Ständig Streit wegen Geld und Kindern, verzweifelt!

@Maya

Dieses ganze Gerede von Anwalt etc finde ich sehr verfrüht. Du bist dir offenbar der Baustellen bei euch bewusst und wunderst dich über das Verhalten deines Mannes. Der sich möglicherweise über deines wundert. Wenn du zurückdenkst, wie es in schönen Zeiten mit euch war und was du an ihm geliebt hast, möchtest du an diesen emotionalen Punkt zurückkehren?

Wenn ja, dann kämpfe. Setz dich mit ihm hin, ihne Kinder, ohne Mutter. Sag ihm in ich- Form wie es dir ums Herz ist. Sag ihm, dass du ihn verstehen möchtest und seine Sorgen und Belastungen noch einmal hören willst. Wie er es sagt, nimm erst einmal nicht allzu ernst. Auch er wird sich in seinen Kommunikations- gleisen festgefahren haben. Lass dich nicht abs mchrecken von dem was du als Maulen und Meckern empfinden wirst. Versuche zu ihm durchzudringen, um zu erfahren was er will und ob er überhaupt noch will. Ist er gesprächsbereit, dann macht ein Paarcoaching. Das biten viele verschiedene Stellen an, von unabhängigen Coaches, über Organisationen bis zu den Kirchen.

Finde raus ob ihr eine Zukunft habt.

Ich finde ein Gespräch beim Anwalt jetzt genau richtig. Deinem Mann würde ich davon auf keinen Fall etwas sagen Maya. Das sollte für dich einfach mal die Rahmenbedingungen klären. Wenn du weißt welche Möglichkeiten und Perspektiven du hast ist es leichter. Es stärkt dir den Rücken und nimmt die Angst vor dem Ungewissen.
Du braucht jetzt viel Kraft um deine Grenzen aufzuzeigen Maya. Das ist die einzige Chance die Beziehung wieder gleichberechtigt zu führen. Vielleicht hilft euch auch eine Eheberatung oder Meditation um die Themen anzugehen.

Wenn das alles nichts bringt und dein Mann weiter blockt und alle tyrannisiert ist die Ehe wohl gescheitert. So ist das ja unerträglich.

Lass Dich doch alleine beraten bei einer psychosozialen
Beratungsstelle. Gibts in jedem grösseren Ort, gibt schnell
Termine und kostet erstmal nichts.
Und dann weiterschauen...

@Maya36 Jetzt mal Butter bei die Fische. Hast du ihm klipp und klar mitgeteilt, dass du einen Überblick über eure Finanzsituation willst oder hast du um den heißen Brei rumgeredet, bis nichts mehr übrig war von deiner Forderung?

Zitat von Maya36:

Er kann mir nicht sagen was er eigtl direkt von mir will!

Muss er auch nicht. Um so besser! Jetzt ist es an dir, ihm mitzuteilen, was du von ihm erwartest.

Zitat von Maya36:

Ich hab ihm vorgeschlagen das wir Kassensturz machen, dass will er ja auch nicht, weil er denkt ich hau (wohlgemerkt) „sein“ Geld zum Fenster raus!

Jau. Macht keinen Sinn. Was hast du ihm geantwortet, hast du ihm gesagt, dass durch eine Einnahmen- Ausgabenübersicht ihr beide seht, wo die Probleme sind? Hör auf, ihm etwas vorzuschlagen. Sag ihm, was du willst!

Zitat von ElGatoRojo:

Wenn du wirklich 36 Jahre alt bist, dann heb jetzt endlich mal deinen Hintern hoch und leiste deinem Mann Widerstand und stelle die Forderungen und nehme die Rechte war, die dir hier als verheiratete Frau aus gutem Grund zustehen. So unbeholfen kann man doch garnicht sein - sowohl du als auch dein Dummkopf von Ehemann. Das tut ja schon beim Lesen weh.

Die Fassungslosigkeit teile ich.

Hallo Maya, du hast hier viele Tipps bekommen und vielleicht wirst du auch wach.
Als erstes wünsche ich Dir ganz viel Kraft, Mut, Selbstvertrauen und das du dich mal Durchsetzt.
Ich finde es ganz schrecklich zu lesen, dass er dich überwacht und verbietet das Licht anzumachen oder den Trockner zu benutzen. Geht's noch!
Das ist doch auch Dein zuhause.
Ihr solltet auf jeden Fall ein Kostenplan machen, Einnahmen, Ausgaben. Ein Blatt, ein Stift, los geht's.
Also da musst du drauf bestehen, damit du weisst was los ist. Ich finde es allerdings auch sehr merkwürdig das er das mit dir nicht durchgehen will.
Ihr seid verheiratet, also ist es EUER Geld. Ihr habt doch gemeinsame Ausgaben, Kinder. Da sollte man das zusammen Besprechen.
So wie sich das liest, will er anscheinend garnicht das du den durchblick bei den Finanzen hast. Solltest du aber!
Könntest du denn deine Stunden reduzieren wenn du wieder arbeitest? Als ausgleich und um etwas eigenes Geld zu verdienen.
Dein Mann darf dann auch gerne auf die Kinder aufpassen und guckt mal was im Haushalt so ansteht.
Ich denke aber auch da steckt mehr dahinter. Wenn du wieder arbeitest, wird er sich bestimmt wegen was anderem beschweren.
Denk an dich, an deine Kinder.
Ihr müsst Euch zusammen überlegen, wie ihr jetzt was angeht.
Paarzeit sollte natürlich auch sein.
Wenn ihr aber gerade soweit auseinander seit, solltet ihr überlegen ob eine Ehe noch Sinn macht.
Mit jemanden der mich anmeckert, überwacht und kontrolliert würde ich auch nichts unternehmen wollen.

Ich könnte mir sogar vorstellen, dass er selbst den Überblick verloren hat oder er schlecht investiert hat.

Stimmt. Was ist mit den Kameras?
Sag doch mal, die bleiben aus, kosten Strom.
Guck dir sein Gesicht an.
Für mich hat der nen Knall, Sorry.
Vielleicht möchte er einfach die Kontrolle über dich haben.

Es gibt Rechte. Die schließen das Recht am Bild ein, so dass niemand eine Kameraüberwachung im Eigenheim dulden muss. Die schließen ein, dass Ehepartner sich zu ihrem eigenen Schutz über die Kontostände erkundigen dürfen, da sie mit der Ehe eine Verpflichtung zur Lebensgemeinschaft eingegangen sind. Die schließen Haushalts- und Taschengeld mit ein. Ebenso wie den Anspruch auf finanziellen Ausgleich durch ein Ehegattensplitting für den schlechter gestellten Partner. Letzteres führt übrigens kaum eine Frau mit Teilzeitjob durch. Die meisten wissen gar nicht, was sie durch die schlechtere Steuerklasse verlieren (lohnt sich zu googlen!) und akzeptieren, dass eventuell das Plus durch das Splitting geteilt wird. Dass der Ehepartner jedoch generell besser gestellt bleibt und monatlich auch mehr netto hat, während dem in der schlechteren Steuerklasse mehr vom Netto abgezogen wird, als in einer Einzelveranlagung, blenden die meisten aus.

Du brauchst doch deinen Mann nicht um dir einen Überblick über eure Finanzen zu verschaffen.
Mach dir einen Banktermin, hier werden dir schon mal die Abbuchungen von Strom und Wasser ersichtlich, dazu der Entsorgungsverband, Versicherung und Steuer.
Vielleicht, so ist zu hoffen, hat er ein extra Konto angelegt, das nur zur Sanierung angegangen wird und auf das monatlich überwiesen wird.
Dann schau auf Depots, Bausparverträge, Investmentfonts oder Aktienpapiere, die Bank macht dir eine Auflistung.
Das ist überhaupt kein Problem, stell dich darauf ein, dass du das Häuschen allein stemmst, mit den Arbeiten im und am Haus, und mit sämtlichen Verbindlichkeiten.
Das ist zu schaffen, nur nicht gerade mit einem 8h Tag, zumindest nicht am Anfang. Eine 3. oder 4. Hand steht dir nicht zur Verfügung, dennoch mit Motivation, dass es sich um dein Eigentum handelt, lässt du die Muskeln spielen .

@Haeschen

Ich frage mich, wo der Ehemann seine Unterlagen hortet. Online Banking natürlich, nur irgendwann benötigt man auch Kontoauszüge. Desgleichen mit Versicherungspolicen. Wenn ich als Ehepartnerin bürge, dann hätte ich umgehend das Password für den Online Account, sowie Zugang zu allen Policen. Ich frage mich auch, ob sie nicht einfach mal die Post der Versicherungen aufmacht, die aktuell ins Haus flattern und sich ansieht wie es aktuell steht.

Zitat von Wiederda:

Die schließen das Recht am Bild ein, so dass niemand eine Kameraüberwachung im Eigenheim dulden muss.

Setzt voraus, dass der/die/das Ehepartner Stellung bezieht und sich klar gegen die Kameras positioniert. Wenn sie eingewilligt hat aus Sicherheitsgründen, um Einbrecher abzuschrecken, dann ist das halt so.

Zitat von Wiederda:

Die schließen ein, dass Ehepartner sich zu ihrem eigenen Schutz über die Kontostände erkundigen dürfen, da sie mit der Ehe eine Verpflichtung zur Lebensgemeinschaft eingegangen sind.

Ähm, nein. Zumindest nicht in Deutschland. Mit der Ehe werden keine Eigentumsrechte abgegeben, auch Schulden werden nicht sozialisiert. Der Kontostand meines Kontos kann von meinem Mann nur angefragt werden, wenn ich ihm Zugang gebe. Oder wenn es ein Gemeinschaftskonto ist. Wenn beide unterschrifts- und zugangsberechtigt sind. Das wird auch äußerst korrekt gehandhabt, das Bankgeheimnis gilt auch zwischen Eheleuten. Wenn ich Schulden mache und allein unterschreibe, dann haftet auch mein Ehemann nicht dafür. Außer er bürgt für mich, was einer ausdrücklichen Willenserklärung bedarf. Alles andere sind gern kolportierte Vorstellungen, sind aber nicht Realität.

Zitat von Wiederda:

Wenn ich als Ehepartnerin bürge, dann hätte ich umgehend das Password für den Online Account, sowie Zugang zu allen Policen.

Nein. Die Ehe bedeutet zum Glück nicht Entzug aller Persönlichkeitsrechte. Du hast das Recht eine Bürgschaft zu verweigern, solltest du auch tun, wenn du Bedenken hast. Du erwirbst aber im gegenteiligen Fall nicht das Recht, in sämtliche Konten und Verträge deines Partners Einblick zu nehmen. Außer er stimmt dem ausdrücklich zu. Eheleute sind keine rechtlosen Menschen, die quasi Hochzeit ihre bürgerlichen Rechte freiwillig abgeben.

Zitat von Wiederda:

Du bist dir offenbar der Baustellen bei euch bewusst und wunderst dich über das Verhalten deines Mannes. Der sich möglicherweise über deines wundert.

Hm, ja, das vermute ich auch. Dass sich in die Ehe eine stille Kommunikationsverweigerung eingeschlichen hat, jeder auf seine Art überfordert ist und sich unverstanden fühlt. Er wird dadurch aggressiv, tyrannisiert die still vor sich hinleidende, opfernde, passiv-aggressive Partnerin.

@Maya36, wie geht es dir damit, erkennst du euch ansatzweise darin wieder, ist das so möglich?