Schicksalsschlag gefährdet Beziehung

W
Ende letzten Jahres lernte ich (Endzwanzigerin) nach 4 Jahren Singledasein meinen jetzigen Freund kennen und eigentlich hätte alles gut sein können...
Er vereint im Grunde alle Eigenschaften, die ich mir von einem Partner wünsche. Er ist gradlinig, aufmerksam, fürsorglich und das Wichtigste, stand mir bei, als ich einen der mir wichtigsten Menschen von jetzt auf gleich verlieren musste. Aber seit diesem Tag ist einfach alles anders.
Seit diesem plötzlichen Verlust fühl ich mich, alles wüchse mir alles über den Kopf. Ich merke, wie wichtig er nun in meinem Leben ist und das macht mir wiederum Angst. Einen weiteren Verlust möchte ich einfach nicht mehr aushalten müssen und das macht es auch so unglaublich schwer.
Ich bin seitdem ständig am Grübeln, stelle mich selbst in Frage. Es wirft mich einfach aus der Bahn.
Er sitzt über seiner Promotion, wird später als Dozent an irgendeiner Universität im Ausland unterrichten (er kommt nicht aus Europa) und ich häng als Spätzünder immer noch im Grundstudium, obwohl er nur drei Jahre älter ist. Manchmal komm ich mir unglaublich unreif neben ihm vor und dann frag ich mich, was wir denn schon für eine Zukunft haben können und ob nicht jemand aus seinen Kreisen besser für ihn wäre, es auf Sicht hin nicht eh darauf hinaus laufen wird. Es ist einfach so, als ob mir durch dieses Ereignis jegliche Stabilität abhanden gekommen ist und alles auf ein Scheitern hinauslaufen muss, nicht wegen dem Zwischenmenschlichen, sondern wegen den Umständen und meiner daraus resultierenden Labilität ... hat jemand einen Rat, wie ich mit dieser Situation besser zurecht kommen kann?

02.04.2015 09:19 • #1


M
er ist nicht besser und völlig anders,
du hast nur zweifel an dir.

woher weißt du so genau,
daß er im ausland unterrichten wird?
er ist doch noch nicht nal mit seinem studium fertig ?
setzt dich sein erfolg unter druck ?

hast du angst,
nicht genügend langsam
und du selbst sein zu dürfen?

bleib einfach du selbst
und mach dir dein leben schön und so wie du dich wohl fühlst.

und richte dich bei deinen entscheidungen immer danach...

wenn dein freund jemanden verliert,
dann ist er bestimmt auch schwach und leidet
auch nicht souverän....

jeder macht mal schlimme zeiten durch in seinem leben
und die meisten bleiben dabei nicht lässig oder überlegen....

sondern zweifeln, leiden und fühlen sich schrecklich....

ich habe mal gelesen
in den guten zeiten lernt man nicht,
sondern in den schlechten,

über das leben und sich selbst.....

02.04.2015 10:08 • #2


W
Ja, der Zweifel ist gerade ein ständiger Begleiter und macht auch nicht vor dem halt, was vorher als gegeben angesehen und nicht hinterfragt wurde.
Doch Deine Worte hätten in ähnlicher Weise auch von dieser besagten Person kommen können, die ein wunderbares Talent hatte, Dinge in einen anderen Kontext zu setzen und damit zu relativieren.
Es hat mir jedenfalls geholfen, den Druck, der sich aufgrund des Gefühlswirrwarrs aufgestaut hatte, zu mildern und einen anderen Standpunkt zu gewinnen.
Sicher kann man nicht wissen, was sein wird, wenn er sein Studium beendet hat, aber das sollte fürs Jetzt noch keine Rolle spielen... genauso wenig sollte man seinen eigenen Lebensweg nicht mit den anderer vergleichen, das Tempo ist in dem Fall kein Parameter. Es tut gut, sich das bewusst zu machen.
Danke, für Deine direkte Antwort und die mitgelieferten Denkanstöße, Minna! Das zu lesen tat wirklich gut und auch, sich bewusst zu machen, dass diese Gefühle okay sind und man sie annehmen und von ihnen lernen sollte.
Ich werde Deinen Text mit Sicherheit immer wieder zur Hand nehmen, wenn die eigenen Gedanken wieder anfangen, das Denken schwer zu machen!

02.04.2015 21:33 • #3




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