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Scheidung - wie meistert man sie am besten?

N
Hallo Zusammen,

nachdem mir hier bereits so geholfen wurde um für mich selbst herauszufinen, ob eine Scheidung für mich das richtige ist, möchte ich mich nun - da ich diese Entscheidung getroffen habe - noch mal an euch wenden und fragen, wie man diese am besten meistert. Ich meine, natürlich braucht man fachliche Unterstützung vom Anwalt etc., aber wie findet man beispielsweise einen Anwalt der einen wirklich gut berät? Wie kann ich dafür sorgen, dass die Situation nicht eskaliert? Was muss man beachten bei so einer Scheidung?

Nachdem unsere Beziehung schon ein reines hin und her mit vielen Eskalationsstufen war möchte ich gerne, dass die Scheidung nicht noch ein neues endloses Kapitel dieser Reise wird.

18.11.2021 18:34 • #1


D
Zitat von Niffler:
aber wie findet man beispielsweise einen Anwalt der einen wirklich gut berät?

Was ist für dich gute Beratung?

Also, du wendest dich an einen Anwalt für Familienrecht, machst deinen Gesprächstermin mit ihm, und den Rest erklärt er dir. Dafür ist er da, und das gehört mit zu den Leistungen, für die du ihn letztlich bezahlst.

18.11.2021 18:44 • #2


A


Scheidung - wie meistert man sie am besten?

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Vicky76
Wenn dein Mann sich genauso gerne scheiden möchte, wie du, sollte es keine Probleme geben.
Wir hatten irgendwie mega Probleme und haben sie einfach ausgesessen.
Ich war zu müde zum streiten.
Die Scheidung, hat dadurch länger gedauert, aber jeder ist nun glücklich und hat bekommen, was er wollte.
Zitat von Niffler:
aber wie findet man beispielsweise einen Anwalt der einen wirklich gut berät?

Ich würde mich, im Internet informieren, weil die meisten, Mist sind.

18.11.2021 18:53 • #3


D
Zitat von Vicky76:
Ich würde mich, im Internet informieren, weil die meisten, Mist sind.

Oje, wie habe ich es nur durch zwei Scheidungen geschafft, obwohl es damals noch gar kein Internet gab bzw. es noch in den Kinderschuhen steckte?

Telefonbuch, Türschilder von Anwaltskanzleien, sich mal bei Geschiedenen umhören (Wer hat dich vertreten? War er/sie gut? usw.), ...

18.11.2021 18:59 • x 1 #4


VictoriaSiempre
Zitat von DonaAmiga:
Also, du wendest dich an einen Anwalt für Familienrecht,

Ich erhöhe um FACHanwalt für Familienrecht, das sollte ausdrücklich so benannt sein. Nicht jeder, der Familienrecht auf seiner Agenda stehen hat, ist auch ein Fachanwalt. Das musste mein Ex bei unserer Scheidung lernen

18.11.2021 19:04 • x 2 #5


D
Fachanwalt, jawoll, so stimmt es.

18.11.2021 19:07 • #6


N
Okay, das mit dem FACHanwalt für Familienrecht habe ich mir schon mal notiert, da werde ich gezielt nach suchen. Aber ihr hattet bei euren Scheidungen jetzt nicht das Gefühl, dass die Anwälte für mehr streit gesorgt haben? Da hatte ich etwas Sorge, da eine bekannte zu mir meinte, man solle alles einvernhemlich lösen, da die Anwälte sich sonst dumm und dämlich verdienen würden....

Aber gut, letztlich liegt es ja auch an uns ob wir uns streiten oder nicht. Ich hoffe wir schaffen es wenigstens zum Schluss mal nicht zu streiten...

18.11.2021 19:11 • #7


G
Zitat von Niffler:
Aber ihr hattet bei euren Scheidungen jetzt nicht das Gefühl, dass die Anwälte für mehr streit gesorgt haben?

Nein. Meine Exfrau und ich hatten nicht so viel, um das man hätte streiten können.

Zitat von Niffler:
man solle alles einvernhemlich lösen, da die Anwälte sich sonst dumm und dämlich verdienen würden....

Zugegeben, das macht es in der Tat einfacher.
Ich habe meine Anwältin insgesamt 4 Mal gesehen - das letzte Mal davon war die 15-minütige Verhandlung.
Alles in allem war die Sache innerhalb von 6 Monaten über die Bühne.

18.11.2021 19:27 • x 1 #8


N
Puh, das klingt ja ganz gut und 6 Monate ist ja auch wirklich ein absehbarer Zeitraum, das hatte ich mir viel langwieriger vorgestellt.

Ich werde auf jeden Fall versuchen das ganze so schlichten wie möglich anzugehen. Danke für deinen Beitrag

18.11.2021 19:31 • #9


Vicky76
Zitat von Niffler:
Da hatte ich etwas Sorge, da eine bekannte zu mir meinte, man solle alles einvernhemlich lösen, da die Anwälte sich sonst dumm und dämlich verdienen würden....


Da waren wir uns mal einig.
Unser Geld ist uns wichtiger, als rumzuklagen.
Wir hatten zusammen, nur einen Anwalt.

18.11.2021 19:32 • #10


G
Zitat von Niffler:
und 6 Monate ist ja auch wirklich ein absehbarer Zeitraum

Wie gesagt - ich bin gleich am Ende des Trennungsjahrs zur Anwältin. Viel zu regeln gab es nicht - keine Kinder, kein Wohneigentum, keine großen Vermögenswerte. Zeit kostet halt der Versorgungsausgleich, wenn gegenseitig die Rentenpunkte gegeneinander aufgerechnet werden. Auch dafür haben wir vorab eine Regelung gefunden, die Dank der Anwältin kein zusätzliches Geld für einen Notar gekostet hat. 15 Minuten Verhandlung und ich war ein freier Mann ...

18.11.2021 19:35 • x 1 #11


D
Zitat von Niffler:
Aber ihr hattet bei euren Scheidungen jetzt nicht das Gefühl, dass die Anwälte für mehr streit gesorgt haben?

Nein.
Für die Anwälte bei meiner ersten Scheidung war's 'ne Wald-und-Wiesen-Scheidung, ach, und der Kollege/die Kollegin auf der Gegenseite sieht das auch so, da gibt's keinen Stress, das geht ratz-fatz über die Bühne.

Bei der zweiten Scheidung wurde nur mein Mann anwaltlich vertreten, da wir uns bereits im Vorfeld geeinigt und er mich über den Tisch gezogen hatte.

Zitat von Niffler:
eine bekannte zu mir meinte, man solle alles einvernhemlich lösen

Gäbe es zwischen euch Eheleuten ein eheliches Einvernehmen, so wäre eure Ehe nicht so zerrüttet, dass sie nicht noch fortgesetzt werden könnte.

Und da jede Ehe und jede Scheidung irgendwie doch individuell ist, ist dir mit allgemeinen Tipps aus einem anonymen Internetforum eher wenig geholfen.
Such dir 'n Fachanwalt für Familienrecht, und nach der Beratung bei ihm bist du um einiges klüger.

18.11.2021 19:41 • #12


VictoriaSiempre
Zitat von Niffler:
Aber ihr hattet bei euren Scheidungen jetzt nicht das Gefühl, dass die Anwälte für mehr streit gesorgt haben? Da hatte ich etwas Sorge, da eine bekannte zu mir meinte, man solle alles einvernhemlich lösen, da die Anwälte sich sonst dumm und dämlich verdienen würden....

Ich habe mich gut vertreten gefühlt. Vermutlich wirst Du beim Erstgespräch merken, wie Dein Anwalt drauf ist. Ein guter Anwalt wird Dich dazu beraten, mit Dir Deine Rechte klären und Dir ggfs. zu einer einvernehmlichen Regelung raten, z. B. zu einer Mediation durch einen neutralen Dritten. Bei meinem Gericht ist es auch so, dass von Haus aus der Richter einen Gütetermin festlegt, wenn Dinge strittig sind.

Es kommt halt drauf an, was bei Euch zu regeln ist und ob es überhaupt strittige Punkte gibt.

Der Versorgungsausgleich wird eh gerichtlich angefordert; das kann ein wenig dauern, bis die Rentenversicherung das berechnet. Ob es dazu kommt, ist aber auch abhängig davon, wie lange Eure Ehe gedauert hat und ob er notwendig ist (weil Ihr z. B. nahezu gleich viel Rentenpunkte habt).

Ne normale Scheidung ohne nenneswertes Vermögen und ohne großen Streit geht ansonsten recht flott.

18.11.2021 19:52 • x 1 #13


Blumenvase
@Niffler Hallo Niffler,
also wenn von deiner Seite und von Seite deines Partners alles klar ist, dann lautet dein Stichwort einvernehmliche Scheidung. Damit könnt ihr zum Beispiel Geld sparen, indem ihr euch nur einen Scheidungsanwalt/-anwältin sucht und der Gegenstandswert der Scheidung könnte um 30% verringert werden.
Aber erstmal von Vorne: Wie schon gesagt, suchst du dir jetzt erstmal rechtlichen Beistand, da laut Gesetz Anwaltszwang bei Scheidungen gilt. Häufig gibt es sogar unverbindliche Kostenvoranschläge im Internet bzw. Online-Scheidungen. Das heißt jetzt nicht, dass alles online abläuft, so modern ist unser Land wohl noch nicht, sondern es läuft alles über E-Mail und Telefon und ist gänzlich unkompliziert.
Der nächste Punkt des Ablaufs ist das Ausfüllen des Scheidungsantrags von dir mit persönlichen Daten etc., aufgrund dessen der rechtliche Beistand einen Scheidungsantrag für das Gericht ausfertigt (https://scheidung.link/ablaufscheidung).
Der Scheidungsantrag geht auch dem anderen Ehegatten zu, der Versorgungsausgleich wird geprüft und am Ende gibt es den Gerichtstermin, wo die Ehe geschieden wird. Nach einem Monat ist das Urteil auch rechtskräftig und du bekommst die offiziellen Scheidungsunterlagen. Tadaaa, fertig. Mit dem richtigen Anwalt, bist du in sechs Monaten durch (vorausgesetzt, dass das Trennungsjahr schon stattgefunden hat)!

19.11.2021 00:17 • x 1 #14


Carolinga
Hallo Niffler!
Bei mir war es so, das mein Ex warm gewechselt hat und sich dann nicht rappelte. Für mich seltsam, denn es sollte ja in Interesse liegen und auch in dem seiner neuen Partnerin, sich möglichst schnell von mir zu lösen?!
Auf jeden Fall habe ich nach 13 Monaten Trennung,eigenständig die Scheidung eingeleitet. Mein Ex war erstaunt...
Ich hatte zuerst ein Beratungstermin beim Anwalt für Scheidungsrecht und dann ging es los im November letzten Jahres. Mein Ex ist dann von meinem Anwalt kontaktiert worden, um seine Daten und Finanzen darzulegen. Zwischen uns gab es kurzen Kontakt zum Austausch.
Er wollte keinen eigenen Anwalt bzw. konnte sich auch keinen leisten. Somit hat mein Anwalt das Scheidungsverfahren durchgeführt. Da ich die Scheidung eingeleitet hatte, musste ich auch sämtliche Kosten alleine tragen. Nur die Gerichtskosten von ca. 450Euro wurden geteilt. Obwohl der ganze Vorgang im relativen gegenseitigen Einverständnis war, weigerte mein Ex sich trotzdem, aus Fairnes einen Teil der Scheidungskosten mit zu übernehmen. Die Kosten setzen sich aus beiderlei Besitz bzw. Vermögen zusammen und den Gehältern. Da wir weder Kinder noch Haus o.ä. haben, war die Höhe der Kosten schnell errechnet. Da wir beide nicht ganz schlecht verdienen, kam trotzdem eine gute Summe zusammen.
Einen gemeinsamen Anwalt gibt es übrigens nicht! Die Scheidung kann im einvernehmen statt finden, jedoch wird nur der Klient vom Anwalt vertreten. Der andere Part fügt sich dementsprechend.
Das ganze Verfahren dauerte von November 20 bis Mitte Mai.
Vorm Amtsgericht dauerte der amtliche Teil ca. 10 Minuten, sofern beide Parteien der Scheidung nochmal vorm Richter zustimmen. Zack, geschieden!
Ich für mich kann sagen, meine Sorgen vor der Scheidung bzw. wie wird es sich anfühlen größer waren, als es sich letztendlich wirklich angefühlt hat.
Für mich kann ich nur sagen, ich hatte dieses mal die Zügel in der Hand und ich habe die Entscheidung getroffen, auch wenn mein Ex mich verlassen und betrogen hat. Und das war für mich nochmal ein gutes Gefühl und ein wichtiger Abschluß in meinem Lebenskapitel!
Dir wünsche ich alles Gute für Deinen Weg dabei!

19.11.2021 18:13 • x 1 #15


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