Hallo zusammen
Erstmal ich wusste nicht in welche Kategorie ich schreiben soll, weil mehrere gleichzeitig passend wären.
Vor 3 Wochen hat meine Freundin mit mir Schluss gemacht. Ich bin 35 Jahre alt und sie ist 44 Jahre alt.
Wir haben uns bei der Arbeit kennen und liebengelernt. Sie war bzw. ist meine erste große Liebe, da ich vorher nur Beziehungen hatte, die nur mehrere Wochen gehalten haben, weil ich schnell das Interesse an die Frauen verloren hatte.
Ich würde dies nichtmal als richtige Beziehungen ansehen.
Daher ist es auch das erste Mal, dass ich wirklich unter einer Trennung leide.
Für Sie ist es nicht die erste richtige Beziehung, sie war schonmal 12 Jahre verheiratet und hat auch eine jetzt 14-jährige Tochter.
Wir sind damals schon nach einem halben Jahr zusammengezogen, weil wir einfach glaubten es passt perfekt.
Sie ist keine Deutsche, sondern kommt aus Südamerika. Am Anfang unserer Beziehung kam ihr Vater zu Besuch für mehrere Wochen, weil dies schon vorher geplant war. Ich hatte, trotz Verständiungsprobleme, ein gutes Verhältnis zu ihren Vater.
Auch zu ihrer Tochter, die nach fast 4 Jahren auch zu meiner Tochter geworden ist, habe ich bis heute ein tolles Verhältnis.
Sie hat nach nur einem halben Jahr Beziehung Papa zu mir gesagt, da sie ihren leiblichen Vater abgrundtief verachtet.
Seit der Trennung meldet sie sich aber nicht mehr bei mir und sie sagt auch nicht mehr Papa, aber das sie mich lieb hat.
Je länger unsere Beziehung ging, desto mehr Streits wegen Nichtigkeiten kamen auf. Vor ca. einem halben Jahr wollte meine Ex-Freundin dann schonmal Schluss machen. In meiner Verzweiflung und mit viel Betteln, hat sie mir nochmal eine Chance gegeben. Danach war die Beziehung nicht mehr so wie vorher.
Ich versuchte mich zu bessern, besonders meine Impulsivität und meine Ar. Art gegenüber anderen Menschen versuchte ich abzulegen.
Letzteres ist mir auch gut gelungen, jedoch konnte ich meine Impulsivität nicht ablegen.
Ich fühlte mich emotional abhängig und wollte bloß nichts falsch machen, was natürlich noch zu mehr Impulsivität führte, da ich noch gestresster war. Die Impulsivät zeigte sich bei mir natürlich nie durch körperliche Gewalt, aber ich war halt mit meinen Worten schnell auf 180. Bei ihr hat sich dieses Verhalten jedoch auch in letzter Zeit immer häufiger gezeigt, was sie auch selbst zugegeben hat.
Vor 3 Wochen kam es dann zum finalen Streit, da ich nicht akzeptieren konnte, wie meine Ex-Freundin bei einem wichtigen Thema mit ihrer Tochter umging und ich merkte wie es der Tochter schlecht ging.
Nachdem ich wieder impolsiv reagiert hatte, kam es zum Streit und zum Nervenzusammenbruch bei meiner Freundin. Sie heulte stundenlang und am folgenden Tag, ich musste arbeiten und kam nachmittags nach Hause, sagte sie zu mir das sie nicht könne.
Sie sagte durch die ihre Krankheit (chronisch körperlich), das wegen Corona nicht Besuchen ihrer Familie, ihre jetzt in der Pubertät befindliche Tochter, brauche Sie nicht noch jemanden der Sie belastet, statt entlastet.
Sie sagte Sie liebt mich nicht mehr, aber Sie hasst mich nicht. Sie hat mich lieb, wie einen Freund.
Am gleichen Abend, bin ich dann zu meinen Eltern geflüchtet und stand komplett neben mir. Dies ging eine weitere Woche so.
In dieser Zeit der kompletten Verwirrtheit, habe ich unzähliche Male bei ihr angerufen und gesagt das ich ausziehe und wir schauen mal wie es so weiter läuft.
Sie sagte zu mir das Sie sich darüber überhaupt keine Gedanken machen könnte jetzt und sie sich mit anderen Problemen (Krankheit, Tochter) beschäftige.
Das dies dumm von mir war, ist mir mittlerweile natürlich klar, weil dies mehr als kontraproduktiv ist.
Ich habe mich mit einem guten Kumpel und mit 2 Arbeitskollegen unterhalten, was mir auch sehr geholfen hat. Danach wurden mir zumindest einige Dinge klarer. Trotzdem schreibe ich in dieses Forum um vllt. noch ein paar Tipps oder ähnliches zu bekommen.
Da wir aber zusammen arbeiten müssen und ich den Kontakt zu der gemeinsamen Tochter nicht verlieren möchte, habe ich versucht mit meiner Ex-Freundin normal zu kommunizieren. Wir haben viel telefoniert, wobei 9 von 10 Telefonaten von mir ausgegangen sind. Wenn wir telefonieren, verstehen wir uns plötzlich wieder super und lachen als wäre nichts gewesen. Sie meinte zu mir es sei doch komisch, das wir plötzlich wieder normal miteinander reden können, ohne das jemand über den anderen aufregt.
Wegen finanziellen Dingen oder Möbel etc. gibt es absolut keine Probleme.
Gestern habe ich mich das erste Mal nicht bei ihr gemeldet und es ist dann auch nichts von ihr gekommen, kein Nachricht, nix.
Wenn ich mal wieder darüber geredet habe, aber schon auf reflextierte Art und Weise, das ich es bis jetzt nicht schaffe den Gedanken zu verlieren, dass wir vllt. irgendwann wieder was aufbauen könnten, blockt sie das komplett ab und sagt sie hätte sich gar keine Gedanken gemacht über unsere Beziehung. Das glaube ich ihr absolut nicht. Sie sagt dann sowas wie man weiss nie was die Zukunft so bringt.
Naja auf jeden Fall, denke ich fast pausenlos über das Ganze nach und ich habe innerlich immer noch die Hoffung, das es in Zukunft wieder etwas werden könnte. Ich bin aber auch der Meinung, dass es so nicht mehr weitergehen konnte. Dieses ständige Aufeinandersitzen hat uns beide extrem eingeengt, was natürlich durch die Corona Krise verschlimmert wurde. Jedoch denke ich das eine gesunde Beziehung sowas natürlich überlebt hätte.
Was mich sehr traurig macht ist die Angst einsam und allein zu sein, weil ich während der Beziehung auch den Kontakt zu meinen Freunden stark vernachlässigt habe und diese dann selbst in Beziehungen sind, teilweise mit Kindern.
Es fällt mir extrem schwer, mich dort zu melden. Sozusagen angegrochen zu kommen.
Natürlich fehlt mir auch die Beborgenheit und die Liebe die ich von ihr bekommen habe. Sie ist eine sehr tolle lebensfrohe Frau, mit der man gerne Zeit verbringt.
Wir hatten eigentlich auch Zukunftspläne (Wohnungskauf, Hauskauf etc.)
Ich bin derzeit in einem innerlichen Twist wie ich mich gegenüber ihr verhalten soll:
Kein Kontakt wäre nicht möglich.
- Meine ganzen Sachen stehen noch dort, was aber für Sie gar kein Problem darstellt.
- Wir arbeiten zusammen und sehen uns jeden Tag 2-3 Stunden morgens.
- Ich schätze Sie sehr als Person und möchte Sie eigentlich nicht komplett verlieren. Ich könnte mir vorstellen, dass wir später beste Freunde werden können, falls es nicht mehr zu einer Beziehung kommen sollte, aber dann müsste ich Sie losgelassen haben.
- und das wichtigste natürlich, ich möchte nicht den Kontakt zu ihrer bzw. für mich unserer Tochter verlieren. Das wäre wirklich das schlimmste für mich, weil ich diese Kind so lieb habe und sie mich auch.
Ich fühle mich derzeit hilflos und das macht mich wahnsinnig
Falls ihr irgendwelche Anregungen und Tipps dazu habt, wäre ich euch sehr dankbar. Diesen Text zu schreiben, hat mir eigentlich richtig gut getan.
26.01.2021 11:35 •
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