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Sind eure Väter auch so?

B
Ich wollte euch mal fragen, ob eure Väter auch so sind
Das erste ist: Mein Vater hat so krasse Gemütsveränderungen. Nach außen hin ist er immer der Lustige und coole und hebt seine Fassade hoch, aber innerhalb der Familie zeigt er extreme Sprünge in kürzester Zeit: an guten Tagen ist er übertrieben himmelhoch jauchzend gut drauf, singt und tanzt fröhlich durch die Gegend und alles ist tralala - das hält vielleicht so einen Tag an(manchmal auch 2-3), dann folgt darauf eine krasse Tiefphase, in der er mit ner Fläppe für 10 aufm Sofa sitzt und keinen Ton sagt und wenn er spricht, dann meckert er nur rum und wird dabei extremst aggressiv. Er kann wegen Kleinigkeiten ausrasten, mich anschreien und total aggressiv und beleidigend sein (zum Beispiel du dumme Tusse, olle Schnepfe, du kriegst nichts hin etc. das sagt er dann regelmäßig). Manchmal kommt er dabei auch bedrohend auf mich zu und geht dann wieder zurück. Hinzu kommt, dass mein Vater mich in einer Tour kritisiert, wäre ich nicht so selbstbewusst, würde mir das noch mehr zusetzen, er konzentriert sich nur auf das, was er an mir sch**e findet und wirft mir das in einer Tour an den Kopf. Meine Eltern haben schon in meiner Kindheit entschieden mich nie zu loben und das machen sie bis heute nicht. Dass er stolz auf mich ist, hat er noch nie gesagt. Trotzdem glaube und weiß ich, dass er mich tief im Herzen lieb hat und sicher auch stolz ist, aber äußerlich verhält er sich krass konträr. Was ich eben ganz besonders krass finde, er behauptet ständig Dinge über mich, die einfach partout nicht stimmen und ist davon vollkommen überzeugt 'a la dein Rock ist blau, obwohl du n roten Rock trägst' (fiktives Beispiel). Er sagt zum Beispiel zu mir: du kotzt jeden Tag das Essen aus und hast ein ganz schlechtes Essverhalten. Ich denk mir so what the F*ck! Ich bin seit 9 Jahren jetzt komplett geheilt davon! habe gar kein Bedürfnis nach sowas. Wenn die Seele gesund ist, ist das körperliche Symptom weg. Und meine Seele ist gesund. Und mein Essverhalten auch. Jeder, der mich kennen lernt, kann nicht glauben, dass ich mal essgestört war. Es war extrem harte Arbeit und ich habe mehrere Therapien gemacht und zum Schluss ganz stark an mir gearbeitet seelisch, habe die seelische Ursache geheilt und bin sooo stolz auf mich!Er behauptet felsenfest ich würde jeden Tag essen auskotzen ich frag mich wie Wahrnehmungsgestört man sein muss sowas zu behaupten? Ich habe heute das beste Essverhalten ich kann heute alles essen was ich will und bleib schlank (gesundes Gewicht, gesunder BMI, 10 KG mehr als früher und finde das heute viel besser). ich bin so dankbar und er behauptet sowas?
Er behauptet jeden Tag irgendwas über mich was partout nicht stimmt und wenn man jeden Tag sowas an den Kopf geschmissen bekommt, dann summiert sich das. Es geht ja nicht um mal eine Sache, sondern dass das ein beständiges Verhalten mir gegenüber ist.
Er sagte zum Beispiel ich solle mal die Wäsche waschen, da sei auch meine Wäsche im Wäschehaufen bei - ich denk mir so wtf? Ich wasche, wenn ich bei meinen Eltern bin, (und sonst natürlich auch) meine Wäsche alleine und separat und sammle die auch da in meinem Zimmer alleine. Nein er behauptet das felsenfest, selbst wenn er den Wäsxheberg nachguckt. Da frag ich mich nur was läuft bei dem falsch? Sind das Wahrnehmungsstörungen?
Das sind jetzt nur kleine Beispiele, aber er macht das auch mit Eigenschaften von mir, z.b. du bist. und dann behauptet er felsenfest die Gegenteile von dem was ich bin. Da fass ich mir nur noch an den Kopf. Es ist als würde ich felsenfest behaupten ein weißer Hund hat schwarzes Fell. Wo jeder weiß er hat weißes Fell.
Und Papa macht das jeden Tag, da frage ich mich sind das Wahrnehmungsstörungen oder ist das ne Form von Schizophrenie? Ich habe mit Mama da schon oft drüber geredet, sie meinte das käme von seinen Tabletten, ändert aber nichts an der Tatsache.


Zudem kommt, dass er mich ständig runterputzt, in dem Sinne du wirst es nie zu was bringen du bist psychisch krank . anstatt dass er mich unterstützt. Und nein das meint er nicht auf schräge Art motivierend. All das, was ich beschreibe läuft hier todernst ab, da ist nichts Spaß oder Ironie. Darüber könnte man dann lachen und ich kann sehr gut über mich selbst lachen.

Zudem: jedesmal wenn ich etwas anspreche, was Tatsache! ist, sagt er ich würde mir das nur einbilden und ich würde übertreiben. Dabei sind diese Dinge objektiv wirklich gegeben. Warum ist man so sch. zu seiner Tochter? Sind eure Väter auch so zu euch?

07.08.2021 18:03 • #1


P
Hey,

ich habe zwar auch nicht das beste Verhältnis zu meinem Vater, es ist einfach nur durchgehend kühl aber das was du da erlebst ist keinesfalls in Ordnung.

ICh sehe du bist 4 Jahre Jünger als ich, also Anfang 30. D.h. du wirst da ja nicht mehr wohnen.

Sprich mit deinem Vater, du bist schließlich eine erwachsene, gestandene Frau und wenn er weiterhin nicht den nötigen Respekt vor dir hat dann schütze dich und reduziere den Kontakt.

Nur weil er dein Vater ist, kann er dich nicht behandeln wie er möchte. Du hast den Vorteil das du kein Kind mehr bist, du kannst gehen und dich schützen

07.08.2021 18:36 • x 4 #2


A


Sind eure Väter auch so?

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Hola15
Hallo Blumexx,

was ich dir schon mal sagen kann ist, dass beileibe nicht alle Väter so sind. Gott sei Dank muss ich hinzufügen.

Was deinem Vater genau "fehlt" kann man von außen vermutlich nicht wirklich beurteilen bzw kann das nur ein Profi.

Mal so ins Blaue hinein: Das Schwanken zwischen Euphorie und Depression könnte in Richtung Bipolar gehen.

Die Verhaltensweisen die er dir gegenüber zeigt, gehen auf jeden Fall gar nicht. Da kannst du mal gaslighting, double bind, Projektion etc. googlen.
Anhand dieses Musters kannst du dich auch mal mit Narzissmus oder Borderline auseinandersetzen. Einfach mal um zu gucken was passen könnte und einfach mal um bestimmte Verhaltensweisen/ Mechanismen besser einordnen und erkennen zu können.

Da er sein Verhalten den sozialen Situationen anpasst, würde ich spontan eher nicht in Richtung Wahrnehmungsstörungen oder Psychosen denken.

Wie auch immer. Es ist sehr stark von dir, dass du "das" bei ihm belassen kannst und seine Angriffe von dir weisen.
Trotzdem - steter Tropfen höhlt den Stein.
Ich würde dir raten dich tatsächlich, evtl auch mit Profis, damit auseinanderzusetzen. Ich halte zu viel Kontakt mit deinem Vater nicht für ratsam.

Zwei Fragen noch:
Du bist laut Profil Anfang 30. Lebst du noch Zuhause?
Welche Tabletten nimmt den dein Vater?bzw. wozu?

07.08.2021 18:54 • x 1 #3


B
Danke schon mal Nein ich lebe nicht mehr zu Hause, aber ich habe sehr viel Kontakt zu meinen Eltern bisher gehabt, weil ich sie einfach sehr liebe

Allerdings werde ich jetzt definitiv auf Abstand zu meinem Vater gehen...

er nimmt Tabletten aufgrund einer chronischen organischen Belastung, da nimmt er allerhand Tabletten für..

07.08.2021 18:58 • x 1 #4


P
Zitat von blumexx:
Zudem kommt, dass er mich ständig runterputzt,

Hallo blume,

du durchlebst mit deinem Vater einen seelischen Missbrauch und zwar schon sehr lange.

Das einzige, was ich dir raten kann: Kontaktabbruch!

Ich weiss, von was ich schreibe.

Es ist mir schlimm, über meine Eltern zu schimpfen, deswegen möchte ich nicht näher darauf eingehen. Aber seit ich keinen Kontakt mehr zu meinen Eltern habe, gehts mir bedeutend besser.

Eltern haben das Wort Eltern auch nur verdient, wenn sie sich dementsprechend fürsorglich auch benehmen. Das tut dein Vater definitiv nicht!

Eltern dürfen sich viel erlauben, aber nicht alles und dazu gehört seelische und körperliche Misshandlung.

Steig aus da!

L G Pinkstar

07.08.2021 19:05 • x 1 #5


P
Ich möchte dir noch raten, dich bei einer Familienberatung zu melden. Dort hast du gute Ansprechpartner und eventuelle Unterstützung. Du kannst da einfach mal anrufen. Derzeit findet auch viel über Telefon statt.

07.08.2021 19:10 • x 1 #6


B
Danke

07.08.2021 20:35 • #7


KäptnNemo
Puh, ich find Deine Geschichte ganz schön heftig und kann nur erahnen, wie es Dir damit gehen muss.
Ich denke, jeder liebt seine Eltern - aber vermutlich solltest Du da echt auf Abstand gehen (Hast Du ja bereits auch geschrieben). Warum und wieso er sowas tut - keine Ahnung. Aber gesund für Dich ist es ganz bestimmt nicht.

Ich wünsch Dir alles Gute

08.08.2021 02:55 • x 2 #8


BrokenHeart
Zitat von blumexx:
Und Papa macht das jeden Tag, da frage ich mich sind das Wahrnehmungsstörungen oder ist das ne Form von Schizophrenie?

So etwas kann hier niemand beantworten, aber vielleicht ist wer wirklich ernsthaft erkrankt.

Ich habe meinen Vater vom ersten bis zum letzten Tag abgöttisch geliebt und er fehlt mir heute noch .....sowas gibt es auch, nur mal so

08.08.2021 03:03 • #9


BrokenHeart
Zitat von blumexx:
er nimmt Tabletten aufgrund einer chronischen organischen Belastung, da nimmt er allerhand Tabletten für..

und was ist mit Nebenwirkungen?

08.08.2021 03:05 • #10


BrokenHeart
Himmel ...... hilf

08.08.2021 04:12 • #11


M
Hallo, oje, was du schreibst klingt nicht gut. Ich würde ihm sagen das er so nicht mit dir zu reden hat, du bist eine Erwachsene Frau und würde den Kontakt auch reduzieren.
Vielleicht liegt es an den Tabletten das er so launisch ist oder er hat selber Psychische probleme.
Denk an dich und guck ob es dir besser geht wenn du nicht so oft dort bist.
Und sei stolz auf dich das es dir besser geht und du gesund geworden bist!

08.08.2021 21:26 • #12


K
Ich habe mich eigentlich aus diesem Forum verabschiedet, lese aber sehr sporadisch mal mit. Deine Geschichte ist nicht so untypisch wie du glaubst, sie ist jedoch in ihrer Tiefe extrem.

Wenn ich dich richtig gelesen habe, haben deine Eltern bereits in deiner Kindheit entschieden dich nicht zu loben. Das ist nicht nur krass. Es stellt sich die Frage, was sie damit bezweckt haben und vor allem warum es eine gemeinsame Absprache gewesen zu sein scheint. Wenn ein Elternteil selbst lieblos aufgewachsen ist, dann entsteht in ihm oft eine innere Distanz zu anderen Menschen, manchmal auch zu den eigenen Kindern. Wenn beide Eltern sich offenbar absprechen dem Kind Lob vorzuenthalten ist das nicht normal und kommt aus einer unguten emotionalen Ecke.

Dazu einige Fragen: Hast du Geschwister? Wenn ja, gibt es zwischen dir und ihnen einen beträchtlichen Altersunterschied? Behandeln deine Eltern die Geschwister, so du welche hast, genau wie dich oder gibt es Unterschiede? Wenn es Unterschiede gibt, hast du eine Ahnung warum es sie gibt und woher sie stammen könnten? Wie ist dein Verhältnis zu den Geschwistern - so es welche gibt?

Weiter, wie reagiert deine Mutter auf das Verhalten deines Vaters? In Bezug auf sich selbst? In Bezug auf dich? Gab es dort Veränderungen über die Jahre? Ist es gleichbleibend immer so gewesen?

Ist deine Essstörung , die ja eine Ursache hat und in fast allen Fällen im familiären Umfeld zu suchen ist, behandelt worden? Gab oder gibt es dazu eine Nachsorge?

Mein Rat für dich: Aktuell bekommt man schwer einen Therapieplatz. Sprich dennoch mit deinem Hausarzt über deine Lage und lass dich auf eine Warteliste setzen. Essstörungen sind immer ein Zeichen schwerer innerer Nöte, die sich physisch Bahnen brechen. Man finde auf gut Deutsch alles zum K*** . Auch wenn die Symptome nicht mehr auffällig da sind, weiß dein Körper, dass er sich durch Bulemie oder Hungern Entlastung schaffen kann. Rufe dir prophylaktisch schon einmal ins Gedächtnis welche Methoden dir damals geholfen haben oder guck mal ob es ein Forum für geheilte Essüchtige gibt.

Dein Vater ist egozentriert. Egal ob durch eigene Erkrankung, Medikamente oder Gemütszustand. Wenn die Kreissäge läuft, dann steckt man seine Hand nicht ins Sägeblatt. Man hält sicher Abstand oder geht auch einfach weg, wenn man am Sägeprozess nicht beteiligt ist. Will sagen, brich den Kontakt nach vorheriger kurzer Ansage ab. Verzichte dabei auf Anwürfe und bleibe sachlich. Du kannst z.B. sagen oder schreiben : Ich erlebe hier eine Situation, die nur durch dich/euch gelöst werden kann. Ich selbst kann nichts zur Lösung beitragen. Mein Beistand hat bislang nichts verbessert. Ich gebe dir/euch Zeit und Luft um gesund zu werden. Meine Anwesenheit tut dir/euch und mir nicht gut. Melde dich/Meldet euch, wenn sich die Situation gelöst hat.

Dann arbeite aktiv an deinem mentalen Abstand zu deinem Vater. Stelle Gedanken zu ihm bewusst ab: Es tut mir nicht gut diesen Gedanken zu denken. Ich denke lieber an ..(und dann bewusst an einen lieben Menschen, vergangene Urlaube, neue Pläne denken). Das trainiert das Kopfkino ab. Besinne dich auf dich selbst, tu was dir Freude macht und sammele schöne Momente. Gleichzeitig guck mal ob du bereit bist für eine Therapie zur Aufarbeitung.

Alles Gute!

11.08.2021 11:02 • #13


A


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