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Sehr schön geschrieben phoenix123!

Der Schmerz trifft einen immer unvorbereitet. Plötzlich ohne Anzeichen vorher wird man in die Ecke gestellt.

Ich kenne nichts schlimmeres, was einen so dermaßen aus der Bahn wirft, dazu die Kälte, die einen entgegenströmt. Der geliebte Mensch, der dir gegenübersteht und dir eiskalt alles verweigert, was einst verbunden hat.

Man ist wie betäubt. Man sieht die Veränderungen von jetzt auf sofort wie mit 3-fach Zoom. Es dauert, bis man wieder auf die Beine kommt. Klar weiß man, das es wieder gut wird - irgendwann, aber bis dahin geht man ohne Sonne im Sonnenschein. Ablenkung hilft, aber nicht immer.
Und lass die Trauer, den Kummer zu. Auch dies ist Verarbeitung, nur steiniger.

Gute Morgen! Ich finde, 'Sofa' ist schon mal ein prima Anfang. Zunächst braucht Mensch nämlich eine Insel, auf die man sich zurück ziehen kann. Wo man sich ganz dem Leid hingeben darf. Wand anglotzen, Gedanken kreisen lassen - iwann, und das wird nicht morgen sein, wird es dem Kopf aber zu müßig, alles hin und her zu wälzen.

Wenn möglich, versuche zu essen. Und natürlich auch zu trinken. Was Du jetzt nicht gebrauchen kannst, ist ein Körper der schwächelt. Dein Puls ist vermutlich zur Zeit dauerhaft in hohem Betrieb. Den Klotz im Bauch wird man für kurze Zeit los, wenn man Sport macht. Auch, wenn Du bisher eher nicht so sportlich unterwegs warst : fang mit Laufen an. Vielleicht geht es zunächst nur langsam und kurz. Mach ein Ritual davon : umziehen, Kopfhörer auf, Handy an und los. Gerne mit Gehpausen zwischendurch. Du wirst sehen, dass Du schnell Deine Leistung steigerst und damit Druck abbauen kannst sowie ein gutes Gefühl für Deinen Körper bekommst. Erfolge streicheln das angeknackste Selbstbewusstsein.

Hände weg vom Alk. - oder sagen wir mal so : bewusst mal EINEN Wein trinken, aber nicht übertreiben.

Terminkalender raus kramen, die ein oder andere Verabredung treffen - auch wenn keine Lust vorhanden ist. Ein bis zwei Termine in der Woche sind gut. Input von außen, eigene Erlebnisse, an denen sie nicht Teil hat. Ein eigenes Erleben aufbauen.

Im Forum stöbern, Geschichten anderer Menschen lesen, vielleicht auch mal einen Rat geben.

Du bist wirklich nicht alleine mit Deiner Situation, das lernst Du hier fix. Das Forum kann einem schon einen guten Halt geben, wenn die Freunde und Verwandten das Thema nicht mehr hören wollen.

Jetzt mal auf - alle Energie, die Du noch hast, zusammenkratzen und los.

Zitat von Anis17:

Mach ein Ritual davon : umziehen, Kopfhörer auf, Handy an und los. Gerne mit Gehpausen zwischendurch. Du wirst sehen, dass Du schnell Deine Leistung steigerst und damit Druck abbauen kannst sowie ein gutes Gefühl für Deinen Körper bekommst. Erfolge streicheln das angeknackste Selbstbewusstsein.

Genau das hat mir auch geholfen. Am Anfang konnte ich mir gar nicht vorstellen, wie ich das schaffen soll, bin erst mal gar nicht wirklich gelaufen, sondern eher heulend spaziert. Dann aber mit der Zeit konnte ich auch längere Strecken am Stück durchhalten. Ich hab auch ein Ritual daraus gemacht, 3x die Woche immer um die gleiche Zeit, immer die gleiche Playlist im Ohr. Das hat mir sehr viel geholfen.
Was ich Dir auch ans Herz lege: Versuche wenigstens zeitweise eine räumliche Trennung herzustellen - auch wenn Du nur mal ein paar Tage bei einem lieben Freund auf dem Sofa schläfst. Ich war auch viel zu lange noch mit meinem ExMann in einem Haus und das war wirklich das Schlimmste!
Ich hab viel geweint in der Zeit, Freunden immer und immer wieder die gleiche Leier erzählt und war wahrscheinlich grässlich anstrengend. Aber Freunde sind dazu da, dass man sie manchmal auch strapaziert. Öffne Dich, heul Dich aus - Du wirst sehen: Hier trennt sich die Spreu vom Weizen - einige Freundschaften wurden dadurch intensiver, andere gingen eher auseinander. Das schlimmste war morgens aufzuwachen und zu denken: Das ist alles wirklich passiert.
Ich habe mir damals auch eine Therapeutin genommen - das war auch sehr gut, weil man da auch mit völlig absurden Gedanken kommen kann, die man sich nicht traut, vor anderen zu sagen.
Mach Dir nicht so viele Schuldgefühle - Ihr habt beide Eure Anteile und Du hast ihr keine Lebenszeit geraubt, sondern Ihr hattet eine gemeinsame Zeit, die sie jetzt beendet hat.
Scheue Dich nicht, alle Hilfe anzunehmen, die Du bekommen kannst und wenn Du auch mal einen Tag gelähmt auf dem Sofa hängst, dann ist das eben so - hab ich auch so gemacht.
Fühl Dich mal gedrückt!

Deine sportliche Entwicklung (und Lob) kannst Du im Thread dann eintragen. Das gibt noch einmal mehr Motivation. Und vielleicht kommt der Thread zum Herbst/Winter wieder mehr ans Laufen (Achtung: Wortwitz) : lauf-bzw-sport-und-motivationsthread-t50177.html

Ich muss Kilos drauf nicht runter bekommen, das war ja auch ein grund warum
Meine Frau mich nicht mehr möchte . Ich weiß es ist nur gut gemeint, aber noch fehlt mir jegliche Motivation. Selbst meinem Hobby kann ich gerade nicht nachgehen, da ich den Schädel nicht frei habe.

Geht doch auch nicht darum, dass Du Kilos runter kriegst. Also bitte. Es geht darum, dass Du Dich bewegst und Druck abbaust. Und - entschuldige die Nachfrage - Deine Frau möchte Dich u.a. deshalb nicht mehr, weil Du schlank bist? Aha ...

Und erzähl doch mal : was ist denn Dein Hobby?

Hey Tom.

Das mit dem Hobby kenn ich. Ich fahre gerne Motorrad, dies hab ich am Anfang aber auch unterlassen, da der Kopf nicht im Straßenverkehr war. Das war mir einfach zu gefährlich.

Sorry wenn ich jetzt direkt bin, aber wenn deine Frau dich nicht mehr will weil du zu dünn bist, halte ich das für sehr oberflächlich oder es einfach eine Ausrede. Wenn man einen Menschen liebt, kann einen optisch schon was stören, aber das macht die Liebe doch nicht kaputt.

Sowohl meiner Exfrau, als auch meiner Expartnerin hat man angesehen, dass beide Kinder bekommen haben, aber das hat mich niemals gestört und hat meiner Liebe keinen Abbruch getan, denn wenn man die Seele eines Menschen liebt, liebt man auch den Körper und der Mensch ist der schönste für einen.

Tomte, wenn es dich tröstet (wird es wohl nicht), das mit den Hobbys kenne ich.

Forografieren geht nicht, war bis vor einiger Zeit ein gemeinsames Hobby. Computerspiele geht auch nicht, wir haben früher sogar zusammen gezockt. Unser gemeinsames Spaßauto haben wir gestern ins Winterquartier gebracht. Die letzte Fahrt für mich.

Ich war Anfang des Jahres beim Doc, wegen Verdacht auf Depression. Und jetzt so was. Das sind nämlich Symptome. Dinge, welche einem Spaß gemacht haben, machen keinen Spaß mehr. Hoffentlich liegt das nur an dem extremen Trennungsschmerz.

Zitat von ParadiseLost:

Hoffentlich liegt das nur an dem extremen Trennungsschmerz.

Auch, aber bis die Freunde an manchen zurück kehrt, dauert

Um die Normalität dessen zu unterstreichen : ich hab mein Hobby seinerzeit auch nicht weiter verfolgt. Bis heute ist es mir eher egal geworden. Weil das Leben sich geändert hat, die Rahmenbedingungen. Ich mache es einfach nicht mehr. Also alles im Lot.

Habe aber andere Hobbies gefunden. So ist es nicht.

Hallo !
Geh in den Wald oder ins Auto und schrei ein paar Runden was das Zeug hält .
In so einer Situation sollte man als erstes Abstand nehmen um das ganze klarer zu sehen . Und zwar räumliche Distanz und zeitliche auch.

Hey, wie ihr schon gehört habt geht es einigen so hier. Wichtig ist, dass ihr versucht euch selber wieder zu finden. Ich weiss, dass ist nicht einfach aber das ist möglich. Ich sitze gerade in der selben Situation, bei mir sind es jetzt 3 Monate her.

Denkt nicht im voraus und macht euch nicht selber Vorwürfe, stellt euch nicht Fragen, auf die ihr keine Antwort bekommt. Diese ziehen einen nur noch weiter runter. Ein Tag nach dem anderen. Versucht euch ein kleines Ziel am Tag zu setzen. Und wenn dieses Ziel ist ich stehe aus dem Bett auf und setze mich ins Wohnzimmer auf das Sofa. Jeden Tag wird es ein bisschen besser. Es wird auch Zeiten geben, wo es Rückfälle gibt. Die auch normal sind. Ein Freund erwähnte mal den Spruch, den ich mittlerweile zutreffen finde: Unterschätze nie

Unterschätze nie einen Menchen der rückwärts geht er könnte Anlauf nehmen.

Das mit den Schlafstörungen, schwitzen und auch das mit der Übelkeit wird mit der Zeit besser. Es dauert eine Weile bis es wieder komplett verschwindet.

Mir hat tatsächlich geholfen raus zu gehen und mit dem joggen anzufangen. Und auch ich hab da von Null angefangen. Es geht mittlerweile gut, aber es gibt auch Tage wo ich den Eindruck habe ich fange wieder von Null an, weil mein Gemüt mir einen Strich durch die Rechnung machen will, dann geh ich einfach spazieren.

Versucht euch mit Freunden zu treffen, das lenkt ab. Überlegt euch was hab ich nie machen können mit meinem Partner, hätte ich aber gerne gemacht. Jetzt ist die Zeit es zu machen. Am Anfang hat man dass Gefühl es macht überhaupt nichts mehr Sinn und auch nicht Spaß. Alle meine Hobbys sind in einem verschlossenen Schrank gelandet und wollten nicht mehr rausgekommen. Mit der Zeit wird es besser. Versucht ein Hobby das euch besonders Spaß gemacht hat irgendwie wenn auch nur für 10 min am Tag einzubauen, am Anfang ist es ein Zwang aber mit der Zeit erinnert sich die Psyche an das Gefühl, das es einem gut tut und ihr werdet es wieder wie selbstverständlich machen.

Sucht euch Freunde die in der selben Situation stecken, mit dehnen kann man sich austauschen. Ihr habt ja schon ein großen Schritt getan und habt euch hier angemeldet. Mir hat sehr geholfen zu lesen, dass ich nicht alleine bin in dieser Situation. Ich hab hier im Forum auch liebe Freunde kennengelernt die mich immer für mich da sind und genauso ich für sie.

LG
Mimosa

Hallo Zusammen,
ich bin aktuell in der genau gleichen Situation, vor einer Woche die Trennung nach 15 Jahren Beziehung und bei 2 Kindern.
Ich habe das auch in einem anderen Tread bereits geschrieben. Aber was mir im Moment wirklich zu schaffen macht ist das ich wirklich innerlich zerrissen bin. Einerseits wünsche ich mir genau wie viele hier das ich einfach morgens aufwache und alles nur ein schlechter Traum war. Zum anderen realisiere ich so langsam was mir meine Ex-Partnerin vor allem im letzten Jahr alles angetan hat (Beim Beitrag von @phoenix123 habe ich so viele parallelen gesehen), und in diesen Momenten will ich eigentlich alles was mich an sie erinnern könnte nur noch hinter mir lassen und wäre am liebsten schon ausgezogen. Aber der aktuelle Wohnungsmarkt macht es nicht gerade besser.
Leider wechseln diese Zustände im Minutentakt und ich kann fast nicht mehr klar denken.
Zum Glück gibt es diese Forum mit vielen Unterstützern oder Menschen die in der gleichen Situation sind.
Ich habe schon viele Ratschläge angenommen, gehe wieder mehr joggen, treffe mich mit Freunden, verbringe Zeit bei meinem Hobby, etc.
Ich wünsche euch allen die in der gleichen Situation sind viel Kraft und das die Zeit nicht zu lange benötigt um die Wunden zu heilen.