Schon 9 Monate und es ist als wäre es gestern gewesen

M
Hallo zusammen,

ich möchte gerne verschiedene Sichtweisen zu meiner Situation. Wäre schön, Ihr würdet mir sie zeigen.

Ich (w42) und mein Ex-Partner (30) haben uns vor ca. 9 Monaten getrennt. Wir waren 7 Jahre zusammen wovon aber die ersten 2 sehr schwierig und mit viel on-off war. Im Prinzip waren war ich 4 Jahre sehr glücklich. Es kehrte Ruhe ein und wir sind zu einem guten Team geworden. Haben uns viel von der Welt angesehen und viel gemeinsam erlebt. Dennoch sind wir sehr unterschiedlich und waren uns dessen auch bewusst.

Ich habe immer viel für ihnn getan. Die meisten Sachen geregelt und ihn gepusht, zuerst Studium und dann Beruf. Was man eben so macht in einer Beziehung. Ich bin definitiv die dominantere von uns beiden und habe deswegen wahrscheinlich auch viel an mich gerissen. Ich war immer die Macherin. Organisieren, Ideen (zum Urlaub und zur Freizeitgestaltung) und dergleichen.Es schien im angenehm zu sein.
Streit gab es selten und wir waren uns meist einig. Ca. 2 Jahre vor Beziehungsende haben wir aufgehört einander körperlich näher zu kommen, d.h. wir hatten keinen S. mehr. Davor ging es die letzten Male oft von mir aus und ich war es irgendwann leid betteln zu müssen. Und so schwanden sie leise, Lust und Begehren.
Es wurde Stück für Stück weniger. Wir hatten uns am Schluss nicht mehr mal eine gute Nacht gewünscht geschweigen uns einen GuteNachtKuss gegeben. Ich musste irgendwann sogar um Berührung betteln bzw. bin mir so vorgekommen und habe das dann auch eingestellt. Es war trotzdem ok und wir waren weiterhin ein Team. Zunehmend haben mich Dinge an ihm gestört. Ich hab ihn oft dafür kritisiert und es wurde gegen Ende hin auch harscher im Ton. Er konnte mich oft nicht ansehen wenn wir geredet haben, das hat mich aggressiv gemacht. Er hat Leute nicht gegrüßt, die wir kannten und immer den Kopf weggedreht. Schlechtes Selbstbewußtsein und einfach diesbezüglich auch keine gute Kinderstube. Er hatte die Leute und auch mich nicht im Blick. Das hat mich wahnsinnig gemacht. Und irgendwann war ich an dem Punkt an dem ich mir gewünscht habe, dass er Schluss macht, dass ich die Verantwortung nicht dafür tragen muss. Wir waren dann nochmal lange im Urlaub und das war sehr schön und wie immer harmonisch. Urlaub war unsere große Stärke und Leidenschaft. Trotzdem glaube ich im Nachhinein, da hat es sich schon angebahnt.
Im Januar waren wir dann wieder zu Hause und danach ging es Stück für Stück bergab. Wöchentlich ist ein weiteres Stück weggebrochen. Streit, weglaufen, 1 Tag beileidigt, entschuldigen, wieder okay. Kälte und Desinteresse hielt immer mehr Einzug. Ich war abweisend so wie er auch. Ich habe schon förmlich auf Fehler gewartet, dass ich auf ihn einhacken konnte.
Und es kam wie es kommen musste. Er war immer schlecht im Reden. Das musste immer vorher angekündigt werden, dass er sich vorbereiten konnte. es kam eine Whatsapp was ich eigtl von unserer Beziehung halten würde und ob ich ihn vermissen würde (wir haben uns auch immer weniger gesehen). Ich schrieb, dass ich ihn vermisse (das war gelogen) und dass ich das jetzt aber nicht schreiben will. Und wenn er Schluss machen wollte, solle er es gleich sagen. Das verneinte er wollte aber meine Antwort auf die Frage warum es so ist wie es ist. Ich habe geschrieben, dass ich denke wir haben uns auseinandergelebt aber das final nicht per Whatsapp kläre, nur persönlich.
Er hat sich dann am nächsten Tag kurz und knapp gemeldet und gesagt er käme abends vorbei. Wann ich zu Hause wäre. Also gut, er kam. Ich solle reden ich wolle ja reden. Ich habe angefangen zu erklären wie es soweit gekommen ist und wie ich mich fühle. Permanent abgelehnt. Ich auch, war die Antwort. Er hätte es sich nicht leicht gemacht und schon eine Weile überlegt aber es ginge nicht mehr.
Auf Details wolle er nicht eingehen, das würde nichts bringen. Ich habe gefragt warum er nicht früher etwas gesagt hat. Dann konterte er: Du doch auch nicht! Und da musste ich ihm rechtgeben.
Über mich ist ein Eisregen hernieder gegangen. Ich war die Ruhe selbst (sonst sehr emotional) und habe dann gefragt:ok, es gibt kein Zurück mehr? Er:nein. Ich: Ok, dann machen wir es kurz und schmerzlos. Ich spreche es jetzt aus: Es ist aus! Komm, steh auf und geh.
Bin aufgestanden, seine ganze gebügelte Wäsche geholt (wohlweislich alles fertiggemacht - irgendwie wusste ich es schon Tage vorher. )und ihm den Korb gegeben. Er mir noch ein Buch, dass er von mir hatte, meinen Schlüssel und gut war es. Zwei Tage später hatte er Geburtstag und ich hatte sein Geschenk noch (auch seltsamerweise noch mit Preisschildern dran und unverpackt) und wollte es ihm geben weil ich damit ja nichts anfangen kann (es waren Klamotten). Er wollte es nicht annehmen. Ich hab ihn nochmal gedrückt und er klebte an mir wie eine Klette. Hab ihn dann weggedrückt und das wars.
Was noch zu erwähnen ist, er war in letzter Zeit viel und lange online. auch bevor er reinkam und sofort als er draußen war wieder. Ab da habe ich nicht mehr geschaut.
Am nächsten Tag hat er geschrieben er würde mir das Geschenk abkaufen wenn ich es nicht umtauschen oder zurückgeben könne. Ich habe höflich abgelehnt. 1 Tag später hatte er Geburtstag. Ich habe distanziert und freundlich gratuliert. Zwei Wochen später andersrum.
Wieder 3 Wochen später hat er mich angschrieben,ob wir ab und an per Whatsapp Kontakt haben könnten.
Habe geantwortet er solle mir Zeit geben, ich wäre noch nicht soweit würde mich in ein paar Wochen melden. Leider war ich da immer noch nicht soweit und habe mich nicht gemeldet. Dann hat er mir wieder nach ca. 3 Monaten geschrieben und mich gefragt, ob ich es mir anders überlegt hätte und ich müsse nicht antworten und mich nicht rechtfertigen. sehr vorsichtig und höflich eben. Ich habe erneut gesagt, dass es mir leid tut und ich immer noch nicht so weit bin aber mich melde wenn ich kann.
Jeder Kontakt hat mich gequält. Es ging mir besser ohne. Aber ganz abschließen konnte und kann ich nicht.
Wieder 3 Monate später, jetzt letzten Monat, habe ich ihm eine Karte zu Weihnachten geschrieben. Es kam keine Rückmeldung dazu.
Wir sind uns aber Anfang Januar begegnet auf einer Veranstaltung und haben uns flüchtig gegrüßt. Es war füchterlich. Wir waren uns so nah und jetzt sind wir Fremde. Ein verlorenes Gefühl.
2 Tage später schrieb er, er hätte erst jetzt die Karte gesehen und es tut ihm leid, er fühle sich schlecht und hat sich sehr gefreut.
Habe knapp und freundlich geantwortet, die Antwort aber kurz darauf wieder korrigiert bzw. erweitert weil sie mir zu knapp erschien.
Daraufhin wollte er unseren Stand wissen. Ich schrieb, dass ich meinen immer noch nicht kenne und deswegen dazu nichts sagen kann. Ich muss immer noch nachdenken und das wir uns ja jetzt öfters sehen (Karneval - wir sind im selben Verein und haben viele gemeinsame Veranstaltungen) und das ich hoffe, dass es die Zeit bringen wird.
Keine Antwort.
Zwei Tage später hatten wir eine gemeinsame Probe (mit vielen anderen) und haben es geschafft uns nicht anzusehen und uns nicht zu grüßen. Auch ich habe es vermieden seinen Blick zu treffen.
Was ich ihm immer vorgeworfen habe.

Ich war mir sicher, ich will ihn nicht zurück. Bin es mir rational gesehen immer noch. Er ist nicht das was ich mir wünsche. Er gibt mir zu wenig und nimmt zu viel. Nicht negativ gemeint. Aber für mich fühlt es sich nicht gut an.
Dennoch fährt mein Kopf jetzt Achterbahn und ich weiß auf einmal nicht mehr was ich weiß, was ich fühle, was ich will.
Ich möchte von ihm loskommen und mich frei machen für eine neue Beziehung, für ein neues Glück. Für jemanden, der fröhlich ist. Das war er so selten. Immer eher depri mit gesenktem Haupt.

Ich weiß nicht wie ich Karneval überstehen soll und wie ich das alles endlich loswerde. Ich mache mir Gedanken,ob er eine andere hat und lauter solche Sachen. Das war mir all die Zeit egal. Und es kann mir auch egal sein. Wenn ich könnte würde ich auch sofort versuchen mich jemanden neues zu öffnen. Aber ich bin noch nicht so weit und kann es mir auch auch nicht vorstellen im Moment.
Trotzdem fühle ich mich allein und hilflos und ich weiß nicht was da mit mir passiert.

Hat jemand von Euch so etwas schon einmal erlebt? Wie lange dauert das denn noch?
9 Monate und ich fühle mich fast wie am Anfang. ich sehne mich so sehr nach Freiheit.
Danke für Eure Sichtweisen.

Moni

24.01.2020 00:01 • #1


B
Dein Text liest sich sehr anstrengend.
Zum einen finde ich 12 Jahre Altersunterschied, persönlich viel zu viel.

Trotzdem hielt die Beziehung 7 Jahre.
Was ich auch merkwürdig finde ist, dass ihr in den letzten 2 Jahren keinen S. hattet. Sowas gehört zu einer Beziehung dazu.

Nur weil du ihn nicht zurück willst, heisst das ja nicht das du keine Gefühle mehr für ihn hast.

Eine Kontaktsperre wäre gut, aber ihr seid ja leider im selben Verein. Das wird schwierig.

Versuch dich abzulenken und kümmere um dich.
Halte dir das negative der Beziehung vor deine Augen.

24.01.2020 00:21 • #2


M
Danke für Deine Rückmeldung.
Was meinst Du mit Dein Text liest sich sehr anstrengend?

Grüße

24.01.2020 00:35 • #3




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