Wir waren nur kurz zusammen, ein halbes Jahr. Sind enorm verschieden, was viele Einstellungen betrifft, viele Lebensweisen. Sie hat das eigentlich mehr gestört als mich, wobei ich der Tolerantere war. Nachdem wir uns getrennt haben, die Trennung wurde von mir ausgesprochen, aber im Kern war meine Entscheidung begründet durch ihre vielen Kritikpunkte an unserer Beziehung.
Für sie ist es neu, dass sie Gefühle empfindet, bisher hatte sie fast nur Affärengeschichten ohne Gefühle, mehr oder weniger körperliche Hingezogenheit, mehr aber eben auch nicht. Bei mir ist beides vorhanden, hat sie durchsickern lassen und das macht auch für sie die Sache neu und unkalkulierbar.
Wir haben zwei Monate herumgemacht, lange diskutiert, sie war zunächst extrem wütend auf mich, kam kaum an sie heran, jetzt hat sich seit 2014 das ganze wieder etwas beruhigt und wir uns wieder angenähert. Ich muss für mich sagen, dass meine Gefühle nicht mehr so da sind, wie vorher, sehr viel mehr reserviert. Trotzdem wäre ich nicht offen für etwas Neues, aber ich würde nicht mehr mein letztes Hemd für sie geben und hätte auch weniger Schwierigkeiten, sie zu verlieren an einen anderen Typen oder überhaupt den Kontakt zu ihr abzubrechen. Trotzdem finde ich sie körperlich noch sehr anziehend.
Nun zu ihr, sie kam auf die glorreiche Idee, dass wir uns mal wieder treffen. Ich habe das abgeblockt, weil es für mich nicht in Frage kommt, außerhalb einer Beziehung S. zu haben. Vor allem nicht mit der Ex. Ich hatte so eine Situation noch nie. Sie durchaus schon. Ich kenne sie dazu zu wenig. Sie ist extremst eifersüchtig, kann auch durchaus dann mal sehr sehr laut werden. Ich habe nicht den Eindruck, dass sie ihre Gefühle zu mir in Ordnung gebracht hat, in keinster Weise. Sie will mich ständig noch küssen, wenn wir uns mal kurz sehen, reicht es ihr nicht, wenn wir uns umarmen, es muss dann immer ein inniger Kuss sein - was ich nicht mehr unbedingt brauche. Das sind diese Kleinigkeiten, anhand derer ich fest mache, dass sie noch sehr an mir zu hängen scheint. Zugegebenermaßen war der S. für sie deutlich erfüllender als für mich, was einfach daran lag, dass ich der zu 100% Aktive war und sie sich von mir - hart betitelt - bedienen ließ. Das weiß sie auch, den S., den ich mit ihr hatte, könnte ich - einfach ausgedrückt - mit jeder anderen Frau haben, die einfach nur da liegt. Also brauche ich das nicht zwingend mit ausgerechnet ihr, aber ich fühle mich ihr natürlich besonders vertraut und körperlich auch noch sehr hingezogen.
Wir haben darüber gesprochen, wie es enden könnte, wenn wir uns s.uell weiter einlassen und können es beide nicht sagen, ich bin der Ansicht, es endet für sie in einem riesigen Gefühlschaos. Ich bin der Meinung, dass ich damit super klar käme, bin erstens ein Kerl und zweitens bin ich jemand, der intensiv liebt und sich genauso konsequent wie ich in einer Beziehung lieben kann, mich aber auch wieder entlieben kann. Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir beide die Gefühle unterschiedlich geordnet haben.
Auch wenn ich nicht offen bin derzeit, habe ich durchaus bereits einige weibliche Kontakte geknüpft und innerlich schon damit abgeschlossen, dass es mit uns beiden noch einmal was werden könnte. Da ich Beziehungsmensch bin, wüsste ich nicht, wie sie damit klar käme, wenn ich plötzlich sage, wir müssen damit aufhören, ich habe mich anderweitig verliebt.
Nun stellt sich für mich die Frage, ob es hier Leute mit Erfahrungswerten gibt, wie das ganze ausgeht, wenn eine/r der beiden noch stärkere Gefühle hat.
06.02.2014 09:16 •
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