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Sie sieht keinen Sinn mehr und will die Trennung

S
Meine Freundin und ich haben uns vor 9 Tagen getrennt. Das ist ein Fakt. Den kann man auch nicht mehr schön reden. Habe ich bis gestern noch versucht. Habe ich das kommen sehen? Vielleicht. Nein, ganz sicher. Ich möchte hier Tag für Tag meine Erfahrungen mit dem Schmerz schildern. Bitte nur lesen wenn man wirklich INteresse hat. Ich brauche nicht noch mehr Ohrfeigen.

Erstmal vorweg. Ich bin 32 Jahre alt und lesb.. Keine Panik, das soll hier kein Lesbenblog werden. Ich möchte mich nur einfach mitteilen. Und die Phasen, die ich jetzt durchlaufe, kennt jeder. Erst hab ich gedacht, ich kann hier etwas Hilfe bekommen. Das ist so mein Ding, wenn es mir schlecht geht möchte ich, dass mir jemand Hilft. Denn wenn es mir nicht schlecht geht, mache ich das pausenlos für andere. Ob immer aus der richtigen Motivation heraus ist fraglich aber im Moment nicht wichtig.

Wie geht es mir denn heute an Tag 9? Ich bilde mir ein, ein bisschen besser als an Tag 8. Aber auf keinen Fall besser als an Tag X.

Ich erkläre mal, wie das so von Statten ging am Tag X. Ich wache morgens auf, der Wecker klingelt, die Hunde werden unruhig. Meine Freundin kuschelt sich an mich an. Ich habe nicht geschlafen, wir hatten Streit am Abend davor. Um was es ging ist nicht wichtig. Für mich war es jedenfalls schlimmer als für Sie, denn Sie wacht auf und sagt Ach, ich habe geschlafen wie ein Stein. Schön für dich, war meine Antwort. Zwanzig Minuten später ist alles vorbei. Wie es dazu kam ist auch nicht mehr wichtig. Ich erinnere mich nur noch daran, gesagt zu haben Sag mal, denkst du das hat hier alles noch einen Sinn?. An dieser Formulierung merkt man wohl, dass zu diesem Zeitpunkt schon keine harmonische Beziehung mehr war. Wenn sie es denn jemals war. Aber das spielt hier keine Rolle. Ich möchte mit diesem Blog keine Schuld irgendwo hinschieben, sondern verarbeiten. Die Antwort war ürbigens Nein!. Der Rest ist viel blabla, bisschen heulen, bisschen Schuldzuweisungen, bisschen Entschuldigungen etc.

So, morgens 7 Uhr in einem Kaff in der Nähe von Berlin. Gerade getrennt. Ich völlig fertig. Sie, muss los. Zur Arbeit. Ich nicht. Ich kann nicht. Ich kann gar nichts. Ich stehe da und höre zwar noch ein bisschen was drum rum passiert, aber sonst ist es irgendwie wolkig in meinem Kopf. Und alle Geräusche hallen irgendwie. Ich bringe sie noch zum Bahnhof, Sie muss ja arbeiten. Dann fahre ich zu Mutti. Heulen, wütend sein, schimpfen, heulen. Textnachrichten von ihr Es tut mir so leid. Half nicht. Ich wusste nicht wohin mit mir. Weiß ich heute noch nicht.

03.02.2017 13:56 • x 1 #1


RainbowDash
Hi Speziell,

erstmal herzlich Wilkommen hier und ein Lob von mir: toll, wie Du Hilfe verteilst und auch im Bedarfsfalls selbst suchst.

Klingt sehr schmerzhaft. Und für mich als Lesende sehr plötzlich. Du hast es kommen sehen? Seit wann?

Wohin mit Dir? Hier ist schonmal ein guter Platz.

03.02.2017 14:17 • #2


A


Sie sieht keinen Sinn mehr und will die Trennung

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S
Hallo Rainbow dash,

Plötzlich eigentlich nicht ... wenn man die unendlichen Zeichen hätte sehen wollen, hätte man sie auch gesehen.

Der wirkliche Schmerz ist erst jetzt 10 Tage später. Ließ doch mal meinen Blog. Ich glaube das finden sie hier alle nicht so cool wenn ich alles poste.

03.02.2017 15:27 • #3


Failed
Klar kannst Du hier Deine Story posten wenn Du magst. Dafür ist dieses Forum doch da.

Deinen Blog (?) auf den Du hinweist findet man ja nicht .. oder übersehe ich was?

03.02.2017 15:33 • #4


S
Komisch. Hier nochmal der link... also man muss das h t t p s noch davor machen. Irgendwie kann man hier keine links posten

Das Leben danach. Seid bereit, immer bereit. Trennungsblog. – Das Leben nach dem Break-Up
//daslebendanach.wordpress.com/

03.02.2017 16:18 • #5


M
Hallo!
Irgendwie geht es mir gerade sehr ähnlich. Meine Freundin hat mich am 16.01. aus (für mich) heiterem Himmel verlassen. Am 17. ging sie zur Arbeit und kam nicht mehr nach Hause... Ich habe jeden Tag gewartet, kann seitdem nicht mehr essen und nicht mehr schlafen. Jetzt hat sie zum Ende April ihren Teil des Mietvertrages gekündigt. Ich komme nicht mehr klar, ich wollte ihr dieses Jahr einen Antrag machen... Sie sagte, sie kann so nicht mehr leben und nicht mehr mit mir zusammen sein. Ich bin am Boden zerstört... Ich habe sie für immer verloren und habe einfach keine Kraft mehr... :'(

03.02.2017 20:40 • #6


S
Hallo mel_belle,

Das klingt der ähnlich... wir hatten unsere Jahrestagsreise im März nach New York geplant und ich hab sie bezahl.... als sie ging sagte sie nur na du wolltest doch da hin, das Geld siehst du von mir nicht.... egal... ums Geld isses egal. Aber weißt du was? Wenn ich ganz ehrlich mit mir selber bin hab ich alle Anzeichen gesehen und getan hab ich nichts. Es immer abgetan unter - ach naja sowas passiert in den besten Beziehungen - tuts aber nicht. Ich hätte alles viel früher merken können wenn ich gewollt hätte. Ich wollte aber an dem Bild was ich meinem Kopf gemalt hatte fest halten. Nur hatte sie ein ganz anderes gemalt als ich. Früher oder später musste es so kommen. Verstehe mich nicht falsch es geht mir schlecht und bis gestern hatte ich sie mit Kuss Hand zurück genommen. Aber das ist der erste und wichtigste Schritt glaube ich, akzeptieren dass es vorbei ist. Und dann trauern. Das mache ich jetzt. Ich trauere so lange es sein muss. Aber ich haben akzeptiert dass es vorbei ist. Und wenn ich sie nie wieder sehe dann ist es eben so. Ich habe für mich gestern (gestern ist sie ausgezogen) die No-contact Regel begonnen.... und habe es ihr auch gesagt dass sie mich 2 Monate lang auf keinen Fall kontaktieren soll. Und mit dieser Sicherheit (lustigerweise das erste mal ein Gefühl von Sicherheit in dieser Beziehung, hatte ich nämlich vorher nie, bin immer wie auf rohen Eiern gelaufen) kann ich jetzt trauern und Abstand nehmen.



Das Leben danach. Seid bereit, immer bereit. Trennungsblog. – Das Leben nach dem Break-Up
h t t p s //daslebendanach.wordpress.com/

04.02.2017 10:20 • #7


M
Hallo,

ich weiß nicht, ob ich hier richtig bin aber ich lege einfach mal los.

Meine Freundin und ich hatten uns über das Internet kennengelernt. Da zwischen uns 90km lagen, war es eher eine Wochenendbeziehung. Alles hatte im Dezember 2015 angefangen und sie hat sich jetzt einen Tag vor meinem Geburtstag getrennt. Wir haben am Abend davor noch per Telefon diskutiert und gestritten. Am nächsten Morgen war ich in Whatsapp blockiert und anrufen konnte ich Sie auch nicht mehr.
Ich bin bis dato jeden Freitag nach der Arbeit zu Ihr gefahren und Montags morgens von Ihr direkt ins Büro. Es war auch alles super. Seit September habe ich in meiner Firma einen neue Stelle angenommen, die mich bis heute sehr einspannt. Trotzdem bin ich immer wieder Freitags zu Ihr gefahren. Ab diesem Zeitpunkt waren die Wochenenden leider nicht mehr so harmonisch. Ich war von der Arbeitswoche so fertig, dass ich nicht mehr so viel input fürs Wochenende geben konnte. Ich habe Ihr das auch alles erklärt und das es sich wieder ändert, wenn sich im Büro alles eingespielt hat. Sie fragte dann, warum ich überhaupt zu Ihr fahren würde, wenn ich so KO wäre. Ich antwortete damals, dass ich in Ihrer nähe sein möchte, mit ihr einschlafen und aufstehen möchte. Sie einfach um ich herum haben möchte. Das wäre im Moment eine sehr große hilfe, jemanden zu haben der hinter mir steht, auch wenn es nicht so war wie es eigentlich hätte sein sollen. Ich habe immer das beste versucht, aber manchmal war ich einfach auch nur leer im Kopf.
Jetzt bin ich total am Boden zerstört und weiß nicht mehr weiter. Ich weine sehr oft und kann mich kaum aufraffen ins Büro zu gehen. Ich kann das alles nicht verstehen. War es überhaupt die richtige wenn sie jetzt, wo ich sie am meisten brauchen könnte, einfach schluss macht. ich vermisse sie jeden tag und die liebe wird irgendwie auch nicht weniger. Während ich diese Zeilen schreibe fliessen mir wieder die Tränen das Gesicht herunter. Was habe ich nur falsch gemacht?

04.02.2017 12:28 • #8


S
Heute ist ja nun eigentlich schon Tag 9. Ich kann mich so ganz detalliert schon gar nicht mehr erinnern. Also an den Schmerz schon. Der ist auch heute sehr präsent. An den Inhalt der Gespräche eher weniger. Mein Leben, es scheint irgendwie vorbei. Alles was ich mir ausgemalt habe, ist jetzt wegradiert worden. Aber so unordentlich. So wie in der Schule früher, wenn man sich beeilen musste. Man kann das alles noch lesen, was da steht, aber irgendwie isses weg. Angst, die pure Angst, vor allem. Vor dem Schmerz, vor dem Vermissen, vor dem Gefühl allein zu sein... sehr warscheinlich für immer. Das habe ich gedacht, und denke es immernoch. Das war meine verpasste Chance im Leben. Die Eine und sonst Keine. Alles geht mir durch den Kopf. Die Pläne, der Wochenendtrip nächste Woche. Der Sch. New-York-Urlaub zum Jahrestag in 6 Wochen. Der geplante Sommerurlaub. Das vor 3 Tagen noch miteinander schlafen. Das schei. morgens im Bett. Wut und Trauer und Angst wechseln sich ab. Aber mehr Trauer. Das wird immer schlimmer. Meine schlimmsten Befürchtungen von den letzen Wochen oder sogar Monaten sind Realität geworden. Was tun? Ich gehe also erstmal nicht mehr nach Hause. Es ist mein Haus. Es ist egal. Ich fühle mich fremd. Und fremdbestimmt. 2 Tage gehe ich nun schon nicht arbeiten. Tingele vom Hundeplatz zu Mutti, zu Ben (ein wahrer Freund). Bloß nicht nach Hause. Abends dann irgenwann doch. Ich gehe ins Bett. Schlafe nicht. Nachts um 2h reichts mir. Ich gehe ins Gästezimmer. Dort schläft sie. Wir reden. Wie es so ablaufen soll. Oranisatorisches. Nicht viel Herz. Sie ist sehr kalt. Das ärgert mich. Warum leidet Sie nicht? Ich will, dass sie auch leidet.

Donnerstag. Ich gehe arbeiten. Nach nun 3 Nächten ohne Schlaf und 2 Tagen ohne Essen. Ich bin ein Zombie. Ich heule immernoch. Die Worte "wir haben uns getrennt" kommen erstaunlicher Weise recht einfach über die Lippen. Ich arbeite nicht effektiv, so viel steht mal fest. Ich fahre nach Hause, hole die Hunde, fahre zu Mutti. Mutti sagt noch: "Lass es raus". Papa nicht. Der sagt: "Du musst dich jetzt mal zusammen reißen". Er kann es nicht sehen wenn ich leide. Aber den Gefallen kann ich ihm nicht tun. Kann ich heute noch nicht. Abends wieder nach Hause. Sie ist zu einer Freundin gegangen, bleibt dort über das Wochenende. Fragt mich am Tage aber noch ständig wie es mir geht. Das macht mich wütend. Aber noch wütender, wenn sie nicht fragt. Abends fragt sie nicht mehr. Sie ist beschäftigt. Abgelenkt. Millionen Dinge in meinem Kopf. Vielleicht geht sie fremd. Ist das überhaupt noch Fremd-gehen, wir sind ja getrennt. Rational ist grade nicht drin. Ich versuche pausenlos beschäftig zu sein. Wenn ich nicht irgendwo hin kann, telefoniere ich. Mit allen, die noch abnehmen. Und es sind einige. Eine Freundin rufe ich nachts um halb 4 an. Sie nimmt ab. Begleitet mich bis um halb 7, wenn wir beide aufstehen müssen

Freitag. Sie ist weg. Ich stehe morgens auf und sie ist weg. Irgendwie erleichternd. Trotzdem, arbeiten gehen, die Hölle. Ich telefoniere sofort nach dem Aufstehen und wieder sofort nach der Arbeit. Heute Abend kommt Jule. Sie schläft bei mir. Ich heule nicht mehr. Aber ich leide.

Samstag. Jule muss morgens los. Ihre Katze, Ihre Wohnung. Ich fahre zum Hundeplatz. Dort, eine andere Seele, der ich mein Leid klage. Mit jeden Mal wird es besser, bilde ich mir ein. Ob es stimmt? Fraglich. Leiden kann ich gut. Meine New Yorker Freundin sagt immer, ich kann mich in Emotionen baden, bis ich ertrinke. In Guten und in Schlechten. Völlig egal, hauptsache intensiv. Und intensiv hatte ich länger nicht. Es kommt etwas Wut. Was ich alles gemacht habe? Hat sie nichts gemerkt? Ausgenutzt hat sie mich. Wut, Trauer, Verzweiflung

Montag. Meine 6 Nacht ohne Schlaf. Der 6 Tag ohne Essen. Ich kann nicht mehr. Immernoch rufe ich ständig jemanden an. Ich nehme Schlafmittel, die nicht helfen. Und sie steht morgen gemütlich in der Küche und macht sich einen Tee. "Hast du geschlafen?". "Nein" sage ich ohne sie anzusehen. Eigentlich will ich gar nicht fragen, machs aber trotzdem. "Du?". "Naja, gut nicht aber schon ein bisschen. Essen geht auch wieder". gut. für mich nicht. Warum? Warum ist überhaupt eine gute Frage. Warum das alles? Kann es nicht einen lauten Knall geben und alles wieder vor genau einer Woche war? Ich bin so. Ich vergleiche viel und gerne. Ich glaube langsam, das ist nicht gut. Es ist nun mal nicht vor einer Woche. Jetzt ist jetzt. schei. egal was vor einer Woche war. Aber ich bin taub vor Schmerz. "Gute Nachrichten für dich, am Freitag bin ich hier weg". "Ah gut, schön dass du eine Lösung gefunden hast...". Und jetzt bloss nicht fragen, was die Lösung ist. "Und was machst du?" schei.. Man du brauchst das aber auch. "Mein Ex hat mir eine Wohnung besorgt. Da kann ich ab 11.2. hin. Nächste Woche bin ich bei ner Freundin." Es brauchte wirklich alles um nicht völlig auszuflippen. "Was ist dein Problem? Du wolltest doch das ich gehe und nun gehe ich". Ich war außer mir. "Ich wollte dass du gehst? Ich wollte dass du gehst? Du hast dich getrennt. DU willst mich nicht mehr. DU willst keine Zukunft mit mir, warum solltest du dann noch hier sein?". Eins führt zum Nächsten. Es ist zermürbend. Die Trauer wird immer schlimmer. Nach der Arbeit hole ich die Hunde und gehe zu Mutti

Dienstag. Eine Woche nach Tag X. Es ist kein bisschen besser. Das Entsetzen und die Fassungslosigkeit übernehmen mich komplett. Ich rede mir den ganzen Tag ein, dass ich sie eh nicht will. Es hilft nicht. Dank meiner Freundin in New York bin ich auch Nachts am Telefon. Ist ja ihr Tag. Super für mich. Ich kann nicht eine Sekunde mit meinen Gedanken alleine sein. Alles fängt wieder von vorne an. Wo ist sie? Mit wem? Was macht sie? Wenn ich bloß, dass nicht gemacht/gesagt/getan hätte... wäre sie noch da. Selbst wenn ich vor einer Woche das Gespräch nicht auf dieses Thema gelenkt hätte, wäre sie noch da. Wir wären noch ein Paar. Ich hab ihr in unserem kurzem aber intensiven Zusammenleben alles abgenommen....alles. Und sie hat es sich abnehmen lassen. Und sogar das habe ich ihr abgenommen. Sie musste nicht selbst kommen und sagen "ich will nicht mehr". Sie musste nur meine Frage beantworten. Was bin ich nur für ein Idiot. Ehe ich mich versehe, bin ich wieder am Telefon. Meine Cousine gibt Ratschläge. Sie ist vor zwei Jahren durch eine krasse Trennung gegangen. Wie hat sie das nur überstanden. Ich sehe keine Sonne

05.02.2017 16:07 • x 4 #9


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