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Eßstörungen und Antidepressiva - macht doch alles keinen Sinn

O
Hallo!
Wenn ich hier so die Beiträge lese … es ist erschreckend, wie sehr sich manche Geschichten ähneln. Ich schreibe jetzt einfach drauf los, ich bin nicht gut mit Einleitungen, Begrüßungen …
Mir geht es momentan nicht gut, und ich weiß nicht, wie ich aus dieser Situation rauskomme. Wenn ich so die ganzen Ratgeber lese, da steht dann oft „die Situation so annehmen wie sie ist“. Klingt nicht schlecht, funktioniert aber für mich nicht. Mein Leben ist für mich wie lebendig begraben zu sein, ich existiere einfach nicht. Was mich so langsam umbringt ist die Einsamkeit, auch wenn es DIE Einsamkeit objektiv nicht zu geben scheint. Das behaupten zumindest Einige. Es ist so absurd, ich arbeite momentan sieben Tage die Woche, bin an fünf Tagen von zig Leuten umgeben, aber das bringt mir nichts. Diese Leute kennen mich nicht, sie wissen kaum was über mich, und wenn sie es wüssten, dann wären sie weg, noch ehe ich bis drei gezählt hätte.
Alles hat 2001 angefangen. Damals war ich 28, hatte keine Freunde, noch nie eine Freundin und keinen Job. Ich hatte schwere Depressionen, war schwer eßgestört, und irgendwann konnte ich dann einfach nicht mehr und habe mich in einem der „berühmt berüchtigten“ Selbstmordforen angemeldet. Jedenfalls habe ich dort meine Ex, meine erste Freundin kennengelernt. Ich hatte mit meinem „Leben“ abgeschlossen, sie auch, und so kamen wir dann zusammen, wir hatten nichts zu verlieren. Aus dieser Begegnung ist eine fast zehnjährige Beziehung entstanden. Diese Beziehung, diese Liebe war Himmel und Hölle gleichzeitig. Wir haben uns wortlos verstanden, die gleiche Musik gehört, den gleichen Humor gehabt, s.uell stimmte alles … wäre da nicht die Eßstörung. Um das Ganze hier abzukürzen, ich hatte 2005 eine Not-OP. Danach war alles anders. Ich konnte so nicht mehr weitermachen, und habe dann angefangen „normal“ zu essen. Das funktionierte nicht besonders gut, mein Körper war feste Nahrung nicht mehr gewohnt, ich bekam Panikattacken, habe fast 40 kg zugenommen. Trotzdem habe ich die Zähne zusammengebissen, und weiter gekämpft. Ich dachte, dass ich auf dem „richtigen Weg“ bin. Meine Ex und ich, wir haben nie zusammengewohnt. Als wir uns kennengelernt haben, haben wir ein paar Wochen bei ihr verbracht, dann waren wir wieder ein paar Wochen bei mir, das war eine ganz schöne Zeit. 2005 ist sie dann zu mir gezogen, hat sich aber auch eine eigene Wohnung genommen. Sie wollte damals mit mir zusammenziehen, ich wollte nicht so richtig, bzw. konnte es auch nicht, weil ich nicht die Kohle hatte. Im Nachhinein hätte man das sicher irgendwie organisieren können, aber darüber nachzudenken lohnt sich nicht wirklich. Ich bin jedenfalls so nach und nach aus der Eßstörung raus, bei ihr wurde es immer schlimmer. Irgendwann habe ich ihr verboten, in meiner Wohnung zu kotzen, das war das Ende vom Anfang. Sie hatte natürlich ständig Freßdruck, ich hatte ständig Angst vor einem Rückfall … wir haben uns dann immer weniger gesehen, erst zweimal die Woche, dann nur noch einmal. Nachdem ich aus der Eßstörung raus war, hat es mich dann physisch erwischt. Endresultat, fünf Operationen in vier Jahren. 2007 habe ich dann noch mal ein Studium angefangen, was ich durchgezogen habe. Dadurch haben wir uns noch weniger gesehen. Im letzten Jahr war ich dann für ein paar Monate unterwegs, als ich wiederkam, hat sie schon mit einem neuen Typen zusammengewohnt. Das hat sie mir nicht von sich aus erzählt, ich musste nachfragen. Ich habe mit Sicherheit sehr viel falsch gemacht, aber ich fühle mich verraten und verkauft. Ich wollte gesund werden, wollte ein „normales Leben“ leben, wollte das Richtige tun, und stehe jetzt im Nichts. Alles was ich habe oder tue ist bedeutungslos geworden. Ich habe für sie Bewerbungen geschrieben, habe ihr Kohle gegeben, wenn sie mal wieder Pleite war … ich hatte gehofft, dass sie die Eßstörung auch hinter sich lassen kann, aber es hat nicht funktioniert. Es war ein Kampf gegen Windmühlen, je mehr ich gemacht habe, desto weniger hat sie gemacht. Zwischenzeitlich hat sie 32kg gewogen, ständig Angst, dass sie stirbt ... irgendwann habe ich es nicht mehr ausgehalten und bin gegangen. Dabei habe ich mich wie ein Verräter gefühlt. Und so fühle ich mich heute noch, als hätte ich sie im Stich gelassen. Diese Auszeiten haben nicht länger als 1-2 Wochen gedauert, anschließend ging alles von vorne los. Das ist das, was man liest, was einem Psychotherapeuten sagen. Sie wissen aber nicht, wie es sich anfühlt, wenn man einen Menschen den man über alles liebt, alleine lassen muss, alleine seinetwillen. Und erst wenn dieser Mensch am Boden angekommen ist, und von alleine begreift, erst dann kann es wieder bergauf gehen. Diese ganzen Leute haben aber keine Ratschläge mehr parat, wenn es keinen Boden gibt, wenn der freie Fall weiter und weiter geht. Und wenn du denkst, du bist ganz unten angekommen, dann merkst du nur, wie sich eine weitere (Fall)Tür öffnet.
Seit Oktober 2010 bin ich jetzt alleine, in der Anfangszeit hatte ich noch ein paar Leute, mit denen ich mich treffen konnte, mittlerweile ist da niemand mehr. In meinem Bekanntenkreis leben alle in einer Beziehung, und sich dann ständig irgendwelche blöden Sprüche anhören zu müssen, das ist mir dann auch zu doof. Diese Leute wissen gar nichts, die hatten einfach nur Glück. „Sei locker, geh raus, mach dies, mach jenes …“ Ich habe mich in Singlebörsen angemeldet, bin an den Wochenenden auf die Piste gegangen, war beim Speeddating … alles ohne Ergebnis, außer Spesen nichts gewesen. Alles was ich daraus gelernt habe ist, dass ich nicht liebenswert bin. Meine Ex lebt jetzt seit anderthalb Jahren mit ihrem neuen Typen zusammen, sagt mir aber, dass sie mich noch liebt. Was soll dieser Schwachsinn? Momentan mailen wir, und es frißt mich auf, weil es einfach nur hohle Phrasen sind. „Wünsch Dir einen schönen Tag“ … den wünsche ich mir auch, aber das Leben ist kein Ponyhof. Am schlimmsten sind diese verdammten Wochenenden. Draußen auf der Straße ist dann Schaulaufen angesagt, Paare wohin man auch schaut. Ich gehe alleine essen, ich gehe alleine ins Kino, ich mache alleine Sport, aber ich habe auf diesen ganzen Mist einfach keinen Bock mehr. Es ödet mich an. Mir ist schon klar, dass ich erst mal von meiner Ex loskommen muss, damit vielleicht etwas Neues entstehen kann. Aber ich weiß ehrlich gesagt nicht wie … Weihnachten steht vor der Tür, Silvester … ich war die letzten zwei Jahre schon alleine, ich halte das einfach nicht mehr aus. Ich komme mir vor wie ein Außerirdischer, der auf dem falschen Planeten gelandet ist. Ich bin nicht so niedlich wie E.T., niemand scheint meine Sprache zu sprechen oder zu verstehen, ich habe das Leben vor Augen, bin aber von allem abgeschnitten, so fühlt es sich an. Eigentlich müsste ich jetzt arbeiten, aber ich kann mich auf nichts mehr konzentrieren. Dazu diese gottverdammte Schlaflosigkeit und innere Unruhe … da bringt auch „professionelle Hilfe“ nichts. Antidepressiva sind keine Alternative, das ist für mich Rattengift. Nehme ich AD, dann bin ich vielleicht so gut drauf, dass ich jemanden kennenlerne, dann geht aber s.uell nichts. Nehme ich keine AD, dann klappt es s.uell, aber ich lerne niemanden kennen. Ich habe also die Wahl zwischen Pest und Cholera.
Für mich ergibt das alles keinen Sinn mehr! Für was soll ich mich jeden Tag quälen?
Ich habe keine Lust mehr, jeden Morgen alleine aufzuwachen, und mir Gedanken darüber zu machen, wie ich den Tag überstehen soll. Ich habe keine Lust mehr, mich wie ein Tier im Zoo mitleidig anglotzen zu lassen, nur weil ich alleine im Café sitze. Es scheint einfach keine Lösung zu geben.

„Für die Welt bist du irgendjemand, aber für irgendjemand bist du die Welt.“
Erich Fried


Das war alles, was ich mir gewünscht hatte … jetzt ist es vorbei. Irgendwie ist es schon absurd, ich schreibe hier einen halben Roman, obwohl ich der Ansicht bin, dass Worte völlig bedeutungslos sein können. Meine Ex liebt mich angeblich, kann sich aber nicht mit mir treffen, nicht mit mir telefonieren … morgens und abends einen Zweizeiler im Telegrammstil und ein „Umarme dich“. Auf diese Art von Umarmung stehe ich ganz besonders, es geht doch nichts über einen E-Mail Kontakt!
Sorry, mir geht’s einfach nur Sch…

Wünsche Euch allen einen entspannten Sonntag!

opie

25.11.2012 15:40 • #1


M
herzlich willkommen...
löse dden kontakt zu deiner ex freundin - da du nur darunter leidest...

sie weiss du liebst sie und sie hält dich warm...bestimmt nicht aus bösem willen, sondern weil sie dich als sicherheit behalten möchte....

aber nur wenn du den kontakt löst, und zwar nicht nur gespielt sondern richtig....dann wird sie merken wie es ist wenn du weg bist...

kümmere dich darum wieder auf die beine zu kommen und nicht völlig in trostlosigkeit zu versinken...ich weiss das ist sehr schwer und oft verleirt man zusammen mit einer grossen liebe den spass am leben....

leider ist das so....aber es gibt wege aus dieser hölle....
auch wenn man sie am anfang einfach nicht sieht und nicht weiss ob sich der weg noch lohnt.....

sei sicher...er lohnt sich...! und du kannst wachsen daran...

25.11.2012 17:30 • x 1 #2


A


Eßstörungen und Antidepressiva - macht doch alles keinen Sinn

x 3


N
Hallo opie!

Zuallererst ein herzliches Willkommen in unserer Mitte!

Ich habe deine Geschichte gelesen und muss sagen, dass ich schwer beeindruckt bin. Was für eine Stärke steckt in dir!
Man wird nicht ohne Grund depressiv, bekommt Essstörungen und findet das Leben zum Kotzen. Dafür gibt es immer Ursachen. Aber die gehören hier nicht hin.
Wichtig ist, dass du erkannt hast, dass nur du dich aus der Schei.ße ziehen kannst. Was du getan hast. Mit großem Erfolg, wie mir scheint. Und darauf kannst du- zu Recht- stolz sein. Nicht viele Menschen besitzen diese Kraft und Stärke.
Und jetzt machst du dein Glück allein an einem Menschen fest?
Du weißt selbst, dass sie dich in deiner Entwicklung nur hemmen würde und vllt. sogar bewirken würde, dass du wieder abstürzt. Würdest du das wirklich riskieren wollen. Alles auf´s Spiel setzen, was du mit großer Mühe geschafft hast?
Wir befinden uns alle in einem Kampf mit uns selbst. Wir sind uns selbst der größte und erbittertste Feind. Das ist das Problem.
Du hast einen Denkfehler: nur, weil deine Ex sich einen neuen Partner gesucht hat, empfindest du dich als nicht liebenswert.
Das ist völliger Quatsch! Wir sind doch nicht nur dann liebenswert, wenn es jemanden gibt, der uns liebt!?
Du musst DIR DEINER Liebe wert sein!
Natürlich ist es schwer, sich von jemandem lösen zu müssen, von dem man bisher dachte, er /sie würde einen ein Leben lang begleiten.
Aber während du eine wahnsinnige Entwicklung durchgemacht hast, ist sie auf der Stelle stehen geblieben. Sie konnte und wollte wahrscheinlich auch nicht mit dir Schritt halten. Sie ist gegangen, um dir nicht mehr im Weg zu sein, um deine Entwicklung nicht zu stoppen, um dir zu ermöglichen, ein glückliches , sorgenfreies Leben führen zu können.
Es bringt dich nicht weiter, ihr hinterzutrauern.
Nutze die Chance, nach vorn zu sehen.
Es ist doch ein gutes Zeichen, dass du dich nach neuen Möglichkeiten umsiehst (Singlebörse....), aber du solltest dich damit nicht unter Druck setzen. Dann funktioniert das nicht.
Außerdem solltest du überlegen (ist aber meine subjektive Meinung), ob es nicht besser wäre, erst einmal an dir selbst zu arbeiten. Und der Einsatz von AD ist nicht die schlechteste Alternative. AD könnten dir erst einmal helfen, wieder zur Ruhe zu finden, ausgeglichener zu werden, Schlaf zu finden, konzentrierter und motivierter zu werden. (Ich habe selbst monatelang AD genommen, weiß also, wovon ich rede). Erst wenn du dich selbst wieder ins Lot gebracht hast, kannst du für andere wieder interessant sein. Und dann steht einer neuen Liebe nichts mehr im Weg.
Ich wünsch es dir von Herzen. Mach nicht kaputt, was du dir so mühevoll aufgebaut hast.
Ich wünsch dir alles Gute!

LG Neja

25.11.2012 18:28 • x 1 #3


O
Vielen Dank für Eure Antworten und das herzliche Willkommen!

Ich versuche da jetzt mal drauf zu antworten ... ich habe keine Ahnung, wie man das hier mit dem Zitieren macht ... seid mir bitte nicht böse, wegen der Farbverteilung, ich mache das jetzt einfach mal spontan.

@minna
löse dden kontakt zu deiner ex freundin - da du nur darunter leidest...

Das habe ich gerade drei Monate praktiziert, das volle Programm, auf nichts mehr reagiert, neue Telefonnummer besorgt usw. usf.. Dann habe ich ihr eine Postkarte geschickt, daraufhin kam von ihr eine Mail, und der ganze Schwachsinn ging von vorne los. Meine eigene Dummheit.

kümmere dich darum wieder auf die beine zu kommen und nicht völlig in trostlosigkeit zu versinken...

Ich weiß nicht wie!? In meinem Kopf sind soviele Erinnerungen, das kann ich alles nicht vergessen. Und Beziehung ist eine Geschichte, S. eine andere. Da geht auch seit Jahren gar nichts. Das macht mich nicht unbedingt fröhlicher, im Gegenteil, ich bin extrem frustriert, und das strahle ich natürlich auch aus. Bord. kommt für mich in Frage, S. ohne Küssen, was soll das sein ... das ist komplett sinnlos!

leider ist das so....aber es gibt wege aus dieser hölle....

Ich sehe keinen Weg. Für mich stellt sich die Frage, will ich dieses Leben weiter alleine verbringen oder nicht? Auf diese Frage würde ich ganz klar mit nein antworten. Ich bin nicht der Typ, der aufgibt, auch wenn ich es gerne würde. Aber ein Leben ist das schon lange nicht mehr, ein Überleben, wenn überhaupt. Darin bin ich gut, im Überleben. Vom Leben habe ich keine Ahnung.

@Neja
Was du getan hast. Mit großem Erfolg, wie mir scheint. Und darauf kannst du- zu Recht- stolz sein. Nicht viele Menschen besitzen diese Kraft und Stärke.

Danke! Weißt Du, das haben schon einige Menschen zu mir gesagt, das hilft mir aber nicht weiter. Ich habe echt krasse Sachen erlebt, die manche nicht mal denken könnten. Das hat mich aber nur noch weiter von den Menschen entfernt.

Und jetzt machst du dein Glück allein an einem Menschen fest?

Das darf man nicht machen, bzw. das sollte man nicht machen, aber es fühlt sich so an. Bevor ich meine Ex damals kennengelernt habe, war mein Leben eine Achterbahnfahrt, gleichzeitig trostlos und leer. Als ich sie dann kennengelernt habe, da hatte ich das Gefühl, zum ersten Mal richtig zu leben, richtig dazuzugehören. Als hätte sie mich zum Leben erweckt. Ich habe schon Ziele und Träume, unabhängig von einer Partnerin. Aber es ist einfach so deprimierend, ständig alleine zu sein. Es bringt mir auch nichts, mit Arbeitskollegen ein B. trinken zu gehen. Die gehen anschlißend zu ihren Partnern nach Hause, ich gehe in Nichts. Bei meiner Ex habe ich mich Zuhause gefühlt. Jetzt fühle ich mich wieder heimatlos, egal wo ich auch bin.

Du weißt selbst, dass sie dich in deiner Entwicklung nur hemmen würde und vllt. sogar bewirken würde, dass du wieder abstürzt. Würdest du das wirklich riskieren wollen. Alles auf´s Spiel setzen, was du mit großer Mühe geschafft hast?

Ich weiß, vielleicht würde sie das. Aber ich frage mich gleichzeitig, wozu ich mich durch diese ganze Sch.... gekämpft habe? Es gibt ein schönes Zitat von Nietzsche ...

Wer ein WARUM zum Leben hat, erträgt fast jedes WIE.
Nietzsche


Mir fehlt das WARUM. Ich sehe keinen Sinn darin, mein Leben alleine zu verbringen.

Du hast einen Denkfehler: nur, weil deine Ex sich einen neuen Partner gesucht hat, empfindest du dich als nicht liebenswert.
Das ist völliger Quatsch! Wir sind doch nicht nur dann liebenswert, wenn es jemanden gibt, der uns liebt!?

Das mag sein, aber sie ist nicht alleine. Ich habe gekämpft und stehe mit Nichts da, und sie kann es sich mit ihrem neuen Typen auf dem Sofa gemütlich machen.

Aber während du eine wahnsinnige Entwicklung durchgemacht hast, ist sie auf der Stelle stehen geblieben.

Es fühlt sich einfach so mies an. Das ist als würdest du mit deinem besten Kumpel eine MG-Stellung stürmen, er wird getroffen, und du stehst vor der Entscheidung bei ihm zu bleiben und auch draufzugehen, oder weiterzurennen, und evtl. zu überleben. Ich bin geblieben, weitergerannt, zurückgerannt ... on-off ... on-off

Und der Einsatz von AD ist nicht die schlechteste Alternative. AD könnten dir erst einmal helfen, wieder zur Ruhe zu finden, ausgeglichener zu werden, Schlaf zu finden, konzentrierter und motivierter zu werden.

Ich arbeite in der Branche, AD´s sind für mich keine Option. Die pflanzlichen Mittel sind zu schwach, auf die anderen reagiere ich zu empfindlich.

Erst wenn du dich selbst wieder ins Lot gebracht hast, kannst du für andere wieder interessant sein. Und dann steht einer neuen Liebe nichts mehr im Weg.

Ich finde mich selbst so erbärmlich ... heule rum wie ein Teenager ... Die Erfahrung, die ich jetzt gemacht habe, die machen andere mit 15-20 Jahren. Manchmal denke ich, dass ich dafür einfach zu blöd bin, frei nach dem Motto: Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr.

Danke noch mal! Es tut gut, sich diesen ganzen Sch... mal von der Seele zu schreiben!

opie

25.11.2012 19:01 • #4


M
Mahlzeit und Nejas Üblichzugang teilend versuche ich es auch mal

Lieber Opie,

ich lese aus dem Vortrag oben ein Schema. 1.Du tust 2. für Frau 3. was ihr nicht bekommt und 4. was Opie unglücklich macht.

Kürz das ab und kauf eine Bulgarin ein die allein denken und handeln kann, nicht mit dem Kopf bei der Caritas wohnt und unter ganz anderen Bedingungen für sich selbst sorgen konnte. Dieses Hilflosenfishing aus der eigenen Anspruchslosigkeit ist systemische Selbstwertdestruktion, kann nur in den Untergang führen.

Über den Handlungsstrang bist erfolgreich, hast keinen Anspruch und erreichst das entsprechende Ziel. Lern Anspruch zu haben, also bei der SMS-Tante mach hin, bring was zu essen mit und Schlüpfer brauchst nicht . Laß bei einem Psychologen dieses Hilfsbedürftigengebräu checken, kindliche Prägungen können reflektiert und teils behandelt werden. Das gibt man über Generationen nicht weiter

Dieses Schloßhundgefühl ist üblich bei Arztromanleserinnen, Männer können sich davon trennen

25.11.2012 19:13 • x 1 #5


N
Zitat:
Ich finde mich selbst so erbärmlich . heule rum wie ein Teenager . Die Erfahrung, die ich jetzt gemacht habe, die machen andere mit 15-20 Jahren. Manchmal denke ich, dass ich dafür einfach zu blöd bin, frei nach dem Motto: Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr.


Schätzchen, ich bin 45 und habe rumgeheult wie ein Teenager (wenn ich deine Worte mal benutzen darf)! Und ich wollte in meinem Alter diese Erfahrung auch nicht mehr machen.
Liebeskummer und Trennungsschmerz machen vor keinem Alter halt. Schon deshalb bist du nicht erbärmlich.
Es ist nur wichtig, dass man das ganze als Chance sieht. Als Chance etwas anderes zu erfahren, seinem Leben eine neue Richtung zu geben, aufgeschlossen zu sein für neue Möglichkeiten. Und die klopfen nicht an die Tür, so viel ist mal klar!
Für dich ist jetzt die Zeit zu trauern. Trauer ist nicht erbärmlich. Sie ist ein völlig normales Gefühl. Auch wenn es sich sch. anfühlt und man gern darauf verzichten würde.
Du hast schon so viel erreicht, du bist so stark, du schaffst auch dies.
Gib dir Zeit. Es ist ein Prozess und wickelt sich nicht von einem Tag zum anderen ab.
Lebe deine Gefühle aus, gib dich ihnen hin, das hilft dir, dich von allem zu befreien.
Es gibt nicht nur diesen einen Menschen für dich, aber du musst offen bleiben für die Möglichkeiten, die sich dir bieten.
Falle nicht in Selbstzweifel, die sind destruktiv. Arrangiere dich mit der Situation, reflektiere, was schief gelaufen ist und richte dein Leben nicht nach diesem einen Menschen aus. Der einzige, der eine wichtige Rolle in deinem Leben spielen sollte, bist DU.
Schau jetzt auf dich! Du bleibst nur einsam, wenn du weiter in Selbstmitleid zerfließt.
Überleg, was dir gut tun könnte! Orientiere dich neu! Sieh dich um! Das Leben hat dir noch einiges zu bieten, auch wenn du es momentan nicht erkennen kannst.
Sei geduldig! Der Rest findet sich.

LG Neja

25.11.2012 19:22 • x 2 #6


M
Sei ungeduldig, so jung wie heute wird nie wieder eine glückliche Kindheit möglich sein

25.11.2012 19:27 • #7


O
Ihr seid echt cool, DANKE!

@MannmitBekannter

Kürz das ab und kauf eine Bulgarin ein die allein denken und handeln kann, nicht mit dem Kopf bei der Caritas wohnt und unter ganz anderen Bedingungen für sich selbst sorgen konnte. Dieses Hilflosenfishing aus der eigenen Anspruchslosigkeit ist systemische Selbstwertdestruktion, kann nur in den Untergang führen.


Ist nicht mein Ding. Ich will keine Partnerin, um die ich mich ständig kümmern und sorgen muss. Ich wünsche mir eine Partnerin auf Augenhöhe, die ein großes Herz hat, die tough ist (ganz wichtig), tierlieb, für die Sport kein Fremdwort ist. Mit anderen Worten, ich wünsche mir keine Prinzessin auf der Erbse.

Dieses Schloßhundgefühl ist üblich bei Arztromanleserinnen, Männer können sich davon trennen

Vielleicht sollte ich bei Dir mal in die Lehre gehen ... aber Spaß beiseite, die Message ist angekommen. Du hast wahrscheinlich Recht!

@Neja
Schätzchen, ich bin 45 und habe rumgeheult wie ein Teenager (wenn ich deine Worte mal benutzen darf)!


Darfst Du!

Schau jetzt auf dich! Du bleibst nur einsam, wenn du weiter in Selbstmitleid zerfließt.
Überleg, was dir gut tun könnte! Orientiere dich neu! Sieh dich um! Das Leben hat dir noch einiges zu bieten, auch wenn du es momentan nicht erkennen kannst.
Sei geduldig! Der Rest findet sich.

Tja, Geduld ist nicht unbedingt eine meiner Stärken. Ich weiß immer nicht was damit gemeint ist sich selbst etwas Gutes tun ... sich um sich selbst kümmern ... Ich bin keine Frau, die sich mit Duftkerzen und einem Glas Sekt in die Badewanne haut, gleichzeitig von Zalando träumt und auf Wolke Sieben schwebt.
Aber Du hast Recht, ich brauche wahrscheinlich einfach nur Zeit. Zeit kann so Schei.ße (Danke für den Trick 17B )sein, wenn sie nicht vergeht. Ich arbeite dran!

DANKE!

LG opie

25.11.2012 19:39 • #8


M
Mein Bester

Reflektier mal die eigene Vergangenheit und Gegenwart mit dem Hungerpüppchen

Zitat:
Ist nicht mein Ding. Ich will keine Partnerin, um die ich mich ständig kümmern und sorgen muss. Ich wünsche mir eine Partnerin auf Augenhöhe, die ein großes Herz hat, die tough ist (ganz wichtig), tierlieb, für die Sport kein Fremdwort ist


Die Frau wäre in der Beziehung gestorben

25.11.2012 19:50 • #9


L
Zitat von opie:
… da bringt auch „professionelle Hilfe“ nichts. Antidepressiva sind keine Alternative, das ist für mich Rattengift. Nehme ich AD, dann bin ich vielleicht so gut drauf, dass ich jemanden kennenlerne, dann geht aber s.uell nichts. Nehme ich keine AD, dann klappt es s.uell, aber ich lerne niemanden kennen. Ich habe also die Wahl zwischen Pest und Cholera.


Hallo Opie!
Schon probiert?

25.11.2012 19:53 • #10


O
@MannmitBekannter

Die Frau wäre in der Beziehung gestorben

Meinst Du meine Ex? Ich bin heute kognitiv nicht mehr ganz auf der Höhe

PS: Kierkegaard ...

@Laurana

Schon probiert?

Danke Laurana! Ich habe ca. 20 verschiedene Medis ausprobiert. Laif900 hat in der Anfangszeit ganz gut geholfen, aber letztendlich war es dann zu schwach. Das hat sich natürlich nicht auf die Potenz ausgewirkt. Trevilor war ganz gut, aber das Zeug macht abhängig. Ich hatte zumindest Absetzerscheinungen, und habe im Umfeld auch immer wieder davon gehört. Alles andere hat schon ziemlich reingehauen. S. hat trotzdem funktioniert, aber es hat ewig gedauert ... war natürlich auch kein Zustand.
Am besten hat Fluoxetin geholfen, allerdings nur in minimaler Dosierung, sprich 20mg. Aber da hatte ich das Gefühl nach ein paar Wochen, nicht mehr ich selbst zu sein. Ich kann das ganz schwer beschreiben, das hat sich komisch angefühlt. Depressionen sind ja auch sehr individuell, einer liegt den ganzen Tag im Bett und starrt die Decke an. Der nächste rotiert von morgens bis abends. Ich gehöre zu letzteren.

LG opie

25.11.2012 20:03 • #11


L
Zitat von opie:
@Laurana

Schon probiert?

Danke Laurana! Ich habe ca. 20 verschiedene Medis ausprobiert. Laif900 hat in der Anfangszeit ganz gut geholfen, aber letztendlich war es dann zu schwach. Das hat sich natürlich nicht auf die Potenz ausgewirkt. Trevilor war ganz gut, aber das Zeug macht abhängig. Ich hatte zumindest Absetzerscheinungen, und habe im Umfeld auch immer wieder davon gehört. Alles andere hat schon ziemlich reingehauen. S. hat trotzdem funktioniert, aber es hat ewig gedauert ... war natürlich auch kein Zustand.
Am besten hat Fluoxetin geholfen, allerdings nur in minimaler Dosierung, sprich 20mg. Aber da hatte ich das Gefühl nach ein paar Wochen, nicht mehr ich selbst zu sein. Ich kann das ganz schwer beschreiben, das hat sich komisch angefühlt. Depressionen sind ja auch sehr individuell, einer liegt den ganzen Tag im Bett und starrt die Decke an. Der nächste rotiert von morgens bis abends. Ich gehöre zu letzteren.
LG opie


Ja, sagt mir alles was. Aber ich meinte eher Psychotherapie, nicht nur die medikamentöse.

25.11.2012 20:23 • #12


O
@Laurana

Aber ich meinte eher Psychotherapie, nicht nur die medikamentöse.

VT (Verhaltenstherapie), tiefenpsychologisch fundierte Gesprächstherapie, alles durch, jahrelang mit kurzen Unterbrechungen. Momentan mache ich Psychoanalyse, aber da komme ich nicht wirklich voran. Ich habe das Gefühl, dass eigentlich alles klar ist. Also es ist alles gesagt. Die Gründe, warum und wieso ich zu dem geworden bin, der ich jetzt bin, die sind eigentlich auch klar. Und uneigentlich auch.

Therapeut: Wie geht´s Ihnen denn heute?

Patient: Eigentlich ganz gut ...

Therapeut: Und uneigentlich?

Das ist ein schweres Thema, das nach Inwieweit verändern sich Menschen? Der gute Spruch von House Menschen ändern sich nicht, da ist schon was dran. Das haben mir auch Psychoanalytiker bestätigt. Es geht gar nicht so sehr darum, sich zu verändern, weil das eben nur sehr begrenzt möglich ist. Klar kann man mit dem Rauchen aufhören, ein paar Kilo abnehmen, einem neuen Hobby nachgehen, aber die Persönlichkeit eines Menschen ist doch schon sehr starr. Es geht eher darum, sich so zu akzeptieren wie man ist, mit all seinen Macken, Ecken und Kanten. Die Frage, die sich mir dann immer stellt, was macht man, wenn man ein Ar. ist? Subjektiv betrachtet natürlich, und schlimmstenfalls auch objektiv. Wie akzeptiert man das?
Vielleicht liegt da die Lösung, ich weiß es nicht. Aus meiner eigenen Erfahrung, und im Nachhinein betrachtet, habe ich mich immer dann verändert, wenn ich mit meinem Tod konfrontiert war. Davor ist gar nichts passiert, ich habe zwar geglaubt, mich zu ändern, aber das war eine Illusion. Zwei Schritte vor und einen zurück, manchmal auf drei.

LG opie

25.11.2012 20:36 • #13


L
Zitat von opie:
Es geht eher darum, sich so zu akzeptieren wie man ist, mit all seinen Macken, Ecken und Kanten. Die Frage, die sich mir dann immer stellt, was macht man, wenn man ein Ar. ist? Subjektiv betrachtet natürlich, und schlimmstenfalls auch objektiv. Wie akzeptiert man das?
Vielleicht liegt da die Lösung, ich weiß es nicht.


Stand da nicht eben noch Depp?

Zum 1. Satz sag ich mal ja- füge aber noch ergänzend hinzu, dass die Ressourcenforschung ein wichtiger Bestandteil der ganzen Reise ist und einen guten Umgang mit sich auf die Reihe zu bekommen.

Was genau macht dich subjektiv gesehen zum Ar.? Ist das deine Sicht oder von XY?

25.11.2012 20:46 • #14


A
Also das interessiert mich jetzt aber auch. Definiere 'Depp' - welches oder wessen Bewertungsschema benutzt du hier?

25.11.2012 21:05 • #15


A


x 4




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