Schon 6 Monate!

E
Hallo,

es geht mir seit einigen Tagen wieder sehr schlecht. Vor 3 Wochen dachte ich, jetzt habe ich es geschafft. Aber ich merke, dass ich immer noch sehr unter der Trennung leide.
Seit gestern kämpfe ich, um ihn nicht anzurufen. Ich würde so gerne seine Stimme hören. Letzte Woche sind so viele Sachen (beruflich und privat) in meinem Leben passiert, und ich würde so gerne mit ihm darüber sprechen. Wie früher! Als er noch mich geliebt hatte...
Morgen sind es schon 6 Monate, dass er sich von mir getrennt hat. Es tut verdammt weh!
Ich habe seiner Oma eine Geburtstagskarte geschickt, weil ich mich immer sehr gut mit ihr verstanden habe. Ich hätte irgendwie gehofft, dass sie mir eine Kleinigkeit schreibt oder mich kurz anruft. Nichts! Nicht nur er, sondern seine ganze Familie (die immer gesagt hat, sie haben mich so lieb!) hat mich vergessen!
Ich weiss, ich habe selbst den Kontakt zu ihm abgebrochen aber ich bin mir momentan nicht sicher, dass es eine gute Idee war. Es sind jetzt zwei Monate, dass ich nichts mehr von ihm gehört habe. Ich frage mich, ob er inszwischen eine neue hat, ob er glücklich ist.
Sein bester Freund kann mir selbst sowas nicht sagen, da er seit 5 Wochen nichts mehr von ihm gehört hat. Er hat ihn mehrmals angerufen und wurde nie zurückgerufen.
Am Anfang der Trennung habe ich oft Freunden getroffen, bin ins Disko gegangen. Ich habe mich oft abgelenkt. Aber momentan habe ich keine Lust dazu.
Nach unserem letzten Gespräch hatten wir vereinbart, dass er sich (falls er immer noch meine Freundschaft haben möchte) in einigen Monaten bei mir meldet.
Warum vermisse ich ihn noch so sehr? Werde ich schaffen, ihn nicht anzurufen?
Liebe Grüße
Mimi

29.09.2001 12:31 • #1


E
Liebe stolze Mimi !

Ich finde es ganz toll, dass du der Oma eine Karte geschickt hast. Auch wenn sie nicht antwortet und überhaupt die ganze Familie deines Ex sich nicht bei dir meldet, das bedeutet doch nicht, dass sie dich nicht mehr mögen. Sie mögen dich immer noch, aber noch mehr lieben sie ihren Sohn/ Enkel. Stell dir vor, sie würden KOntakt zu dir halten, dir von seiner neuen Freundin erzählen.... möchtest du das hören ? Das möchten sie dir ganz gewiss auch nicht antun.
Und sei mal ehrlich mit dir, wolltest du durch die Kontaktaufnahme zur Oma nicht vielleicht einen Minidraht zu deinem Ex herstellen ?
Mimi, ich bin mir sicher, dass du auch weiterhin durchhältst. Schreib doch deine neuen Erlebnisse vorerst in ein Tagebuch und erzähl es einer Freundin. Ich weiß, es ist nicht so recht das selbe, aber ein anderer, nicht allzu schlechter Weg.

Wenn du vor dem Telefon stehst, dann frag dich, ob du ihn wirklich jetzt anrufen mußt oder ob du dir nicht noch ganz dringend ein Shampoo kaufen gehen mußt, mit dem du dir dann drei Stunden die Haare wäschst. Gib jetzt nicht auf !

Liebe Grüße
Susa

29.09.2001 17:14 • #2


A


Schon 6 Monate!

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E
Liebe Susa,

ich habe ihn angerufen. Ich konnte nicht mehr wiederstehen. Als ob ich irgendwie noch einen Beweis brauchte,dass es zwischen uns wirklich vorbei ist.
Das Gespräch war sehr stressig, wir haben uns gestritten bzw. ich war sehr aggressiv. Ich konnte irgendwie nicht anders, als aggressiv zu sein.
Vor 1 Stunde haben wir nochmal telefoniert und dieses Mal in Ruhe gesprochen. Wir werden versuchen, Kontakt zu halten aber wissen bereit, dass es lange dauern kann, bis wir wieder normal miteinander kommunizieren können. Aber der Versuch ist für uns beide wert!
Nach dem ersten Gespräch war ich am Boden aber jetzt nachdem wir nochmal , fühle ich mich ein bisschen besser. Er liebt mich nicht mehr aber ich bin ihm als Person noch wichtig.
Er hat einige Rendez-vous gehabt aber er hat keine neue Freundin. Er hat mir auch gesagt, dass seine Oma sich über meine Karte sehr gefreut hatte aber sie war sich nicht sicher, ob sie sich bei mir melden sollte.
Ich habe momentan das Gefühl, dass ich zurück in Mai bin, als es mir schlecht ging. Kann es sein, dass es immer noch so heftige Rückschläge gibt?
Liebe Grüße
Mimi

29.09.2001 20:01 • #3


E
Hallo Mimi,

ja solche Rückfälle gibt es leider. Vor allem dann, wenn wir noch einsam sind und die Trennung noch nicht so weit verarbeitet haben, dass wir offen und frei für eine neue Beziehung sind bzw. mit uns allein glücklich sein können.
Loslassen ist sehr schwer. Denn es stürzt uns in ein Loch der Angst vor Einsamkeit und dem Gefühl, nicht liebenswert zu sein. Doch auch wenn wir es uns nicht vorstellen können, so geht es dennoch immer weiter. Und es kommt immer eine neue Liebe in unser Leben. Und zwar immer dann, wenn wir es am wenigsten erwarten.

Man kann nie wissen, was im anderen vorgeht, was er denkt, fühlt und heute oder morgen tun oder auch nicht tun wird.
Deshalb ist es das Wichtigste für uns, dass wir selbstbestimmt handeln. Unser Leben nicht in die Hand eines anderen Menschen legen. Vor allem dann, wenn ein geliebter Mensch uns sagt, dass er nicht mehr mit uns leben möchte.
Wir müssen den Schmerz ertragen und akzeptieren, dass es so ist. Und von da an primär an uns selbst denken. Ohne Schuld zu suchen oder zuzuweisen. Ohne Vorwürfe, Hass oder Agression. Es ist immer für beide schwer und schmerzlich und es ist selten so, dass es ein klares Bild von gut und böse gibt.

Jedoch ist alles leichter gesagt als getan.
Alles gute

Hubi

30.09.2001 11:13 • #4


E
Hallo Hubi,

vielen Dank für Deinen Beitrag. Ich weiss, dass mein Ganzes Glück nicht nur von ihm abhängig ist. Aber ich vermisse ihn so sehr. Ich wünsche mir so sehr, dass es nur ein Albtraum war.
Vielleicht sollte ich aufhören, mich zu fragen, warum ist es alles so passiert. Warum habe ich nicht bemerkt, dass er sich von mir trennen wollte?
Ich glaube, dass ich gegenüber sehr aggressiv bin, weil ich mich irgendwie schützen möchte. Er hat mich so tief verletzt...
Ich habe Probleme damit, dass er kein Sehnsucht nach mir hat, dass er nicht darunterleidet.
Ich bin heute sehr verwirrt und hoffe nur, dass morgen ein besseres Tag wird.
Liebe Grüße
Mimi

30.09.2001 12:15 • #5


E
Hallo Mimi,

ja, heute habe ich auch wieder so ein Gefühl von Einsamkeit und Sehnsucht. Denke sehr viel an sie. Es ist ganz seltsam. Es ist irgendwo ähnlich wie zu der Zeit, als wir noch zusammen waren. Und sie verreist und nicht bei mir war. Ich denke heute fast genauso an sie, wie damals. Hoffe, dass es ihr gut geht und frage mich, was sie wohl gerade tut. Nur kann ich heute nicht mehr hoffen und annehmen, dass sie auch an mich denkt. Vielleicht tut sie es sogar, aber sie wird hinter ihrer Entscheidung stehen, dass es besser ist, dass wir ohne den anderen weiterleben. Vielleicht war deshalb sie diejenige, die die Entscheidung traf, weil sie eben besser als ich wusste, dass es keine Möglichkeit für eine gemeinsame Zukunft gab. Ich war immer voller Hoffnung, dass es sie gibt. Dass sie für sich eine Möglichkeit findet, mit meinen und ihren Ecken und Kanten umgehen kann. Doch sie hatte offenbar keine Kraft mehr zu dieser Hoffnung. Weil sie keinen anderen Ausweg wusste, als zu gehen. Ich bin sicher, sie ist jetzt nicht glücklich oder gefühllos. Ganz bestimmt nicht. Aber sie konnte nicht anders. Und sie muss ebenso versuchen, ihr neues Leben aufzubauen. Bei uns war ja kein Dritter im Spiel.
Mir bleibt aber nichts anderes, als mich damit abzufinden, dass es so ist wie es ist. Und abzuwarten, dass die Zeit für mich arbeiten wird. Wo die Gedanken mehr und mehr die Gefühle erreichen und die Sehnsucht nicht mehr allein auf sie projeziert wird. Denn ich glaube, die Sehnsucht und Einsamkeit, die wir spüren, ist nicht allein auf den verlorenen Menschen bezogen. Wenn wir mit lieben Menschen zusammen sind, ist die Sehnsucht meist viel viel kleiner. Mir geht es jedenfalls so. Woran ich zu sehen glaube, dass es nicht nur sie allein ist, die ich vermisse, sondern ich vermisse JEMANDEN. Weil ich oft einsam bin. Deshalb müssen wir uns einerseits die Zeit lassen, Abschied zu nehmen und auch Heul-Abende auf der Couch zulassen, andererseits müssen wir aber auch wieder zulassen, auf andere Menschen zuzugehen. Und die Augen gegenüber der Welt zu öffnen. Sie ist nämlich viel größer, als wir so manchmal glauben.

Alles Liebe

Hubi

30.09.2001 18:33 • #6


E
Hallo,
mir geht es ganz ähnlich wie Euch. Bei mir ist die Trennung jetzt ebenfalls sechs Monate her und z.Z. erlebe ich auch einen Rückschlag nach dem Anderen. Letzten Samstag habe ich SIE seit Langem wieder zum ersten Mal gesehen (in einer Kneipe). Ich habe sie gefragt ob wir uns vielleicht mal treffen könnten, worauf sie höflich antwortete, daß ihr das nichts bringt. Aufgrund meiner mangelnden Einsicht sitze ich aber heute schon wieder an meinem Schreibtisch und nehme ihr eine sprechende Geburtstagskarte auf. Ich hab ihr auf das Band gesprochen, daß ich sie immer noch sehr sehr lieb habe, auch wenn ihr das nichts bringt. Ich werde die Karte heute Abend in den Briefkasten werfen und habe mich dann wieder einmal als liebeskranker Psychopath geoutet.
Na ja, sie wird sich sicher prima über meinen Geburtstagsgruß freuen *g*

Machts gut  

01.10.2001 11:26 • #7




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