Soll ich mich trennen? Suff in der Beziehung

N
hallo zusammen.

ich weiss nicht unbedingt ob ich hier überhaupt richtig bin, da hier eigentlich fast nur user sind die von ihren partnern auf die unterschiedlichsten art und weise verlassen wurden.
ich hingegen bin derzeit in der situation, dass ich mich aus meiner beziehung eher lösen möchte. aber mir wahrscheinlich genauso der kopf brummt und denken wirklich schwerfällt.

zu meiner beziehung:
wir ( beide mitte 40 ) sind seit 4 1/2 jahren ein paar. allerdings führen wir eine WE fernbeziehung über 300 km entfernung.
Anfänglich war alles super, traumhaft, rosarote brille und ein unglaubliches kribbeln im bauch, so wie es wohl die meisten schonmal empfunden haben. Sie hat mir die unglaublichesten liebeserklärungen per sms + e-mail geschickt, dass mir fast schwindelig wurde und ich schon manchmal wirklich dachte: um himmels willen, haut die auf die k.acke. Ich hatte aufgrund der entfernung anfänglich nämlich doch eine menge bedenken was eine ernsthafte beziehung über diese entfernung betrifft. Aber irgendwie hat sie es doch geschafft, dass ich mich sehr in sie verliebte.

in dieser anfänglichen zeit ist mir allerdings schon direkt aufgefallen, dass sie diese liebeserklärungen nur schreiben konnte aber nie mir gegenüber sagen. auch gingen wir an unseren gemeinsamen WE , entweder bei mir oder bei ihr, regelmässig aus und es wurde immer heftig getrunken ( besser gesagt gesoffen). In so nem rauschzustand wurde sie dermassen anhänglich und liebesbedürftig, dass sie einem fast die luft raubte.

sagen wir mal so: unsere gemeinsame zeit am WE war von sehr viel ausgehen und alk. geprägt. sie ist ein absolut verschlossener mensch, der probleme nie anspricht oder viel redet. nur mir ist schon damals aufgefallen, das alk. eine sehr grosse rolle in ihrem leben spielte. auch vor meiner zeit. ich würde sie jetzt nicht als Alk. bezeichnen, aber sie braucht es nach eigener aussage um lockerer zu werden und sich in gesellschaft mehr einzubringen, und hemmenungen zu überwinden.

Irgendwann in einem Alk. streit sagte sie mir dann mal, dass sie in ihrer 2 ehe fremdgegangen und auch während dieser 2. ehe vergewaltigt worden sei ( nicht vom ehemann). Ihre mutter hatte sich als sie ein kind war das leben genommen, auch weil ihr vater immer soviel getrunken und z.b das gesamte einkommen versoffen hätte. sie ihren vater sehr lange gehasst hat bevor sie sich wieder ein wenig angenähert hätten. respekt vor männern hätte sie jedoch irgendwann verloren. nun könnt ihr euch vorstellen, das mich diese beichte doch sehr geschockt hat. eine therapie hat sie nie angenommen. sie sei stark genug das alles zu bewältigen. leider konnten wir dieses gespräch aber nie wieder aufgreifen. das hat sie im keim direkt abgeblockt.

gedanken habe ich mir dann meine eigenen gemacht. aber eine antwort natürlich nicht gefunden. ich glaube der alk. spielt eine sehr grosse , fast bestimmende rolle in ihrem leben, der ihr schon sehr viel leid zugefügt hat. komischerweise hat sie aber auch nichts aus dem verhalten ihres vaters in ihrer jugend gelernt. sie hat eine tochter für die sie eine gute mutter ist, allerdings ist mir auch aufgefallen das die beziehung nicht so recht liebevoll ist. sie reden viel miteinander, aber umarmungen oder ein mutter-tochter küsschen habe ich in 4 1/2 jahren noch nie gesehen.

nun arbeitet meine freundin 3 mal die woche in einer kneipe, davon kommt sie mindestens 2 x die woche ziemlich vollgesoffen nachhause.
seit der o..g. beichte habe ich mir natürlich meine eigenen gedanken über sie , ihre alk. exzesse und über das ihr zugestossene.
mich kotzt das alles ziemlich an. sie will nicht darüber reden,ich habe angst das ihr unter Alk. wieder soetwas passieren könnte oder sie fremdgehen würde. Sie ist unter alk. einfach ein komplett anderer mensch, der sich dann in ihrer kneipe auch schonmal wesentlich lockerer den männern + auch frauen gegenüber verhält ( damit meine ich das sie sich auch in meiner gegenwart anfassen lässt).
mein vertrauen in sie ist von monat zu monat eigentlich geringer geworden , da sie einfach nicht über das thema mit mir sprechen will oder mir zuletzt sogar lautstark die antwort gab: geht dich nix an, wenn ich saufen will, mache ich das auch.

mich macht das alles doch ziemlich fertig. mein vertrauen wird immer weniger.ich galube fast das eine trennung der einzige ausweg ist.
und doch möchte ich den menschen der so unglaublich in mein leben rauschte und mir liebe schenkte und auch in mir erzeugte noch nicht verlassen.

lg und danke fürs lesen + ein paar posts

11.03.2011 01:08 • #1


wolfsherz
Lieber no-nick,

ich glaube nicht, dass es Dir letzendlich schwer fallen wird, einen Schlussstrich zu ziehen. Du erkennst klar und deutlich, was für Probleme im Raum stehen. Und fragst Dich schon selbst, wie soll das werden? Ich glaube von Churchhill stammt die Aussage, Es ist von Vorteil Fehler die man gemacht hat möglichst frühzeitig zu erkennen. Ich denke letztendlich reicht es nicht, die Fehler nur zu erkennen. Man sollte sie auch korrigieren. In deinem Fall würde es bedeuten, die Beziehung nicht unnötig zu verlängern. Sicher hat jeder Mensch es verdient, dass ihm mit seinen Problemen geholfen wird. Dazu gehört aber in erster Linie die Bereitschaft, sich helfen zu lassen. Du sprichst mehrere problematische Felder an. Neben der Suchtproblematik auch die nicht gelösten Probleme der Vergangenheit. Du ahnst die Hölle an dessen Eingang Du vll stehst. Ich kann Dir versichern, diese Hölle kann schlimmer sein, als Du sie erahnen kannst! Ich hoffe, mein Beitrag hilft Dir bei der Entscheidungsfindung.

LG wolfsherz

11.03.2011 09:06 • #2


A


Soll ich mich trennen? Suff in der Beziehung

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N
lieber wolfsherz. vielen dank dass du dir die zeit genommen hast mir ein paar worte zu schreiben.

aber natürlich fällt es mir letztendlich doch schwer diesen schlussstrich zu ziehen. wäre es einfach hätte ich diesen entschluss doch schon längst vor monaten in die tat umgesetzt.
auf der einen seite steht das pro: ich habe doch noch gefühle für sie, habe die erkenntnis was ihr so alles widerfahren ist und versuche zu verstehen. auf der anderen seite will sie nicht verstehen dass mich ihre Alk. immer mehr an*kotzen und ich eigentlich kaum mehr vertrauen zu ihr habe. sie erzählt ja auch nie was. alles bleibt schön an der oberfläche. wenn sie aber getrunken hat verändert sie komplett ihr wesen. von lustig bis überdreht bis hin zu ziemlich billig.

Du sprichst hier suchtproblematik an: Sie ist keine Alk. die morgens aufsteht, zittert und möglichst schnell nachschub braucht. Nein , so ist das nicht. Allerdings braucht sie in gesellschaft ein bisschen um auf touren zu kommen, geselliger zu werden und sich traut konversation zu treiben. Eigentlich das, was bei 80% der deutschen doch usus ist wenn sie ausgehen.
Setzt ihr eine jägermeister hin trinkt sie den. Setzt ihr nen 2. bis 20. hin trinkt sie die auch. Sie sagte mir mal: Sie könne schlecht nein sagen......


Ich gebe dir recht was die ungelösten probleme der vergangenheit betrifft. ich glaube ich bin der einzige der von ihrer vergewaltigung weiss und eine therapie nach dem selbstmord ihrer mutter hat sie strikt abgelehnt: Sie sei stark genug das alles zu bewältigen. Dies ist für mich aber nur verdrängung ( teilweise, weil manchmal wenn sie betrunken ist weint sie einfach grundlos drauflos und erzählt wie feige ihre mutter war die familie im stich zu lassen). Glaube mir in den momenten zerreisst es mir fast das herz.

was ich noch vergessen hatte zu erwähnen: auch ihre 1. ehe scheiterte, laut ihrer aussage weil ihr ehemann Alk. war, der aber heute absolut trocken ist. auch in dieser zeit muss es wohl zu erheblichen alkohlexzessen und auseinandersetzungen gekommen sein.

Sie kennt meine ängste diesbezüglich und weiss auch wie sehr mir das wehtut. aber ihr scheint es egal zu sein.
ich werde ihr aber auch nicht die pistole auf die brust setzten und sagen ich oder der Alk.
Allerdings weiss ich trotz ihrer vergangenheit und ihrer probleme nicht mehr ob ich mir das weiter antun möchte und ihr vertrauen kann.

Heute abend soll ich eigentlich nach der Arbeit zu ihr fahren. Sie war gestern arbeiten und hat sich mal wie immer weder gestern noch heute bei mir gemeldet. Ich weiss auch warum. Damit ich nicht ihr gelalle am telefon mitbekomme.

11.03.2011 13:59 • #3


B
Hallo no-nick...

also, erstmal gibt es sooo vielfältige gesichter von Alk... nicht jeder zittert morgens.... so wie du es beschreibst, liegt aber ein Alk. vor!

es ist bekannt das alkohlkranke verharmlosen und nicht hinsehen wollen.. aber angehörige und menschen die ihnen nahe stehen, machen oftmals dasselbe!

Tip: Al anon www.al-anon.de .. da gibt es in der oberen leiste einen menüpunkt hilfe bei al-anon ..darauf klicken und es erscheint ist al anon was für sie .. dann erscheinen einige fragen, die man beantworten kann..anonym natürlich... vielleicht hilft dir die seite?

ich hoffe, du nimmst mir das nicht übel... aber es liest sich wirklich nach ner menge probleme durch alk.

wünsch dir ganz viel kraft!

lg

11.03.2011 16:07 • #4


wolfsherz
No-nick,

danke für Dein feedback. Ich drücke selten voll auf die Tube, aber ich denke in Deinem Fall sollte ich mich doch deutlicher ausdrücken. Lass´die Finger von der Frau. Es scheint schon zu spät, dass Du emotional gering belastet raus kommst. Trotzdem Du solltest es zügig tun. Bea hat ja auch schon angesprochen, das mit dem Alk. hat viele Gesichter. Du zimmerst Dir schon Deine eigenen Erklärungen zusammen, um diesen schmerzlichen Schritt nicht zu machen. Du bist in einem Alter, in dem Du weißt, Du hast nur dieses eine Leben! Und das kann man wahrlich erfreulicher gestalten. Bleib´bei Ihr, wenn Du sie als Lebensaufgabe siehst. An Deinen Zweifeln kann man aber erkennen, dass Du nicht unbedingt dazugehörst. Es gibt solche Samariter-Menschen. Willst Du sie nicht lieber so jemandem überlassen? Es ist letztendlich nicht fair ihr gegenüber, wenn Du jetzt weiterfährst und letztendlich doch gehst, weil Dir der Kragen platzt. Meine Meinung (Alkohlerfahrung mit Partner ist vorhanden).

LG wolfsherz

11.03.2011 17:03 • #5


sanne
ich würde ein letztes richtiges Gespräch versuchen. Natürlich dann, wenn sie nüchtern ist!

Rede bei dem Gespräch ganz offen aber bestimmend. Sage alles ungeschnitten. etwa so:

Dein Alk. gefällt mir nicht. Alk. in Feiermengen ist ok aber ich denke wir müssen nicht darüber diskutieren, dass es bei dir zuviel ist. Du weisst es, ich weiss es. Du magst nicht darüber reden...verständlicherweise...aber ich komme damit nicht mehr klar. Ich gebe dir jetzt ein paar Tage um mir eine Antwort darauf zu geben, ob du bereit bist, mit dem trinken aufzuhören oder stark einzuschränken. Ich liebe dich aber ich habe auch meine Grenzen. Bitte nimm diese Ansprache ernst. Es ist mir wichtig!

LG

12.03.2011 12:10 • #6




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