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Ständiges Auf und Ab in der Beziehung

B
Hallo liebes Forum,

auch wenn ich mir die Antwort selbst geben kann, muss ich mich mal auskotzen, weil ich das Gefühl habe innerlich durchzudrehen/überzuschnappen.

Ich führe seit zwei Jahren eine Beziehung zu einem Mann, der selbst aus der Kindheit sowie vorhergehenden Beziehungen beschädigt ist. Ich habe ihn kennengelernt als ich noch verheiratet war, allerdings war ich bereits unglücklich in der Ehe, so dass eben alles seinen Lauf nahm, ich meinen Mann samt meiner Kinder auszog und die Beziehung zu dem Neuen startete. Die Kinder lernte er ca. 8 Monate nach unserem Kennenlernen bzw. ein halbes nach meinem Auszug kennen. Soweit so gut oder schlecht. Denn diese Beziehung war oder ist gefühlsmäßig sehr intensiv, allerdings sind sowohl er als auch ich bindungsgeschädigt. Er eher bindungsvermeidend und ich -ängstlich, so dass es immer wieder zu kleineren bzw. größeren Dramen kommt. Das jetzt alles aufzuzählen würde hier den Rahmen sprengen, mittlerweile sind wir bei einer Paarberatung, um uns zu reflektieren und das Miteinander hinzubekommen, weil wir dennoch starke Gefühle zueinander haben. Ich bin auch sicher, dass er mich nicht verlieren möchte und dass er diese Beratung eher mir zu liebe macht. Nunja, wie dem auch sei ist es nun heute Nacht bzw. heute früh mal wieder total eskaliert. Sobald man ihm quasi zu nahe kommt, fühlt er sich massiv bedrängt und eingeengt, macht komplett dicht und flüchtet quasi wie ein kleines Kind aus der Situation. Wir hatten auch schon mal in ruhigen Momentan darüber geredet: wir gehen beide davon aus, dass er große schizoide Anteile in sich trägt und sich dann komplett schützen will / muss, um anderen nicht zu schaden und völlig hohl dreht.
Eskaliert ist es dadurch, dass mein kleines 4-jähriges Kind (sehr starker Wille und auch sehr anstrengend) heute Nacht viel weinte und ihm das zu viel wurde. Und heute früh ist er dann geplatzt, weil mein Kind eben kein Nein akzeptiert und einfach seinen Willen durchsetzen will. Mein Freund zog sich direkt an und ging wutentbrannt ich muss auf die Arbeit und runterkommen! Mich hat das wieder völlig überfordert und ich stehe auch immer noch unter Schock, weil diese Situationen immer das schlimmste in mir hervorrufen. Insbesondere weil mein Kind das alles mitbekam.

Ich weiß zwar, dass mein Kind speziell ist (auch von den Erziehern bestätigt) und auch, dass es schwer ist, mit ihm umzugehen und auch ich regelmäßig an meine Grenzen mit ihm gelange, allerdings ist und bleibt es ein Kind und ich bin eben der Meinung, dass man versuchen muss einfühlsam mit ihm umzugehen. Wir kommen da nicht zusammen, da er der Meinung ist, dass das Kind Grenzen aufgezeigt bekommen muss. Ja mag sein, aber nicht so. da treffen quasi zwei Kinder aufeinander. ich sitze nun hier und eigentlich möchte ich mich von ihm trennen, wie so oft davor, denn zum Einen sehe ich es nicht als meine Aufgabe, meinen (ex)Partner zu irgendwie zu retten, er ist alt genug und zum Anderen möchte ich mich und auch mein Kind davor schützen. Ich bin mir zwar dessen bewusst, dass es meine Kinder sind und dadurch die Situation erheblich schwieriger ist und ich muss auch sagen, dass mein Partner mich dennoch immer sehr unterstützt hat, sei es, wenn ich abends mal wegging, er dann auf die Kids aufgepasst und auch an den Wochenenden viel mit uns unternommen hatte. Meine Kinder lieben meinen Partner auch, nur das kleinere und schwierigere Kind bringt ihn wie gesagt regelmäßig an seine Grenzen, dennoch ist er der Ältere und somit der Wissende. Ach sorry, mein Hirn wägt wieder mal ab. Aber diese Situation wie heute früh will ich nicht mehr und halte ich auch nicht mehr aus. Auch wenn er sonst gut zu uns ist, aber das war einfach drüber, zu viel.

10.10.2019 10:55 • #1


B
entschuldigt bitte meine vergessenen Wörter bzw. verdrehte Rechtschreibung. Mein Kopf ist sehr voll und ich will mich einfach nur auskotzen....
Danke!

10.10.2019 10:57 • #2


A


Ständiges Auf und Ab in der Beziehung

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M
Meine Meinung wird dir nicht gefallen.
Da ist ein kleines Kind. Es wurde aus seiner Umgebung gerissen, hat seinen Vater verloren den es täglich hatte. Soll einen neuen Mann ertragen. Diese neue Mann bringt nur Streit ins Haus und die Mutter kümmert sich nur im ihn und Streitigkeiten. So sieht es aus. Und es macht was ihm möglich ist. Bocken nerven. Es fühlt sich unwohl.
Und die Mutter sieht das nicht. Die interessiert nur der neue Mann und sogar eine Paarberatung gibt es schon. Das Kind wird als störend und besonders anstrengend bezeichnet. Dabei ist für das Kind die neue Situation störend und anstrengend .
Meine Meinung.

10.10.2019 11:31 • #3


D
hallo, du!

du könntest dir mal die frage stellen, ob eure beziehung nicht vordergründig als problemlöserin fungiert? vll. fühlst du dich als potentiell alleinerziehende mutter überfordert und glaubst, das alleine nicht so recht gebacken zu bekommen? beziehungen, die von ständigem drama geprägt sind, werden zwar als äußerst intensiv empfunden, sind aber lediglich in den aller seltensten fällen von dauer - da kannst du dir hier im forum mal ein bild davon machen.

alles gute

10.10.2019 11:36 • #4


U
@Merilin
Was stimmt denn mit dir nicht?
Du hast weder eine Ahnung, wie sie als Mama ist, noch weißt du, ob sie sich nur um ihren neuen Partner kümmert, statt um die Kinder.
Und ich finde es sehr ehrlich und legitim, wenn sie schreibt, dass auch sie manches Mal an ihre Grenzen kommt.
Also komm mal wieder runter!
Sie beschreibt hier lediglich das Problem was sie hat mit ihrem Partner, und wo sie für Hilfe benötigt!

10.10.2019 11:38 • #5


Webster406
@unfassbar
Was stimmt denn mit dir nicht? Auf der einen Seite findest du es legitim, wenn sie schreibt, dass sie an die Grenzen kommt, aber sie darf ihre Meinung nicht frei äußern? Es ist eine Meinung, so wie es aufgenommen wurde. Merilin schreibt ja selber So sieht es aus und schreibt nicht So ist es.

Mein erster Gedanke war auch eher Wie geht es dem Kind damit?, denn wie die TE schreibt, merkt das Kind das selber und wird nicht aus der Schusslinie genommen.

Auch wenn es hier um ein Problem mit dem Partner geht, sollte es meiner Meinung nach primär um das Kind gehen. Wenn es dem Kind aus bestimmten Gründen schlecht geht und das vielleicht auch an dem Partner liegt, muss man sich fragen, ob der Partner, wenn auch der richtige für mich, der richtige für das Kind ist.

Mein Vater hat es von Anfang an immer angesprochen, dass sich die Frauen, die er kennengelernt hat, mir unterzuordnen haben und wenn sie mit mir nicht zurecht kommen (so etwas merkt man, denke ich), war das für meinen Vater Grund genug, sich von denen zu trennen, auch wenn er es für sich vielleicht nicht wollte. Mein Wohl stand an erster Stelle und so sollte es bei jedem Elternteil sein, wie ich finde.

Damit will ich nicht sagen, dass es hier anders ist oder anders gehandhabt wird. Ich möchte nur zeigen, dass ich der Meinung bin, dass es nicht mehr darum geht, was das richtige für euch ist und wie ihr das beheben könnt, sondern was das beste für das Kind ist.

Ich merke heute leider erst (mit 27) wie sehr mich die Trennung und das Verhältnis meiner Eltern danach, mich so sehr beeinflusst hat, dass ich mich auf mich nie wirklich konzentrieren konnte, da es meine Lebensaufgabe war, es allen recht zu machen. Aber woher soll das meine Mutter oder mein Vater wissen? Oder woher hätten sie das wissen können?

Demnach finde ich es mehr als legitim, dem Kind hier mehr Aufmerksamkeit zu schenken, als es die TE ursprünglich getan hat.

10.10.2019 11:54 • #6


U
Zitat von Webster406:
Mein Vater hat es von Anfang an immer angesprochen, dass sich die Frauen, die er kennengelernt hat, mir unterzuordnen haben


OMG, das macht mich fassungslos!

10.10.2019 11:58 • #7


Webster406
@unfassbar

Echt? Erklär doch mal warum und sag nicht nur das macht mich fassungslos

Es war von mir drastisch ausgedrückt, so hat er das den Damen nicht gesagt. Er hat es so gesagt, dass ich an erster Stelle stehe und sich daran nichts ändern wird. Aber im Endeffekt ist es nichts anderes.

10.10.2019 12:01 • #8


E
Meine vorletzte Beziehung war ähnlich - Beide bindungsgestört, aber unterschiedlich damit umgegangen - Ihr wurde die Nähe manchmal einfach zu viel, sie ist auf Abstand gegangen. Ich war eher jemand, der dann erst Recht klammert. Die Beziehung ist zerbrochen und meine Bindungsstörung wurde nur noch schlimmer.

Die nächste Beziehung ist jetzt wohl auch unter Anderem deswegen kaputt - Heute Abend kommt nochmal eine persönliche Aussprache.

Daran sieht man schon - Selbst wenn nur einer Probleme hat kann es eine Beziehung schon zerstören, wenn wie du schreibst Beide Probleme haben und auch unterschiedlich damit umgehen - Der Eine indem er mehr Nähe sucht, der Andere in dem er Abstand sucht, halte ich die Erfolgschance leider für extrem gering.

10.10.2019 12:09 • #9


M
Es ist doch nicht böse gemeint..ich schreibe lediglich wie es aus Kindersicht aussieht. Sicher ist sie eine gute Mutter. Das ist nicht der Punkt. Der Punkt ist dass irgendein neuer Typ wichtiger ist als das Trennungstrauma des Kindes und nein Trennungskindern geht's nicht gut mit sowas.
Kein Wunder dass so viele Menschen gestört sind später..

10.10.2019 12:38 • x 1 #10


B
Alles gut, jeder darf seine Meinung haben und im Grunde geht es ja auch um Aufmerksamkeit, die mein Kind hier von mir einfordert.
Ich hatte einfach versucht, das Patchworkmodell zu leben, was mit diesem Mann aber nicht zu realisieren ist, auch wenn er mir immer wieder sagt, er würde sich das sehr wünschen. Nur durch dieses Auf und Ab wird es für mich immer schlimmer, ich werde immer unausgeglichener und meine Kinder verlangen natürlich umso mehr Aufmerksamkeit. Ich bin mir dessen bewusst und weiß das zu verhindern.
Ich war heute früh einfach so voll, dass ich das mal runterschreiben wollte. Und es tat und tut mir gut. Übrigens Angst vorm Alleinerziehendenstatus habe ich nicht, da ich dies bereits während meiner Ehe war, da mein Ex-Mann wochenweise (zT mit WE) arbeitsbedingt weg war. Deshalb hat sich das alles auch so entwickeln können.
Wie dem auch sei, ich bin Mutter und habe eben eine Verantwortung und werde das natürlich auch alleine stemmen.
Danke Euch fürs Lesen

10.10.2019 12:46 • #11


U
Zitat von Webster406:
Echt? Erklär doch mal warum und sag nicht nur das macht mich fassungslos


Es macht mich fassungslos, dass ein Mann erwartet, dass die Frau sich jemand anderem unterordnen soll. Auch finde ich dieses an erster Stelle stehen nicht gut. Wenn Kind oder Frau sich immer als weniger wichtig und nicht gleichwertig fühlen, finde ich das sehr bedenklich.
Es gibt da für mich zwei Ebenen, die Paarebene und die Vater-/Mutter-Kind Ebene. Und man muss beiden gerecht werden. Natürlich hat das Kind wesentlich mehr Bedürfnisse und ist auch die Eltern in vielen Bereichen angewiesen. Und diesen Bedürfnissen muss man natürlich nachgehen, gar keine Frage.
Aber Kinder zu Prinzen oder Prinzessinnen zu erziehen finde ich persönlich verkehrt. Man kann z.B. auch dem Kind sagen, wenn es in ein Gespräch reinplatzt, wir führen jetzt ein Gespräch unter Erwachsenen und wenn wir fertig sind komme ich zu dir oder heute Abend gibt es eben das Essen, was sich Frau XY gewünscht hat und morgen darfst du dir etwas wünschen, etc. Man richtet auch bei einem gemeinsamen Kind nicht das gesamte Leben auf das Kind aus. Der Partner ist oder sollte ebenso wichtig sein.
Aber sich einem Kind oder einen Mann unterordnen zu sollen, da kann ich jeder Frau nur sagen - lauf!

10.10.2019 13:02 • #12


L
Sehe es wie Merlin und Webster. Ein kleines Kind mit 4 ist absolut schutzbedürftig und dessen Belange haben bei mir Vorrang vor dem offenbar egoistischen problematischen erwachsenen Neupartner! Das mit den Unterordnen war vielleicht ein wenig unglücklich gemeint, dennoch würde auch bei mir nur ein Neupartner in Frage kommen , der mein Kind auch wirklich in der Lage ist zu lieben , als wichtigsten Teil von mir sieht und respektiert! @Blemblem, bei deinem jetzigen Partner hätte ich sorge, dass er sich in einer erneut schlaflosen Nacht vergisst!

10.10.2019 13:29 • x 1 #13


K
Mal ne ketzerische Frage:

Worin besteht das Auf in Deiner Beziehung?

10.10.2019 13:32 • x 1 #14


Webster406
@unfassbar

Gerade das finde ich nicht bedenklich. Für mich gilt nun mal der Spruch Blut ist dicker als Wasser. Mir geht es nicht darum, dass es in Gespräche reinplatzt oder das Kind als Prinz oder Prinzessin erzogen wird. Mein Vater hat mir in den Situationen gezeigt, dass ich nicht machen kann, was ich will. Ich habe auch nicht gesagt, dass mein Vater mich auf Händen getragen hat oder ähnliches. Ich habe meine Grenzen gezeigt bekommen. Wenn ich mich allerdings nicht mit den Frauen verstanden habe, oder andersrum, muss im Endeffekt die Frau gehen, oder hätte er mich deiner Meinung nach aussetzen sollen?

Aber wenn es darum geht, wer dem/der Vater/Mutter wichtiger ist/sein sollte, kann es für mich nur das Kind sein. Eine fremde Person, die nichts mit der Familie an sich zu tun hat, an gleiche Stelle zu setzen, funktioniert nicht. Entweder sie kann sich in die Familie entsprechend integrieren, weil sie es will, oder eben nicht. Wenn sie es nicht kann, soll dann das Kind beiseite geschoben werden, damit sie diejenige sein kann, der sie ist?

Zitat:
Aber sich einem Kind oder einen Mann unterordnen zu sollen, da kann ich jeder Frau nur sagen - lauf!

Schade, denn für mich ist es das normalste der Welt, wenn mir meine Partnerin sagen würde, dass ihr Kind vorgeht. Und ich wäre der letzte, der dann wegrennen würde. Schlimmer fände ich es da eher, wenn meine Partnerin ihr Kind außen vor lässt, wenn es ankommt und man ein Gespräch unter Erwachsenen führt. Das kann man auch immer noch danach machen, genauso wie du denkst, dass das Kind warten kann.

Wenn ich also deinen letzten Satz beantworten darf:
Wenn ich eine Partnerin kennen lerne, die ihr Kind vernachlässigt, um mehr Zeit für uns oder sich selbst zu haben, sage ich - lauf!

oder:
Wenn meine Partnerin von mir verlangt, auf gleicher Stelle zu stehen und im Zweifel mich für sie als für mein Kind zu entscheiden, dann kann sie laufen!

Zitat:
Man richtet auch bei einem gemeinsamen Kind nicht das gesamte Leben auf das Kind aus. Der Partner ist oder sollte ebenso wichtig sein.

Da gebe ich dir sogar recht, aber nur wenn es das gemeinsame Kind ist! Ich habe nicht das Recht mich auf die gleiche Wichtigkeit zu heben oder diese zu verlangen, wie ein Kind, welches nicht meines ist!

Meine Meinung: Blut ist dicker als Wasser und wenn es hart auf hart kommt, würde ich mich immer für mein Kind entscheiden! Es ist mein Kind! Und um unterbrochene Gespräche oder das Wunschessen vom Abend (Kleinigkeiten) geht es hier überhaupt nicht! Es geht mir hier um die Entscheidung, wenn jemand zwischen seinem leiblichen Kind und seiner Partnerin (nicht Mutter des Kindes) entscheiden muss, geht das Kind für mich vor.

10.10.2019 13:51 • #15


A


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