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Selbstwertgefühl herstellen u a Leidensgenossen?

R
Hallo ihr Lieben,

Was macht ihr um euer Selbstwertgefühl aufzubauen?

Wem geht es hier so ähnlich wie mir?
Ich versuche immer aus allem Schlechten, das Positive zu sehen, doch manchmal siegen die Unsicherheiten und negativen Gedanken.

Ich habe mich nach fast 10 Ehejahren aus verschiedenen Gründen getrennt. Und fühle mich, als hätte ich mich unter Wert verkauft. Nun habe ich Sorge, dass es mir wieder passieren könnte und will so gut es geht daraus lernen und nicht den nächsten Fehler machen.

Zu meiner Geschichte: Ich hatte mich in meinen Mann verliebt, der mir und sich selbst wohl auch vorgemacht hatte, ein gemeinsames, normales Familienleben führen zu wollen. Aber er war der Meinung dafür nicht viel tun zu müssen: Haushalt, arbeiten gehen, sich um sich selbst, die eigene Körperhygiene oder ums gemeinsame Kind richtig zu kümmern (nicht mit Chips und Fernsehen ruhigstellen), war nicht so seins. Bei den gemeinsamen Finanzen hatte er mich belogen und diese doch nicht im Griff gehabt. Wir haben, seit unser Kind auf der Welt ist (bald 3 Jahre), hauptsächlich von meinem Teilzeitgehalt gelebt. In unserer gesamten Beziehung hatte er insgesamt 1 Jahr und 9 Monate gearbeitet. Maßnahmen vom JobCenter zähle ich nicht dazu.

Im Winter vor einem Jahr hatte ich die Hoffnung, dass wir es schaffen könnten, aber er lag weiterhin faul auf der Couch herum und war kaum belastbar. Während er sich langweilte und die Küche in eine Messerschmiede verwandelte, verschwanden meine Lebensenergien. Der andauernde Stresspegel brachte immer mehr Symptome hervor, wie Herzstolpern, dauerhafte Kieferschmerzen usw. Urlaub war auch nie drin.

Als ich begann mich ernsthaft für einen verheirateten Kollegen zu interessieren (und er zumindest nicht völlig desinteressiert zu sein scheint), nahm ich diesen Hinweis ernst, dass mein Herz weiterziehen möchte. Nur hoffentlich nicht zu einem verheirateten Mann.

Eigentlich wäre es mal sehr schön, wenn sich mal jemand für mich Mühe geben würde und nicht wieder umgekehrt. und ich am Ende wieder die Dumme bin

Danke fürs Lesen!

26.04.2020 01:07 • #1


Taleja
Wenn du dich getrennt hast, sollte es nicht in erster Linie darum gehen, was jemand bereit ist, für dich zu tun, sondern du solltest als erstes schauen, was du für dich tun kannst.

Stell dich und dein Kind an erste Stelle und mach es euch so, dass es sich gut anfühlt.
Wenn du das geschafft hast, bist du vielleicht bereit für eine neue Beziehung und kannst schauen, was du möchtest und mit wem du dich wohl fühlst, wer in dein Leben passt.

Ich wünsche dir alles Gute auf deinem Weg.

26.04.2020 07:01 • x 2 #2


A


Selbstwertgefühl herstellen u a Leidensgenossen?

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D
Liebe TE: zualler erst du hast dich getrennt. Du hast dich entschieden dass dein Leben so nicht weitergehen kann. Ihr habt ein dreijähriges Kind. Du hast dich entschieden dass es wahrscheinlich besser ist wenn du es hauptsächlich alleine Großziehst, er zwar sicher Zeit und Kontakt mit seinen Kindel hat , aber dass du die volle Verantwortung übernimmst. Das zeigt Größe, Einsicht und auch Selbstvertrauen! Respekt. Ich meine aber zu verstehen worum es dir in diesem thread geht. Darf ich fragen wie alt du bist ?

26.04.2020 07:22 • x 2 #3


Mamelia
Guten Morgen und willkommen.

Wie lange bist du schon getrennt?

Viele Grüße

26.04.2020 07:56 • #4


T
Warum dieser Blick auf Dich selbst? Da geht es los. Jeder Gedanke erschafft die Realität. Gehe doch mal davon aus, dass du weder die Dumme bist, noch jemand es schlecht mit dir meint oder der nächste Partner gebunden ist.

Das ist der Anfang. Die meisten Menschen haben ein Problem mit ihrem Selbstwert. Du bist damit nicht alleine. Ich sehe das überall und nicht nur hier. Kann man erst mal so annehmen, das muss aber nicht ein begrenzendes Schicksal sein. Mir hilft die Zeit ohne Partner sehr zu mir zu finden. Das ist wie ein Retreat bzw. eine Reise zu mir selbst. Versuche doch das zuerst, bevor du wieder die nächste Beziehung aufnimmst. Lerne dich selbst besser kennen, komme in Kontakt mit dir. Du bist der wichtigste Mensch in deinem Leben. Lebe das.

26.04.2020 08:19 • x 2 #5


R
Ja, das denke ich auch, dass ich das allein mit mir sein, lernen muss. Es ist alles so neu. Er war meine erste Beziehung.

Nun fühle ich mich im Innern so geschunden, als wenn ein Tornado gewütet hätte und bin wahrscheinlich mit den Aufräumarbeiten etwas überfordert.

26.04.2020 08:51 • #6


R
Ich habe gerade gesehen, dass meine erste Antwort verschwunden ist. Ich bin 30 Jahre alt. Die Trennung war ein langer Prozess. Den großen Knall gab es im März kurz bevor die Bildungseinrichtungen schließen mussten, mit weniger Emotionen als befürchtet. Vor über einem Jahr hatte er noch im Streit damit gedroht, mich zu verlassen und seitdem hat es in mir gearbeitet. Im September wollte ich es durchziehen, doch er hatte mich angefleht, noch nicht aufzugeben.

Wir leben noch zusammen in einer kleinen Wohnung. Die Streitereien waren furchtbar. Zeitweise war ich so voller Hass, aber das ist schon besser geworden.

Bei der Rechtsberatung war ich auch schon. Klar wird es uns nach der räumlichen Trennung besser gehen, doch bis dahin heißt es durchhalten und Wunden *beep*.

Worum es mir hier geht ist Mitteilung, andere mit ähnlichen Erfahrungen zu finden. Viele verstehen nicht, warum ich so lange die Hoffnung hatte und mich so ausnutzen ließ.
Ich will etwas für mich tun und suche Ideen, sich selbst aufzurichten. Ein Spa-Tag geht ja leider zurzeit nicht.

26.04.2020 09:11 • #7


Mamelia
Ich glaube in Puncto Selbstwertgefühl sitzen hier die meisten im gleichen Boot.

Wichtig finde ich den Fokus wieder auf sich selbst zu richten. Was natürlich in deinem Fall schwer ist, wenn man noch zusammen lebt.

Bei mir ist es immer am schlimmsten, wenn ich viel grübel und zu intensiv an ihn denke und an die Beziehung, Trennung, schöne Zeiten etc.

Was mir hilft ist Sport, viel frische Luft und bewusst (endlich wieder) tun was mir Spaß macht. Und manchmal hab ich dann seine Stimme im Kopf: dein Filmgeschmack ist sch... ...warum gibt es heute kein Fleisch... Und dann denk ich mir: L*ECK MICH!

Ich glaube an deiner Stelle würde ich ganz schnell zusehen eine eigene Wohnung zu kriegen.

26.04.2020 09:59 • x 1 #8


R
Seit wann bist du getrennt, Mamelia?

Das mit dem Fleisch kenne ich nur zu gut und wenn es mal klappt, will ich unbedingt den einen frz. Film sehen.

Und grübeln tue ich sobald ich die Chance habe auch zu viel. Ein Teil von mir durchgrübelt immer noch die absurden, verletzenden Unterstellungen, die im Streit fielen, und versucht zu verstehen, warum unser Kind und ich es nicht wert waren, sich mehr einzubringen. Ob es seinerseits überhaupt Liebe war...

Dann werde ich neidisch, warum ich nicht auch so gedankenlos wie mancher Mann sein

26.04.2020 22:34 • #9


E
Zitat von Radieschen:
Dann werde ich neidisch, warum ich nicht auch so gedankenlos wie mancher Mann sein

Das kenne ich - aber wenn wir alle so wären, würden die meisten Kinder leider nicht überleben.
Hatte auch so ein Exemplar und bin auch viel zu lange geblieben. Was mir Selbstwert gibt? Ein Gespräch mit meiner besten Freundin, ein B. auf der Tachterrasse, eine Rollschuhtour ins Grüne! Tu was für Dich, pack Dein Kind ein und geh an die Luft! Hör Deine Lieblingsmusik und singe mit. Schmeiß den Trottel raus!

26.04.2020 22:52 • x 1 #10


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