Tagebuch - Für mich, für jeden Nur nicht für Dich!

Teargas88
Bin neu hier. War denke ich in letzter Zeit alles zu viel. Ich find's toll hier zu sein. Die Texte der Community zu lesen erfüllt mich. Gleichgesinnte, nette Menschen. Hätte ich nie gedacht. War ne super Entscheidung mich anzumelden.

Ich werde ab jetzt in diesem Thread Tagebuch schreiben. Ich weiß, dass es nichts bringt mich bei ihr zu melden. Ich weiß, dass es nichts bringt wenn ich ihr Vorwürfe mache.

Die Trennung ist zwei Monate her. Ich kann nicht vergessen, hat sich zu viel angestaut. Ich werd meine Gedanken fassen und hoffe, dass es euch ein klein wenig unterhält. Vielleicht regt es den ein oder anderen zum Nachdenken an.

-------------------------------------------

06.07.2015 23:35 • #1


Teargas88
Mittwoch, 07.07.2015 01:33 Uhr.

Der blaue Dunst durchströmt meinen Körper. Ich weiß nicht wie viele gequälte Atemzüge ich in den letzten fünfzehn Wochen genommen habe. Mit jedem fällt mir das Atmen ein wenig schwerer. Befreit es mich? Mein Körper gaukelt es mir zumindest vor. In Wahrheit schwächt mich jede Kippe ein kleines Bisschen mehr als ich es ohnehin schon bin. Jeden Tag aufs Neue kaufe ich mir eine neue Schachtel, du kannst dir ausrechnen wie viel Gift ich mir in den letzten drei Monaten in den Körper gejagt habe. Bis zum Abend ist sie fast leer. Zuvor habe ich wie du weißt knapp ein Jahr überhaupt nicht geraucht. Unter anderem, weil du mich trotz unserer vielen Hindernisse und Probleme mit jeder Minute, die ich bei dir war, ein klein wenig stärker gemacht hast.

Nun schwächst du mich nur noch. Jeder Gedanke, jeder Augenblick, jede Sekunde die ich an dich denken muss zerstört mich ein kleines Bisschen mehr. Ich erkenne mich selbst nicht mehr. Nicht den Menschen der ich war. Nicht den Menschen, der ich zu sein glaubte. Und ich erkenne dich nicht mehr. Ich weiß nicht mehr wer du bist. Fragen in meinem Kopf. Fragen, auf die ich weder eine Antwort weiß, noch eine von dir bekomme. Denn du bist gegangen, schweigst. Ich hätte dir so viel zu erzählen, doch nur die Stille hört mir zu. Vielleicht auch ein, zwei B.. Meistens jedoch nur die Stille und meine kleinen tödlichen Freunde.

Vor etwas mehr als zwei Jahren habe ich dich kennen gelernt. In einem Moment in dem ich schon fast den glauben daran verloren hatte ich würde mich jemals wieder neu verlieben können. Damals fiel mir alles so schwer. Meine letzte große Beziehung war acht Monate zuvor nach fünf Jahren den Bach runter gegangen. Ich wollte nicht mehr lieben, nicht mehr lachen, hielt mich mit falschen Kompromissen über Wasser. Doch auf ein Mal warst du da. Ich werde den Moment nie vergessen in dem ich dir das erste Mal in die Augen gesehen habe. Gelsenkirchen, Festival. Deine Schwestern hatten dich überredet mitzukommen obwohl du unsere Musik überhaupt nicht hörst. Sie wollten dich ablenken, schließlich warst du nach knapp sieben Jahren von deinem Freund total verletzt worden. Er hatte dich für ne Andere verlassen, du warst in ein tiefes Loch gefallen. Als er Monate später wieder angekrochen kam hast du es nochmal versucht. Aber es fühlte sich nicht richtig an.

Unsere blicke trafen sich. Es war liebe auf den ersten Blick. Wir haben an dem Abend vielleicht zwei, drei Sätze miteinander geredet. Ich war hin und weg. Vor mir saß die wunderschönste Frau, die ich in meinem Leben je gesehen hatte. Deine Schwester hat für dich nach meiner Nummer gefragt. Ich hab sie ihr gegeben. Am nächsten Tag wolltest du wieder kommen. Du kamst, doch ich musste gehen. War dummerweise zuhause verabredet. Unsere Blicke trafen sich zwei, drei mal. Ich hab dir noch hinterher geschaut. Du mir auch. In den folgenden zwei Wochen konnte ich dich nicht vergessen. Irgendwann hab ich deine Schwester angerufen. Hab ihr gesagt, dass ich mich in dich verknallt habe, aber nicht wissen würde was ich tun soll, ich wäre schließlich momentan noch in einer Beziehung. Dann ruf sie doch an!, sagte sie. Du wusstest schon bescheid. Ich bekam von dir ne total tolle Nachricht: Hey Kerl. Du bist der Wahnsinn. Aber wir beide sind noch vergeben. Wir sind doch keine schlechten Menschen. Lass uns das erstmal alles ins Reine bringen. Ich hab das genauso gesehen. Das tolle an der Sache war, dass du von Anfang an so ehrlich zu mir gewesen bist. Generell warst du immer ehrlich zu mir.

Ein paar Tage später haben wir uns mit unseren Festival-Leuten in Essen getroffen, waren unterwegs. Ich hab mich extra für dich schick gemacht. Hemd und so. Normalerweise trag ich sowas doch gar nicht. Minirocker eben. Wir haben uns super verstanden. Irgendwann wollten dann alle nach hause. Darf ich dich nach hause fahren, ist das okay für dich wenn wir noch quatschen?, fragte ich dich. Na klar, ich hab heut sonst nix mehr vor!, war deine lächelnde Antwort. Stunden über Stunden saßen wir bei mir im Auto und haben geredet. Ich hab mich zum ersten Mal seit Jahren wieder zu Hause gefühlt. Irgendwann ganz spät nachts hab ich dich dann vor deiner Tür abgesetzt und bin nach hause gefahren.

Wieder ein paar Tage später habe ich dich wieder gesehen. Stundenlange Gespräche, Witze, Lachen. Man war das toll. Es war als ob ich endlich meinen Seelenverwandten getroffen hätte. Gelaufen ist nichts. Wir hatten schließlich unsere Fronten nicht geklärt. Trotzdem war es schön. Ich bin nachts heim. Am nächsten Tag haben wir beide mit unseren Partnern geredet, schluss gemacht. Du hast es ihm gesagt, ich meiner nicht. Die war schließlich total Psycho und wie die letzte Furie. Ich hatte Angst, du hattest Verständnis. Toll warst du. Wir hatten beschloßen uns erst mal nur zu treffen. Zu tief waren deine Wunden, zu hoch mein Frust. Wir wollten uns ne Chance geben obwohl wir wussten, dass wir im Prinzip mit denkbar schlechten Karten in unsere kleine Geschichte eintauchen würden.

Versucht haben wir es trotzdem. Auch wenn es offen war, wir waren doch beide sehr glücklich. Startschwierigkeiten hat doch sowieso jedes zweite Pärchen. Nen knappen Monat später waren wir dann bei deiner Schwester aufm Geburtstag. Irgendwann stellte sie sich zu uns und fragte ob wir denn jetzt zusammen seien. Ich hab dich angeguckt, gelächelt und gesagt: Ist deine Entscheidung. Du sagtest Ja. Lächeln, rote Wangen, Kuss. Wolke Sieben.

07.07.2015 01:05 • #2


A


Tagebuch - Für mich, für jeden Nur nicht für Dich!

x 3


Teargas88
Samstag 11.07.2015 03:49 Uhr

Wieder mal schlaflos. Komme von ner' Party. Hab nix getrunken und bin trotz Erschöpfung nicht in der Lage irgendwie zu schlafen. Hab mir jetzt n B. aus dem Kühlschrank geholt und hoffe, dass mich das ein wenig beruhigt. Facebook. Ich hätte deine Seite komplett sperren sollen, damit ich dich selbst im Zufall gar nicht mehr sehe. Du hast ein neues Profilbild hochgeladen. Siehst wieder mal toll aus. Ich frag mich wo du da wohl warst. Eigentlich sollte ich mich das gar nicht erst fragen, aber so bin ich nunmal. Ich frag mich ständig irgendwas, was mit dir zu tun hat.

Ich hab noch knappe drei Wochen bis zu meinen Klausuren. Ich zwinge mich zu funktionieren. BWL, du. BWL, du. BWL. Warum immer du!? Ich hab doch für dich und mich genug Gründe, wieso wir uns gezankt und gestritten haben. Wieso wir auseinandergegangen sind. Du siehst so glücklich aus. Ich bin's nicht.

-----

Ich weiß nicht mehr genau wann wir aufgehört haben zu lachen und zu reden. Irgendwie ist so viel schief gelaufen obwohl wir was hätten ändern können. Wir hatten bloß beide keine Kraft dazu. Unsere vorangegangenen Beziehungen haben so viel Kraft gekostet, dass wir für uns keine mehr hatten. Dazu kamen viele kleine Dinge, die uns das gemeinsame Leben erschwert haben: Uni, Arbeit, familiäre Sachen. Wir waren beide unfähig, haben uns gegenseitig weh getan.

Ich wollte nur für dich da sein, dir helfen. Das konntest du nicht wirklich annehmen, hast sehr oft Rat bei deinem Ex gesucht, weil der nunmal die letzten sieben Jahre vor unserer Beziehung für dich da gewesen ist. Das tat schon irgendwie weh, wenn ich dir vorher eigentlich das selbe gesagt habe und du mit seiner Meinung um die Ecke kamst. Ich hatte dann immer das Gefühl, dass du mich überhaupt nicht ernst nehmen kannst. Im Gegenzug gab es ne ordentliche Portion trotz von meiner Seite. Teilweise echt kindisch aber auch irgendwie ne Art Selbstschutz. Wieso hab ich so lange so wenig für dich tun können? Wieso hast du mich so lange Zeit nicht für dich da sein lassen? Das sind Fragen, die nur du mir beantworten kannst, es aber nicht willst und damals auch schon irgendwie nicht konntest.

Ich hab alles gegeben was ich konnte, hab dir meine ganze Liebe geschenkt. Ernst nehmen konntest du das nicht. Hast mir oft vorgeworfen ich würde übertreiben, dabei wollte ich doch einfach nur hören, dass du mich so siehst wie ich bin: Ein Typ, der einfach nur da sein und dich unterstützen will. Das ist in ner Beziehung doch einfach normal oder nicht?

Ich sitz hier und zerbreche mir dummerweise immer wieder den Kopf darüber, was ich falsch gemacht habe. Ich hab einiges definitiv nicht richtig gemacht. Niemand macht immer alles richtig, wenn man überhaupt von richtig machen reden kann. Ich denke jedenfalls, dass ich alles in meiner Macht stehende getan habe um dich glücklich machen zu wollen. Du hast teilweise so viel Angst vor deinen eigenen Entscheidungen gehabt, dass du dich selbst blockiert hast. Wenn ich dann helfen wollte wurdest du fies und zickig und hast mir Vorwürfe gemacht, die dann im Streit eskaliert sind. Rechtfertigungen meinerseits, Rechtfertigungen von dir. Was soll ich sagen? Wie schon im letzten Brief: Wir waren nicht bereit.

Ich bin so traurig darüber, dass ich das nicht in Worte fassen kann. Traurig, weil ich so an dir hänge und dir das gefühlt alles schei. egal ist. Egal, dass ich trauere. Egal, dass ich kaputt gehe. Egal. Du unternimmst viel mit deinen neuen Freunden. Ich weiß nicht, was da sonst noch alles geht. Unsere gemeinsame Freundin sagt jedenfalls dass du nix neues hast. Ich hab das Gefühl, dass das nicht stimmt. Und das macht mich umso trauriger.

Ich liebe dich und versage. Ich versage beim Loslassen, beim eigenen Leben. Ich bin nicht lebensfähig. Ich fühle mich schwach und krank. Egal, denn du bist glücklich. Ich wollte immer nur, dass es dir gut geht. Anscheinend tut es das ja jetzt.

11.07.2015 03:10 • #3


Teargas88
Dienstag, 14. Juli 2015. 22:12 Uhr

Hey du.

Ich schreibe jetzt erst, weil ich ein paar Tage brauchte um mir über unser Telefonat klar zu werden. Ich habe dich angerufen, weil ich nicht mehr konnte. Weil ich wusste, dass du dein Versprechen nicht eingehalten hattest. Ich hatte dich bei unserer Trennung darum gebeten mir zu sagen, wenn du etwas Neues in Aussicht hast. Nicht, weil ich mich selbst verletzen wollte, sondern weil ich genau wusste, dass ich sehr schlecht im Abschließen von Dingen bin und mir solche Situationen einfach helfen. Doch da war er: Der Schlag in die Fresse. Ich wusste es, ich hab’s geahnt.

„Ich brauche jetzt Zeit für mich. Ich bin anscheinend nicht beziehungsfähig. Wir streiten uns nur, wir brauchen Luft zum Atmen.“ Waren deine Worte bevor ich ging. Sie waren die Prämisse dafür, dass ich überhaupt ging. Und das obwohl du mich seit Monaten schon nur respektlos behandelt hast. Ich habe geliebt. Ich habe versucht zu verstehen. Ich habe gekämpft. Aussichtslos, weil du nicht klar kamst und alles was auf dich eingeprasselt ist falsch verstanden hast.

Ich weiß nicht wie viele Wochen ich schon schlaflos zuhause gehockt habe. Wie viele Wochen ich schon geweint hab’ weil ich wusste, dass du nicht ehrlich sein wirst. Als du mir nach unserer Trennung irgendwann gesagt hast, dass du von jemandem zum Essen eingeladen wirst und ich ausgeflippt bin weil du dir eigentlich mal n paar Monate für dich selbst geben wolltest, da wusste ich es schon. Und trotzdem habe ich mich wie immer bei dir entschuldigt. Keine drei Wochen nach der Trennung hast du wieder gedatet. Du hast mich dann gesperrt, weil du der Meinung warst, dass ich mal wieder übertreibe und das ja alles nicht so ist wie ich das sehe. Im Endeffekt habe ich die Wahrheit gefühlt und dann auch gesagt. Du brauchtest keine Zeit. Du konntest nie in deinem Leben alleine sein. Sich immer wieder in Beziehungen stürzen ohne Rücksicht auf die Belange und Gefühle anderer. Das ist dein Ding.

Ich: „Schön, dass ich dich dann doch nach den ganzen Wochen ans Telefon kriege.“ Du: „Na, fangen wir wieder direkt mit Vorwürfen an!?“

Das war wieder so typisch für dich. Ich habe mich aufrichtig darüber gefreut, dass du mir die Zeit gegeben hast um mit dir zu reden und du brühst mir nen dummen Kommentar. Dass du mir das Gespräch gibst, das ich schon vor Wochen haben wollte und das du immer wieder abgewehrt hast war ja dann nett. Aber mittlerweile kann ich mir denken wieso du abgeblockt hast. Du hast deinen neuen Kerl einen Tag vor unserem endgültigen Aus kennen gelernt. Du hast mit Sicherheit n paar Tage und Wochen mit ihm geschrieben. Aber ich weiß, dass du es nie lange ohne Partner aushältst. Das ist so bezeichnend für dich. Das war mit uns damals nicht anders. Wahrscheinlich warst du dann auch mit ihm in der Kiste und irgendwann hast du dich entschlossen, dass du ne Beziehung willst. Das ist mir alles egal. Nicht egal ist mir, dass du nicht ehrlich gewesen bist.

Du wolltest nicht reden, weil du Angst vor meiner Reaktion hattest. Weil du feige warst. Weil du ganz genau weißt, dass das eigentlich alles nicht richtig ist. Wow, der Typ teilt seit neuestem den selben Schicksalsschlag mit dir. Sowas ist ja immer n klasse Garant dafür, dass man irgendwie zusammen gehört.

Alles was bei dem Gespräch rüberkam waren Vorwürfe gegen mich. Das hab ich falsch gemacht, das hab ich falsch gemacht und so weiter. Du hast Tatsachen verdreht, dir mal wieder selbst super in die Tasche gelogen.

Du hast mich nicht geliebt. Nicht die letzten Wochen, nicht die letzten Monate. Du hast die ein Gedankenkonstrukt im Kopf ausgearbeitet und nur das gesehen, was du sehen wolltest. Du hast ein Monster aus mir gemacht, nur weil ich dir helfen wollte. Und das bekloppte daran ist, dass ich mir den Schuh auch noch angezogen habe weil ich ne verdammte Rosa Brille aufhatte.

Wenn man jemanden wirklich geliebt hat, dann ist man doch einfach ehrlich zu ihm. Dann klärt man einfach alles und gut ist. Du hättest es mir sagen müssen. Du wusstest, dass ich so kurz vor meinen Abschlussprüfungen stehe und nichts geschissen bekomme. Das wäre einfach nur fair gewesen. Mittlerweile weiß ich, dass Menschen nicht fair sind. Du, Ina, warst nicht fair zu mir.

Was habe ich gefühlt als ich mit dir geredet habe? Nur Leere. Keine liebevollen Gefühle, kein Hoffen. Nur Enttäuschung und Anzeichen von Hass. Deine zuckersüße Stimme hat ihr übriges getan. Ich habe vor dem Menschen der du bist keinen Respekt mehr. Endlich habe ich ihn verloren. Endlich kann ich wütend sein.

Ich habe aufgelegt und mich befreit gefühlt. Befreit von deiner Unehrlichkeit und desillusioniert. Deine gute Freundin hast du auch angelogen. Sie hat geweint als ich mit ihr drüber geredet hab. Geweint darüber wie weh ihr das alles tut. Dass du mir so weh getan hast, dass du sie angelogen hast, dass du nicht ehrlich warst. Was bist du für ein Mensch, der seine lieben anlügt nur weil er zu feige ist zuzugeben, dass er immer und immer wieder die selben Fehler macht!?

Hinterher kam dann noch ne gut SMS. Ich solle dir doch bitte noch einen letzten Gefallen tun und deiner Familie, die zwei Jahre lang nichts besseres zu tun hatte als mir immer und immer wieder Messer in den Rücken zu rammen, die unbearbeiteten Hochzeitsfotos geben. Wäre ja total lieb. Ich habe die Fotos gemacht als ich euch alle geliebt habe und für euch da sein wollte. Wie haben deine Schwestern und dein Schwager es mir gedankt? Mit Lästereien, Boshaftigkeiten und übler Nachrede. Ich habe noch nie so einen unehrlichen und verkommenen Haufen kennen gelernt wie deine Familie. Kein Wunder, dass ihr alle keine echten Freunde habt. Ihr vergrault sie. Ihr pinkelt auf sie.

Ich bin froh, dass ich meine guten Freunde bei mir habe. Ich bin froh, dass es mir gut geht. Abseits davon, dass ich wütend auf dich und mein Hoffen bin, geht’s mir gut. Ich hoffe, dass dein neuer Typ nicht so emotional ist wie ich. Ich hoffe, dass er sich das alles nicht zu herzen nimmt. Ich hoffe, dass er sich nicht verletzen lässt und notfalls den Stecker zieht. Euren Psychoterror hat niemand verdient.

14.07.2015 21:22 • #4


Teargas88
Samstag 18.Juli 2015 14:08 Uhr

Hey. Habe heute Nacht von dir geträumt. Du hattest ne schöne Nacht mit deinem neuen. Ich hab euch dabei zugesehen und mich geekelt. Schwenk nach rechts. Schwenk nach links. Du sitzt vor mir und küsst mich. Wieder n Schwenk: Es tut mir Leid. Und ich so: Nein, tut es nicht. Geh einfach.

Dass ich erst nach knapp zwei Monaten davon träume wie du angekrochen kommst und dich für dein massives Fehlverhalten entschuldigst, nennt man wohl Verarbeitung. Aber ich denke, dass ich mir nur etwas vormache. Denn schon während unserer Beziehung konntest du dich nie selbstreflektieren oder entschuldigen. Und du wirst es auch jetzt, oder in zwei Wochen, oder in drei Monaten, oder in nem Jahr nicht tun. Einfach, weil du es nie gelernt hast. Weil du von zuhause aus schon immer nur mitbekommen hast wie sich deine Eltern gestritten und zerfleischt haben. Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. Konfliktfähigkeit gleich null.

Was soll ich sagen? Es interessiert mich einen schei., dass du nen neuen hast. Es tut nur weh, dass ich genau darin bestätigt wurde, was ich eh schon immer wusste und nicht wahr haben wollte. Du lügst dich selbst an, du lügst mich an und du lügst auch alle anderen mit deiner blendenden Art an. Warum hast du denn keine Freunde mehr? Frag dich das mal. Oder besser: Frag es dich nicht. Denn du hasst Selbsterkenntnis und unangenehme Situationen in denen man was von dir verlangt.

Ich geh mir jetzt eine rauchen. Dann lerne ich. Ich hab mich schließlich noch zwei Monate von dir belügen lassen und mein lernen hinten angestellt. schei. sowas.

Auf eine Kippe. Rauchen hattest du ja Anfang des Jahres aufgegeben. Mir hast du dann später als ich wegen dir wieder angefangen habe Vorwürfe gemacht. Und nach der Trennung hast du dir dann 5 Monate später wieder eine nach der anderen durchgezogen. Du weißt doch einfach nicht was du willst.

Leb wohl. Mein Leben ist mir wichtiger.

18.07.2015 13:15 • #5


Teargas88
Hey du. Ich muss schon zugeben, dass mir deine Anwesenheit langsam reicht. Seit Monaten rotiert mein Hirn und kann mit jeder weiteren Minute, Stunde oder Woche noch weniger fassen, was da eigentlich die ganze Zeit abgelaufen ist. Es fühlt sich an als ob ich einen Geist geliebt hätte. Einen Menschen, den ich mir so zurechtgeträumt und zurechtgedacht habe, dass es beim Reflektieren hinterher einfach nur weh tut. Ein nicht wirklich existentes Wesen.

Du hast vor deinem eigenen Leben Angst gehabt.
Du hattest Angst vor großen Räumen mit vielen Menschen.
Du hattest Angst in engen Räumen mit wenig Menschen.
Du hattest Angst davor mit wichtigen Menschen zu telefonieren.
Du hattest Angst mit Menschen über deine Zukunft zu reden.
Du hattest Angst vor der Meinung anderer Menschen.
Du hattest Angst deinen Wünschen nachzugehen und dein Leben zu leben.
Du hattest Angst Auto auf der Autobahn zu fahren, weil dein Ex dich irgendwann mal angeschnauzt hat.
Du hast dich geschämt, wenn man dir zu viel geschenkt hat.
Du konntest es nie annehmen, wenn man dir gesagt hat, dass du toll bist.
Du konntest es nie annehmen, wenn man dir gesagt hat, dass du wunderschön bist.
Du hast ständig sarkastische Sprüche auf deine eigenen Kosten gemacht und es als Scherz abgetan obwohl da so viel Wahrheit drin steckte.
Du hast dich nie getraut mir mal offen und ehrlich zu sagen, was genau eigentlich in dir vorgeht.
Du hast die ersten zwölf Monate lieber mit deinem Exfreund über deine Gefühlswelt geredet, als mir das anzuvertrauen und wirfst mir hinterher vor, dass ich dich überhaupt nicht kenne...

Ich könnte die Liste um so viele Punkte erweitern. Vielleicht tu ich das auch irgendwann noch. Es tut alleine schon gut, dass ich meinen Dampf hier ablassen kann. Denn so emotionale Menschen wie ich kommen einfach nur sehr schlecht damit klar, wenn sie sich vollkommen verausgaben und hinterher fallen gelassen werden wie ne heiße Kartoffel. Ich war der Ar.... Der Egoist. Der Penner. Gleichzeitig das Weichei. Entscheiden konntest du dich in der Typenbezeichnung irgendwie nie so wirklich...

Liebe I. . Du hast mich nie als den Menschen gesehen, der ich wirklich war. Nie den Menschen, der sich ständig danach erkundigt hat wie es dir geht, der versucht hat dich zu unterstützen. Nie den Menschen, der dich auf Händen getragen hat und versucht hat in egal welcher Lage für dich da zu sein. Nie den Menschen, der dir immer und immer wieder zeigen wollte wie toll du bist.

Ich war alles für dich, nur nicht ich: Wie deine Schwester, wie deine Mutter, wie dein Vater, wie du selbst. Ich habe dich angeblich so provoziert wie dein Exfreund, obwohl ich dich nur geneckt habe. Ich war angeblich ein egoistisches Po-Loch obwohl ich dich jedes Mal wenn ich bei dir war gefragt hab wodrauf DU heute Lust hast und was DU gerne machen würdest und woraufhin dann immer genervte kommentare kamen.

Du hast dich selbst stundenlang im Spiegel begutachtet, warst mit deiner Figur nicht zufrieden. Ich konnte zich millionen Mal sagen, dass das definitiv nicht so ist. Das wolltest du nicht hören, nicht annehmen. Beim dreihundertsten mal habe ich dann scherzhaft gesagt: Wenn dich das doch alles so stört, dann lass es machen. Besorg dir n Attest und lass es machen. Was soll ich sagen? Ich war der blöde Ar., der dich angeblich ja so hässlich fand. Das als normalen Weiberkram abzutun fiel mir schon damals schwer. Heute weiß ich, dass du einfach Gründe gesucht hast um auf mir rumzuhacken.

Und was soll ich sagen? Du hattest nie wirklich Respekt vor mir. Schon von Anfang an nicht. Wer über ein Jahr mit seinem Ex über die eigenen Probleme und Gedanken redet anstatt mit seinem Freund, der hat keinen Respekt. Wer sich anderthalb Jahre lang noch das Handy von seinem Exfreund bezahlen lässt, während der schon längst ne andere hat, der hat keinen Respekt. Wer mit mir über seine Zukunft redet und von mir Ratschläge erhält und die vollkommen ignoriert (weil ich hab ja keine Ahnung, ich bin ja n blöder Student mit null Ahnung) um dann zwei, drei Wochen später damit anzukommen, dass der Exfreund das selbe sagt und man es sich ja dann jetzt doch vielleicht mal überlegt, der hat überhaupt keinen Respekt.
Du hast mich als Menschen, als Individuum mit geistigen Füßen getreten, mich immer so behandelt, als ob ich nix könnte und alle anderen es besser machen.

Ich konnte es dir nie Recht machen, weil du es dir selbst nicht recht machen konntest. Du hast dich nicht mal selbst geliebt. Und ein Mensch, der sich nicht selbst so liebt wie er ist, der kann auch niemand anderen akzeptieren und lieben. Drei Wochen später dann 'nen neuen abschleppen? Bitte sehr, die Geschichte wiederholt sich bei dir zum vierten Mal. Vielleicht besteht ja die Chance, dass dem das am Hintern vorbei geht. Das Leben will ich nicht, das Leben wollte ich nicht. Ich bin ein Mensch mit 'nem riesigen Kartoffelsackherz. Ich brauche niemanden, der ein Loch reinschneidet und es immer und immer weiter leert, weil er nur konsumiert anstatt auch mal zu geben. Du hast mich nicht verdient. Ich habe es nicht verdient, dass man so mit mir umgeht.

28.07.2015 14:35 • #6


Teargas88
Jeder noch so kleine Gedanke an Dich und das, was war, macht mich kaputt.

Weil ich mit jedem Tag mehr realisiere, wie weh du mir die ganzen Monate und Jahre getan hast.
Weil ich realisiere, wie oft ich einfach nur runtergeschluckt und mich für Dinge entschuldigt habe, die du verbockt hast.
Weil ich mir vorgemacht habe, dass das mit uns was ganz großes sein könnte, wenn du deine Ängste in den Griff bekommst.
Weil ich immer und immer wieder funktioniert habe obwohl ich doch hätte gehen sollen.

Was bleibt zurück? Die Ernüchterung darüber, dass du genau der Mensch bist, den ich nie wollte. Ein Mensch, den ich mir schöngeredet habe. Ein Mensch, zu dem ich nie Zugang fand, weil ich ihm einfach nie wichtig genug war.

Was habe ich bekommen? Das Gefühl, nichts Wert zu sein. Das Gefühl, noch so viel tun zu können und es wird einfach nicht gesehen.

Verletzter Stolz. Trauer darüber, dass du mich und meine Macken, mich und meine guten Seiten nie akzeptiert hast.

Ausgetauscht, einfach so. Ausgetauscht weil es ja so einfach ist sich immer und immer wieder in neue Dinge zu stürzen anstatt an Vorhandenem zu arbeiten.

Ich bin enttäuscht von mir selbst. Ich hätte es sehen müssen. Mein Kopf hat es schon sehr früh gesehen, doch mein Herz wollte bis zuletzt nicht akzeptieren.

Ich werde aus der trüben Suppe meine Konsequenzen ziehen. Die nächste Partnerin wird von mir genau die selbe Liebe entgegengebracht bekommen wie du. Sollte ich jedoch merken, dass ich mich wieder verausgabe, verstecke, zerstöre, dann werde ich gehen. Der Schmerz ist so unerträglich.

Danke für deine Liebevolle Seite. Ansonsten Danke ich für nichts. Denn deinen Respekt hatte ich nie. Deine Anerkennung hatte ich nie. Deine Liebe war ein loses Konstrukt aus Ach ich fühl mich dann nicht so alleine und er macht ja alles für mich.

Ich glaube nicht, dass du jemals merken wirst was du mit mir angerichtet hast. Du tust mir leid.

Ich verzeihe dir, aber vergessen werde ich nicht.

01.08.2015 16:31 • #7


Teargas88
Hallo du.

Ich denke, ich werde nicht anders können. Ich werde dir nach meiner Prüfungsphase einen letzten Brief schreiben. Warum? Weil ich nie dazu kam, dir meine Bedürfnisse und Gefühle, positiv oder negativ, mitzuteilen. Ich tu das nicht, um dich wiederzubekommen. Ich werde es tun, um mir die ganze trübe Suppe von der Seele zu schreiben und werde es dir dann schicken. Ob du es dann liest oder den Brief wegschmeißt ist mir mittlerweile egal. Es geht mir nur um das befreiende Gefühl, dass ich letzten Endes doch noch irgendwie sagen konnte, was du aus mir gemacht hast, wie du mit mir umgegangen bist.

Zwei Jahre lang habe ich um unsere Beziehung und um deinen Respekt gekämpft. Zwei Jahre lang habe ich mich zurückgenommen, dir helfen wollen, für dich da sein wollen. Bekommen habe ich den pauschalen Vergleichshammer, Unverständnis und falschen Trotz.

Deine nicht vorhandene Streitkultur hat mich zerstört. Bei jedem noch so kleinen Anschein einer Konfrontation hast du Stunden lang zu gemacht, den Spieß umgedreht und mich beleidigt. Verbal und gedanklich. Vorwürfe über Vorwürfe. Und wenn ich mich gewehrt habe, war ich das Po-Loch, dass dir was böses wollte.

Menschen wie ich sind nicht fähig sich durchzusetzen, weil sie immer wieder in die Beschützerrolle fallen und sich schuldig für das Missempfinden des Gegenübers fühlen. Das habe ich mittlerweile realisiert. Mittlerweile weiß ich, dass ich dir in sehr vielen Situationen deine Grenzen aufweisen hätte müssen.

Ich konnte es nicht, aus Angst dich zu verlieren. Aus Angst alleine zu sein. Aus Angst den Menschen nie wieder zu sehen, denn ich doch so sehr zu lieben geglaubt hatte. Auch hier weiß ich mittlerweile, dass ich dich so oder so verloren hätte, weil du mich nie als den Menschen gesehen hast, der ich wirklich war.

Die bittere Erkenntnis für mich: Ich habe mich selbst verleugnet, meine Prinzipien über Bord geschmissen und mir die Liebe zu einem Menschen vorgelogen, der mich mit Füßen getreten hat. Man kann sich nur temporär so dermaßen selbst verleugnen. Irgendwann schwindet die Kraft.

Ich habe dir vor einem knappen Jahr in einer ganz unangenehmen Situation, in der du mich mal wieder als den Volldeppen der Nation dargestellt hast, mal gesagt, dass du mich krank machst. Deine bescheuerte Reaktion darauf: Krass, ich wusste nicht, dass du so über mich denkst. Da muss ich erst mal ein paar Tage drüber nachdenken. Geh bitte.

Wieso ich damals nicht gegangen bin ist mir schleierhaft. Wieso habe ich mir selbst immer wieder so weh getan?

Aus fast schon ekelhafter Liebe. Liebe bis zur Selbstkasteiung. Liebe bis zur totalen Aufgabe.

Du hast mir im Februar gesagt: Wenn wir es jetzt noch mal versuchen und es wieder scheitert, dann wirst du mich hassen.

Ich kann nicht hassen. Menschen wie ich sind dazu überhaupt nicht fähig. Wenn wir lieben, dann lieben wir. Das einzige was ich für dich fühle ist die gnadenlose Enttäuschung. Enttäuschung über meine Selbsttäuschung. Enttäuschung über deinen fehlenden Respekt. Enttäuschung über die Gewissheit, dass ich die Vorzeichen nicht wahrhaben wollte und dir auch noch Recht gegeben habe wenn ich mich für Dinge entschuldigt habe, die ich nicht falsch gemacht habe.

Der Brief, den ich dir dann schreiben werde, wird die Kernessenz dieses Tagebuchs sein. Er wird schonungslos, er wird ehrlich. Aber eines kann ich dir versprechen: Ich werde niemals so sein wie du. Dieser Brief wird so dermaßen respektvoll geschrieben sein, dass dir die Galle hochkommt.

Und dann kannst du mir, wenn du ihn überhaupt ließt, aufs Neue Vorwürfe machen. Dann kannst du mir wieder sagen wie verzerrt meine Wahrnehmung doch ist. Und weißt du was? Es ist mir dann so unfassbar egal. Denn wenn ich eines weiß, dann ist es die Tatsache, dass ich auf dich und deine Meinung. Dass ich auf dich und deine Einstellung und deine Gedanken einen riesigen F I C K geben kann und werde.

In mir herrscht nur noch Leere und Wut. Leere bezüglich der Tatsache, dass ich dich überhaupt wollte. Ich will dich nicht mehr. Ich will keinen Menschen der mich in allen belangen tritt. Wut im Bezug auf mich. Wut über die Tatsache, dass ich mir was vorgegaukelt habe. Denn wirklich wichtig war ich dir nie. Du warst nur froh, dass du jemanden hattest, der abends mal ne Runde für dich da war und mit dem du tollen GV haben konntest. Das war doch sowieso der einzige Moment in dem du mir mal großartig Komplimente gemacht hast. Danke dafür, wenigstens war ich ja zu was gut

Ich werde den Menschen in Erinnerung behalten, der in seinen hellen Momenten glaubhaft Ich liebe Dich sagen konnte. Deine andere Seite, dieses dunkle Molloch voller Respekt- und Anstandslosigkeiten verachte ich auf's tiefste.

Bis demnächst.

04.08.2015 00:15 • #8


Teargas88
Du raubst mir den letzten Nerv.

Eigentlich müsste ich jetzt schlafen, mich für meine Prüfung morgen früh fit halten. Doch ich kann nicht. Ich habe Angst. Angst wieder von dir zu träumen. Angst vor den schönen Erinnerungen, die mich wie eine Walze so dermaßen plätten, dass ich mich daraufhin die nächsten Tage so fühle als ob ich mich in einer Ebene zwischen Leben und Tod befinde.

Selbst in meinen Träumen trampelst du auf mir rum. Ich bin nichts wert. Ich interessiere nicht. Mit mir kann man machen was man will. Ich bin dein Opfer.

Doch ich muss für heute funktionieren. Um halb fünf schellt mein Wecker. Bis die Tage.

06.08.2015 02:20 • #9


A


x 4