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Antidepressiva als Übergangslösung?

C
hallo,

ich habe von meinem arzt antidepressiva bekommen, und diese tage jetzt etwas zu überstehen und vorallem am abend ruhig zu schlafen und vorallem durchzuschlafen.

ich habe aber angst, dass die ganzen gefühle beim absetzten um ein vielfaches ausbrechen oder ich süchtig werde, denn das will ich nicht, aber mir geht es echt elend und würde am liebsten garnix fühlen gerade.

mir wurde doxepin 25 mg verschrieben.

hat jemand erfahrungen damit? oder sollte ich das lieber lassen?

28.06.2018 22:54 • x 1 #1


Scheol
es kann dir keiner einen tipp geben , da wir nicht der behandelde arzt sind.

hast du deine bedenken beim arzt nicht geäussert ?

28.06.2018 22:57 • #2


A


Antidepressiva als Übergangslösung?

x 3


Lebensfreude
Hast Du Liebeskummer oder hat du eine Depression?
Wenn Gefühle nur verdrängt/unterdrückt werden, ist das keine Lösung.
Trennung bedeutet Trauer. Und da muß man durch. Umwege sind
nicht hilfreich. Abkürzungen gibt's auch nicht.

28.06.2018 22:58 • x 1 #3


KäptnNemo
Hallo Conny,

eigentlich brauchen Antidepressiva eine lange Zeit bis Du überhaupt etwas merkst. Ich selbst habe auch schon Antidepressiva bekommen, nach den vielen Nebenwirkungen habe ich sie dann aber abgesetzt und das Ganze ohne Medikamente durchgestanden.

Sie können helfen, es kann aber genauso auch unangenehm sein (ich war z.B. tagsüber total platt und konnte kaum die Augen offen halten. )

Der Weg hindurch ist auch der Weg hinaus - ich würde es erstmal ohne Medikamente ausprobieren.

28.06.2018 23:03 • x 1 #4


CobainsDisease
Ich kenne dein Antidepressivum nicht. Scheinbar ist es ein Trizyklisches. Die sind schon ne harte Nummer, glaub ich.
Bei mir hat der Trennungsschmerz eine bereits latent vorhandene Depression so richtig ausbrechen lassen. Mir hat ein Antidepressivum (ein SSRI=Serotonin-Wiederaufnahmehemmer) in Verbindung mit Psychotherapie sehr geholfen. Hab das 7 Monate lang genommen und kürzlich abgesetzt (ohne Probleme).
Allerdings: Ein Antidepressivum wird dir nicht helfen diese Tage jetzt etwas zu überstehen, weil die normalerweise ein paar Wochen brauchen bis sie wirklich wirken und meistens nur Sinn machen wenn man sie zumindest einige Monate lang nimmt. Ich bin auch der Meinung, dass ADs ohne Therapie nicht allzu hilfreich sind.

Ich würde dir empfehlen, dir eine(n) Therapeut(en/in) zu suchen (das schadet nie) und dann nach 1-2 Sitzungen gemeinsam zu schauen, ob ein AD für dich sinnvoll ist.

btw gar nichts fühlen ist leider auch mit AD nicht drin, aber es kann unter Umständen und mit Therapie sehr hilfreich für deinen Heilungsprozess sein.

Wünsch dir viel Kraft und alles Gute! Irgendwann wirds besser!

Edit: Hab gerade gelesen, dass dein AD stark dämpfend und sedierend wirkt. Wenn du nicht gerade heftige Panikattacken, Suizidgedanken o.Ä. hast, würde ich das lassen. Kann mir auch nicht vorstellen, dass du auf dem Zeug z.B. arbeiten gehen kannst

28.06.2018 23:09 • x 6 #5


S
Leider werden Antidepressiva von vielen Ärzten leichtfertig verschrieben. Es ist in der Pharmaindustrie eine Kategorie mit den höchsten Zuwachsraten.
Aber es sind nun mal keine smarties. Auch wenn die Industrie etwas anderes behauptet: diese Arzneimittel haben Abhängigkeitspotential. Außerdem gibt es massive Absetzungserscheinungen. Ich würde niemals Antidepressiva nehmen. Letztlich helfen sie ja auch nicht bei einer Trennung
Trennungen gehören zum Leben. Jeder Mensch erlebt in seinem Leben Trennungsphasen. Sie zu unterdrücken bringt einen ja nicht weiter

28.06.2018 23:13 • x 3 #6


BrokenHeart
Es ist auch ein Unterschied, weshalb es Dir schlecht geht, wie @Lebensfreude sagt. Es gibt ja viele verschiedene Gründe.
Und Deine Ängste solltest Du wirkich mit Deinem Arzt besprechen.
Ansonsten ist es so, wie @Käptn_Nemo sagt, einmal durch und gut ist .... ist der

28.06.2018 23:13 • x 1 #7


sappy
Wenn Liebeskummer der einzige Grund ist, warum dein Arzt dir das Medikament verschrieben hat, ist es fraglich, ob es helfen wird- von heute auf morgen sowieso nicht.
Ich habe es auch mal versucht,mir wegen Liebeskummer und Trauer Antidepressiva verschreiben zu lassen. Meine Ärztin meinte, meine emotionalen Probleme wären als reaktive Depression - also Reaktion auf meine Lebensumstände- zu verstehen und kein Antidepressiva würde mir helfen, da die Umstände eben zu betrauert und akzeptiert werden müssen.

28.06.2018 23:17 • x 2 #8


Lebensfreude
Zitat von sappy:
Wenn Liebeskummer der einzige Grund ist, warum dein Arzt dir das Medikament verschrieben hat, ist es fraglich, ob es helfen wird- von heute auf morgen sowieso nicht.
Ich habe es auch mal versucht,mir wegen Liebeskummer und Trauer Antidepressiva verschreiben zu lassen. Meine Ärztin meinte, meine emotionalen Probleme wären als reaktive Depression - also Reaktion auf meine Lebensumstände- zu verstehen und kein Antidepressiva würde mir helfen, da die Umstände eben zu betrauert und akzeptiert werden müssen.

genauso ist es

und wenn es überstanden ist, ist man meist ein Stück stärker und selbstbewußter geworden.

Wenn wir krank werden, müssen wir auch heilen. Unser Körper schafft das in den meisten Fällen alleine (Erkältung, Grippe etc.) Genauso heilt unsere Seele.
Man kann und braucht nicht für alles Pillen einzuwerfen.
Wenn schon, dann Naturheilmittel, die die Selbstheilungskräfte unterstützen.

28.06.2018 23:25 • x 1 #9


C
danke für eure antworten.

gibt es denn was pflanzliches was die innere unruhe, traurigkeit und schlaflosigkeit (wegen der trennung) wirkt?

28.06.2018 23:47 • #10


P
Auch wenn eher hier ein Leser als ein Schreiber bin, möchte ich doch meine Erfahrungen dazu teilen.

Seitdem meine Frau mich verlassen hat, nehme ich Antidepressiva. Mir hat es wirklich das Leben gerettet und ohne sie hätte ich das Ganze bis jetzt auch nicht durchgestanden. Damit begonnen habe ich, als ich merkte, daß ich nicht mehr kann. Ich habe auch nicht gleich damit angefangen, sondern als ich nach zwei Monaten merkte, daß es mit mir abwärts geht und ich nicht mehr derselbe war, als den ich mich selber vorher wahrgenommen habe. Mir ging es in dieser Zeit immer schlechter, ich bin agressiver geworden, da ich extrem reizbar war. Dazu Stimmungsschwankungen wie ich sie noch nie kannte. Liebeskummer ist das eine, doch bei einigen Menschen ist das ein großer Schock, der sie aus dem Gleichgewicht bringt und in solchen Situationen ist, nein kann es, das Richtige sein sicher ersteinmal wieder ein einen sicheren Zustand zu bringen.

Liebeskummer sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen und bei aller Kritik an Antidepressiva können wir heute froh sein, dass wir sie in Notfällen haben. Alleine sind sie jedoch keine Lösung. Sie können Dich nur stabilisieren und Dir damit eine Chance geben Dich in Ruhe mit allem auseinanderzusetzen. Parallel habe ich eine Psychotherapie begonnen. Vielleicht ist das auch ein Weg für Dich.

Mein Ziel für die nächsten Monate ist mit einer schrittweisen Absetzung der Medikamente zu beginnen. Einmal habe ich es schon versucht, bin aber damit gescheitert.

P.S.: Ich nehme Opipram und habe keine negativen Nebenwirkungen nach meiner Wahrnehmung.

Viel Glück für Dich.

28.06.2018 23:51 • x 7 #11


Lebensfreude
schreibe dir ne PN

28.06.2018 23:52 • #12


CobainsDisease
Zitat von Connypony:
danke für eure antworten.

gibt es denn was pflanzliches was die innere unruhe, traurigkeit und schlaflosigkeit (wegen der trennung) wirkt?


Johanniskraut kann bei leichten depressiven Episoden hilfreich sein. 900mg (Laif 900) 1x am Tag.
Neurexan wirkt ganz gut gegen innere Unruhe und Einschlafprobleme. Bachblüten auch.

28.06.2018 23:53 • x 3 #13


Lebensfreude
Eine Trennung ist ein einschneidendes Ereignis in unserem Leben. Dadurch können frühere Verluste getriggert werden.
Hört sich jetzt evtl. blöde an, aber eine Trennung bietet damit auch eine Chance, alte Verletzungen zu heilen, wenn sie uns bewußt werden und wir sie dann verarbeiten (können).

29.06.2018 00:01 • x 1 #14


T
Doxepin ist schon eine Hausnummer. Sehr dämpfend. Bei mir hat es teilweise Alpträume verursacht, wenn ich es zu spät nahm. Ich habe es vor einem Jahr genommen, als ich wirklich am Tiefpunkt war (stationäre Therapie folgte).
Zudem ist eine sehr häufige Nebenwirkung Gewichtszunahme - wie bei vielen ADs. Glücklicherweise hatte ich dieses Problem nicht.

Wenn dein Hausarzt sowas nur wegen Liebeskummer verschreibt, wechsel den Arzt! Ich halte das für unverantwortlich und zudem dauert die Einstellungsphase (die im übrigen überwacht werden sollte) ca. 3 Wochen. bis dahin ist der erste Schock der Trennung in vielen Fällen schon abgeflaut.

Zitat von solonely:
diese Arzneimittel haben Abhängigkeitspotential.

Sorry, das ist Blödsinn von vor 20-30 Jahren.

Zitat von solonely:
Außerdem gibt es massive Absetzungserscheinungen.

Und wieder Blödsinn.
Ich habe grade beim Absetzen von Doxepin gar keine Probleme gehabt.
Offensichtlich sind deine Infos veraltet und/oder einfach nur falsch. Bitte besser informieren, bevor man sowas in die Welt posaunt.
Und ja, ich habe mit verschiedenen ADs Erfahrungen - auch zugetragene in der stationären Therapie. Amineurin, Mirtazapin, Citalopram (die Aspirin der Neuroleptika), Doxepin, usw.

Übrigens stimme ich zu, was hier jemand sagte: AD ohne Gesprächstherapie und ärztlicher Begleitung halte ich für völlig unsinnig.

29.06.2018 00:25 • x 1 #15


A


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