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Schuldlos und doch schuld Was soll ich nur tun?

Libellchen
hallo Forum,

ich weiß nicht genau, wie ich mich positionieren soll. Ihr hattet recht, ich muss natürlich die eigenen Anteile sehen, die zu diesem Scheitern geführt haben. Das versuche ich ja auch. Es ist halt nur schwierig, weil die Reaktion bzw die Trennung mit Warmwechsel so viel später kam. ich weiß gar nicht mehr genau, was ich will. Ich bin emotional so wenig stabil und das nach fast vier Monaten. Es quält mich, in dieser 'Schleife' zu stecken.
Dazu kommt, dass wir uns wieder schreiben. Er hat mich gefragt, ob ich mit zu einem Treffen unseres vereins gehen möchte. Es sagte, das seien ja auch meine Freunde dort und er wolle mich nicht ausschließen. Er schrieb auch noch anderes organisatorisches, dass er seine (finanziellen) Verpflichtungen nun begleichen kann. Ich habe ihm immer total 'locker und frech' geantwortet. so wie es ' nach Strategie' empfohlen wird, wenn man jemanden zurück will. das gefällt ihm und er antwortet auch vertraulich und in dem Ton, den wir hatten, als wir ein Paar waren. Aber ich kenne ihn und sein 'unverbindliches' Naturell und seine Angst vor 'Stress und Gefühlsdrama' Und auch sein Festhalten an Vertrautem. Und ich fühle mich so unauthentisch und zerrissen, auch Wut und Traurigkeit kommt wieder hoch und Kummer. Ich weiß nicht, was ich tun soll, ich weiß erstmal, dass ich nicht auf meine Impulse direkt eingehen darf, es kippt von 'geht mir gut' und ' ich will den nicht mehr' bis 'ziemlich verzweifelt' und 'ich liebe ihn noch'. Hab mir ne Dating App zugelegt und nach Zwei Tagen gelöscht, es war einfach nur schrecklich. Es ist anstrengend.

06.11.2019 09:25 • #16


Libellchen
Hallo Leute,
ich melde mich noch einmal, ich brauche Hilfe. Es ist nun fast acht Monate her und ich kann immer noch nicht loslassen. ich versuche alles, meditiere, gehe zut Therapeutin, versuche Sport zu machen und treffe Freunde. ich war Syvester mit Freunden im Urlaub, vorher war ich soweit, mich einweisen lassen zu wollen und Antidepressiva nehmen zu wollen, danach dachte ich, vielleicht schaffe ich es so. Sein geburtstag war vor ein paar tagen, da war ich wieder todtraurig, weil er sicher mit seiner neuen gefeiert hat. neulich habe ich in auch mit dieser Person ( wohne gegenüber) in der Küche ( ehemals unsere Küche ) gesehen, als ich das fenster aufgemacht habe abends. Ich dachte, mir platz das herz. ich habe keine Kraft mir eine Wonung zu suchen, ich meide die Stadt, wo wir uns sehen könnten. Ich rutsche ab und denke sporadisch daran, dass ich nicht mehr leben möchte. Ich habe vor eineinhalb Wochen den Kontakt abgebrochen, nachdem ich erst versucht habe, 'leicht und locker' zu klingen, aber immer wieder in Vorwürfe und Schuldzuweisungen gerutscht bin. Ich habe das gefühl, mir geht die Kraft aus. Ich schleppe mich durch und weiß nicht, wie lange es so gehen soll. Ich habe Angst vor den Wochenenden und den Ferien. Ich würde gern anderen hier Hoffnung geben, dass es besser wird, aber gerade sieht es nicht so aus bei mir. Vielleicht hat jemand einen Tipp oder eine Geschichte, wie er oder sie irgendwann wieder ( ohne) den oder die Ex glücklich werden konnte. Danke.

20.02.2020 09:44 • #17


A


Schuldlos und doch schuld Was soll ich nur tun?

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D
Ob acht Monate lang oder kurz sind, definiert jeder für sich selbst.
Ich selbst brauche im Schnitt 7-8 Jahre, um eine Trennung zu verarbeiten, keine Therapie und kein Sportprogramm dieser Welt vermochte das zu beschleunigen (-:

Was ich aber festgestellt habe, dieses Kontakt halten und schreiben ist ein Hinauszögern des Augenblicks, in dem die Heilung beginnt.
Erst wenn alle Bande gekappt sind, jede Nummer gelöscht, jedes Profil blockiert und jedes Widersehen vermieden und unmöglich gemacht wird, dann geht es los.

Denn das freche und lockere Schreiben IST nicht frech und locker sondern Selbstbetrug aus dem Lehrbuch.
Das trotzige Dating via App kostet mehr Kraft, als dass es Benefit bringt, ich kann davon nur abraten.
Generell kann kein anderer Mensch die Schmerzen, die Zweifel und den Kummer heilen.
Es wäre auch nicht richtig, das einem anderen an den Hals zu hängen.

TE, suche Dir doch bitte eine neue Wohnung und therapeutische Unterstützung.
Gehe bewusst und ohne Ablenkung in und durch den Kummer.
Du hast diesen Moment, den Du aktuell erlebst, hinausgezögert.
Wenn Du nicht mehr aufstehen kannst und gefährdet bist, Dir etwas anzutun, dann musst Du Dich leider freiwillig in eine Klinik einweisen.
Das wäre dann eine Atempause und danach hast Du die Kraft für die neue Wohnung,

21.02.2020 10:14 • x 2 #18


Urmel_
So ganz verstehe ich nicht, warum Du Deinen Ex liebst, aber dann doch die Trennung angedeutet hast.

Ich habe es vielleicht überlesen, aber bei Deinen Ausbrüchen waren immer überschwängliche Gefühle im Spiel und bei Deinem Ex war die vorherschende Emotion letzendlich Langeweile oder zu wenig gefühlte Bestätigung. Ist das im Kern so korrekt?

21.02.2020 10:56 • x 1 #19


Libellchen
Hallo Urmel,

zuwenig gefühlte bestätigung ist sicher richtig, Langeweile eigentlich nicht.
Es ist ja bei sowas immer kompliziert. Als wir uns verliebt haben, war er noch in einer 'Fernbeziehung'. Außerdem hatte er zahlreiche Affären. Ich wollte mich nicht darauf einlassen, habe noch nie einem Mann die Frau ausspannen wollen, das finde ich nicht richtig. Aber irgendwie hab ich mich darauf eingelassen. da gab es also schon eine 'leidensphase' wo eigentlich der Himmel voller geigen sein sollte. Als ich es dann nicht mehr ausgehalten hab, hat er sich irgendwann getrennt. Dann waren wir zusammen. Eigentlich hätte alles gut sein müssen, aber für mich wäre es da existenziell wichtig gewesen, dass er uns von seiner Ex eine Pause gönnt. Er hat das überhaupt nicht eingesehen und permanent mit ihr Kontakt gehalten ' weil er sie ja gern hat' und 'weil sie ja 'krank' ist ( sie hat eine Essstörung). ich hab also weitergelitten. dann hat es sich endlich normalisiert. generell war es aber nach kurzer zeit so, dass ich mich häufig zurück gesetzt fühlte und zurück gewiesen und es sich immer um ihn drehte. Also seine Träume, segeln, haben wir verwirklicht, aber meine nicht. ich habe für ihn und mit ihm gearbeitet, sein Unternemen mit total viel Herzblut und Spaß aufgebaut, heute läuft es ganz gut, als wir uns kennenlernten war er quasi pleite.
Er ist glaube ich Bindungsgestört, kann bei echter Nähe nicht wirklich klarkommen, wird dann oft gereitzt und aggressiv.
Ein paar Beispiele:

- Über unseren ersten Urlaub hab och mich so gefreut, dass ich vor dem reisebüro rumgehüpft bin, da hat er mich angeherrscht, was denn die leute denken sollen
- Ich hab immer die 'Verwöhnmomente' für uns versucht zu schaffen, ich habe auch einen Therapeuten für uns gesucht, er hat das dann zweimal mitgemacht, dann vergessen
-Er hat nie eine Verabredung oder irgendetwas auf mich abgestimmt, weil er mich ' ja eh immer um sich hat'
-Wenn ich Vorschläge im Job gemacht habe, hat er IMMER erstmal dagegen angekämpft, heute sind diese Anregungen selbstverständlich
- Wenn ich traurig oder depressiv war hat er gesagt, damit kann ich nichts anfangen, ich kann nicht trösten.
- An meinem Geburtstag hat er mich nach der Feier bei meinen Eltern zu Hause abgeladen ( wir wohnten noch getrennt) weil er dann 'seine Ruhe brauchte'

Ich bin übr Jahre an ihm abgeprallt, habe ihn aber trotzdem so sehr geliebt, dass ich ihn nie verlassen hätte. Mein erste 'Fehltritt' war einfach jemand, der mir das Gefühl gab, ich bin liebenswert, wie ich bin. Der zweite war eine ehemals große leidenschaft, der mir nach 12 Jahren gesagt hat, er habe mich nie vergessen, mich um Verzeihung gebeten und dann bin ich da reingerutscht.
Denn trorz allem was ich versucht habe, hab ich mich so bei meinem Ex nicht gefühlt, sondern oft wie ein Störfaktor.

21.02.2020 11:30 • #20


Libellchen
hallo leute,
ich bin wieder ganz unten, fühle mich lebensmüde. Hier ist alles so grau. Ich schaffe die Dinge nicht, die ich mir vorgenommen habe. Hab keine Kraft mehr. Will Urlaub für Ostern planen und so und dann liegt plötzlich die ganze Leere vor mir. Habe mir Fortbildungen im Job gesucht, eine Kur beantragt, alles erfüllt mich mit Grauen und Angst.
Ertrage den Nicht-Kontakt nicht. Würde gerne einschlafen und nicht mehr aufwachen. Sorry.

24.02.2020 10:51 • #21


M
Liebes Libellchen, das hört sich ja ganz schrecklich an, was Du schreibst und abgesehen von der Tatsache, dass Du Dir ganz dringend externe Hilfe suchen solltest, möchte ich Dich folgendes fragen:

Würde es Dir tatsächlich besser gehen, wenn er wieder da ist?
Würdest Du ihm tatsächlich wieder vertrauen können?
Würdest Du auch Dir tatsächlich wieder vertrauen können?
Hättest Du keine Furcht, dass sich nichts geändert hat und irgendwann wieder jemand von Euch beiden ausbricht?

Neben dem hier schon empfohlenen Umzug und Kontaktabbruch wünsche ich Dir ,dass Du zuerst an Dich denkst und Dir selber verzeihst. Das ist so ein wichtiger Aspekt in der Heilung.

Ich kann mir denken, dass es unheimlich schwer ist, sich von dieser bleiernen Decke, die einen umhüllt, zu befreien. Aber letztendlich kannst aber nur Du diese Decke anheben - am besten mit Hilfe, aber Du musst es eben auch wollen.
Er wird Dich leider nicht retten können!

Alles Gute für Dich!
Miss March

24.02.2020 11:12 • x 1 #22


Libellchen
Liebe Miss March,
ich empfinde deine Worte als sehr klug und einfühlsam. Du stellst genau die fragen, die ich aus meinem Kopf schiebe in der verzweifelten Klammerei an dem, was ich verloren habe. Danke. Ich weiß, dass die Chancen nicht so gut stehen, aber ich kann nicht loslassen, noch nicht. Ich versuche, mir zu verzeihen. Was ist deine Geschichte? Das würde mich interessieren.

Gruß Libelle

25.02.2020 19:36 • x 1 #23


M
Liebes Libellchen,
meine Geschichte hat mit Deiner nichts zu tun (ich glaube, ich habe sie hier auch schon einmal aufgeschrieben), ich habe mich nur so angesprochen gefühlt, weil Du so verzweifelt bist und ich Dir sehr wünschen würde, dass Du Dich aus diesen destruktiven Beziehungsmuster löst.
Denn, wenn Du schon, wie Du beschreibst, alles an Therapien etc. in Anspruch genommen hast und Du trotzdem nicht weiter kommst, dann ist das ganz fürchterlich und ich kann Deinen Schmerz - trotz der eigenen Anteile - verstehen.

Allerdings gibt es nur eine Person, die Dein Leben ändern kann, und das bist Du allein. Wie Du das machst, musst Du versuchen, zu erspüren.

Jeder muss seinen eigenen Weg finden: mir haben zum Beispiel immer sehr die Bücher, Videos, podcasts etc. von Eva Maria Zuhorst, oder auch in Teilen Robert Betz geholfen, wobei ich letzteren dann irgendwann auch schwierig fand. Auch war ich in Krisenzeiten immer ein großer Freund der progressiven Muskelentspannung.Und ganz wichtig: Atmen
Die Grundvoraussetzung für Deinen Weg sollte allerdings sein, dass Du Dir selbst helfen möchtest.
Das habe ich Krisensituationen immer getan - irgendwie wollte ich mir immer helfen, bin deshalb von Pontius zu Pilatus gelaufen, hab alles ausprobiert und so meinen Weg gefunden.

Versuche mal, Dich selbst zu spüren und eine Verbindung zu Dir selbst zu bekommen. Das kann man wirklich erlernen, auch wenn es ein steiniger Weg ist.
Schreibe einfach hier weiter und wenn Du emotionale Rückschläge erleidest, dann schreibe sie auf, jeder geht seinen Weg in seinem Rhythmus!

Jetzt renn mal raus ins Leben und versuche einfach, Dich von Tag zu Tag ein wenig mehr zu stärken!
Liebe Grüße von
Miss March

26.02.2020 08:16 • x 1 #24


J
Libellchen,
nutze es als Chance um zu dir zu finden. Ich kann deine Gefühle sehr gut verstehen und auch mir geht's leider noch nicht gut. Aber ich habe mir zB. auch Videos von Robert Betz auf Youtube angeschaut und viel über mich selbst nachgedacht und reflektiert. Was ich an mir selbst ändern möchte, wieso ich in manchen Sachen so war, was ich mir von meinem Partner wünsche usw. Erst dann kann man auch glücklich in einer Beziehung sein, weißt du wie ich meine?
Drück dich.

26.02.2020 13:40 • #25


A


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