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Suche ehemalige Depressive zum Erfahrungsaustausch

M
Hallo,

wie ich hier schon woanders geschrieben hatte... Mein Freund hat sich von mir getrennt, weil er keine Gefühle empfinden will.
Er sagte es wäre im Moment wenig an Gefühlen da für mich und ich täte ihm nicht gut, weil er den Stress einer Beziehung nicht will. Er braucht Leute mit denen er reden kann, wenn er möchte und nicht, weil er muss. Er will keine Beziehung und er will auch absolut nichts an Gefühlen mehr zu lassen.
Er ist Froh, das alles für seine Kinder gefühlsmäßig noch hin zu bekommen und das wäre auch nicht selbstverständlich.
Er kann absolut keine Nähe ertragen und hat auch keine Lust auf s.uelle Kontakte oder SB.... Generell ist ihm ALLES egal.... Er hat genug eigene Probleme und kann die Probleme und Gefühle anderer absolut nicht gebrauchen.
Er gibt sich auch selber die Schuld daran, weil er es zulässt immer wieder in diese Lage kommen, dass es ihm nicht gut geht und er Schuldgefühle anderen Menschen gegenüber hat weil er keine Grenzen setzt.

Tja, nun ist das Kind in den Brunnen gefallen... Er hat ausgesprochen, dass keine Gefühle da sind und er nicht weiss, wann und ob die wieder kommen und er will sich keinen Stress mehr machen.
Er wäre sich auch trotz langer Überlegungen nicht sicher, ob er gerade das richtige macht in dem er mich weg schickt.
Wenn sie zurück kommen und er feststellt, dass es ein Fehler war und ich dann weg bin, dann hätte er Pech gehabt, das Risiko geht er ein. Es läge allein bei mir, was ich dann mache...
Er müsse sein Leben auf die Reihe bekommen, raus finden, was er will und das muss er ohne mich tun.
Es ginge ihm mit jedem Tag besser, den er alleine verbringt. Er braucht nichts und niemanden.

Ich habe die Welt erstmal nicht mehr verstanden und habe zuerst total verletzt reagiert. Was ich inzwischen halbwegs gerade gebügelt habe - hoffe ich.... Ich wusste, dass er ab und zu Depressionen hat, die aber so gut es geht geheim hält und ich habe es einfach nicht kommen sehen.

Ich wollte hier mal fragen, ob ihr soetwas selber als betroffene kennt. Also ob ihr selber auch depressive Episoden habt und mir beschreiben könnt, wie es sich das für euch anfühlt, was ihr dann denkt, wie das bei euch verlaufen ist im Bezug auf Partnerschaften.
Ihr würdet mir sehr helfen, es besser zu verstehen.

Ich liebe diesen Mann sehr! Aufgeben, vergessen, abhaken ist nach wie vor keine Option.
Die Depressiven Phasen sind nicht so toll - logisch - aber die Guten Zeiten und vor allem die guten Eigenschaften überwiegen eindeutig.

Danke
Maja

31.12.2015 22:25 • #1


B
Ich kenne das auch. Das Problem ist, der Partner steht nicht zu seiner Erkrankung und lässt sich nicht behandeln. Wir wissen alle, wie das enden kann.

31.12.2015 22:42 • x 1 #2


A


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D
schiebe nicht alles auf die Erkrankung....auch Depressive können lieben...Es kann eine Mischung aus beidem sein: die Depression aber auch der Wunsch, sich von dir zu distanzieren.
Diese Diagnosen schützen nicht vor der Realität: Deine Gefühle werden nicht erwidert...
Im Grunde ist es gleichgültig, warum sie nicht erwidert werden.
Und auch psychisch Erkrankte können Berge versetzen wenn sie lieben.
Kümmere dich um dich selbst und öffne dich Menschen, die dir Liebe entgegen bringen. Die gibt es nämlich

31.12.2015 22:56 • x 2 #3


M
Hallo,

ja das stimmt sicher. Ich will auch nicht die Augen vor der Realität verschließen.
Natürlich sehe ich, dass meine Gefühle nicht erwiedert werden. Aber mir ist eben nicht egal warum.
Ich halte es nach unserer gemeinsamen Geschichte für ausgeschlossen, dass da nichts mehr ist - von heute auf Morgen. Verschüttet, ja - das sehe ich auch.
Ich sehe es so, dass es eine Schutzbehautptung ist, um mich auf Abstand zu bringen, damit er Luft hat seine eigenen Probleme in Angriff zu nehmen und sich nicht um mich und meine Erwartungen kümmern muss. Sonst hätte er es anders gemacht. Nicht so genau seine Gefühlslage beschrieben.

Mag sein, dass das reichlich naiv von mir rüber kommt. Ist aber so.

Ich möchte es nur besser verstehen, was diese Krankheit macht. Mich besser in die Gedanken und Gefühle Betroffener rein versetzen können.

Natürlich kann es nicht sein, dass alles mit der Krankheit einfach entschuldigt wird und ich mein Leben lang alles hin nehme, egal wie ich behandelt werde und er sich nie helfen lässt.
Ich werde aber nicht mal eben so mit links meinen geliebten Partner vergessen weil er Krank ist . Das hat er sich nicht selber ausgesucht. Klar, könnte ich mir einen suchen, der das nicht hat und mir das ganze Jahr liebe entgegen bringen könnte.... Und wenn der dann dafür was anderes bekommt - Impot. wird zum Beispiel suche ich mir einfach den nächsten, der mich..... Naja.
So einfach ist das nunmal nicht, wenn man liebt.
Und ich fände es traurig, wenn Liebe wirklich so aussehen sollte

Maja

01.01.2016 11:25 • x 1 #4


Mystic
Hallo Maja,

ich kenne depressive Empisoden aus eigener Erfahrung ...
Mir fällt dann zum Beispiel alles schwer, kann mich nicht motivieren irgendetwas zu machen. Die einfachsten Dinge fallen schwer ... und wenn es das tägliche Zähneputzen ist.
Allerdings bin ich dann jmd der eher den Kontakt zum Partner sucht ... um mich zu trösten bzw mein Ex hat mir dann immer in den Allerwertesten getretten und mich so motiviert wenigstens etwas zu machen.
Ich kann in den Phasen nichts positives sehen, bin schnell überfordert - alles ist dann ein unlösbares Problem. Weine dann viel.
Da mein Partner nicht mehr da ist, habe ich ein großes Problem. Ich suche die Nähe andere Menschen (Familie, Freunde) und fühle mich doch in deren Gegenwart unwohl ... überflüssig, genervt ....

So lang die Betroffenen es nicht einsehen, kann man ihnen leider nicht helfen ...
Es tut mir leid, wenn ich dir nicht wirklich etwas aufbauendes schreiben kann ...

01.01.2016 11:35 • x 1 #5


M
Hallo,
das muss dir überhaupt nicht Leid tun. Ich bin froh das ich mich überhaupt unterhalten kann.

Ich habe den Eindruck, dass er die Nähe nicht sucht, weil ihm eben im Moment alles zuviel ist und er gar nicht fremd motiviert werden will. Er scheint ja Angst zu haben, dass ich ihm Vorschläge mache, die ihm zuviel sind und das er dann wieder ein schlechtes Gewissen haben wird, weil er es eben nicht schafft diese Dinge zu tun oder es einfach nicht will. Deswegen lieber gar nichts!

Kennst du sowas?

LG Maja

01.01.2016 12:02 • #6


Mystic
Ich kenne es, aber anders.
Mein Ex hat sich aus einer Beziehung gelöst, die außer die weite Entfernung nichts negatoves hatte. Kein Streit, keine Disksussionen ... nichts.
Kurz vor seiner Abschlußprüfung kam ein Wir müssen reden ... die Entfernung wäre zu viel, wenn er wieder Arbeitet müsste er Mietezahlen, unterhaltzahlen usw ... er hat nur Probleme gesehen und deswegen die Beziehung beendet.
Für mich sieht alles nach einer Stressreaktion aus. Mein Ex hatte auch schon eine Depression, bzw war deswegen in Behandlung. Wir reagieren alle unterschiedlich wenn uns etwas stresst. Vllt hat sich dein Partner eingeengt gefühlt ohne es richtig ausdrücken zu können.

01.01.2016 12:07 • #7


Fidelis
Zitat:
Ich wollte hier mal fragen, ob ihr soetwas selber als betroffene kennt. Also ob ihr selber auch depressive Episoden habt und mir beschreiben könnt, wie es sich das für euch anfühlt, was ihr dann denkt, wie das bei euch verlaufen ist im Bezug auf Partnerschaften.
Ihr würdet mir sehr helfen, es besser zu verstehen.


Schwierig, jeder Mensch ist anders. Mir wurde mal eine schwere depressive Episode nach Trennungskonflikt diagnostiziert. Ich habe das aber zunächst nicht unbedingt als Krankheit begriffen, sondern als eine gesunde Reaktion auf eine überfordernde Lebenssituation. Krank daran war nur die Unfähigkeit, die Lebenssituation aktiv und vorausschauend zu verbessern. Statt aufzubegehren und den Gefühlen und damit der Lebensenergie freien Lauf zu lassen, führte der Weg in eine innere und äußere Erstarrung. Das äußerte sich dann genau so, wie du es bei deinem Partner erlebt hast:

Zitat:
Generell ist [...] ALLES egal


So wie du deinen Freund beschreibst, habe ich aber nicht den Eindruck, dass er völlig erstarrt ist. Im Gegenteil, er versucht Befreiungsschläge, die er auch klar kommuniziert:

Dein Freund hat sich von dir getrennt,
    weil er keine Gefühle empfinden will,
    weil wenig Gefühle für dich da sind,
    weil du ihm nicht gut tust,
    weil er den Stress einer Beziehung nicht will,
    weil er Leute braucht, mit denen er reden kann, wenn er möchte und nicht, weil er muss
    weil er keine Beziehung will
    weil er genug eigene Probleme hat
    weil er die Probleme und Gefühle anderer absolut nicht gebrauchen kann
    weil es ihm mit jedem Tag besser geht, den er alleine verbringt

Die deutliche Ansage ist:
Zitat:
Er müsse sein Leben auf die Reihe bekommen, raus finden, was er will und das muss er ohne [dich] tun.


Dir, liebe Maja, fällt es schwer, diese deutliche Ansage zu akzeptieren, was natürlich absolut verständlich ist. Du klammerst dich an die schönen Erinnerungen der Vergangenheit und hoffst, dass alles wieder gut wird, wenn diese Krankheit geheilt ist. Aber wie ich oben versucht habe zu beschreiben, sind Depressionen meist eine Reaktion auf als belastend erlebte Lebenssituationen. Und so wie er es sagt, erlebt er dich als Teil dieser belastenden Lebenssituation.
Das was man früher endogene Depression genannt hat, also quasi eine Stoffwechselerkrankung des Gehirns aus heiterem Himmel, ist wohl sehr selten - das können aber natürlich nur Fachleute beurteilen.

Das, was er sich von dir wünscht, hat er dir auch deutlich gesagt: Lass ihn in Ruhe, bedränge ihn nicht.

Ein bisschen gemein finde ich, dass er mit der Aussage...

Zitat:
wenn sie [die Gefühle für dich] zurück kommen und er feststellt, dass es ein Fehler war und [du] dann weg [bist], dann hätte er Pech gehabt


...impliziert, dass es sich für dich vielleicht lohnen könnte, auf ihn zu warten. Wenn du Pech hast, kannst du nämlich ewig warten und dafür sollte dir dein Leben zu schade sein. Aber das liegt natürlich allein in deiner Einschätzung.

Ich weiß, Maja, das ist nicht das, was du lesen möchtest.
Zitat:
Aufgeben, vergessen, abhaken ist nach wie vor keine Option.


Es ehrt dich total, dass du ihn nicht aufgeben möchtest (und ich persönlich wäre glücklich, wenn ein Mensch so um mich kämpfen würde) aber ganz nüchtern von außen betrachtet, scheint „aufgeben, vergessen, abhaken“ genau der Wunsch deines Partners zu sein.

01.01.2016 13:31 • x 2 #8


S
Hallo Maja,

die ganze Situation tut mir sehr leid für dich. Ich war auch langjährige Partnerin eines depressiven Menschen, welcher allerdings Medikamente genommen hat.

Zunächst...er hat seine Entscheidung getroffen.Es ist egal, ob er sie in einer depressiven Phase getroffen hat. Jetzt musst du darauf achten, dass es dir damit so gut wie möglich geht. Lass ihn ziehen.

Eine Depression kann eine egoistische Krankheit sein. Du siehst das wahrscheinlich gar nicht so. Dein Partner ist dehalb kein schlechterer Mensch. Aber er handelt und verletzt dich dabei. Mein Ex-Partner hat das auch häufig getan. Er ist einer der tollsten und besten Menschen die ich kenne, aber die Krankheit verletzt und stößt von sich. Wahrnehmungen werden verzerrt. Letztendlich sind es Partner, die einen sehr tief fallen lassen können und das ohne rationale Beweggründe. Möchtest du mit so einem Menschen leben? Diese Frage klingt sehr hart und sie tut weh. Aber man sollte sie sich stellen.

01.01.2016 13:59 • x 1 #9


M
Hallo,

vielen Dank für die Antwort. Ja ich muss zugeben: Am liebsten wären mir andere Antworten. Mir ist aber klar, dass die nicht kommen. Am besten wäre ein fähiger Hellseher. Der mir mal eben sagt, was Sache ist und vor allem, wie das ausgeht.
Schon klar, dass es das nicht gibt.

Ich habe große Probleme mit der Situation, wie sie jetzt ist. Ich überlege schon selber einfach mal zu einem Psychologen zu gehen um etwas für mich zu tun. Gar nicht mal, weil ich jetzt so absolut gar nicht klar komme und zu nichts mehr in der Lage wäre, ohne dass mein Partner wenigstens in irgendeiner Form mit mir kommuniziert... Aber ich gebe zu es fällt mir schwer und ich weiss absolut nicht wie ich damit umgehen soll.

Mir kommt es vor, als hätte mein (EX) Partner mir etwas ganz anderes sagen wollen und es ist tatsächlich wohl wieder ein Befreiungsschlag. Es hat schon mehrere Befreiungsschläge in der Vergangenheit gegeben, aber irgendwie waren die nie so erfolgreich, dass sie von Dauer etwas geändert haben. Und das will er jetzt ändern, er sagte er gibt auf. Er wäre müde davon immer in die Situation zu kommen.

Ich finde das gut und vernünftig und ich würde mir wünschen, es endet nicht wieder im weglaufen, sondern in echter Hilfe.

Ich habe aus seinen Worten folgendes entnommen, auch wenn er das Kind nicht beim Namen genannt hat:

Ich habe ein Gesundheitliches Problem und weiss das und ich muss etwas unternehmen, damit mir das in Zukunft nicht immer wieder passiert. Ich weiss aber noch nicht wie. Im Moment ist die Situation so und so und ich weiss nicht wann und ob sich das ändern wird. Den Stress und die Pflichten eine Beziehung kann ich dabei nicht gebrauchen

Er sagte ja er wäre sich nicht sicher, ob er einen Fehler damit macht und es läge an mir, was ich bis dahin und dann mache.
Am liebsten wäre ihm, wir würden ab und zu reden, wenn wir beide dazu in der Stimmung sind aber sobald es richtung Beziehung geht - Nein, das kann er nicht gebrauchen.

Schwierig

Maja

01.01.2016 14:11 • #10


S
Möchtest du das wirklich? Er tut (seiner Meinung nach) das beste für sich...und du?

Möchtest du wirklich hin und wieder mit ihm reden? Du bekommst nicht den nötigen Abstand für eine Trennung und er kann dich vielleicht sogar warm halten. Vielleicht wäre es besser, die Trennung einzugehen...keinen Kontakt zu haben. Wenn eine Trennung für ihn besser ist, dann muss erauch damit leben, dass du auch das tust was für dich am besten ist!

01.01.2016 14:17 • x 1 #11


M
Also gut... hier sollte es eigentlich gar nicht um mich gehen.
Aber ich wurde ja gefragt und ich möchte es dazu auch wie Folgt beschreiben.

Ja, ich liebe diesen Mann! Ja, ich möchte gerne mit Ihm zusammen alt werden und ich wäre auch dazu bereit zurück zu stecken, wenn es mal wieder zu so einer Phase kommt.

Es war bisher immer so, dass uns etwas verbunden hat, wofür wir beide keine Worte hatten und das war auch immer da, egal ob wir gerade ein Paar in dem Sinne sein konnten oder nicht.
Klingt naiv und dumm romantisch, war aber da. Die Verbindung im Herzen war immer da - höchstens mal kurzzeitig unter schweren Situationen verschütt gegangen. Und als wir getrennt waren, hat es ihn kurze Zeit später doch wieder zu mir zurück gezogen, auch als das nicht sofort umzusetzen war. Es fiel ihm schwer das zuzugeben, aber es war so. Da hat er mich schrecklich vermisst und bitter bereut und das auch gesagt. Er sagte immer, dass er ohne mich nicht sein will und das es sowas nicht oft gibt und er sooooo froh ist mich gefunden und bekommen zu haben.
Das ist nichts eingebildetes.
Wir kennen uns schon über 10 Jahre und waren gegenseitig die wichtigsten Bezugspersonen für den anderen, auch als wir noch nicht zusammen waren. Die Leute die uns beide kennen und uns als Paar erlebt haben sagten über uns: „Man, ihr zwei beiden, ihr seit so unglaublich. Das es sowas überhaupt noch gibt.... Das gibt’s doch sonst nur im Märchen“ .
Ich muss gerade daran denken, was diese Leute sagten, als wir uns damals zum erstenmal als Paar bekannt gegeben haben: Haaaaa, na das ist ja was ganz neues! Wollt ihr uns eigentlich verarschen? Das war doch wohl sowas von klar! Das geht doch sowieso schon seit Jahren mit Euch! Endlich versteckt ihr euch nicht mehr

Das ist nichts, was ich mir ausdenke. Aber es macht es schwer für mich die Situation wie sie jetzt ist zu fassen... und zu handhaben. Vor allem, weil das Märchen von jetzt auf gleich zuende sein soll, ohne dass es ansonsten realistische Gründe gibt, die einer Beziehung im Weg stehen. Ich hatte noch einen Tag vorher überhaupt keinen Zweifel an seiner Liebe und seinen Aussagen. Absolut nicht, null!

Es macht mich fertig, dass es ihm so geht und es absolut gar nichts gibt, was ich tun kann und tun darf, damit er sich mir wenigstens weiter anvertraut. Und es macht mich fertig, dass er zwar bisher immer diese Verbindung zu mir sehr schnell wieder gefunden hat, aber die 10 – 15 %ige (ist so meine Einschätzung) Wahrscheinlichkeit besteht, dass es dieses mal nicht mehr so sein könnte.

Wenn es total selbstverständlich wäre, dass er nach einer Woche oder meinetwegen auch zum Zeitpunkt X wieder auf der Matte stehen würde und es weiter geht....
Dann wäre das alles ein Spaziergang für mich.

So war es schon mal... Es ist die Angst ihn dieses mal endgültig zu verlieren die mich fertig macht.

Natürlich möchte ich erstmal keinen Kontakt zu ihm, wenn feststehen würde, dass er mich nie wieder lieben wird.
Ich will mich ja nicht selber innerlich töten. Deswegen habe ich auch sein Weihnachtsgeschenk nicht angenommen, was er mir unbedingt noch geben wollte. Er hatte es kurz vorher gekauft, wo die Gefühle noch da waren wie er sagte. Es war sogar nett verpackt, ich dachte in dem Moment ich falle auf der Stelle tot um.
Bis dahin hatte ich die Situation und was er da eigentlich alles gesagt hatte noch gar nicht begriffen.

01.01.2016 16:10 • #12


S
Ach Maja,

ich fühle mir wirklich sehr an meine Situation erinnert. Ich stand meinem Ex-Partner bei in schlechten Zeiten und habe ich mich aufgeopfert. Er hat mich immer unterstützt und war immer für mich da. Ich habe ihn wahnsinnig geliebt und ich bin mir sicher, dass er mich sehr geliebt hat. Dieses Gefühl hatte ich noch einen Tag vor der Trennung. In meinem Umfeld hat niemand die Trennung verstanden. Ich habe auch noch geredet und getan...aber es war seine Entscheidung und er wollte sie nicht ändern.

Ich hätte ihn nie von mir aus verlassen....obwohl auch ich unter der Trennung gelitten habe. Ich wäre für ihn da gewesen...für immer.

Aber (!) auch wenn seine Entscheidung möglichweise durch eine despressive Phase herbeigeführt worden ist, muss ich sagen, dass es kein Unterschied macht. Das kann ich aber auch erst jetzt im Nachhinein sagen.

Ich möchte einen Mann, der mich auch liebt und bei mir sein will, wenn er schlechte Zeiten hat. Ein depressiver Mann bietet keine Sicherheit. Er kann von jetzt auf gleich weg sein. Ich will keine depressiven Kinder (die Wahrscheinlichkeit bei endogener Depression ist durchaus gegeben), ich möchte diesen Schmerz nicht tragen, wenn nicht nötig, ich möchte kein Spielball der Krankheit sein.

Dennoch werde ich ihn für immer irgendwie lieben. Es war eine wunderbare Zeit mit ihm.

Ich will dich wirklich nicht angreifen, dir nur sagen, dass du auf dich aufpassen sollst und die Liebe nicht durch Selbstaufgabe besonders und groß wird.

01.01.2016 16:35 • #13


S
Auch er hat mir gesagt, dass er mich noch liebt. Einfach weil es wahr war...nicht um mich zu halten. Er wollte nicht mehr...trotz Liebe. Würde er sich nochmal melden und mich wieder haben...ich würde ihn nicht mehr nehmen...obwohl ich ihn natürlich noch liebe.

01.01.2016 16:38 • #14


Fidelis
Es gibt ja die unterschiedlichsten Arten von Krankheiten und Befindlichkeitsstörungen, die sich mit depressiven Erscheinungen äußern. Was dein Partner nun hat, wissen wir alle nicht. Ob es nun eine bipolare Störung ist, eine reaktive oder endogene Depression oder was auch immer, kann nur ER herausfinden, wenn ER zu einem Facharzt geht.

Das ist es ja, was dich so hilflos macht: Du kannst ihm diese Verantwortung für seine Gesundheit nicht abnehmen. Und selbst wenn er in besseren Phasen wieder zurück zu dir möchte, was nach deiner Einschätzung sehr wahrscheinlich ist, wirst du immer in der Unsicherheit leben, dass er dich im nächsten Winter wieder wegstößt.

Ich möchte keine Rat-Schläge geben, mit dem Tenor schreib ihn ab. Aber wenn du im Prinzip noch eine Chance für euch siehst und er später zu dir zurück kommen sollte, finde ich, dass du in jedem Fall ein Recht darauf hast, zu erfahren, was wirklich mit ihm los ist. Es geht ja auch um deine Zukunft. Die Idee, dir selbst therapeutische Beratung zu suchen, ist eine Option, die dir mehr Klarheit verschaffen kann. Der Schlüssel zur Gesundung liegt aber primär bei ihm.
Du kannst dich zwischenzeitlich um dein Wohlbefinden kümmern. Seine Ernsthaftigkeit, wirklich etwas zum Guten verändern zu wollen, könntest du dann zum Beispiel daran ablesen, ob er aus eigenen Stücken zum Arzt geht.

01.01.2016 17:59 • x 2 #15


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