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Scheidung von der Jugendliebe

DieSeherin
Zitat von Pinkypie:
Ich glaube, ich hänge vor allem an den Erinnerungen an die schönen Momente


diese erinnerungen sind vielleich im moment noch schmerzhaft, der ganze abschied ist nicht leicht, aber irgendwann wird es sich sentimental-schön anfühlen.

weißt du, ihr seid irre früh zusammen gekommen, habt alle prägenden erlebnisse miteinander geteilt und 20 jahre sind in deinem alter mehr als die hälfte der lebenszeit, die einen dieser mensch begleitet hat. aber überleg mal, wieviel jahre diese beziehung von liebe und gemeinsamen träumen getragen war - und wieviel davon ein durchhalten war.

20 jahre sind viel, aber du hast noch ungefähr 50 jahre vor dir (statistisch gesehen jedenfalls) und die solltest du mit leben und liebe füllen... mit einem leben, das du führen willst, mit einer liebe, die sich für dich harmonisch, richtig, liebevoll, partnerschaftlich, unbeschwert anfühlt

09.10.2025 10:29 • x 1 #16


Heffalump
Ich glaube nicht, dass du Mitschuld hast, das er, jetzt wo du weg, sich zugänglicher zeigt.

Oft ist man selbst dermaßen betriebsblind und überfordert, das man erst erkennt, wenn Dinge sich grundlegend ändern

09.10.2025 10:38 • x 1 #17


A


Scheidung von der Jugendliebe

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P
@DieSeherin danke! Ja, das stimmt. Ich war etwa 15 und er 18, als wir uns kennengelernt haben und gleich nach dem ersten Treffen zusammen gekommen sind. Die Schulzeit war für uns beide nicht einfach, die Studienzeit noch weniger - mir wurde immer gesagt, ich sollte das Studentendasein genießen und Spaß haben, aber das war einfach nicht so. Habe jede freie Minute entweder mit Lernen oder Arbeiten verbracht oder habe die wenige Freizeit mit meinem Nochmann verbracht. Unsere schwierige Situation hat uns auf der einen Seite lange Zeit zusammen geschweißt, aber am Ende doch auseinander gebracht. Nicht mal jetzt, nach der Trennung, sind wir - zumindest aktuell - nicht böse aufeinander. Ich bin/war wegen des Kredits enttäuscht, aber er ist gar nicht sauer oder sowas - er meinte mal, er würde verstehen, dass es für mich nicht mehr geht...

@Heffalump ich hoffe ja, dass er irgendwann ganz aufwacht, sei es nicht für mich bzw. uns, aber für ihn und künftige Beziehungen...

09.10.2025 11:01 • x 1 #18


Heffalump
Der Mensch handelt meist erst dann wenn er nicht mehr auskann

09.10.2025 11:08 • x 1 #19


Heffalump
Ponkypie

Du bist halt diejenige die sich entschieden hat, weiter zu gehen, Dich zu entwickeln, wohin dich dein Weg auch führt .


Das eine Jugendliebe so lange Bestand hat, ist eh selten. A ber er blieb halt stehen, zurück, sah kein Problem, man kann eine geraume Zeit gegen an kämpfen, aber wenn er das nicht will, dann passiert es unausweichlich, das in dem Fall, du, handelst.

Du hast bestimmt alles versucht. Nun führt dein Leben dich woanders hin. Auch wenn du traurig zurück blickst, im Nebel der Zukunft wartet auf dich noch einiges

09.10.2025 12:00 • #20


Heffalump
Sorry für nickverwurstelung

09.10.2025 12:00 • #21


M
@Pinkypie
Zitat von Pinkypie:
Weh, weil ich mittlerweile das Gefühl habe, dass *ich* Mitschuld an dieser schlechten Entwicklung war und es ihm, jetzt, wo ich weg bin, besser geht.

Nein, du warst ganz bestimmt nicht schuld. So, wie du es erzählst, kann sein Verhalten Ursachen haben, die du gar nicht lösen kannst, sondern nur in professioneller Begleitung behandelt. Dafür spricht die mangelnde Hygiene und das alles in sich „hineinfressen“. Man kann als Partner nicht alles lösen, dafür muss die Bereitschaft schon von der betroffenen Person selbst kommen, sich auch Hilfe zu holen. Du kannst nur unterstützen.

Was ich mir denke: Jetzt, da du nicht mehr da bist, muss er sein Leben auf neue Weise meistern, da findet schnell Entwicklung und Veränderung statt. Es ist gut, dass es ihm besser geht. Es kann auch ein Weckruf gewesen sein und er entwickelt sich in eine für ihn positive Richtung.

Zitat von Pinkypie:
er meinte mal, er würde verstehen, dass es für mich nicht mehr geht...

Mir tut das irgendwie sehr leid für ihn, denn einerseits sieht er ja selbst, dass sein Verhalten bzw. eure Beziehung ungesund war, andererseits schafft er es aus irgendwelchen Gründen nicht, sich da zu öffnen.

Bleibt in Freundschaft verbunden.

09.10.2025 12:44 • x 1 #22


P
Zitat von Heffalump:
Ponkypie Du bist halt diejenige die sich entschieden hat, weiter zu gehen, Dich zu entwickeln, wohin dich dein Weg auch führt . Das eine Jugendliebe so lange Bestand hat, ist eh selten. A ber er blieb halt stehen, zurück, sah kein Problem, man kann eine geraume Zeit gegen an kämpfen, aber wenn er das nicht will, ...

Ich durfte mir am Wochenende von meiner Mutter (wieder) anhören, dass ich ja um ihn hätte kämpfen können, wenn ich das gewollt hätte. Als hätte ich das nicht schon über Jahre hinweg getan! Immer und immer wieder dieselben Diskussionen, immer wieder habe ich dieselben Probleme angesprochen und nie hat sich etwas langfristig geändert. Er ist ja trotzdem introvertiert geblieben und wir sind die meisten Wochenenden einsam gewesen. Würde ich tatsächlich zurück gehen, würde sich daran doch nichts ändern...?! Es hat ja nie jemand mitbekommen, wie wir gelebt haben. Ich habe tatsächlich öfter drüber nachgedacht, aber im Ernst, wie sehr kann ich mir erwarten, dass sich etwas ändern würde? Mein Bauchgefühl sagt, dass es nie anders werden würde.


Zitat von Manchmal_Hexe:
Nein, du warst ganz bestimmt nicht schuld. So, wie du es erzählst, kann sein Verhalten Ursachen haben, die du gar nicht lösen kannst, sondern nur i...

Ich habe so oft darum gebettelt, dass er sich auch Hilfe suchen soll, weil ich nicht mehr weiter wusste und auch nicht mehr konnte. Nach unserer Trennung hat er versprochen, sich psychotherapeutische Hilfe zu suchen, das ist jetzt über 1 Jahr her und es ist nichts passiert (habe dazwischen auch mal nachgefragt)... er fehlt mir. Ich liebe ihn wohl nicht mehr als Partner, aber er fehlt mir als Freund.

13.10.2025 11:11 • x 2 #23


L
Zitat von Pinkypie:
Ich durfte mir am Wochenende von meiner Mutter (wieder) anhören, dass ich ja um ihn hätte kämpfen können, wenn ich das gewollt hätte.

Wieso führst du mit deiner Mutter (wieder) solche Gespräche?

Du bist mit dir im Reinen oder? Du bist der Meinung, es war genug. Das reicht.

13.10.2025 11:17 • x 1 #24


DieSeherin
Zitat von Pinkypie:
Ich durfte mir am Wochenende von meiner Mutter (wieder) anhören, dass ich ja um ihn hätte kämpfen können, wenn ich das gewollt hätte.


rechtfertigst du dich dann immer und immer wieder?

13.10.2025 11:43 • #25


F
ja, das doofe ist, man denkt immer an die schönen Zeiten zurück
Die Probleme verschwinden irgendwie (in der Vergangenheit)

und ja, es fehlt dann hauptsächlich der ExPartner als Freund nicht ... als Beziehungspartner.

Ich weiß nur, irgendwann wird es vergehen ...

13.10.2025 11:46 • x 1 #26


P
@Lumba das ist eins meiner größten Probleme, ich bin mit mir selten im Reinen. Ich komme immer irgendwann an den Punkt, an dem ich alles hinterfrage und meine Mutter macht es mir da nicht leichter. Die Beziehung zu ihr ist bzw. war nicht immer leicht und sie ist leider nicht eine von diesen Müttern, die ihren Kindern mit Rat und Tat zur Seite stehen bzw. ist sie da sehr nüchtern und direkt. Für sie ist das ganze Thema erledigt und ich soll eben mein altes Leben vergessen und hinter mir lassen oder eben zurück gehen. Dass ich das Ganze emotional eben anders sehe, versteht sie wohl einfach nicht. Ich würde mich als hochsensibel bezeichnen, wenn auch nicht diagnostiziert. An Tagen wie heute nimmt mich das Ganze wieder mehr mit...

@DieSeherin manchmal, ja. Ich versuche aber mittlerweile, das Thema vor ihr zu vermeiden, obwohl es mir gut tun würde, mit jemandem darüber reden zu können. Ich habe R., aber als neuem Partner möchte ich ihn nicht mit allem belasten und er soll ja Teil eines neuen Kapitels sein, und nicht eines alten...

@Fredman ich hoffe es. Momentan fällt es mir noch so schwer, immerhin war das meine allererste Beziehung, der erste Freund, schließlich Ehemann... da hängen einfach viele Erinnerungen dran. Ich beneide manchmal Leute, die schon ein paar Beziehungen hatten und wissen, wie man damit umgeht.

13.10.2025 12:07 • #27


F
@Pinkypie :

Ich kann dich gut verstehen - vorallem die Leute, die schon ein paar Beziehungen hatten.
Die haben Trennungserfahrung ... auch wenn es das nicht leichter macht.

Und von der Mutter hätte ich erwartet - das sie komplett hinter Dir steht. Das tun meine Eltern schon

13.10.2025 12:11 • x 2 #28


M
@Pinkypie
Zitat von Pinkypie:
Ich durfte mir am Wochenende von meiner Mutter (wieder) anhören, dass ich ja um ihn hätte kämpfen können, wenn ich das gewollt hätte.

Ja, das tut die Familie leider manchmal. Es ist eben der einfachere Weg, die Schuld zuzuschieben, statt offen zuhören und Rat geben.

Ich vermute, deine Mutter wird sich gedacht haben, dass wenn du ihn so vermisst und unglücklich bist, es dafür eine einfache Lösung gegeben hätte, wie weiter in der Beziehung bleiben. Nimm es dir nicht so zu Herzen, auch wir Kinder denken uns doch oft genug, was unsere Eltern anders hätten machen können.

Zitat von Pinkypie:
dieselben Probleme angesprochen und nie hat sich etwas langfristig geändert.

Das Kernproblem ist, dass vermutlich sein Charakter einfach so ist. Man kann einen introvertierten Menschen nicht einfach ändern, sondern nur dahingehend unterstützen, dass er offener wird. Ein Mensch, der lieber zurückgezogen lebt, wird selten plötzlich sich am Wochenende um die Häuser schmeißen. Ich nehme an, er wird immer schon so gewesen sein, oder? Das Hygieneproblem ist allerdings eine andere Geschichte, das spricht eindeutig dafür, dass es ihm nicht gut ging. Nur schaffen es die wenigsten, sich aus eigener Kraft Hilfe zu holen. Es ist große Überwindung. Er wird vielleicht durch eure Trennung den benötigten Antrieb für Weiterentwicklung bekommen.

Zitat von Pinkypie:
Ich beneide manchmal Leute, die schon ein paar Beziehungen hatten und wissen, wie man damit umgeht.

Beneide sie nicht, denn selbst in Alter kann man noch unglaublichen Liebeskummer haben. Eine Liebe zu verabschieden tut einfach weh, egal wie oft man es durchgemacht hat oder wie alt man ist. Zumindest habe ich das so beobachtet. Sei froh, dass du nicht eher durchmusstest.

Zitat von Pinkypie:
Ich versuche aber mittlerweile, das Thema vor ihr zu vermeiden

Zitat von Pinkypie:
Ich habe R., aber als neuem Partner möchte ich ihn nicht mit allem belasten und er soll ja Teil eines neuen Kapitels sein, und nicht eines alten...

Es scheint mir, als wäre Kommunikation ein wichtiger Punkt in deiner vergangenen Beziehung gewesen, mach nicht den Fehler, deinen neuen Partner vor deinen Gefühlen auszuschließen. Wenn es ein gesundes Maß ist, darf man auch mit seinem Partner über solche Dinge sprechen, finde ich.

Wenn du das Gefühl hast, du brauchst mehr Unterstützung und willst mehr darüber reden, such dir einen Platz für die Psychotherapie. Dort kannst du es besser verarbeiten.

13.10.2025 13:59 • #29


P
Zitat:
Ich vermute, deine Mutter wird sich gedacht haben, dass wenn du ihn so vermisst und unglücklich bist, es dafür eine einfache Lösung gegeben hätte, wie weiter in der Beziehung bleiben. Nimm es dir nicht so zu Herzen, auch wir Kinder denken uns doch oft genug, was unsere Eltern anders hätten machen können.

Ja, ich glaube so sieht sie es. Da sie selbst in einer unglücklichen Ehe lebt, aber meinen Vater nicht verlassen will, scheint das für sie der einfachste Weg zu sein.

Zitat:
Ich nehme an, er wird immer schon so gewesen sein, oder? Das Hygieneproblem ist allerdings eine andere Geschichte, das spricht eindeutig dafür, dass es ihm nicht gut ging. Nur schaffen es die wenigsten, sich aus eigener Kraft Hilfe zu holen. Es ist große Überwindung. Er wird vielleicht durch eure Trennung den benötigten Antrieb für Weiterentwicklung bekommen.

Ja, war er. Über lange Zeit war das auch okay für mich und ich habe unsere Zweisamkeit sogar genossen, bis sie irgendwann belastend wurde. Er wusste, dass es mich sehr belastet hat, dass wir niemanden hatten mit dem wir etwas unternehmen hätten können - oder es hat am Geld gescheitert. Ich habe so oft vor ihm geweint und gesagt, wie verzweifelt ich bin, weil ich auch gerne wenigstens ein paar mehr Freunde hätte, die wir wenigstens zu uns hätten einladen können. Daraufhin hat er mich oft in den Arm genommen, gesagt er wüsste wie es mir geht, aber dass man daran leider nichts ändern könnte und damit war das Thema wieder erledigt. Ich verstehe schon, dass er uns keinen Freundeskreis herbeizaubern konnte, aber in derselben Situation über Jahre hinweg zu bleiben war für mich dann zu viel.

Er muss doch irgendwann gemerkt haben, dass ich mich zurück gezogen habe - grade wenn es um S. ging, den ich irgendwann verweigert habe, oder ich Küssen etc. ausgewichen bin. Bei mir persönlich würden Alarmglocken los gehen, wenn mein jetziger Partner mir sagen würde, dass ich unangenehm riechen würde oder ungepflegt wäre. Ich schäme mich ja schon, wenn ich einen deutlichen Pickel habe oder wegen meinem Hirsutismus (ist in ärztlicher Abklärung), der zwar noch nicht massiv ist, aber deutlich da, wenn ich nicht regelmäßig rasiere und dafür kann ich noch nicht mal was...
Ich will meinem Partner ja gefallen und ihm war das einfach egal, hat aber wütend reagiert, wenn ich zum x-ten Mal abgelehnt habe.

Zitat:
Beneide sie nicht, denn selbst in Alter kann man noch unglaublichen Liebeskummer haben

Das stimmt wohl, und klingt von mir etwas unsensibel, sorry. Ich glaube, wenn man das schon 2-3x durchgemacht hat, weiß man wenigstens, welcher Schmerz einen erwarten kann. Ich fühle mich von den Gefühlen grade nahezu überrollt.

Zitat:
Es scheint mir, als wäre Kommunikation ein wichtiger Punkt in deiner vergangenen Beziehung gewesen, mach nicht den Fehler, deinen neuen Partner vor deinen Gefühlen auszuschließen. Wenn es ein gesundes Maß ist, darf man auch mit seinem Partner über solche Dinge sprechen, finde ich.

Ich spreche mit ihm darüber - immer wieder. Er hat aber auch nicht Unrecht, wenn er sagt, ich sollte nicht nur in der Vergangenheit leben und traurig sein, sondern auch in der Gegenwart und Glücklichsein lernen, weil ich das laut ihm schon lange nicht mehr war und das stimmt ja auch. Er bemüht sich sehr um mich, versucht, mir das zu ermöglichen, was ich nie hatte. Er bringt mich zum Lachen, auch wenn ich grad eben wieder geweint habe. Ich möchte nur nicht, dass er den Eindruck gewinnt, dass ich zu sehr um meine Ehe trauere.

Zitat:
Wenn du das Gefühl hast, du brauchst mehr Unterstützung und willst mehr darüber reden, such dir einen Platz für die Psychotherapie. Dort kannst du es besser verarbeiten.

Ich bin schon viele Jahre in Therapie aufgrund diverser Sachen. Gerade jetzt würde ich so gern mehr darüber reden, aber durch den Umzug sind wöchentliche Termine einfach nicht mehr machbar, weil die Distanz so groß ist. Bei meinem nächsten Termin werde ich mit ihr über meine Ambivalenz reden, dass ich mich zeitweise so zerrissen fühle, weil ich nicht weiß, wohin ich gehöre. Mir fehlt mein Haus, mir fehlt mein Nochmann wie er früher mal war. Ich weiß aber auch, dass sich zu 99% nichts ändern würde und ich viele Jahre in dieser Situation gelebt habe. Ich sehe R., weiß, dass er mich liebt und fast alles für mich macht, um mich glücklich zu machen. Ich erinnere mich an die Schmetterlinge im Bauch, die ich wegen ihm immer mal wieder habe oder hatte und die bei meinem Nochmann schon so lange fort sind...

13.10.2025 14:48 • #30


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