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Sensitive Persönlichkeitsstörung

onceihadadream
Hallo liebe Leute.

Hat jemand Erfahrung mit dieser Art von Störung? Habe die Vermutung dass meine Ex Freundin darunter leidet und deshalb unsere Beziehung in die Brüche ging. Es gab einige sehr konkrete Anzeichen dafür. Aufgrund der Tatsache dass wir nie auch nur die kleinste Meinungsverschiedenheit hatte, konnte ich jedoch nie ihre Kritikfähigkeit einschätzen. Andererseits hatte sie lange einen Job mit intensiven Kundenkontakt. Wie verhalten sich Menschen die ihr kennt, die unter dieser Störung leiden?

Bin auf eure Antworten gespannt.

31.08.2018 20:21 • #1


C
Meinst Du hochsensibel?

31.08.2018 20:23 • x 1 #2


A


Sensitive Persönlichkeitsstörung

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H
Zitat von Catwoman2017:
Meinst Du hochsensibel?


Aber das ist doch keine Störung, soweit ich weiß?

Erinnert mich an einen guten Artikel, den ich mal gelesen habe, die Gestörten und die Gehemmten.

31.08.2018 20:26 • x 2 #3


C
Zitat von Helli:

Aber das ist doch keine Störung, soweit ich weiß?

Erinnert mich an einen guten Artikel, den ich mal gelesen habe, die Gestörten und die Gehemmten.



Genau deshalb wollte ich sichergehen

Ich meinte nämlich zb das hier

https://www.proudtobesensibelchen.de

31.08.2018 20:33 • x 1 #4


onceihadadream
Zitat von Catwoman2017:
Meinst Du hochsensibel?


eher das hier: https://www.therapie.de/psyche/info/ind ... icherheit/

31.08.2018 20:39 • x 1 #5


H
Ich finds schwierig, nach ein paar Zeilen eine Schublade aufzumachen.
Zumal es sowieso immer besser ist, wenn die Schubladen klemmen.

Könntest Du etwas ausführlicher werden?
Was möchtest Du vom Forum, einen Austausch? Mit welchem Ziel?

31.08.2018 20:42 • x 1 #6


C
Zitat von onceihadadream:


Ok. Das ist tatsächlich etwas anderes

Darf ich denn fragen, was genau dich zu dieser Vermutung führt, bzw welche konkreten Anzeichen meinst du?

31.08.2018 20:44 • x 1 #7


H
Hallo,

das ist eine Bezeichnung für die unsicher-vermiedende Persönlichkeitsstörung.

Kundenkontakt kann trotzdem hinkommen, diese Menschen sind oft sehr dienstbeflissen und wollen es ja jedem Recht machen und lassen sich auch gut ausbeuten, bis über eine Grenzen hinaus, weil sie diese nicht gut verteidigen können. Sie performen oftmals überdurschnittlich gut im Job, arbeiten härter als andere und sind häufig sehr angesehen.

Reine Konfliktvermeidung und Harmoniebedürftigkeit und Perfektionismus sind jedoch keine zuverlässigen Indikatoren dafür.

Gerade in einer Beziehung gibt es Menschen (leider eher selten) die mit dem Partner einfach nicht gerne in Streit geraten und es zeugt von reifer, selbstloser Liebe und hoher Verträglichkeit, wenn der Andere die Bedürfnisse des Partner so gut achtet und in der Kommunikation so achtsam ist, dass keine Konflikte entstehen. Diese Menschen neigen dazu, Zufriedenheit aus dem Dienen und der Freude anderer zu schöpfen. Das ist eine wunderbare Sache, so lange der Partner die eigenen Bedürfnisse nicht vernachlässigt und der andere Partner nicht auf Drama, das aus Reibung entsteht, angewiesen ist.

Menschen, die an einer unsicher-vermeidenden Persönlichkeitsstörung leiden sind oft übervorsichtig und stets auf Prävention bzw. Vermeidung von Gefahren Situationen aus. z. B. Skifahren? Nein, zu gefährlich.

Sie trauen sich selbst oft wenig zu, würden also eher keine freien Reden vor Gruppen halten oder ähnliches.

Sie sind sehr bescheiden, unterschätzen sich und sind in sozialen Situationen mit unbekannten Menschen oft eher ängstlich.

In Beziehungen vermeiden sie oft gerne Intimität, bleiben z. B. lieber in getrennten Wohnungen.

Wenn ein Fehler passiert oder ein Konflikt auftritt, sehen Sie meist nur die eigenen Anteile und stellen Reden und Handeln anderer nicht in Frage.

Ein guter Freund von mir hat diese Art von Persönlichkeitsstörung und wenn man selber ein achtsamer und nicht allzu rücksichtsvoller Mensch ist, sind diese Menschen im Umgang sehr unkompliziert und pflegeleicht. Wenn sie an rücksichtslose Egoisten geraten, sind sie allerdings leichte Opfer für Gängeleien, Ausnutzen und Unterdrückung.

Was willst du denn noch wissen?

31.08.2018 20:47 • x 2 #8


H
Nicht allzu rücksichtslos meinte ich selbstredend.

31.08.2018 20:49 • #9


H
Danke für Deine nähere Beschreibung.

Ich verstehe jetzt besser die Wortwahl Störung, mit der ich aber gerne vorsichtig bin. Weil, nur weil jemand von der Norm abweicht ist er ja nicht gestört.
Wo kämen wir denn dahin

Zitat von Harko:
Gerade in einer Beziehung gibt es Menschen (leider eher selten) die mit dem Partner einfach nicht gerne in Streit geraten und es zeugt von reifer, selbstloser Liebe und hoher Verträglichkeit, wenn der Andere die Bedürfnisse des Partner so gut achtet und in der Kommunikation so achtsam ist, dass keine Konflikte entstehen.


Das Hervorgehobene halte ich mit Verlaub für Quatsch. Konflikte sind per se nichts schlechtes und für mich zeigt sich Reife auch gerade darin, in einen Konflikt gehen zu können.

Zitat von Harko:
Diese Menschen neigen dazu, Zufriedenheit aus dem Dienen (...) zu schöpfen.


Und das ist sogar arg gruselig.

31.08.2018 20:54 • x 1 #10


H
Du schreibst oben selbst, nicht jede Abweichung von der Norm ist eine Störung.

Unten hast du sehr klare Urteile. Widerspricht sich.

Es gibt Menschen, die sind so veranlagt. Das sind im Beruf oft die besten Kundenberater, Servicekräfte oder hingebungsvolle Butler.

Es ist auch etwas, was man bei Müttern oft findet, dass sie eben selbstlos sind und mehr Freude haben, wenn die Kinder sich freuen, als wenn man ihnen selbst eine Freude macht. Sie stecken dann gerne zurück.

So lange das nicht in Selbstaufgabe und - opferung gipfelt, finde ich das schön und nicht gruselig. Ich freue mich auch, wenn ich meiner Freundin eine Freude machen kann. Wenn noch ein Keks da ist, freue ich mich mehr drüber, wenn sie ihn genießt, als es mich freuen würde, ihn selber zu essen.

Was du zu Konflikten schreibst: es muss gar nicht immer sein, dass Konflikte vermieden werden, aber oft werden sie dann schon in der Entstehung gelöst. Ich empfehle hierzu das Schema der Konflilteskalation nach Glasl. Konflikte, die nicht eskalieren, werden oft einfach nicht wahrgenommen. Und ja, das ist reif, Konflikte ohne Eskalation zu lösen.

31.08.2018 21:02 • x 1 #11


onceihadadream
Zitat von Helli:
Was möchtest Du vom Forum, einen Austausch? Mit welchem Ziel?


Zum einen ja, Austausch. Vielleicht gibt es ja User die Menschen im näheren Umfeld kennen die darunter leiden. Zum anderen um zu verstehen, um ihre Handlungen deuten zu können und schlussendlich mit der Trennung fertig zu werden.

Zitat von Catwoman2017:
Darf ich denn fragen, was genau dich zu dieser Vermutung führt, bzw welche konkreten Anzeichen meinst du?


Einerseits war es das Selbstbewusstsein bzw. selbstständig schlecht Entscheidungen treffen konnte, unabhängig wie groß oder wichtig sie waren. Andererseits war es ihr gesamtes Auftreten. Es lässt sich für mich schwer beschreiben. Sie ist eine Person die man viel mehr zutraute. Wenn man gewisse Themen ansprach änderte sich ihr Wesen von locker und aufgeschlossen zu kühl und in sich gekehrt, sie blockte ab.

Es kommt mir so vor als lebe sie so, wie andere es wollen, wie es andere als gut befinden und nicht was sie für richtig haltet. Sie suchte stets nach Bestätigung bzw. Bewunderung, lebte aber andereseits bescheiden. Total verkorkst, ich weiß.

@harko

Ich meine zu glauben dass du sie kennst. So gut wie du den Text beschrieben hast.

Zitat von Harko:
Sie performen oftmals überdurschnittlich gut im Job, arbeiten härter als andere und sind häufig sehr angesehen.


Das tat sie tatsächlich. In ihrem altem Job, als auch in ihrem neuen.

Dadurch ich auch der Typische Mr. Nice Guy in Beziehungen bin, gab es auch nie Konflikte. Bis zum Schluss hin nicht.

31.08.2018 21:03 • #12


H
Und zum Thema Konflikte und z. B. Deine Aussage das ist Quatsch empfehle ich dir mal die gewaltfreie Kommunikation nach Rosenberg.

Es gibt Menschen, die können, wenn Krawallbürsten auftauchen oder Grenzen verteidigt werden müssen, sehr gut in Konflikte gehen und sogar wenn der Andere unbedingt eskalieren will, diese stark durchstehen.

Sie ziehen es aber vor, ohne Eskalation auszukommen, weil man gerade Menschen, die man liebt und auch sich selbst z. B. Vor unnötigen Verletzungen schützen oder sich schlicht die Energie sparen möchte.

Ich brauche z. B. keine Spannung durch Konflikte und fühle mich in Harmonie mit meinem sozialen Umfeld sehr wohl.

31.08.2018 21:09 • x 2 #13


H
@onceihadadream

Was du da beschreibst, klingt danach, es kann aber auch sein, dass sie einfach andere Prioritäten hatte als du und durch diese Kühle eben den Druck, den du gemacht hast abgewehrt und so ihre Grenzen verteidigt hat.

Das klingt eher so, als hättest du sie nach deinen Vorstellungen formen wollen und du könntest und wolltest nicht akzeptieren, dass sie dem nicht nachkam.

Dieses Nein und sich verweigern würde eher gegen das Störungsbild sprechen.

Vielleicht kannst du dazu etwas konkreter werden.

31.08.2018 21:14 • #14


H
Zitat von Harko:
Unten hast du sehr klare Urteile. Widerspricht sich.


Sehe ich anders.

Zitat von Harko:
So lange das nicht in Selbstaufgabe und - opferung gipfelt


Ja hoffentlich; sehe ich hier aber anders:

Zitat von onceihadadream:
Es kommt mir so vor als lebe sie so, wie andere es wollen, wie es andere als gut befinden und nicht was sie für richtig haltet. Sie suchte stets nach Bestätigung bzw. Bewunderung, lebte aber andereseits bescheiden.



Zitat von Harko:
Was du zu Konflikten schreibst: es muss gar nicht immer sein, dass Konflikte vermieden werden, aber oft werden sie dann schon in der Entstehung gelöst. Ich empfehle hierzu das Schema der Konflilteskalation nach Glasl. Konflikte, die nicht eskalieren, werden oft einfach nicht wahrgenommen. Und ja, das ist reif, Konflikte ohne Eskalation zu lösen.


Nee, den gemeinsamen Sturz in den Abgrund hatte ich nicht gemeint. Gibt ja da noch einige Stufen vorher.

Aber ich bin hier nicht die richtige Ansprechpartnerin, ich bin aus einem anderen Holz geschnitzt.

Ich wünsch Dir hier einen guten Austausch, lieber TE!

31.08.2018 21:15 • x 1 #15


A


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