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So lange schon - und es ist nicht mehr zu ertragen

Herr Kroschke
Hallo, ich bin ganz neu hier, ich hab schon viel gelesen und nun meinen ganzen Mut zusammengenommen und schreib ein wenig, ich hoffe, es nervt nicht zu dolle ...
Über drei! Jahre ist es her dass meine damalige Lebensgefährtin sich eine Fl. Sekt aufmachte, sich zu mir setzte und mir eröffnete dass sie die Trennung will. Bis zu diesem Zeitpunkt war das Leben mit ihr so unglaublich harmonisch wie noch niemals zuvor! Scheinbar ...
MEIN Mensch, mein Leben, meine ganz große Liebe, meine zweite Hälfte sagt mir völlig ohne Vorwarnung oder Vorzeichen dass sie die Trennung will. Seit dem weiss ich nicht mehr wie ich weiter lebe, es ist mir alles so egal, ich weiss nicht wie ich es geschafft habe am Leben zu bleiben.
Ich heule wieder rum, ich weiss, aber was soll's, niemand hört mir mehr zu. Ich habe alles versucht, all die schei. guten Ratschläge habe ich versucht, ich komm an mir nicht weiter, nicht einen Millimeter.
Und sitze hier und erkenne das es mir nicht allein so geht, so viele Menschen die in ihren Höllen sitzen und auch nichts mehr wissen. Warum ist das so, warum. Ich will doch nichts unmögliches, vergessen kann ich das nie aber warum ist der Schmerz denn immer noch so groß, ja ich habe das Gefühl er wird immer und immer noch größer. Ich kann es nicht beschreiben und auch kaum noch aushalten. Ich will das nicht mehr, wirklich, aber ich komme aus diesem furchtbaren Trichter in dem ich mich drehe einfach nicht heraus. Und ich habe für den Clown einfach keine Kraft mehr, ich merke wie ich langsam zerbreche.
Ich sitze hier und zittere und mir laufen die Tränen nur so über die Wangen, ich, ein Mann von 54 Jahren! Ich wär' gern wieder fröhlich, so richtig von Herzen - es gelingt nicht.
Ihr müsst jetzt nicht unbedingt antworten, ich musste mir das einfach mal von der Seele schreiben, denn meine Seele leidet ganz fürchterlich.
Vielleicht bin ich auch völlig falsch hier, ich weiss es nicht ...

08.05.2015 16:41 • #1


Z
Hallo Herr Kroschke.

Nichts muss Ihnen peinlich sein. Auch nicht mit 54 Jahren.
Ich habe Ihre Zeilen gelesen.
Haben Sie damals vor 3 Jahren mit der Verarbeitung angefangen?
Wie ist es Ihnen in den 3 Jahren ergangen?
Haben Sie und Ihre ehemalige Lebensgefährtin gesprochen?
Konnten Sie sich beide mitteilen in der Beziehung?

Fragen, Fragen.
Sie müssen nicht gleich antworten.
Oft geht das nicht, weil die Gefühle verrückt spielen.

Ich, w 48, stecke nach 4 Monaten Beziehungs Aus, selbst in der Trauer und übergang zur Verarbeitung.

Herzlich willkommen bei uns.

08.05.2015 16:56 • x 1 #2


A


So lange schon - und es ist nicht mehr zu ertragen

x 3


G
Hey,

tja, was soll man dazu sagen. Also tut mir leid.
Wenn es Dich tröstet mag ich Dir eine kleine Geschichte an die Hand geben:
Als ich noch zur Uni ging, lernte ich eine Kommulitonin kennen. Wir wurden ein Paar.
Jahre später trennte Sie sich. Ich litt wie noch nicht zu vor und auch wie nie wieder danach.

Kürzlich (das ist ich weiss nicht, 15 Jahre her) traff ich sie auf der Strasse. Zufall.
Wir gingen etwas trinken. Spontan. Die Nummer ist komplett ausgekuehlt.

Es war ein netter Abend. Sie eröffnete mire, das Sie noch Jahre später unglücklich war und Sie nie wieder jemanden getroffen hat der Ihr soviel gegeben hat wie ich.

Ich trank aus, verabschiedete mich und ging nach Hause.

Gruss,
g.

08.05.2015 17:00 • x 1 #3


Herr Kroschke
ja Verarbeitung, ich kann doch nur etwas verarbeiten was ich begriffen und verstanden habe - davon bin ich noch weit weg, ich bin immer noch völlig geschockt, kaum zu fassen! Ein Zustand der doch eigentlich einmal aufhören sollte, ich komm mir vor als ob ich irgendwo in einer Zwischenzeit festhänge wie eine Abtastnadel auf einer Schallplatte. Und keine Chance diese Nadel weiter zu stubsen. Ich habe mich erkundigt wegen Trauerbewältigung, bei mir dauert es zu lange, ich werde wohl wieder eine Klinik aufsuchen müssen, anders komme ich nicht weiter. Aber das versuche ich so lange wie möglich herauszuzögern, zu brutal und grausam war der letzte Aufenthalt dort für mich beim letzten Mal.
Vielen Dank für das Mitgefühl ...

08.05.2015 17:11 • #4


G
Hey,

ja ich denke Du solltest Dir Hilfe suchen. Das dauert zu lange. Alles Gute mein bester, keep your head up.

Cheers,
g.

08.05.2015 17:13 • x 1 #5


tubbs75
Halo Herr Groschke,

nicht muss einem peinlich sein, wenn man wirklich von ganzem Herzen geliebt hat dann ist es so. Ich bin auch in der Trennungsphase erst seit ein paar Wochen aber ich habe auch das Gefühl das SIE es war für mich, diese Lücke kann niemand schließen, das weiß ich genau. MEIN Leben ,unser Leben unsere Liebe, unsere Zukunft, unser SEIN einfach AUS
Ich werde es niemals verstehen.
Mir Laufen auch die Tränen
Ich habe keine Ahnung wie es schaffen soll ohne Sie, meine Liebe und meine Hoffnung, ich war so glücklich und habe nicht gesehen das ich nur so empfinde.
Alles Gute und viel Kraft.

08.05.2015 17:17 • x 1 #6


Z
Ja, ich habe mir psychologische Hilfe genommen um zu verarbeiteten.
Da kommen Dinge zum Vorschein, die schmerzlich sind. Aber es musste sein um wieder zu mir zu finden. Für mich war es eine Liebesbeziehung mit diesem Mann. Für ihn war es etwas anderes.
Alles gute Herr Kroschke

08.05.2015 17:26 • x 1 #7


Herr Kroschke
ja, das Leben als solches, mein leben das ich führte, ein sehr glückliches Leben ist auf ein mal, von jetzt auf jetzt ist es vorbei. Die Frau die ich doch so gut zu kennen glaubte, die mein Leben war - auf einmal war es eine Fremde ... ich habe sie nicht mehr erkannt. kein warmer weicher lieber Blick mehr, die Stimme hart und sie selber völlig unnahbar. Mir war so schrecklich kalt, mein Herz wollte nicht mehr weiter, ich wollte nicht mehr weiter, ich konnte auch nicht weg, ich war völlig paralysiert. Körperlich nicht mehr in der Lage mich zu bewegen.
Ich bemühe mich ja, ich bin umgezogen nachdem ich drei Monate noch mit ihr in der Wohnung leben musste, das war die absolute Härte! So muss die Hölle aussehen! Ich weiss nicht wie ich das geschafft habe, aber ich war so sehr betäubt, ich kann mich an diese Zeit fast nicht mehr erinnern.
Ich stürze mich in letzter Zeit vermehrt in meine Hobbys, mache wieder Radio in Luckenwalde, nehme Gesangsunterricht, spiele auch endlich wieder Gitarre - aber auch das ist nur Betäubung, so richtig Spass macht es nicht, immer noch fehlt mir meine zweite Hälfte. An eine neue Partnerin ist überhaupt nicht zu denken, ich habe es versucht. Gefühle wie Liebe kann ich nicht mehr fühlen, jedenfalls jetzt nicht und es wäre sehr unfair sich auf eine neue Partnerin einzulassen nur um mich über sie hinweg zu trösten, das ist nicht ehrlich. Nicht der neuen Partnerin gegenüber und auch mir selber gegenüber nicht.
Also werde ich weiter versuchen so vor mich hinzudümpeln - verlorene Zeit, ich weiss, aber ich lebe sie ...

08.05.2015 17:32 • #8


H
Hallo Herr Kroschke,

ich sag mal Du, damit lässt sich besser umgehen, natürlich nur, wenn es Recht ist. Deine Geschichte ist traurig zu lesen und gleicht all denen, die hier schreiben, sowie auch meiner.
Wenn man mit dem Herzen liebt, so ist eine Trennung besonders schwer anzunehmen, und schon gar nicht zu realisieren.

Die Tatsache ist aber nicht zu ändern, deswegen musst du anfangen loszulassen.

Jetzt wirst Du sagen, alles schon tausendmal gehört.

Richtig, so ging es mir auch und ich habe mit Sicherheit genauso lange gebraucht wie Du, um die Liebe meines Lebens loszulassen und für immer aus meinem Herzen zu verbannen.

Irgendwann merkte ich, dass ich so nicht weiter leben möchte, schließlich waren drei Jahre vergangen und das Leben bleibt bekanntlich nicht stehen.

Nichts machte mir wirklich Freude, bis ich durch Zufall ein Buch geschenkt bekam.

Zunächst muss ich sagen, dass ich keiner Gruppierung oder sogar Sekte angehöre, ich bin ein völlig realistischer denkender Mensch so wie Du und viele andere Menschen auch.

Heute weiß ich durchaus mit meinen Gedanken umzugehen, es soll nicht heißen, dass ich nun damit nicht mehr an meiner verlorenen Liebe denke. Aber ich habe gelernt, meine Gedanken zu kontrollieren. Dabei hat mir das Buch von Eckhart Tolle sehr geholfen, das Buch heißt „Jetzt“, die Kraft der Gedanken.

Den Anfang hast Du ja schon gemacht, indem Du deine Hobbys nachgehst. Ich habe gelesen, dass Du sehr musikalisch bist. Ich habe nach der Trennung auch angefangen Gitarre zu lernen, damit war ich zeitweise abgelenkt, wenn auch nicht glücklich, dennoch hatte ich wieder eine Aufgabe, einen Sinn.
Heute weiß ich, dass alles im Leben aus deinen Gedanken entsteht, auch deine Trennung.
Irgendwann hast Du über deine Partnerschaft, deine Liebe nachgedacht, vielleicht gab es sogar Unzufriedenheit in der Beziehung.

Sollte jetzt auch nicht mehr wichtig sein.

Jetzt solltest du anfangen, dein Leben einen neuen Sinn zu geben, indem Du anfängst, deine Gedanken zu kontrollieren. Alles, was Du im Leben begegnest, entsteht aus deinen Gedanken und Gefühlen. Auch wenn Du es nicht wahrhaben möchtest, auch deine Trennung ist so irgendwann entstanden.

Es liegt nun ganz allein an Dir, was dein Leben noch mit Dir vorhat.
Du hast die Wahl!
Eine neue Chance!

Alles, was Du möchtest, wird sich dann erfüllen, wenn Du dazu bereit bist, auch eine neue Liebe.

Weißt du, heute lache ich ehrlich gesagt über mich selbst.
Warum?
Weil ich erst nach der Trennung, gelernt habe meine Gedanken positiv einzusetzen.

Mit jedem positiven Gedanken, den Du lebst, wird immer ein positiver Effekt entstehen, viele neue positive Dinge kommen dann automatisch hinzu.

Und genauso ist es mit den negativen Gedanken.

Das Leben hat immer nur soviel Sinn, wie wir selbst bereit sind, ihm zu geben.

Ich hoffe, ich konnte Dir etwas Mut machen!

Gruß Hannes

08.05.2015 19:12 • x 1 #9


M
Dabei bist DU der Schlüssel!
All deine Empfindungen, der Schmerz, die Trauer...
all das bist du.
Du nimmst es nicht an.
Du versuchst es und lebst in einer Luftblase.
Nimmst du dich noch wahr?
Fühlst du dich oft, als ob nicht du dein Leben lebst, sondern es von außen betrachtest?
Warum warst du schon mal in der Klinik wenn ich so unverblühmt fragen darf?
Wer bestimmt, wann Trauerarbeit zu lange ist?
Das sehe ich anders...
Lg aus dem Barnim
Schön das du hier bist!

08.05.2015 19:16 • x 2 #10


Herr Kroschke
Vielen Dank für die vielen Gedanken, ja, ich habe sie schon oft gehört und nein, ich lehne sie nicht mehr sofort ab. Manchmal fühle ich mich als zwei Personen: eine, die wieder in der Lage ist rational zu handeln und zu denken, die andere ist völlig zusammengeschlossen und hilflos in ihrem Schmerz. Ich möchte mich dem nicht mehr hingeben, sie (die ehemalige Lebensgefährtin) hat damit immer noch Gewalt und Macht über mich, über mein Leben, dass weiss ich wohl, das will ich doch nicht mehr zulassen. Aber es gibt Zeiten, da bin ich wieder ganz unten, da möchte ich meinen Schmerz und meine Pein einfach aus mir heraus schreien. Ich fühle meine Hilflosigkeit, meine Ohnmacht körperlich. Und dann fehlt mir einfach die Kraft dagegen anzugehen.
Und dann muss ich höllisch aufpassen, erschwerend kommt nämlich hinzu dass ich unter einer schweren bipolaren Störung leide, mit allem drum und dran, bis hin zum Suizidversuch. Das war der Grund der Klinikaufenthalte. Deswegen schrieb ich weiter oben dass ich froh bin noch zu leben, ich habe mir wenigstens das erhalten können, ich weiss, das niemand es wert sich das man sich für ihn umbringt, niemand. Soweit habe ich mich im Griff, ein Glück! Ich habe es überlebt und ich werde es weiterhin überleben.
Es ist alles so verwirrend, im normalen Leben sieht man mir meinen Schmerz nicht an und auch niemand, der meine Sendungen hört, bekommt davon etwas mit. Aber manchmal bin ich allein und dann überfällt mich die Erinnerung - und die Einsamkeit. Und die ist äusserst brutal - aber da bin ich nicht allein mit, kein Trost für mich, aber es ist so.
Habt vielen Dank bisher - ich kann aber nicht weiterschreiben jetzt, ich bin zu sehr ausgelaugt, darüber zu reden erschöpft mich sehr, ich werde mich morgen wieder äussern.
Ich wünsche eine ruhige und schlafvolle Nacht ...

08.05.2015 20:15 • #11


W
Hallo!

Ich kenne das, was Du schreibst, nur zu gut. Mir ist es ergangen wie Dir. Mit dem einen Unterschied, daß ich mich nach etwa einem Jahr aus diesem wirklich erbärmlichen Zustand wieder irgendwie herausgekämpft habe (wobei mir auch dieses Forum bzw. einige Menschen aus diesem Forum sehr geholfen haben!).

Den Anfang hat der Wille gemacht, mich nicht für den Rest meines Lebens zerstört sein zu lassen, auch wenn dieser Wille zunächst instabil war, so hat er mich doch wiederbelebt.
Wichtig war für mich weiters, so paradox es klingen mag, zu erkennen, daß die Zeit nicht alle Wunden heilt, wie es oft heißt - wenn es einem meinetwegen die Beine abgerissen hat, dann heilt hier nichts mehr, die Beine sind weg. Aber man kann, um bei diesem Vergleich zu bleiben, auch ohne Beine weiterleben, es ist ein anderes Leben, man muß sich erst daran gewöhnen, aber wenn man nicht zu sehr an vergangene Zeiten denkt und wie alles war, nicht in diesem Treibsand hängenbleibt, dann findet man auch wieder in dem neuen Leben sein Glück und seine Glücksmomente, ganz wie vorher.

Du bringst einmal den Vergleich mit der steckengeblieben Schallplatte - und sagst, es gäbe keine Chance, die Nadel weiterzustubsen. So ist es auch, da kannst Du auch stubsen, so viel Du willst, die Nadel rührt sich nicht vom Fleck, die ist wie festgebrannt an dieser Stelle. Aber was man tun kann und tun sollte, ist, die ganze Schallplatte aus dem Fenster zu werfen und den Plattenspieler gleich hinterher (das klingt vielleicht martialischer, als es gemeint ist). Denn diese Platte spielt es nicht mehr, daran sollte man gar nicht denken. Sondern worum es tatsächlich geht, ist, sich ein ganz neues Leben aufzubauen, eben nicht mehr länger diese Schallplatte weiterspielen zu wollen, sondern etwas ganz anderes zuzulassen, etwas ganz anderes zu hören und hören zu wollen.
Manchmal bleibt nichts, als den Weg zu verlassen und auf einem anderen weiterzugehen. Und ich glaube, das solltest Du versuchen. Auch wenn die gleichsam rückwärtige Sehnsucht noch so groß ist und der neue Weg noch so öde und sinnlos erscheint. Auch auf dem neuen Weg tut sich bald Schönes, Erfreuliches, Interessantes, Lebens- und Liebenswertes auf - man muß es nur vielleicht zu sehen lernen und ihm Aufmerksamkeit schenken.

Ich weiß, daß Dir das im Augenblick nicht viel helfen wird, aber was ich Dir sagen wollte, ist, daß man auch wieder herauskommen kann aus dem Trichter, aus diesem eingefrorenen Zustand, so aussichtslos es auch erscheinen mag. Man muß es sich lediglich auch zutrauen, vor allem muß man auch die Zukunft wieder als Herausforderung sehen und eben nicht die Vergangenheit. In dieser zu wühlen und zu deuten verändert sie nicht mehr. Man kann natürlich Erkenntnisse daraus gewinnen, aber irgendwann muß man es auch gutsein lassen und muß den (neuen) Weg weitergehen, um eben diese Erkenntisse reicher und erfahrener.

Ich wünsche Dir viel Glück!

09.05.2015 01:34 • x 1 #12


Herr Kroschke
Guten Morgen und vielen Dank für diesen Beitrag, ich erkenne mich in so vielem wieder.
Die Zeit heilt alle Wunden! - wer kennt ihn nicht, diesen Spruch - er hilft nicht, er nervt noch zusätzlich. Meine Erfahrung damit ist: Die Zeit heilt keine Wunden, sie macht nur das der Wundschmerz irgend wann einmal nicht mehr so akut, so brennend ist ... weil man sich an diese Schmerzen gewöhnt! Und so viele andere Sprüche auch, die vermeintlich gut gemeint sind aber genau das Gegenteil bewirken weil sie mir mein eigenes Unvermögen vor Augen halten mit dieser Situation fertig zu werden.

Und um noch einmal auf die Metapher mit der Schallplatte zurück zu kommen: die ganze Platte entsorgen? Aber das geht doch nicht, sie ist doch mein Leben bis dahin, ich kann doch nicht einfach mein Leben wegwerfen und mir ein Neues auflegen! Es war doch nicht alles schlecht - nur ein Song, irgendwie gehört der doch auch zu meinem Leben! Es muss mir nur gelingen nicht da hängen zu bleiben, es muss mir nur gelingen auch die nächsten noch folgenden Songs hören zu können. Das ist das Problem, ich will nicht mehr an diese Frau denken, ich will nicht mehr in dieser Episode hängen bleiben und in Selbstmitleid ausbrechen. Ich weiss nur nicht so recht wie ich das schaffen soll, zu oft gehen meine Gedanken noch zu ihr, wie schön es doch war, wie harmonisch und romantisch ... Nein, ich fange nicht wieder an ... aber manches mal, wenn ich allein bin, allein durch die Stadt gehe, dann wird mir wieder vor Augen geführt wie einsam ich bin. Ich sehe scheinbar nur noch glückliche Paare, alles erscheint im schönsten Licht, nur dort wo ich bin, da ist alles dunkel grau und kalt. Nein, die sind nicht alle glücklich, ganz gewiss nicht, ich sehe es nur so.
Aber egal, ich trauere jetzt so lange, ich kann und will mich an diesen Zustand nicht gewöhnen, vielleicht gelingt es mir irgendwann das abzustellen.
Und ja, ich verspreche mir von diesem Forum auch eine gewisse Hilfe, ich möchte die Erfahrungen anderer Menschen zu diesem Thema kennen lernen, ich hab ja sonst kaum die Möglichkeit mit Anderen darüber zu sprechen - wer geht mit seinem Schmerz schon hausieren. Das schöne hier ist das jeder selber für sich entscheiden kann ob er/sie bleibt oder sich entscheidet zu gehen und meinen Äusserungen nicht mehr folgt - im richtigen Leben erfordert es die Höflichkeit zu bleiben, auch wenn das Thema nicht interessiert oder gar stört. Ich kann also meine Gedanken und Ängste los werden ohne befürchten zu müssen jemanden damit zu nerven. Manchmal reicht es mir schon einen Gedanken aufzuschreiben, dann ist der raus aus meinem Kopf und belastet mich nicht mehr.
Vielen Dank!

09.05.2015 10:07 • #13


G
Guten Morgen Herr kroschke,


Mir liefen gerade die Tränen als ich das Thema gelesen habe.
Vielleicht auch aus Angst... Aus Angst vor dem was kommt.
Denn so wie du es beschreibst fühle ich mich nun schon ein Jahr ! Genauso !


Ich will aufhören an ihn zu denken... Will nicht mehr, dass er eine Rolle in meinem Leben spielt. Und doch hat er eine unglaubliche Macht über mich. Er bestimmt mein ganzes Leben ohne anwesend zu sein.

Oh man... Mich überkommt wirklich Angst, wenn ich daran denke die nächsten Jahre nicht aus diesem Zustand rauskommen zu können.


Ich wünsche dir, dass du deine Lebensfreude zurückbekommst ! Und sie endlich aus dem Kopf und Herzen !
Alles gute !

09.05.2015 10:58 • x 1 #14


H
Hallo Groschke,

ach, menno. Jetzt klappte der Login nicht. Ich bin eigentlich nur herz über kopf. Ich bin noch nicht so lange im Liebeskummerbusiness, aber es ist ein hartes Geschäft
Ich erkenne bei dir auch viel Stärke darin, dass du es seit drei Jahren so aushältst. Manchmal braucht es vielleicht trotzdem Hilfe von außen.
Mir hat das Forum hier auch geholfen, einfach um meine Fragen und Ängste raus zu schreiben und Platz zu machen in Kopf und Herz. Wenigstens kurz.
I ch weiß natürlich nichts über deine Situation, aber mir hat es geholfen, die Flucht nach vorne anzutreten. Ich habe mich auf Jobs im Ausland beworben und auch wenn i ch noch Angst habe, macht es mich zumindest neugierig und etwas zuversichtlich. Ich habe dadurch wieder das Gefühl bekommen, mein Leben gestalten zu können und Entscheidungen treffen zu können.
Ja, es ist eine Flucht. Aber ich möchte die Arena wenigstens an einen Ort weit weg in der Sonne und am Meer verlegen.
Komm doch mit nach Kapstadt
Schreib hier alles auf. Hier sind viele nette und verständnisvolle Menschen unterwegs.
Viele Grüße

09.05.2015 10:59 • x 1 #15


A


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