neuen Job umzuschauen, im Beraterberuf „Grow or go“ hier die Devise.

Das war für einen Junior Berater wie mich, ein Schlag ins Gesicht, ich ging bzw. fand eine neue Anstellung und konnte gerichtlich noch eine Abfindung erstreiten. Zwischenzeitlich lerne ich im Chat über Internet meine jetzige Ehefrau kennen (sie kommt aus Rumänien, vielleicht der größte Fehler meines Lebens).

Kapitel 3: Zwischenspiel bei einem neuen Arbeitgeber und erneute Probleme, sowie Einzug mit meiner neuen Freundin in die erste eigene Wohnung


kaum erholt von den Strapazen mit dem letzten Arbeitgeber schlidderte ich hastig in meine neue Position als Senior Berater, mehr Verantwortung, mehr Geld, aber gewachsen war ich dem zu dem Zeitpunkt nicht.

Es kam wie es kommen musste, ich zertritt mich mit meinem neuen Chef, der übrigens Cholerisch und ein echter Psycho war....... es gab keine Projekte, ich Stand auf der Abschussliste.

Parallel brachte ich meine neue Freundin aus Rumänien nach Deutschland, sie bitterarm bzw. mit keinem Cent, sagend Sie Liebe mich nach D gekommen, um ein Leben mit mir zu führen. Ich zweifelte Anfangs, hörte aber nicht auf meine innere Stimme der Vernunft und lies mich überreden, ein neues Leben zu beginnen, die Fragen Die ich mir stellte „Liebe ich die Frau überhaupt?“ – nein, ich brachte Sie hierher und dachte danach kann man sich auch noch verlieben, immer der gehetzte.

Zwischenzeitlich beim Einrichten der ersten eigenen Wohnung, für welche ich die Einrichtung selbst bezahlt habe, trudelte die Kündigung in den Briefkasten ein. Kündigung in der Probezeit, das Leben spuckte mir wieder voll ins Gesicht. Eine neue Situation für mich, zwei Leben finanzieren und finanziell keine Reserven mehr.

Kapitel 4: Finanziell am Ende und Verkauf meines PKW, um über die Runden zu kommen und der Anfang der Streitigkeiten mit meiner neuen Freundin

der Job Weg, die Kosten da, keine Reserven mehr, mein Freundin kann kein Deutsch, kann nicht auf eigenen Beinen stehen, die volle finanzielle Last auf meinen Schultern.

Also verkaufte ich meinen neuen geliebten PKW im Wert von ca. 18K um die Kosten bis zum neuen Job zu strecken. Vom Arbeitsamt gab es dann auch Arbeitslosengeld für einen Monat lang.

Zwischenzeitlich lernte ich meine neue Freundin (meine jetzige Ehefrau) kennen, wie wohnten ja jetzt zusammen, was soll ich sagen. Zwei Menschen die eigentlich nicht zusammengehören.

Sie brachte auch eine Menge Probleme aus Ihrem Leben in unser Leben rein. In Rumänien hat Sie nix gelernt, nur Zwischenjobs um über die Runden zu kommen, ein Studium hat Sie nicht mit 28 Jahren. Ihre Zähne waren Kaputt, das hatte Sie nie erwähnt.

Also bezahlte ich Ihr eine Operation für 7K in Rumänien, neuen Zähne sollten es sein, aber nicht nur das, auch sonst waren es einige Wünsche für die ich Blechen durfte (Handy etc.), für die Liebe halt (ich Dummkopf).

Natürlich führte das immer häufiger zu heftigen Streitigkeiten, ums Geld. Verbal aber auch körperlich flogen die Fetzen.........

Kapitel 5: Der neue Job und meine ersten Krankheitssymptome und der ewige Streit mit meiner Freundin und die Heirat

ich verbrachte ca. 1 Monat mit Jobsuche und fand einen neuen Job, wieder sehr gut bezahlt und voll mit Stress, aber ich musste ja auch zwei Leben auf Steuerklasse 1 finanzieren, habe ich mir ja so ausgesucht.

Ein Monat Pause vom Stress und ich schlidderte in die neue Position, Anfangs die Hölle auf Erden, ich in ein Chaos Projekt geschmissen, dabei hatte ich doch selber Chaos in meinem Leben, richtig?

Ich habe mich durchgebissen und die Probezeit überstanden, meine Kollegen und Kunden mögen mich und schätzen mich, ich bin seit ca. 2 Jahren jetzt angestellt, zumindest hier konnte ich mich stabilisieren, privat ging einiges unter.

Zwischenzeitlich habe ich meine Freundin auf Ihr drängen geheiratet und meine Ehefrau besuchte dieses Jahr mehrere Sprachkurse die ich bezahlt habe, damit sie nächstes Jahr studieren kann.

Dieses Jahr habe ich im August gemerkt, dass all der Stress nicht spurlos an mir vorbeiging...ich war also kurz vorm Burn-Out, habe mich jeden Tag mit Schwindel und Kopfschmerzen in die Arbeit geschleppt.

Kapitel 6: Hier und Jetzt und Gedanken an eine Scheidung

der ein oder andere mag sich Fragen: „wieso schreibt der das alles hier?“ ich glaube es ist wichtig alle Ereignisse bis hier und jetzt zu beschreiben, ich muss rausfinden was mit mir nicht stimmt, warum ich so bin.

Warum bin ich bereitwillig für jemanden anderen (meine Ehefrau) so durch die Hölle gegangen, warum quäle ich mich selbst so sehr? Warum habe ich mich damals so aufgegeben? Warum habe ich so viele Schmerzhafte Kompromisse auf mich genommen, ohne auch meine eigenen Bedürfnisse zu schauen?

Alles zu beschreiben würde den Rahmen hier sprengen, nur ein ist klar:

„Ich bin nicht Glücklich in meiner Ehe und denke an eine Scheidung, auch wenn die Konsequenzen für mich verehrend sein würden“

Wie soll es weitergehen?............

20.12.2016 20:49 • #1


Sabine
@getFreeOrDieTryn

Hallo und erst einmal ein herzliches Willkommen.

Ich habe nicht den ganzen Text gelesen. Warum? Weil es ist deine Aufarbeitung aus deiner Sicht. Und ich möchte mir nicht herausnehmen, daran zu rütteln, weil ich denke, dass du schon sehr tiefgründig mit dir auseinandersetzt. Was mir aber auffällt ist das:


Zitat von getFreeOrDieTryn:
Warum bin ich bereitwillig für jemanden anderen (meine Ehefrau) so durch die Hölle gegangen, warum quäle ich mich selbst so sehr? Warum habe ich mich damals so aufgegeben? Warum habe ich so viele Schmerzhafte Kompromisse auf mich genommen, ohne auch meine eigenen Bedürfnisse zu schauen?


Ich denke, dass du großes Potenial hast, voranzukommen. Dazu solltest du aber auch irgendwann die richtigen Fragen stellen. In deinen Fragen nach dem Warum gehst du immer tiefer in eine Depression und bedauerst dich selbst. Damit wirst du nicht voran kommen, weil du dir die Steine selbst in den Weg legst. Vielleicht musst du aber noch ganz tief fallen, um aufstehen zu lernen. Das wünscht man aber wirklich Keinem. Nun steht die Frage an: In welcher Richtung möchtest du gehen? Du stellst dich gerade an eine Weggabelung und fragst jetzt, gerade aus, rechts oder links.

Alles hinschmeißen, sich selbst weiter bedauern oder anfangen sein Leben selbst in die Hand zu nehmen.

Dafür sind aber andere Fragen von Nöten!

Du solltest dich auf einen anderen Weg machen mit folgenden Fragen:

Wer bin ich?


Ich denke, dass du so garnicht wirklich weißt, wer du bist. Ich denke, dass du dich in vielen Situationen verloren fühlst, weil dich keiner versteht. Wie aber sollen dich andere verstehen, wenn du dich nicht selbst verstehen kannst?

Was ist für mich Leben?

Wie ich auf die Idee komme? Ich glaube du hast, vielleicht aus Rücksicht, vielleicht aus Nachsicht, vielleicht um nicht unangenehm aufzufallen, noch nie Nein gesagt. Du versuchst aus anderen Leben, dein Leben zu ziehen, von ihnen zu leben, ohne selbst zu wissen was du willst. Daher solltest du mal dich fragen, was du willst. Es ist ein schwerer und langer Weg, der manchmal unendlich erscheint. Aber ich kann dir sagen, dass sich dieser Weg lohnt!

Was will ich?
Da du ja immer vor dir davon läufst und lieber Scherben hinterlässt, als dich damit einmal auseinanderzusezten. Du machst die Augen zu und hoffst, dass es irgendwie vorbei geht. Geht aber nicht. Wenn du nun alle Brücken brichst, macht sich morgen ein neues anderes Problem auf.

Das alles, weil du dir die falschen Fragen stellst und lieber klein bei gibst, als einmal auf dein Inneres zu hören.

Ich würde dir sehr einen Therapeuten ans Herz legen, auch einmal eine Kur oder Klinikaufenthalt. Denn mit Suizitgedanken nimmst du dir die Chance, dich und damit dein Leben kennenzulernen. Zum zweiten, weil du unendlich vielen Menschen weh tust, und ihnen damit einmal sagst Nein, das will ich nicht (mehr) statt es ihnen zu sagen, und zu erfahren, warum du manches nicht mehr willst.

Ich wünsche dir eine gute Zeit ...

20.12.2016 21:18 • #2


A


Scheidung als letzter Ausweg?

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G
@machiennelilly

danke für deine Antwort und deine Worte, ja meine Probleme sind stecken tiefer als man denkt.

Durch das selbst reflektieren konnte ich bereits einige Fragen selbst beantworten.

Aber wie soll es weiter gehen? Was kommt bei einer Scheidung auf mich zu?

21.12.2016 11:38 • #3


Sabine
@getFreeOrDieTryn

Es sind wieder irgendwie die falschen Fragen. Es geht einzig und allein in dir weiter. Was stellst du dir vor? Was wünscht du dir? Was willst du? Wie verstehst du leben? Wie verstehst du das Leben?

Du brichst schon wieder mit andere, ohne Weitsicht auf das kommende. Kläre doch erst einmal für dich ab, was du willst und was du erwartest und mache nicht den fünften Schritt vor den ersten. Verweile noch etwas in dir, gib dir die Zeit, erst einmal Wesentliches für dich herauszufinden, statt immer Entscheidungen mit Tragweiten zu treffen, die du ganricht händeln kannst.

Du kannst nur Schritt für Schritt laufen. Du springst los, und meinst das ist es, doch dann wirft es dich zurück. Weil es dann doch nicht richtig war. Warte, geh in den Wald, geh spazieren, kehre doch einmal in Dich und höre Dir zu.

Du hast noch einen weiten Weg vor Dir. Was du hinter dir erst einmal gelassen hast, kannst du nie wieder zurück holen. Also wäge es in Ruhe ab. Überlege, wo es für Dich hingehen, soll.

21.12.2016 11:53 • #4


Drops07
Zitat von getFreeOrDieTryn:
Was kommt bei einer Scheidung auf mich zu?


Bevor Du an Scheidung und all den Kosnequenzen denkst, überleg doch erst einmal wie Du Dich mal wieder in die Spur bringst. Deine Frau ist nicht Verantwortlich für das Chaos in Deinem Kopf, ich empfinde diesen Entschluss erneut als Flucht. Ergründe warum Du nicht Glücklich bist, was da bei Dir los ist. Scheiden lassen kannst Du Dich immer noch.

Ganz nebenbei bemerkt, Du schreibst da nicht gerade viel von Deiner Frau, nur eben das Du dieses finanziert hast....

21.12.2016 11:58 • #5




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