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Sehr verzweifelt, ich habe Schuld, ohne sie nicht leben

L
Ich habe mich jetzt hier angemeldet, weil ich einfach nicht mehr weiter komme und immer mehr verzweifle und alles verliere was mir was bedeutet im Leben.

Bin (28 Jahre) mit meiner Freundin (26 Jahre) seit 6 Jahren und 8 Monaten zusammen, für uns beide war es die erste richtige Beziehung und auch die ganz große Liebe. Ich sitze wegen einer Muskelkrankheit im Rollstuhl und war unheimlich stolz so eine Freundin gefunden zu haben. Sie machte mein Leben erst so richtig Lebenswert. Nach einem Jahr zogen wir zusammen. Es war alles großartig, endlich weg von den Eltern und mit meinem Schatz zusammen sein, jeden Tag. Sie nahm mich vom ersten Tag an bis heute so wie ich bin, nie ein schlechtes Wort oder irgendein Zweifel wegen meiner gesundheitlichen Situation. Sie war immer für mich da und unterstützte mich wo sie nur konnte. Ende 2011 bekam ich starke Depressionen, die ich wohl schon lange unterschwellig hatte, die aber durch einen Suizid in meiner Familie erst richtig ausgebrochen ist. Ich war 7 Wochen lang stationär in Behandlung und danach noch über ein Jahr in ambulanter psychologischer Betreuung. Danach fing ich immer wieder an, an ihr herum zu meckern, sei es ihr Kleidungsstil bzw Äußeres, ihre eher zurückhaltende Art oder der nicht immer erfüllende S.. Ich forderte und mäkelte an ihr herum und sie gab sich trotzdem Mühe diese Dinge zu ändern.

Durch den Klinikaufenthalt merkte ich erst wieder das es auch noch andere Frauen gab, die mir rein vom äußerlichen besser gefielen als meine Freundin. Das hat sich bis heute nicht geändert, im Gegenteil. Über die Jahre war ich immer mehr an anderen Frauen interessiert, jede zweite sah besser aus als sie, sprach mich mehr an, die ein oder andere lächelte mich nett an usw. Dadurch manifestierte sich der Gedanke: „irgendwann kommt noch eine bessere als die jetzige“. Teilweise suchte ich auch im Internet nach bestimmten Frauen, deren Namen ich wusste (z.B. aus dem Krankenhaus) und malte mir mit der einen oder anderen irgendeine Phantasie-Zukunft aus. Man kann sagen ich hinterging meine Freundin. Immer und immer wieder kamen mir auch Zweifel an der Beziehung und meiner Gefühle zu ihr und ich erzählte es ihr auch immer, sie tröstete mich und zeigte trotz all dem Verständnis und es wurde wieder besser. Wir hatten wieder Spaß und verstanden uns gut, halfen uns gegenseitig. Ich war auch oft für sie da und unterstützte sie so gut ich eben konnte. Dafür ist sie mir auch dankbar, dass weiß ich. Wir haben beide immer wieder versäumt mehr für die Beziehung zu tun, wir stellten sogar Regeln auf, wie gemeinsame Unternehmungen, eigenen Hobbies oder Interessen nachgehen, ein geregeltes/geplantes S.. Das ging mal kurze Zeit gut und wieder verfielen wir in alte Muster und es schleifte so dahin.

Nun ist es seit ca. 5-6 Wochen so das ich diese Gedanken und Gefühle erneut habe, allerdings legt es sich überhaupt nicht mehr. Anfangs sagte ich mir noch, du liebst sie, also wird das schon wieder irgendwie. Sie gibt sich seitdem große Mühe mich aufzumuntern und unternimmt Dinge mit mir. Wir waren Essen oder nur mal was trinken, waren Shoppen usw. Nichts änderte sich an meinen Gefühlen. Ich war sogar wieder 1 ½ Wochen in der psychatrischen Klinik, weil ich dachte es sind nur Depressionen. Waren es aber nicht, es ist der Partnerschaftskonflikt der mir so zu schaffen macht. Auf eigenen Wunsch wurde ich entlassen und versuchte die Beziehung irgendwie zu retten indem ich Zeit mir ihr verbringe etc. Ich weine/heule täglich, ich habe die ganzen Wochen schon nicht viel Hunger, habe mitunter Brechreiz, zittere immer wieder und mein Puls ist dauerhaft erhöht. Mein Körper sendet mir also Signale. Mittlerweile ist es so das ich mir meiner Gefühle für sie nicht mehr wirklich bewusst bin, d.h. eher nur noch Freundschaft empfinde (sagte ich ihr bereits), allerdings suche ich ständig Kontakt zu ihr, streichle sie, umarme sie. Ich bin am durchdrehen wenn ich nur daran denke das ich hier in unserer Wohnung allein sein muss, komplett ohne sie, ohne unsere 2 Kaninchen. Ich habe dann gar nichts mehr! Mein Lebensmut und der Sinn weiter zu machen ist dann weg. Von meiner Familie versteht es niemand das ich so denke und meine Freundin „wegschmeiße“. Ich kann es einfach nicht schätzen was ich habe und mir steht es nicht mehr an, aber gerade ich dürfte nicht so denken, weil ich mir damit alles nehme! Nun ist es soweit das meine Freundin verständlicherweise nicht mehr richtig kann und will. Sie hat erst seit einem Monat einen neuen Job (den sie für mich/uns angenommen hat, damit wir mehr Zeit haben und wo sie aber weniger verdient als vorher). Der Punkt ist, alle hassen mich dafür. Alle geben mir die Schuld, was wohl nicht mal falsch ist. Sie wird sich wahrscheinlich heute eine Wohnung anschauen, denn wenn dann will sie schnell weg und auch keinen Kontakt mehr, obwohl sie mich liebt. Aber sie kann nicht ewig auf mich warten, sie will mal Kinder etc haben.

Ich will das alles nicht, aber ich kann trotzdem nicht anders... ich weiß das mich das umbringen wird. Sie war immer meine Stütze, mein Lebenssinn. Ich werde dann hier in unserer noch gar nicht so alten, neuen Wohnung sitzen, die wir uns Ende 2012 noch gemeinsam eingerichtet haben. Alles erinnert mich an sie. Der Gedanke das ich sie nie wieder um mich haben werde zerstört mich, allein in unserem Bett zu liegen zerreißt mich. Und trotzdem bekomme ich diese Gedanken an andere Frauen nicht weg. Obwohl ich gar nicht in der Lage wäre jetzt irgendwelche Frauen zu „daten“ oder sonst was. Ich merke schon jetzt immer mehr wie ich keine Lust mehr habe weiter zu machen, wofür auch? So eine wie sie bekomm ich nie wieder, die mich so unterstützt oder mich so bedingungslos liebt. Und selbst wenn, dann vergleiche ich die neue doch auch nur mit der jetzigen!?

Kennt das jemand von euch? Das man die Beziehung eigentlich selbst beendet, aber trotzdem nie darüber hinweg kommen wird und keinen Sinn mehr sieht? Das man die Liebe seines Lebens gehen lässt, auch wenn es einen umbringt? Wenn ich jetzt schon weiß das es ohne sie nicht geht? Was soll ich nur tun? Kann ich das nicht doch hinbiegen, mit einer Therapie oder Hypnose?

Ich danke euch und sorry für den langen Text.

23.06.2014 13:54 • #1


S
Der Hase liegt dort im Pfeffer, wo du selbst nicht hinsiehst, LonelyGuy.
Du kannst zwar wunderbar reflektieren, was du machst und wo es dich hinziehst - aber du schaust nicht auf das Warum. Du bist also mit ihr zusammen, die rosa Wolke der Verliebtheit löst sich auf und du versuchst immer weiter auszubrechen um was genau zu finden? Jemand besseren? Hast du diesen Gedanken mal hinterfragt? Wie würde besser denn aussehen? Wenn du schon sagst besser - dann beinhaltet das ja mit Sicherheit irgendwas, was dir deine jetzige Freundin nicht, oder nur unzureichend gibt, oder nicht?
Was fehlt dir also in der Beziehung, von dem du meinst, du würdest es in jemand anderem finden? Der Reiz des Neuen? Welche Erwartungen hast du an das Neue? Dass es anders ist? Und wenn du das andersartige erstmal eine Zeit lang hattest und es für dich genauso zur Normalität wird, wie deine jetzige Beziehung - was dann? Wieder die Suche nach etwas neuem? - Du siehst, das Spiel lässt sich endlos weiter spinnen.

Dann hinterfrage mal, was von deinen Gefühlen wirklich Gefühle für deine Freundin sind und was davon lediglich Repressalien, die du fürchten musst, wenn sie geht (Alleinsein, Bruch in der Routine, Gefälligkeiten wie S*ex und ähnliches etc). Wenn du darüber nachdenkst, solltest du gnadenlos ehrlich zu dir sein, denn nur wenn du das bist, kannst du auch ehrlich ihr gegenüber sein und diese Ehrlichkeit ist etwas, das sie verdient.

Für mich sieht es so aus, als würdest du dich auf die Suche nach jemand neuem begeben, die Verpflichtungen der Beziehung von dir zu deiner Freundin abgeben wollen, aber gleichzeitig für die Überbrückungszeit bis dahin weiter die Vorzüge deiner Beziehung von deiner Freundin zu dir genießen wollen, solange nix besseres da ist. Das Ding ist nur leider nicht ganz fair ihr gegenüber und einseitig obendrein. Du kannst von ihr nicht verlangen, dass sie dein Sprungbrett in einen neuen Hafen spielt, nur damit du weiterhin den Luxus der Zweisamkeit nicht entbehren musst.

Sei ehrlich zu dir und ehrlich zu ihr. Alles andere taugt nix.

23.06.2014 14:19 • x 2 #2


A


Sehr verzweifelt, ich habe Schuld, ohne sie nicht leben

x 3


L
Was heißt besser, mir gefallen andere einfach besser vom Aussehen her. Vom Gesicht, von der Kleidung oder der Art. Das sind eher oberflächliche Sachen, ich habe so ein schlechtes Gewissen ihr gegenüber.

Und ich weiß genau das ich sie total vermissen würde, diese ganze Nähe, Geborgenheit und Liebe die sich mir gibt... das darf ich doch nicht wegen so einem Müll aufgeben...?

Sie ist halt nicht mein Idealbild einer Frau und ich habe immer wieder Dinge auszusetzen, die mir bei anderen besser gefallen. Allerdings finde ich bei fast jeder anderen auch Dinge die mir nicht passen, bin ich total unfähig in solchen Sachen? Gerade ich bin alles andere als perfekt...

23.06.2014 15:06 • #3


M
so wie du es beschreibst,
liebst du deine freundin nicht.... so wie sie ist,
wenn dir an anderen so vieles besser gefällt...

dann ist es ihr gegenüber absolut richtig, wenn du dich trennst...
sie hat dann die gelegenheit jemanden zu finden der sie liebt wie sie ist....

sie scheint dich zu lieben und sich auch für dich aufzuopfern....was gar nicht gesund für sie ist....
und mal ganz abgesehen von deiner gesundheitlichen situation....
vielleicht willst du auch niemanden der alles für dich tut...

sondern brauchst eine neue herausforderung....

vielleicht erdrückt dich ihre liebe, die du nicht zurückgeben kannst .....

hör einfach auf dein herz...das kennt den weg ....

23.06.2014 15:36 • #4


S
Nunja, leider bist du auf meine Gedankenansätze nicht eingegangen. Ich hoffe dennoch, dass du drüber nachdenkst.

23.06.2014 15:38 • #5


J
Ganz ehrlich..sorry aber..etwas das bestimmt viele denken und nicht aussprechen. Du bist ein Mann, der im Rollstuhl sitzt. Irgendwie irgendwo ,angewiesen, auf jemand ist. Dieser Mensch hat eine tolle Frau an der Seite die sich geradezu opfert. Die dich so akzeptiert und liebt. Deine Launen mitmacht, immer für dich da ist dir zuhört und stützt. Sie gibt ihren besseren Job auf um für dich da zu sein. Und du bist so undankbar und redest von besseren Frauen. In wie fern glaubst du wird die neue besser sein. Ich spreche wohl für einige wenn ich sage, wahrscheinlich entspricht du auch nicht gerade dem ideal eines Mannes.
Du bist egoistisch weil du davon redest Zärtlichkeiten zu vermissen. Du solltest dich wirklich glücklich schätzen.
Sonst würde ich sagen ist es nur fair ihr das zu sagen, dass du auf eine bessere wartest. Trenne dich weil verdient hat sie es nicht.

23.06.2014 16:29 • x 1 #6


B
Hey Du,

Es könnte sein, dass Du tatsächlich nur die Geborgenheit genießt, die Du bei ihr hast, sie aber nie geliebt hast?

Es kann auch sein, dass sie eine Frau ist, die sich für einen Mann aufopfern möchte (und ja, das tut ihr nicht gut). Aber es gibt einige Frauen, die sich z.B. auf einen Mann im Rollstuhl einlassen (bleibt das eigentlich so oder ist es nur vorübergehend?), weil sie annehmen, dass so ein Mann ganz ihnen gehört, sie nie verlassen wird, sie braucht...Es könnte also sein, dass Du gegen diese Rollenverteilung aufbegehrst.
Vielleicht willst Du mehr Mann sein und wünschst Dir eine Frau und keine Pflegerin an Deiner Seite.

Ich schreibe bewusst, es kann sein... Heißt, es sollen nur Denkanregungen sein, bitte fühle Dich nicht auf den Schlips getreten.

Männer schauen gerne schöne Frauen an- soweit so normal aber es ist absolut ersichtlich, dass Dir etwas bei ihr fehlt. Nimm das ernst. Aber bewerte Deine Triebe auch nicht über.

Ich würde mir an Deiner Stelle die Frage stellen: genieße ich wirklich sie als Person (mal unabhängig von der Optik)?, fühle ich Liebe?, bewegt sie mich innerlich? Inspiriert sie mich? Interessiert sie mich wirklich? Oder brauche ich nur ihre Bemutterung und Gegenwart?

Auch ein Rollstuhlfahrer muss kein Leben auf Sparflamme führen! Folge nicht der Angst, aber folge auch nicht nur schnell vergänglichen Oberflächlichkeiten- sofern es wirklich welche sind und sich dahinter nicht doch die Nichtliebe verbirgt.

23.06.2014 19:55 • #7


V
Hinter der Sehnsucht nach etwas Besserem, kann sich auch die Sehnsucht nach einem erfüllerendem Leben verbergen. Nach DEINEM Leben. Viele Menschen begehen den irrtum, anzunehmen, dass ein neuer Mensch ein neues Leben bringt. Manchmal müssen wir uns Trennen aber unser Leben müssen wir selbst lebendig gestalten.

Hast Du dich mit Deiner Muskelerkrankung arrangiert? Sie hingenommen? Du bist jung! Ich würde nicht alles auf die Schulmedizin geben. Vielleicht solltest Du Deine Energie dort hinlenken

Ich glaube echt, die Frauen sind Stellvertreter für ungelebtes Leben. Du willst leben nicht wahr? Tu es!

23.06.2014 20:02 • #8


L
Es ist so besch***... natürlich habe ich sie geliebt...ganz sicher...sie hat mir soviel gegeben und gibt ja heute immer noch, trotz allem. Sie hat mir eben einen Sinn gegeben, wofür es sich zu Leben lohnt. Sie hat mich aufgebaut und rausgeholt aus einer gewissen Verzweiflung.

Und ich fand sie früher auch völlig in Ordnung und mich haben viele Dinge nicht gestört, auch an ihrem äußeren nicht. Klar ist sie bei mir immer sehr fürsorglich und hilft mir überall, was natürlich auch etwas schönes ist. Das aufzugeben tut schon weh, aber noch mehr schmerzt das komplett allein sein in einer Wohnung wo einen alles an sie erinnert Und ich bin jemand der sich extrem in Dinge reinsteigern kann, ich neige schon seit Jahren zu Depressionen und zu starkem Selbstmitleid. Ich kann und will einerseits nicht ohne sie leben, weil ich spüre wie sehr mich das fertig machen würde. Ich habe Angst komplett unterzugehen und einsam zu sterben oder so verzweifelt zu werden das ich mir etwas antue... noch ist es sicher nicht so weit, aber wenn sie wirklich weg ist, die Haustiere auch... dann ist es endgültig und ich kann nicht loslassen. Ich bin da wirklich sehr extrem. Ich hatte 2004 mal eine Art Fernbeziehung die lediglich 3 Monate hielt und wie lange habe ich gebraucht um darüber hinweg zu kommen? 2 JAHRE!

Ich habe auch so Schuldgefühle und ein extrem schlechtes Gewissen wegen allem. Und ich merke trotzdem das sie immer wieder Hoffnung hat und zu mir kommt. Wir wollen es beide nicht wirklich wahrhaben und die Konsequenzen tragen... und ich gehe vor die Hunde... ich habe immer gedacht naja du wirst schon ne gut, bessere, hübschere kriegen und dann ist alles super und gut aber ich merke gerade jetzt wie schei. und dumm das ist. Ich kann nicht einfach irgendwelche andere Frauen daten obwohl ich nur am grübeln und nachdenken bin und mit meinen Gedanken schon jetzt nur bei ihr bin. Ich würde keine Kontaktsperre durchhalten. Ich würde sie stalken und alles wissen wollen. Der Gedanke das sie einen anderen haben könnte lässt mich verzweifeln und eifersüchtig werden. Es ist so viel

Und trotzdem werden meine Gefühle für sie nicht besser... es ist wie der Abschied auf Zeit oder Raten... und es bringt mich um für immer ohne sie zu sein. Weil keine andere ihre Lücke schließen kann
Und der große Zusammenbruch kommt wahrscheinlich erst nach einiger Zeit (Wochen/Monate)... so war es damals zumindest bei dem Todesfall in meiner Familie, die ersten 3 - 3,5 Monate war es auch schwer, aber es ging irgendwie. Dann war Weihnachten/Silvester und nichts ging mehr... und so wird es wieder sein, nur noch viel viel schlimmer. Weil ich dann niemanden mehr habe der da für mich ist, so wie sie damals. Meine Familie wendet sich jetzt schon ab, weil es keiner verstehen kann warum ich so denke und das alles aufs Spiel setze. Und ich keine Freunde die mich ablenken könnten oder mal rausholen aus der Wohnung und selbst wenn dann kommt man allein zurück und muss dann ins Bett, wo sie immer da war

24.06.2014 00:10 • #9


M
vielleicht ist das ganze auch gut für dich...
du bist mal auf dich alleine gestellt...vielleicht zum erstenmal im leben...ohne betüttelung...

du verhältst dich schließlich immer noch wie ein jammerndes kleinkind...
weil immer jemand da ist, der dir alles abnimmt,
und durch deine krankheit wird das ganze noch begünstigt....

ob du eine bessere und hübschere findest, sei mal dahingestellt...
der müsstest du dann vielleicht charakterlich auch etwas mehr bieten....

vielleicht lernst du auch was in deinem leben für dich wichtig ist und dich glücklich macht....
ich hoffe du findest es heraus....

24.06.2014 00:23 • #10


A
ich lese bei dir viel von depression, schuld-, hassgefühlen.

wo kommt dieses selbstzerstörerische verhalten her ?
kannst du es nicht ertragen geliebt und umsorgt zu werden ?
machst du liebe grundsätzlich an oberflächlichkeiten wie top aussehen fest ?
ist es nicht das innere eines menschen das seine wertschätzung verdient ?

wovor hast du angst ? selbst nicht gut genug zu sein ?
verlassen zu werden ?
welchen wert gestehst du dir selbst zu ?

24.06.2014 00:39 • #11


M
Zitat von LonelyGuy:
Was heißt besser, mir gefallen andere einfach besser vom Aussehen her. Vom Gesicht, von der Kleidung oder der Art. Das sind eher oberflächliche Sachen, ich habe so ein schlechtes Gewissen ihr gegenüber.

Und ich weiß genau das ich sie total vermissen würde, diese ganze Nähe, Geborgenheit und Liebe die sich mir gibt... das darf ich doch nicht wegen so einem Müll aufgeben...?

Sie ist halt nicht mein Idealbild einer Frau und ich habe immer wieder Dinge auszusetzen, die mir bei anderen besser gefallen. Allerdings finde ich bei fast jeder anderen auch Dinge die mir nicht passen, bin ich total unfähig in solchen Sachen? Gerade ich bin alles andere als perfekt...



Ich weiß ehrlich gesagt nicht was ich davon halten soll? Mein erster Impuls sagt mir, dass du deine Freundin gehen lassen sollst.
Ich will dir nicht zu nah treten aber als das was du schreibst klingt sehr egoistisch. Wie ein Energie-Vampir . Du benennst selbst, dass du sie nicht liebst und dass trotz mehrmalige Versuche sich nichts daran geändert hat. Dennoch willst du nicht alleine sein, sie macht ja alles für Dich, du bist nicht alleine und erfährst somit eine große Stütze.Und wahrscheinlich erleichtert dir deine Gesundheitliche Situation es auch nicht unbedingt unbeschwert neue Frauen kennenzulernen. Aber hey, das hat doch schon einmal geklappt.. Andere Leute haben zum Beispiel andere Handycaps. Ich bin Mutter und es gibt Männer die sehen das so an als hätte ich eine tödlich ansteckende Krankheit, also das sollte jetzt nicht dein Problem sein. Das was mir echt große Bauchschmerzen bereitet ist die Frage, wo bleibt deine Freundin bei der Geschichte? Woher bekommt sie halt und Anerkennung? Dein Dank reicht bestimmt nicht für eine Beziehung aus und es wird sie nicht glücklich machen. Willst du etwa dass sie nachher auch noch psychisch am Ende ist ?!

Sie liebt dich obwohl Du körperlich eingeschränkt bist und du findest sie nicht attraktiv genug. Verstehst Du? Sie liebt dich ohne wenn und aber.Tu ihr den Gefallen und lass sie frei damit sie jemanden findet der sie aufrichtig liebt.

Sei dir aber darüber bewusst dass es auch einfach nur Reiz ist mal eine andere Frau gehabt zu haben. Sowie ich dich mir verlaub einschätze, wärst du derjenige der schnell bemerkt dass du eigentlich nur das Gefühl haben möchtest mit anderen Frauen schlafen zu können, ich glaube daher weht der Zauber..ob dir danach klar werden würde dass du sie doch liebst steht allerdings in den Sternen..

Aber das ist kein Zustand!

24.06.2014 00:48 • x 2 #12


R
Hallo Lonely Guy,

mir persönlich haben diese beiden Beiträge sehr zum Denken angeregt:

vorwärtsGehen
Zitat:
Hinter der Sehnsucht nach etwas Besserem, kann sich auch die Sehnsucht nach einem erfüllerendem Leben verbergen. Nach DEINEM Leben. Viele Menschen begehen den irrtum, anzunehmen, dass ein neuer Mensch ein neues Leben bringt. Manchmal müssen wir uns Trennen aber unser Leben müssen wir selbst lebendig gestalten.


minna
Zitat:
vielleicht ist das ganze auch gut für dich...
du bist mal auf dich alleine gestellt...vielleicht zum erstenmal im leben...ohne betüttelung...

du verhältst dich schließlich immer noch wie ein jammerndes kleinkind...
weil immer jemand da ist, der dir alles abnimmt,
und durch deine krankheit wird das ganze noch begünstigt....

.....

vielleicht lernst du auch was in deinem leben für dich wichtig ist und dich glücklich macht....
ich hoffe du findest es heraus....


Auch ich habe den Eindruck, dass Du Dich emotional in der Rolle des hilflosen Kindes befindest, das Betüddelung gewohnt ist und vielleicht nie gelernt hast, Dein eigenes Leben zu leben. Deine Krankheit könnte das tatsächlich begünstigen.

Und wenn wir unter einer Beziehung leiden, dann müssen wir gehen aber wenn die Beziehung konstruktiv ist, uns nur etwas fehlt, dann sollten wir uns wirklich fragen, ob dieses Neue nicht tatsächlich nur Stellvertreter für neue Lebensschritte ist. Die Veränderung beginnt immer bei einem selbst, und in der Folge lösen sich manchmal auch Beziehungen auf aber Du zäumst m.Eindruck nach das Pferd von hinten auf. Fang bei Dir an, lerne Verantwortung für Dein Leben zu übernehmen, rede Dich nicht mit Deiner Krankheit raus, beschränke Dich nicht selbst.

Dass eine so große Veränderung, das Erwachsenwerden mit Schmerzen und Ängsten verbunden ist, ist ganz normal. Du stehst jetzt vielleicht gerade an einer Schwelle und wagst nicht zu springen. Könnte das sein?

Vielleicht bedingen sich körperliche Krankheit und psychische Haltung gegenseitig. Du bist es wahrscheinlich gewohnt, Dich auf andere angewiesen zu fühlen, Deine eigene Kraft nicht zu spüren...Ich lese aus Deinen Zeilen erlernte Hilflosigkeit Du traust Dir zu wenig zu.

Für Dich mag es sich so anfühlen: entweder Du gehst ins Leben, übernimmst Verantwortung, lernst, Dich nicht abhängig von anderen Menschen zu fühlen, oder Du verharrst im sicherem Nest. Diese Dinge müssen sich aber nicht ausschließen. Wichtig ist aber,dass Du Schritte tust, damit Du auch Sicherheit in Dir selbst findest. Das scheint Dir ganz fremd zu sein? Du strahlst Alternativlosigkeit und Auswegslosigkeit aus aber es gibt einen Weg da hinaus.

Ich habe keine körperliche Einschränkung aber ich hatte selbst jahrelang eine ähnliche innere Haltung wie Du, fühlte mich hilflos wie ein Kind und habe lange gebraucht, um zu entdecken, dass ich es nicht bin, dass ich nicht auf andere angewiesen bin, dass Freiheit nicht nur Angst macht

An Deiner Stelle würde ich keine vorschnellen Konsequenzen ziehen, auch ich glaube, dass die anderen Frauen nur Ausdruck Deines Problems sind und somit nicht durch sie gelöst werden können. Lerne doch lieber, Dich ein wenig unabhängiger von Deiner Freundin und Deiner Familie zu machen, Dich sicher zu fühlen auch wenn Deine Familie Deine Entscheidungen missbilligt. Probiere ein wenig Selbstständigkeit aus...Und dann schaue, ob die Sehnsucht nach anderen Frauen so brennend bleibt Ich glaube, wenn Du da ankommst, tritt diese Thematik von ganz alleine in den Hintergrund und viel später erst wird sich entscheiden, ob Du deine Freundin verlassen musst oder nicht.

All die Sicherheiten und vor allem Möglichkeiten, die jedem Menschen das Leben bietet, zeigen sich nicht dem, der im Nest sitzt und sich sagt Ich tue erst Schritte, wenn klar ist, wo ich Sicherheiten, Versorgtwerden finde..., siezeigen sich demjenigen, der Schritte tut.

Und lass Dich dabei nicht von Deinen Ängsten irritieren. Du hast jetzt so lange in dieser Rolle gelebt, dass es ganz normal ist, dass Du erstmal große Ängste entwickelst. Vielleicht eine Therapie zur Unterstützung? Und ein neues Hobby, um neue Kontakte zu knüpfen? Es gibt so vieles, auch für Rollstuhlfahrer. Ob es Sport ist, eine Volkshochschulgruppe (Malerei, Theater, geschichte...)...So kommst Du ein wenig heraus aus diesen Mutterbindungen und bist nicht allein

Alles Liebe für Dich

24.06.2014 10:08 • #13


V
Hallo LonelyGuy,

jetzt noch mal Klartext. Deine worte schreien etwas zum Himmel, vielleicht wird Dir irgendwann klar, was es ist.

Zitat:
Ich sitze wegen einer Muskelkrankheit im Rollstuhl


Du verwechselst auf allen Ebenen Ursache und Wirkung.

Zitat:
Sie machte mein Leben erst so richtig Lebenswert.


Warum hast Du es Dir nicht lebenswert gemacht?

Zitat:
endlich weg von den Eltern


Von einem Nest ins Nächste. Aber immerhin, in Dir kommt langsam etwas in Bewegung.

Zitat:
Sie war immer für mich da und unterstützte mich wo sie nur konnte.


Schön aber jetzt bist Du langsam so weit, dass Du eine Partnerschaft führen willst und nicht bloß eine Stütze haben willst.

Zitat:
Ende 2011 bekam ich starke Depressionen, die ich wohl schon lange unterschwellig hatte,


Was sagten Dir diese Depressionen?

Zitat:
die aber durch einen Suizid in meiner Familie erst richtig ausgebrochen ist.


Willst auch Du Dich aufgeben?

Zitat:
Ich war 7 Wochen lang stationär in Behandlung und danach noch über ein Jahr in ambulanter psychologischer Betreuung.


Was war dort Thema?

Zitat:
Durch den Klinikaufenthalt merkte ich erst wieder das es auch noch andere Frauen gab,


Das zeigt deutlich, dass Du Dich zu sehr in Dein Nest zurück ziehst und nicht lebst.

Zitat:
„irgendwann kommt noch eine bessere als die jetzige“.


Irgendwann kommt ein besseres Leben als das jetzige aber nur wenn Du Dich in Bewegung setzt.

Zitat:
Phantasie-Zukunft


Genügt Dir das?

Zitat:
Nun ist es seit ca. 5-6 Wochen so das ich diese Gedanken und Gefühle erneut habe, allerdings legt es sich überhaupt nicht mehr.


Da scheint ja doch ein großer Lebenswille in Dir zu lodern.

Zitat:
Anfangs sagte ich mir noch, du liebst sie, also wird das schon wieder irgendwie.


Irgendwie wird nichts. Deine Freundin und die Frauen sind nur ein Smptom, kümmer Dich um die Ursachen.

Zitat:
Ich war sogar wieder 1 ½ Wochen in der psychatrischen Klinik, weil ich dachte es sind nur Depressionen. Waren es aber nicht, es ist der Partnerschaftskonflikt der mir so zu schaffen macht.


Ich würde sagen weder noch.

Zitat:
versuchte die Beziehung irgendwie zu retten indem ich Zeit mir ihr verbringe etc. Ich weine/heule täglich, ich habe die ganzen Wochen schon nicht viel Hunger, habe mitunter Brechreiz, zittere immer wieder und mein Puls ist dauerhaft erhöht. Mein Körper sendet mir also Signale.


Was will Dir Dein Körper signalisieren?
Ich vermute, die Idee, ein selbständiges Leben zu führen, verursacht bei Dir Todesängste.

Zitat:
Ich habe dann gar nichts mehr!


doch, Du hast noch gar nicht entdeckt, was Du alles hast! Du hast alles, was Du brauchst in Dir, noch aber regiert die Angst Dein gesamtes Leben.

Zitat:
Mein Lebensmut und der Sinn weiter zu machen ist dann weg.


Das glaubst Du JETZT weil Du all Deine Energien in das gesteckt hast, was Du jetzt langsam aufgibst.

Zitat:
Von meiner Familie versteht es niemand das ich so denke und meine Freundin „wegschmeiße“. Ich kann es einfach nicht schätzen was ich habe und mir steht es nicht mehr an, aber gerade ich dürfte nicht so denken, weil ich mir damit alles nehme!


Na super! Deine Familie redet Dir Schuldgefühle ein weil Du fühlst, wie Du fühlst. Da regt sich endlich eine Lebensenergie, ein Drang in Dir und wird sofort mit der Mahnung ausgebremmst, dass GERADE DU doch so HILFLOS bist, dass Du NICHTS mehr hast, wenn Du Deine Freundin verlässt.
Kann es sein, dass Du diese Denke mit der Muttermilch aufgesogen hast?
Finde Deine Muskelkraft wieder und begehre auf.
Du brauchst niemanden. Am meisten brauchst Du endlich Dich selbst.

Zitat:
Der Punkt ist, alle hassen mich dafür. Alle geben mir die Schuld, was wohl nicht mal falsch ist.


Doch, sie tun Dir Gewalt an.

Zitat:
Ich will das alles nicht,


Das ist die Angst und es ist nur zu verständlich, dass Du sie hast.

Zitat:
aber ich kann trotzdem nicht anders...


gut so

Zitat:
ich weiß das mich das umbringen wird.


Und wieder die Angst.
Nein, es wird Dich nicht umbringen. Was im besten Fall stirbt, ist ein altes Leben.

Zitat:
Sie war immer meine Stütze, mein Lebenssinn.


Und so langsam ahnst Du, dass Du diese Stütze eines Tages nicht mehr brauchen wirst und Dir den Lebenssinn selbst gibst.

Zitat:
Ich werde dann hier in unserer noch gar nicht so alten, neuen Wohnung sitzen, die wir uns Ende 2012 noch gemeinsam eingerichtet haben. Alles erinnert mich an sie. Der Gedanke das ich sie nie wieder um mich haben werde zerstört mich, allein in unserem Bett zu liegen zerreißt mich.


Ja, da gibt es leider kein Drumherum, es wird sehr schmerzen.

Zitat:
Ich merke schon jetzt immer mehr wie ich keine Lust mehr habe weiter zu machen, wofür auch?


Um endlich Dein Leben zu leben.

Zitat:
Kennt das jemand von euch? Das man die Beziehung eigentlich selbst beendet, aber trotzdem nie darüber hinweg kommen wird


Dein ganzes Leben ist von Angst beherrscht. Du hast offenbar noch nie die Erfahrung gemacht, dass Du Dein eigenes Leben in eigener Hand hast. Wer hat Dir das bloß eingetrichtert. Du hast einen gesunden Lebensimpuls und würgst ihn sofort mit einer düsteren Zukunftsprognose ab! Du bist 28.!

Zitat:
und keinen Sinn mehr sieht? Das man die Liebe seines Lebens gehen lässt, auch wenn es einen umbringt? Wenn ich jetzt schon weiß das es ohne sie nicht geht?


Es geht ohne sie. Es ist aber Deine größte Angst, ein selbständiges Leben zu führen, Dir wurde eingeimpft, dass Du dafür nicht die Kraft besitzt. Irrtum. Du hast mehr Reserven, als Du denkst.

Ich denke, Du solltest beginnen, Dein Leben zu leben. Das unwesentlichste an der ganzen Geschichte sind die Frauen. Du kannst bei ihr bleiben aber beginne zu leben- der Rest ergibt sich.

Zitat:
Was soll ich nur tun?


Du solltest lernen, in Deine Möglichkeiten, Deine Kraft zu vertrauen.

Zitat:
Kann ich das nicht doch hinbiegen, mit einer Therapie oder Hypnose?


Ja aber zunächst solltest Du Dich auf die Ursachen anstatt den Auswirkungen Deines Problems konzentrieren.

24.06.2014 18:37 • x 2 #14


R
Wie hoch ist denn dein Assistenzbedarf?
Könntest du rein körperlich gesehen, selbständig leben?

Du schreibst nur von psychologischen Klinikaufenthalten bzw. Unterstützungen.
Welche Art von Muskelkrankheit hast du denn und was wird dafür/dagegen getan? Bist du da in Behandlung/Reha usw.? Mit 28 Jahren gibt man da doch nicht einfach auf und überlässt dich deiner Krankheit selbst.

Konntest du einen Beruf erlernen? Kannst du arbeiten und wie ist deine finanzielle Situation? All das sind doch Fragen, die ggfs. auch Ursache deiner Ängste sein könnten.

24.06.2014 18:54 • #15


A


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