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Soll ich Schluss machen oder konvertieren?

M
Und was ändert das jetzt an meiner Meinung ? Ihm war das wichtig und keine Folklore. Und davon gibt es genug Menschen, die Religion wirklich über die persönliche Freiheit stellen und tatsächlich nach Koran, Bibel, Tora oder Sonstwas leben und Partner suchen um genau diesen Büchern oder der religiösen Familie zu gefallen. Und hat man hier auch gemerkt das er da schwer unterwürfig ist und das auch Auswirkungen hat auf Partnersuche und Co oder die Liebe halt. Liebe ist aber nicht irgendwelchen religiösen Schmonz nachzuspielen sondern das Individuum zu sehen und zu achten, nicht was für die Oma oder irgendwelchen sozialen/religiösen Druck anzupassen. Und Liebe lässt sich so auch nicht instrumentalisieren.

08.02.2019 12:33 • x 1 #76


U
Religion kann für Menschen ganz unterschiedlichen Stellenwert besitzen. Für manche ist es nur Kultur und Folklore, damit kommt auch ein Agnostiker oder Atheist ganz gut zurecht.

Andere verbinden damit aber sehr konkrete Erwartungen an die Lebensführung - wenn es um Heirat, Unbeflecktheit, Kindererziehung, Rechte der Frau, Ernährung, tägliche oder wöchentliche Rituale geht. Das sollte man sich meiner Meinung nach schon sehr genau überlegen, wie viel man dauerhaft zu akzeptieren bereit ist. Die Frage ist dann auch, ob jemand die Religion über die Interessen des Partners stellt oder die Religion benutzt, um sich durchzusetzen.

Was Aquarius schreibt
Zitat:
Wer mit seinem Glauben rechtfertigt, andere zu diskriminieren oder schlimmeres macht, der hat nicht verstanden, was in der Bibel, der Thora und im Koran steht.


halte ich für absolut falsch, denn gerade der Koran enthält Predigten die sehr unfreundlich die Ungläubigen als Feindbild darstellen, schließlich sind das Predigten, die während einer blutigen Eroberungsgeschichte gehalten wurden. Aber auch das AT enthält einige ziemlich dämliche Vorschriften die in den Geschichten von Gott kommen.

Wenn nun heute Menschen verschiedener Religionen gut miteinander auskommen, dann liegt das nicht an diesen Texten sondern daran, dass sich die gelebten Religionen nicht mehr so sehr daran orientieren. Wenn Religion in der Praxis bedeutet, dass man ein paar Feste feiert und ab und zu zusammen singt oder betet, dann ist das natürlich unproblematisch. Die Schlussfolgerung, man habe sonst die Texte falsch verstanden, ist aber falsch.

08.02.2019 12:34 • x 1 #77


A


Soll ich Schluss machen oder konvertieren?

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M
Glaube persönlich auch an keinen Gott und tanze auch nicht als Ersatzreligion um das berühmte goldene Kalb ( Kapitalismus). Für mich zählt der Einzelne und erhält seinen Wert nicht über Geldbeutel oder ob er einem vermeintlichen Gott besonders toll dient sondern darüber ob er gut und sozialverträglich handelt und funktioniert, ein liebevoller und teamfähiger Mensch ist auf den man sich verlassen kann bzw. auf den man vertrauen darf. Der nicht nach Geld oder Religion, Hautfarbe oder Sonstwas selektiert dämlich.

08.02.2019 12:40 • #78


M
Und das hat der Herr da nicht gemacht, war weder teamfähig noch hat er sie da wirklich wahrgenommen. Wichtig war ihm das eigene Geld und den religiösen Eltern und Co zu gefallen, im Grunde sie indirekt auf das Hausputtelchen und die Gebärmutter reduziert hat. Hat seine Ansage gemacht, sie richtig reagiert und ist nun frei und offen für was Besseres. Muss man garnicht groß diskutieren, geht auch nicht um uns und unsere Ansichten und Befindlichkeiten. Für sie war es richtig und denke sie ist klug genug da eigene Schlüsse zu ziehen, Input ist ja nett von uns aber im Grunde war sie ja schon alleine auf dem richtigen Dampfer und wollte nur mal Feedback zum Abgleich ob vielleicht überreagiert usw. Sind ja nun mal alle soziale Tiere und ist auch gut so !

08.02.2019 12:51 • x 1 #79


Konrad
Zitat von Flower95:
Würdet ihr Schluss machen, obwohl wir uns lieben? Oder würdet ihr konvertieren?

Damit würdest Du wohl kaum Glücklich werden, man kann Konvertieren, aber Jude wirst Du nie. Als Jude muß man geboren werden.
Er scheint mir hart am Ultra zu liegen . Du wirst zur Wurfmaschine erdacht. Familienplanug oder gar Abtreibung nicht möglich. Studium und eigenes Leben nicht möglich. Überhaupt Bildung für Dich kaum möglich.

08.02.2019 13:10 • #80


K
Wir waren bisher Leute suspekt ,die ihre Religion drei Meter vor sich hertragen. Das führt mitunter dazu das unter dem Mäntelchen des Glaubens abstruse Ideen Form annehmen.Letztlich ist es eine von Männern dominierte Chose,die die Frauen in vielen Belangen unterdrückt bzw nicht ernst nimmt. Für die Herren sicher schön,für die Frauen ein Mühsal.

08.02.2019 13:18 • #81


F
Wir haben jetzt nochmal telefoniert und ich habe ihn gefragt, ob nur die Religion der Grund sei. Er meinte ja, ich solle jemanden aus meinem Kulturkreis heiraten und mein Studium zu Ende bringen. Er möchte eine Familie schon bald haben. Er möchte mich nicht ändern und ich würde nur zum Judentum für ihn konvertieren. Ich meine, klar, zuvor wäre ich sicher nicht den Schritt gegangen, aber durch einen religiösen Partner lernt man ja die Religion erst kennen und wächst eventuell zusammen. Er hat uns ja nichtmal die Chance dazu gegeben, mit der Distanz war das ja auch schwierig. Ich wäre nicht die Erste, die den Schritt dann gegangen wäre...

Er meinte, im Falle einer Scheidung würde ich die Kinder nehmen und sie würden dann nicht jüdisch erzogen werden. Er sagt mir also jetzt schon, dass wir zu viele Unterschiede und Diskussionen darüber haben und vertraut mir absolut nicht. Wer garantiert ihm, dass seine Ehe mit einer jüdischen Frau halten wird? Mit seinen Eltern hat das ja auch nicht funktioniert. Es wäre schön gewesen, Kinder zu haben, die sehen, wie man Unterschiede überkommen kann und sich trotzdem liebt. Er will Kinder haben, die nur so leben, wie er es sich wünscht, in seinem Kulturkreis, ohne andere religiöse Einflüsse. Ich finde das ziemlich engstirnig und rassistisch.

Er sagte mir immer, wie ähnlich wir uns sind, also was unterscheidet uns denn dann so sehr kulturell? Er meinte, dass ich nicht so oberflächlich wäre wie all seine anderen Freundinnen zuvor, und gerade weil ich so offen eingestellt war, hat er mich doch lieben gelernt. Dann soll er doch mit einer zusammen sein, die ihm das Wasser reichen kann.

Ich fühle mich gerade richtig schlecht, in meinen kulturellen Aspekten erniedrigt und ja, man sieht anscheinend nur die Geburtsmaschine in mir. Aber das traurige ist, dass er so eine Frau finden wird, die das mitmacht. Weil sie sieht, dass er Geld hat und sie Zuhause bleiben kann. Es gibt Frauen, die da nicht lange überlegen und für die das auch so richtig ist.

Tja, was soll ich dazu sagen. Mir fällt es eigentlich schwerer, diese Ungerechtigkeit zu ertragen, diese Abgrenzung von mir, nur weil ich nicht religiös lebe. Da braucht man sich nicht zu wundern, warum wir so viele Kriege führen.

08.02.2019 13:32 • x 2 #82


K
Zumindest hat er eine reflektierte Sicht. Und wer schon am Anfang das Scheidungsszenario durchspielt.Respekt! Kann er eventuell durch diese Aussagen zu dir,das du jemanden aus deinem Kulturkreis ehelichen sollst,versuchen ,dich komplett auf seine Seite zu ziehen? Nach dem Motto,du ich muss nicht,aber wenn du unbedingt willst..

08.02.2019 13:37 • x 1 #83


M
Zitat von flower95:
Wir haben jetzt nochmal telefoniert und ich habe ihn gefragt, ob nur die Religion der Grund sei. Er meinte ja, ich solle jemanden aus meinem Kulturkreis heiraten und mein Studium zu Ende bringen. Er möchte eine Familie schon bald haben. Er möchte mich nicht ändern und ich würde nur zum Judentum für ihn konvertieren. Ich meine, klar, zuvor wäre ich sicher nicht den Schritt gegangen, aber durch einen religiösen Partner lernt man ja die Religion erst kennen und wächst eventuell zusammen. Er hat uns ja nichtmal die Chance dazu gegeben, mit der ...


Erstmal danke für Deine Rückmeldung ! Sehr lieb von Dir und ihm muss man zugestehen das er ehrlich und direkt war ! Weil Ehrlichkeit von ihm Dir auch die Chance gibt frei zu entscheiden ohne Deine emotionale Abhängigkeit vielleicht für Zugeständnisse auszunutzen die Du und vielleicht auch er, dann irgendwie/irgendwann bereut. Das ist zumindest fair und kann man nicht meckern auch wenn es vielleicht nicht ist was man hören wollte. Also gute Entscheidung für ihn und für Dich, doch das ist fair. Besser als zu manipulieren und der ganze Mist danach dann. Habt Euch gut und ehrlich getrennt, belasse es dabei und unsinniges Kopfkino ist da bei Euch Beiden unnötig. Musst ihn auch nicht bekehren, ist halt so geprägt und Kindern solch Schicksal auch erspart hast und Dir gewisse Dinge auch. Alles gut und wie gesagt, werdet Beide Euer Glück schon finden irgendwann mit Partnern die auch entsprechend selber möchten.

08.02.2019 14:00 • x 1 #84


M
Aber Dich muss man auch mal loben, bist auch direkt und ehrlich, kann man was mit anfangen und ist sehr selten sowas ! Toll !

08.02.2019 14:33 • #85


F
Danke euch auch für eure sehr reflektierte Diskussion. Ihr habt mir weder abgeraten, noch zugesprochen und das hat mir sehr geholfen, meine eigene Entscheidung zu treffen. Ja, er scheint zu wissen, was er möchte, auch wenn es traurig ist, aber letztendlich waren wir beide ehrlich zueinander und in ein paar Wochen werde ich sicher sehen, dass es auch ohne ihn geht. Er hat es eigentlich genauso geschildert, wie du es nochmal zusammengefasst hast. Schade, dass man solche Unterschiede nicht zusammen meistert. Es wäre schön gewesen, unabhängig von dem religiösen Status seine Traditionen und Kultur mitzuerleben... Wenn man sich liebt, macht man das doch. Ich weiss nicht, was daran falsch ist...

Zum Glück gibt es heute Abend eine kleine Party von der Uni, wo ich auch neue Leute kennenlernen kann und mich ablenken kann. Hier Zuhause, alleine, in einer fremden Stadt, halte ich es heute Abend nicht aus, ich muss was machen.

08.02.2019 14:36 • x 1 #86


M
Und ganz ehrlich, ist leider so oft in Beziehungen zu sehen, das innere Zwänge einen dann in Käfige und Zwänge treibt aus denen man dann irgendwann und irgendwie versucht auszubrechen. Schmerzhaft dann für alle Beteiligten. Besser dann doch ehrlich auf dieser Schiene zu fahren auch wenn man sich damit nicht immer Freunde macht oder Liebeleien erhält. Erspart aber viel langes und Böses Blut.

08.02.2019 14:43 • #87


M
Zitat von flower95:
Danke euch auch für eure sehr reflektierte Diskussion. Ihr habt mir weder abgeraten, noch zugesprochen und das hat mir sehr geholfen, meine eigene Entscheidung zu treffen. Ja, er scheint zu wissen, was er möchte, auch wenn es traurig ist, aber letztendlich waren wir beide ehrlich zueinander und in ein paar Wochen werde ich sicher sehen, dass es auch ohne ihn geht. Er hat es eigentlich genauso geschildert, wie du es nochmal zusammengefasst hast. Schade, dass man solche Unterschiede nicht zusammen meistert. Es wäre schön gewesen, unabhängig von dem religiösen Status seine Traditionen und Kultur mitzuerleben... Wenn man sich liebt, macht man das doch. Ich weiss nicht, was daran falsch ist...

Zum Glück gibt es heute Abend eine kleine Party von der Uni, wo ich auch neue Leute kennenlernen kann und mich ablenken kann. Hier Zuhause, alleine, in einer fremden Stadt, halte ich es heute Abend nicht aus, ich muss was machen.


Ja schön wäre es, ist aber oft ein Ideal und Blut ist dann oft doch dicker als Wasser. Aber Liebe kämpft nicht, Liebe ist so wie Du bist. Verändern wollen ist ganz schlecht, quasi wieder wen zum Werkzeug formen das einem irgendwie persönlich nutzt. Nicht ehrlich und keine echte Liebe. Na dann genieße die Party, was tun ist immer gut aber nur nicht gleich in wen Anderes Ersatz suchen zb. wäre auch wieder nur Werkzeug und Co. Alles Gute Dir und Dankeschön für Deinen Beitrag hier !

08.02.2019 14:49 • x 1 #88


A


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