Scheidung von der Jugendliebe

Zitat von Pinkypie:

Ich möchte nur nicht, dass er den Eindruck gewinnt, dass ich zu sehr um meine Ehe trauere.

alles, was du über ihn erzählst, klingt so, als könne er das geduldig (er)tragen, wenn es nicht dauerzustand ist.

dir ist ja nicht nur deine beziehung um die ohren geflogen, sondern dein gesamtes lebenskonzept, die hoffnung, mit diesem einen mann das leben zu verbringen, in guten und schlechten zeiten zusammenzuhalten... und das ist schon etwas, was man als scheitern empfinden kann.

nur solltest du irgendwann auch wieder realistisch auf eure gemeinsame zeit schauen und dir auch deutlich vor augen führen, wann diese negative entwicklung angefangen hat, wie schlecht die vorzeichen von anfang an waren, wieviel geduld du hattest... und jetz auf das schauen, was du hast!

du hast nämlich jetzt genau das, was liebe sein sollte, ein miteinander, das auf liebe, vertrautheit, gesprächen, offenheit, partnerschaft, harmonie und zugewandheit basiert.

@Pinkypie Du nimmst einfach Abschied von deiner Ehe und das auf deine Weise. Es gibt kein Tempo, das für alle gilt.

Zitat von Pinkypie:

Er wusste, dass es mich sehr belastet hat, dass wir niemanden hatten mit dem wir etwas unternehmen hätten können - oder es hat am Geld gescheitert.

Ich verstehe deinen Wunsch nach Freundschaften, richtig gute Freunde sind schwer zu finden. Aber kann es vielleicht ein bisschen sein, dass du deinen Freundeskreis von deiner Beziehung abhängig gemacht hast? Es müssen ja nicht zwingend gemeinsame Freunde sein, manchmal tut etwas Abstand auch zum Partner gut, wenn man etwas nur für sich hat. Wobei Corona für alle eine Ausnahmesituation war. Hier sind viele an der Isolation zerbrochen, das wurde gerade bei uns in Österreich eine zeitlang sehr streng gelebt.

Zitat von Pinkypie:

Daraufhin hat er mich oft in den Arm genommen, gesagt er wüsste wie es mir geht, aber dass man daran leider nichts ändern könnte

Ich finde eigentlich, dass das so klingt, als hätte er die Situation schon verstanden und angenommen. Wie gesagt, er kann sich auch nicht plötzlich ändern.

Zitat von Pinkypie:

Ich will meinem Partner ja gefallen und ihm war das einfach egal, hat aber wütend reagiert, wenn ich zum x-ten Mal abgelehnt habe.

Da stimme ich dir vollkommen zu.

Zitat von Pinkypie:

Ich möchte nur nicht, dass er den Eindruck gewinnt, dass ich zu sehr um meine Ehe trauere.

Eigentlich finde ich das normal, vor allem mit dem Hintergrund, dass du einen Warmwechsel vollzogen hast. Du hattest ja bisher noch gar nicht die Chance, deine Ehe zu verarbeiten, weil du direkt in eine neue Beziehung gegangen bist. Das macht doch bestimmt auch noch zusätzlich Druck, dass du eigentlich zufrieden sein solltest, obwohl dir manchmal nach Weinen zumute ist.

Zitat von Pinkypie:

fast alles für mich macht, um mich glücklich zu machen.

Das ist schön, aber ich gebe dir den Rat, dein Glück nicht von anderen abhängig zu machen. Such dein Glück in dir, denn wenn du mit dir selbst im Reinen bist, kannst du das Glück auch erkennen und annehmen.

Zitat von Pinkypie:

aber durch den Umzug sind wöchentliche Termine einfach nicht mehr machbar, weil die Distanz so groß ist

Es gibt in Wien auch Online die Möglichkeit, eine Physiotherapie zu machen. Erkundige dich mal, vielleicht findest du jemand neues, der dir gut tut.

Zitat:

dir ist ja nicht nur deine beziehung um die ohren geflogen, sondern dein gesamtes lebenskonzept, die hoffnung, mit diesem einen mann das leben zu verbringen, in guten und schlechten zeiten zusammenzuhalten... und das ist schon etwas, was man als scheitern empfinden kann.

Das stimmt... das letzte Jahr war das Schlimmste meines Lebens. Ich habe gemeinsam mit meinem Nochmann das Haus gekauft, das unsere gemeinsame Zukunft sein sollte. Dort sollte alles besser werden, jedenfalls war das unsere Hoffnung. Die Hoffnung, unseren alten kranken Kater damit ein letztes Mal umzusiedeln, was sich bewahrheiten sollte. Der neue Job, der in den ersten Monaten wahnsinnig Spaß machte und mich forderte, bis ich im selben Job auch meinen Kater los lassen musste und danach einfach nur alles zu viel wurde. Ich fühle mich definitiv so, als hätte ich versagt oder aufgegeben.

Zitat:

nur solltest du irgendwann auch wieder realistisch auf eure gemeinsame zeit schauen und dir auch deutlich vor augen führen, wann diese negative entwicklung angefangen hat, wie schlecht die vorzeichen von anfang an waren, wieviel geduld du hattest... und jetz auf das schauen, was du hast!

du hast nämlich jetzt genau das, was liebe sein sollte, ein miteinander, das auf liebe, vertrautheit, gesprächen, offenheit, partnerschaft, harmonie und zugewandheit basiert.

Aktuell habe ich Angst, dass ich genau das nicht schaffe. Ich merke einfach immer wieder, wie verzweifelt ich bin, weil - und das habe ich jetzt schon so lange - ich nie richtig Glück empfinde, immer ist irgendwas Negatives dran. Selbst die Therapie hat da noch nicht geholfen.

@Manchmal_Hexe

Zitat:

Aber kann es vielleicht ein bisschen sein, dass du deinen Freundeskreis von deiner Beziehung abhängig gemacht hast? Es müssen ja nicht zwingend gemeinsame Freunde sein

Das Problem war, dass er schon keine Freunde hatte, als ich ihn kennen gelernt habe. Ich habe ihn damals in meinen alten Freundeskreis integriert, nachdem dieser zerbrochen ist, hatten wir noch 2 gemeinsame Freunde die wir über einen Verein kannten, den wir beide damals besucht hatten. Aber auch diese Freundschaften wurden irgendwann zu sporadischen Kontakten, weil wir fast jede gemeinsame Unternehmung aufgrund unserer finanziellen Lage ausschlagen mussten. Ich hätte es wunderbar gefunden, hätte er eigene Freunde gehabt!

Zitat:

Eigentlich finde ich das normal, vor allem mit dem Hintergrund, dass du einen Warmwechsel vollzogen hast. Du hattest ja bisher noch gar nicht die Chance, deine Ehe zu verarbeiten, weil du direkt in eine neue Beziehung gegangen bist. Das macht doch bestimmt auch noch zusätzlich Druck, dass du eigentlich zufrieden sein solltest, obwohl dir manchmal nach Weinen zumute ist.

Dass sich aus dieser Freundschaft, dann Freundschaft+ letztlich eine Beziehung entwickeln würde, war von meiner Seite aus nicht geplant. Ich entwickelte mit der Zeit immer stärkere Gefühle für R. Wäre nicht alles im Chaos versunken mit Job/Haus/Trennung, und hätte ich mir eine eigene Wohnung leisten können, so wie es ursprünglich der Plan war, hätte ich diesen Weg gewählt um den Druck aus allem zu nehmen. Jetzt geht es mir finanziell zwar etwas besser weil der Kredit weg fällt, aber die Frage mit der eigenen Wohnung stellt sich auch (momentan) nicht mehr.

Zitat:

Es gibt in Wien auch Online die Möglichkeit, eine Physiotherapie zu machen. Erkundige dich mal, vielleicht findest du jemand neues, der dir gut tut.

Ich hab ein paar Jahre in Wien gelebt und es war nicht einfach, einen Platz auf Kasse zu bekommen, zumal ich mich dort nicht wirklich wohl gefühlt habe. Meine jetzige Therapeutin kennt mich schon sehr, sehr lange und nach jedem Termin bei ihr geht es mir besser. Solange sie noch tätig ist (nahe am Pensionsalter), nehme ich das noch so in Kauf bzw. schaufle mir da irgendwie Zeit frei, wenn sie aufhört, suche ich mir jemand Neues