Hallo allerseits,
es ist so elend und zermürbend, so verletzend und bedrückend, diese Gedanken an die Frau, die man liebt, diese schlaflosen Nächte, diese selbstkritischen Gedanken über Fehler, die man gemacht haben könnte...
Aber der Reihe nach: Nach fast 20 Jahren Ehe und drei daraus hervorgegangenen Kindern und unzähligen Versuchen, die Ehe zu retten einschließlich Paarberatung, verreiste ich vor zwei Jahren im Herbst zum ersten mal seit 20 Jahren allein auf eine Mittelmeerinsel für eine Woche, wollte zur Ruhe kommen, mit mir selbst ins Reine kommen und darüber nachdenken wie es weiter geht...
Schon am ersten Abend im Hotel freundete ich mit zwei Männern vom Nachbartisch an, beide geschieden, so Mitte bis Ende fünfzig, sehr lustige Zeitgenossen, die allerhand zu erzählen hatte über das Leben und die Liebe. Wir machten gemeinsam am dritten Tag eine Fahrradtour, am nächsten Tag reisten die Beiden ab. Abends luden Sie mich ein, mit Ihnen um die Häuser zu ziehen, zum Tanzen etc. Zunächst lehnte ich ab, bin dann aber doch mitgegangen, dann trafen wir zwei Frauen aus Deutschland, Ende vierzig und Mitte fünfzig, sie kannten sich schon von den letzten Urlaubstagen. Die Frauen wollten am nächsten Tag einen Ausflug unternehmen, ich sagte, ich würde am Strand spazieren gehen und ein wenig Sonne tanken... Am nächsten Morgen sagte SIE, ihre Freundin sei nun doch allein gefahren und sie wollte sich mir anschließen, wir spazierten einen Tag am Strand, sonnten, badeten und tranken Kaffee... Es war wunderbar, sie erzählte mir schöne Dinge und sprach unumwunden und sehr offen von Beziehungsproblemen, die sie aus einem Gesprächskreis kenne, an dem sie teilnehme, seit sie geschieden sei, viele Eheleute hätten ja auch keinen 6 und die Ehen seien unglücklich etc. Das war so neu für mich, diese Offenheit, sie war so warmherzig und liebevoll, ich sprach auch offen über meine Probleme, wir vergaßen die Zeit und am Ende des Tages hatte ich nur noch einen Wunsch: SIE wiederzusehen, ich bemühte mich um sie, sie erwiderte meine Avancen und am Ende des Urlaubs hatte ich mich in sie verliebt. Nach Rückkehr aus dem Urlaub trafen wir uns einmal in einem Hotel, danach habe ich meine Ehefrau informiert und mich getrennt von ihr, wollte es einvernehmlich tun, es ging aber nicht, denn sie war tief verletzt, weil sie glaubte, ich würde sie wegen der anderen Frau verlassen, was aber nicht stimmte. In Wahrheit war unsere Ehe schon länger zerrüttet, was meine Frau nicht sehen konnte oder wollte, ich war nur zu feige, diesen Schritt schon vorher zu gehen. Für meine Fau sah und sieht es so aus, als hätte ich mir im Urlaub eine andere angelacht und sie deswegen verlassen, so als ob man einfach so mal eben eine langjährige Ehe mit drei Kindern weg wirft. Ich zog etwa drei Wochen später aus dem Haus aus, in dem seither meine Frau mit den Kindern (8, 14 und 16) lebt. Ich leiste einen hohen vierstelligen Betrag an Unterhalt für die Kinder und meine Frau monatlich, da ich recht gut besoldet werde und komme mit dem was mir bleibt recht gut aus.
Meine Freundin und ich führten seitdem eine Fernbeziehung über eine Entfernung von ca. 150 km einfache Fahrt, wir wollten uns wechselseitig am WE besuchen, während eine(r) fuhr, sollte er/sie dann beim Anderen zu Gast sein, soweit die Theorie... Sie lebte in einem Haus mit ihren zwei Kindern (13 und 15), das ihr zusammen mit ihrem Exgatten gehörte, ich in einer einfachen Einliegerwohnung zur Miete. Es war einfach wunderschön, ich liebte sie über Alles, unkompliziert, leidenschaftlich und innigst verbunden, seit vielen vielen Jahren die beste Zeit meines Lebens! Nach etwa einem halben Jahr schlug sie vor, ich sollte eine Anschaffung über etwa T€1 tätigen für ein Küchengerät, was ich mit dem Hinweis ablehnte, ich hätte keine T€1 einfach so und erklärte meine Vermögens- und Verdienstverhältnisse einschließlich der Unterhaltszahlungen und dass ich sehr viel Geld in unser Heim gesteckt hatte in den letzten Jahren, mein aktueller Pkw war finanziert... Sie erklärte mir, dass sie das gar nicht verstehen könne, wenn man so viel verdiene müsse man doch mehr Geld haben etc. Dann verkaufte sie ihren Pkw wegen einer Kleinigkeit im technischen Bereich und fortan war ich fast jedes WE im Auto und fuhr natürlich auch die anstehenden Fahrten vor Ort bei ihr wegen der Kinder, Einkauf, Ausgehen, Konzertbesuche etc. Nach einem gemeinsamen Sommerurlaub 2014, bei dem ich wegen eines Versehens kein Bargeld im Ausland ziehen konnte (Einstellung auf 0 aus Sicherheitsgründen, hatte die vorherige Änderung verpennt...) stellte sie die Beziehung erstmals in Frage, da ich kein Geld hätte und sie mich versorgen müsse (ich hatte ihr alles genau erklärt, sie hat i. E. keinen Cent für mich bezahlt, habe ihr alles sofort nach Rückkehr zurück gegeben).
Danach ging es wieder besser nachdem wir uns ausgesprochen hatten, wegen der Probleme mit ihrem Exmann wollte sie dann ihr Haus verkaufen (alle Freunde, Bekannten und ich rieten ab), sie mietete sich eine Wohnung (recht teuer) für sich und ein Kind, weil das andere Kind vor einem Jahr plötzlich zum Vater zog, weshalb sie auch sehr viel weniger Unterhalt bekam, weil sie ja jetzt auch für das eine Kind, das beim Vater lebte, unterhaltspflichtig wurde.
Seitdem diskutierten wir immer öfter über finanzielle Dinge, wofür ich mein Geld ausgeben würde etc. Sie konnte Anschaffungsentscheidungen von mir nicht verstehen und überhaupt... eine Fernbeziehung wollte sie ja auch NIE haben? Viele meiner Handlungen in alltäglichen Dingen (wir sahen uns nur am WE regelmäßig) wurden kritisiert oder in Frage gestellt, alles war nicht richtig. Ich konnte mir das nicht vorstellen, weil ich sie so sehr geliebt habe, dachte sie müsse doch auch kompromißfähig sein, so wie ich es ja auch war in der Beziehung. Der Hausverkauf verzögerte sich und das erwartete Geld blieb wegen Schwierigkeiten bei der Kaufabwicklung zunächst aus, also fragte sie mich im Sommer, ob ich ihr wegen des bevorstehenden Urlaubs mit je einem unserer Kinder einen vierstelligen Betrag leihen könnte, woraufhin ich sagte, ich würde mit meiner Bank sprechen und das wäre kein Problem...
Das fand sie gar nicht gut, dass ich nicht einmal so ein bisschen Geld hätte, das ich ihr leihen könnte vorübergehend, vor dem Urlaub hat sie mich dann auf einer längeren Autofahrt heftig attackiert (verbal) mit dem Tenor, bei meiner Familie wäre ich großzügig und würde am WE auf ihre Kosten leben. Das habe ich so nicht akzeptieren können und wir wollten uns nach dem gemeinsamen Urlaub aussprechen, wozu es aber nicht mehr gekommen, da sie mir am Telefon erklärte, die Beziehung beenden zu wollen, wir könnten uns ja noch einmal auf neutralem Boden treffen... Nach einer Woche trafen wir uns und haben uns gut unterhalten, waren zusammen etwas essen gegangen und auf dem Rückweg zu unseren Pkw sagte sie mir lakonisch, sie hätte keine Gefühle mehr für mich und es sei Aus. Sie bot Freundschaft ohne Liebesbeziehung an, was ich ablehnte, ich war so tief verletzt. Seit drei Wochen ist Funkstille und ich leide wie ein Hund!
Ob ich ihr Freundschaft anbieten soll ohne Liebesbeziehung, wie es mein Herz verlangt, weiß ich einfach nicht!? Ich würde so gerne noch einmal mit ihr sprechen oder sie sehen, es ist so traurig und furchtbar.
30.09.2015 13:42 •
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