Totale Finsternis

U
Hallo Leute,

schreckt euch nicht an dem Titel.
Habe nur kürzlich wieder das Titellied aus Tanz der Vampire gehört und fand, dass ein Teil daraus sehr gut meine Gefühlslage wiedergibt:

Ich hab mich gesehnt danach,
mein Herz zu verliern.
Jetzt verlier ich fast den Verstand.
Totale Finsternis.
Ein Meer von Gefühl und kein Land.

Einmal dachte ich,
bricht Liebe den Bann.
Jetzt zerbricht sie gleich meine Welt.
Totale Finsternis.
Ich falle, und nichts was mich hält.

Was meint Ihr dazu? Klingt natürlich ziemlich negativ. Und *nichts was mich hält* ist ja auch nicht ganz richtig. Manchmal kommt man sich aber so vor. Und *ein Meer von Gefühl und kein Land* finde ich besonders passend.

Liebe Grüsse

Uschi

29.08.2002 18:24 • #1


M
Liebe Uschi,
bitte bitte, laß Dich nicht so sehr in Deinen Schmerz fallen. Damit hilfst Du keinem - am allerwenigsten Dir selber. Es wird Zeit, daß Du Dich selber am Kragen packst und aus dem Sumpf ziehst.
Den Schmerz zulassen - ist ok. Die Trauer zulassen - auch gut. Aber irgendwann muß mal Schluß sein. Da muß der Selbsterhaltungstrieb durchkommen.
Lebe Dein Leben endlich wieder. Orientier Dich neu und nicht danach, was E R oder S I E tun oder sagen.
Du mußt Dich wieder auf Dich selbst konzentrieren. Ein gesunder Egoismus hat noch keinem Menschen geschadet.

Wenn Du in dieser Stimmung bleibst habe ich Sorge, daß Du total abrutscht.
Bitte versuche es doch einmal positiv zu denken. Wo ist Dein Selbstbewußtsein?? Krame es hervor und leg noch einen drauf; dann kannst Du nämlich auch an allen Veranstaltungen Deiner Firma teilnehmen und ganz locker den Kontakt mit Deinen Kollegen haben. Laß Dich doch nicht so zurückdrängen. Meine Güte: Du bist doch wer. Mach die Flucht nach vorne.

Wer sich im Leben nur duckt, der bekommt immer mehr auf die Mütze. So ist das nun mal. Wer selbstbewußt agiert, der wird respektiert.

Bitte, laß Dich nicht so ganz fallen. Ich hab Angst um Dich.

Ich nehme Dich ganz ganz fest in den Arm und hoffe, daß ich Dir ein wenig von meiner Kraft abgeben kann.

Ganz viele liebe - aber sorgenvolle Grüße

von Deine Malieel

30.08.2002 08:03 • #2


A


Totale Finsternis

x 3


U
Guten Morgen liebe Malieel und natürlich auch alle anderen,

ich habe gestern sehr lange nachgedacht, auch über eure Worte. Dabei habe ich etwas erkannt, dass mich doch wieder ein ganzes Stück zurückgeworfen hat. Ich habe mir die ganze Zeit eingeredet, dass ich die Trennung akzeptiert habe und jetzt nur langsam mit dem vermissen der Nähe... klarkommen muß. Gestern habe ich u.a. lange darüber nachgedacht, warum mir diese Kleinigkeiten immernoch so weh tun und warum es mir die Sache mit seiner EX-ex so zu schaffen macht. Nun, ich mußte mir selber eingestehen, dass ich überhaupt noch nicht losgelassen habe! Mein Kopf weiss, dass es aus ist und er wohl nie wieder zurückkommen wird, auch dass er sich wie ein A... verhält und ich ihn garnicht zurückhaben wollen sollte (was für eine blöde Satzstellung).
Aber mein Herz liebt ihn immernoch, will ihn immernoch zurück und hat vielleicht sogar noch unterbewusst einen kleinen Hoffnungsschimmer, dass das mit seiner Ex-ex nicht klappt und er dann doch wieder zu mir kommt.

So, da steh ich nun ich armer Tor und bin so klug als wie zuvor. :(
Ich dachte wirklich, ich wäre schon einen Schritt weiter. Aber scheinbar klappt die Datenübertragung vom Kopf zum Herzen nicht so besonders gut. Oder mach ich irgendwas falsch?

Oh Mann, eigentlich wollte ich ja im Urlaub alles beiseite lassen und versuchen nur Spass zu haben. Aber wenn ich alles nur wegschiebe, komme ich dann je einen Schritt weiter?
Im Moment weiss ich irgendwie garnichts mehr. *Ein Meer von Gefühl und kein Land* - das ist schon absolut treffend. Ich weiss nicht mehr wohin mit all den Gefühlen. Trauer, Schmerz, Angst, Ratlosigkeit....

Uschi

30.08.2002 09:27 • #3


E
Liebe Uschi,

dass der Verstand die Gefühle nicht steuern kann, ist dir bestimmt nicht neu, das Kind ist nicht zu überzeugen. Ich will's aber! - dagegen ist doch nicht zu tun, es hat das Recht zu wollen. Ich kenne das nun allzu gut und meine Lösung ist, das Kind nicht zu verteufeln. Lass es sein, hab es lieb und höchstens sag ihm ich weiß mein lieber, nur geht es leider nicht. Er is fort, will nichts mehr von uns wissen, aber ich bin da und hab dich lieb. Es ist damit nicht geholfen, aber es wird zumindest eine Einigkeit geschaffen.

Du sprichts von versteckter Hoffnung - tun wir das nicht alle? Es könnte theoretisch immer noch ein Wunder geschehen, eine Wendung, irgendwas, sei es auch Vergessenheit... Und glaub's mir, dass das weniger schlimm ist wie eine akute Hoffnungslosigkeit. Es ist die Zeit, dass du wieder Freude am Leben entdeckst, dass du dir eingestehest, dass die Sonne nicht ganz untergegangen ist. Und dafür wird wohl der Urlaub genau das Richtige sein. Als ich früher dein Vorhaben lass, nicht über das THEMA zu sprechen, habe ich schmunzeln müssen. Sicher ist eine Fixierung darauf nicht richtig weiterbringend, aber die Gefühle müssen raus. Du kannst nicht einfach so, ein Teil von dir amputieren, das müßte man einsehen. Unendlich viel Mut wünsche ich dir, ich würde dir so gerne von meiner Kraft geben. Sei umarmt, Ella.

PS Eines Tages wirdst du wieder sagen können verweile doch, du bist so schön - das verspreche ich dir.

30.08.2002 09:57 • #4


U
Liebe Ella,

vielen Dank! Du weisst garnicht, wie gut mir Deine Worte getan haben.
Das Ganze wäre nicht so schwierig, wenn ich nicht durch die Arbeit täglich mit ihm und der neuen Situation konfrontiert wäre. Am Anfang hätte ich mir nicht vorstellen können, ihn nie wieder zu sehen. Jetzt denke ich, dass es vielleicht zumindest für eine Weile besser wäre, wenn ich ihn garnicht mehr sehen würde. Aber da muß ich durch, wenn ich den Job nicht aufgeben will (und der bedeutet mir schon viel).

Ich hoffe sehr, dass mir der Urlaub wieder mehr innere Ruhe bringt. Sicher werde ich mir dort nichts *amputieren* können. Die Gedanken und Gefühle bleiben. Aber wir haben uns vorgenommen, es möglichst beiseite zu schieben und uns die Freude nicht verderben zu lassen. Also nicht über die Ex reden. Ob das wirklich ganz durchsetzbar ist, werde ich erst merken, aber vielleicht tut es mal ganz gut, sich auf was anderes konzentrieren zu können. Ich hoffe nur, ich werde meine trübselige Stimmung im Urlaub los und kann es wirklich genießen.

Liebe Grüsse

Uschi

30.08.2002 11:14 • #5


E
Liebe Uschi,

Du bist schon einen Schritt weiter, allein indem Du erkannt hast, dass Du eben noch nicht wirklich losgelassen hast und dass Du deshalb immer noch wieder Enttäuschung und Schmerz aufs Neue so stark spürst.

Da ich momentan in einer ähnlichen Verfassung bin, selber erkennen musste, dass ich mich so mies fühle, weil ich eben immer noch und immer wieder innerlich verneine, dass der Mensch, mit dem ich mal so eng verbunden war, sich nun abgewendet hat, dass ich nicht mehr zu ihm durchdringen kann, kann ich sehr gut nachvollziehen, was Du im Moment durchmachst.

Meine Erkenntnis ist, ich mache mir momentan selbst das Leben schwer - kommt Dir das bekannt vor? Und dieses Klammern und Festhalten, nicht Loslassen wollen bewirkt nur, dass alles nur noch trauriger und schmerzlicher wird. Somit liefern wir uns selber aus und lassen es zu, dass wir immer wieder diese Enttäuschung spüren.

Sicher, das erkennen ist das Eine und es umzusetzen das andere... das kostet einiges an Überwindung und Willen und in Anbetracht dessen möchte man sich oft einfach lieber gehen lassen. In solchen Momenten: versuch mal nicht nur an IHN zu denken. Denk an Menschen, die für Dich da sind, die Dich verstehen und schätzen und die Dir Kraft geben und schon wirst Du Dich besser fühlen.

Was Ella schreibt, das unser Verstand unsere Gefühle nicht steuern kann, ich habe darüber nachgedacht... das ist ein interessanter Punkt. Sicher, unsere Gefühle regieren uns im Moment und der Verstand kann alles wissen und längst eingesehen haben, er kann sich nicht durchsetzen gegen diese alles vereinnahmenden Gefühle... Aber, was sind unsere Gefühle? Entstehen sie nicht aus unseren Gedanken? Wenn Du also immer wieder Deine Gedanken zurückfliessen lässt und Dich innerlich weigerst loszulassen, dann werden Deine Gefühle bleiben, Du bleibst auf der Stelle stehen, verharrst, während er einfach weitergeht, so bleibst Du verletzlich und in seiner Hand.

Liebe Uschi, fasse Mut und wehr Dich, gib nicht auf. Du bist Du und das auch/ erst recht ohne ihn. Du hast die Kraft in Dir!

Sei lieb gegrüsst von
Gia

P.S. Ein sehr lieber Mensch hat mir vor ein paar Tagen ein paar schöne Zeilen geschickt, die mich sehr berührt haben. Diese Geschichte habe ich seither immer wieder mal durchgelesen und irgendwie macht sie mir Mut. Ich gebe sie an dieser Stelle mal weiter - mit allerbestem Dank an den Sender :D


Es war eine kleine Frau, die den staubigen Feldweg entlangkam. Sie war wohl
schon recht alt, doch ihr Gang war leicht, und ihr Lächeln hatte den
frischen Glanz eines unbekümmmerten Mädchens. Bei der zusammengekauerten
Gestalt blieb sie stehen und sah hinunter. Sie konnte nicht viel erkennen.
Das Wesen, das da im Staub des Weges saß, schien fast körperlos. Es
erinnerte an eine graue Flanelldecke mit menschlichen Konturen. Die kleine
Frau bückte sich ein wenig und fragte: Wer bist Du? Zwei fast leblose
Augen blickten müde auf. Ich Ich bin die Traurigkeit, flüsterte die
Stimme stockend und so leise, daß sie kaum zu hören war. Ach die
Traurigkeit! rief die kleine Frau erfreut aus, als würde sie eine alte
Bekannte begrüßen. Du kennst mich? fragte die Traurigkeit mißtrauisch.
Natürlich kenne ich dich! Immer wieder einmal hast du mich ein Stück des
Weges begleitet. Ja, aber..., argwöhnte die Traurigkeit, warum flüchtest
du dann nicht vor mir? Hast du denn keine Angst? Warum sollte ich vor dir
davonlaufen, meine Liebe? Du weißt doch selbst nur zu gut, daß du jeden
Flüchtigen einholst. Aber, was ich dich fragen will: Warum siehst du so
mutlos aus? Ich... ich bin traurig, antwortete die graue Gestalt mit
brüchiger Stimme. Die kleine, alte Frau setzte sich zu ihr. Traurig bist du
also, sagte sie und nickte verständnisvoll mit dem Kopf. Erzähl mir doch,
was dich so bedrückt. Die Traurigkeit seufzte tief. Sollte ihr diesmal
wirklich jemand zuhören wollen? Wie oft hatte sie sich das schon gewünscht.
Ach, weißt du, begann sie zögernd und äußerst verwundert, es ist so, daß
mich einfach niemand mag. Es ist nun mal meine Bestimmung, unter die
Menschen zu gehen und für eine gewisse Zeit bei ihnen zu verweilen. Aber
wenn ich zu ihnen komme, schrecken sie zurück. Sie fürchten sich vor mir und
meiden mich wie die Pest. Die Traurigkeit schluckte schwer. Sie haben
Sätze erfunden, mit denen sie mich bannen wollen. Sie sagen: Papperlapapp,
das Leben ist heiter. Und ihr falsches Lachen führt zu Magenkrämpfen und
Atemnot. Sie sagen: Gelobt sei, was hart macht. Und dann bekommen sie
Herzschmerzen. Sie sagen: Man muß sich nur zusammenreißen. Und sie spüren
das Reißen in den Schultern und im Rücken. Sie sagen: Nur Schwächlinge
weinen. Und die aufgestauten Tränen sprengen fast ihre Köpfe. Oder aber sie
betäuben sich mit Alk. und Dro., damit sie mich nicht fühlen müssen.
Oh ja, bestätigte die alte Frau, solche Menschen sind mir schon oft
begegnet. Die Traurigkeit sank noch ein wenig mehr in sich zusammen. Und
dabei will ich den Menschen doch nur helfen. Wenn ich ganz nah bei ihnen
bin, können sie sich selbst begegnen. Ich helfe ihnen, ein Nest zu bauen, um
ihre Wunden zu pflegen. Wer traurig ist, hat eine besonders dünne Haut.
Manches Leid bricht wieder auf wie eine schlecht verheilte Wunde, und das
tut sehr weh. Aber nur, wer die Trauer zuläßt und all die ungeweinten Tränen
weint, kann seine Wunden wirklich heilen. Doch die Menschen wollen gar
nicht, daß ich ihnen dabei helfe. Statt dessen schminken sie sich ein
grelles Lachen über ihre Narben. Oder sie legen sich einen dicken Panzer aus
Bitterkeit zu. Die Traurigkeit schwieg. Ihr Weinen war erst schwach, dann
stärker und schließlich ganz verzweifelt. Die kleine, alte Frau nahm die
zusammengesunkene Gestalt tröstend in ihre Arme. Wie weich und sanft sie
sich anfühlt, dachte sie und streichelte zärtlich das zitternde Bündel.
Weine nur, Traurigkeit, flüsterte sie liebevoll, ruh dich aus, damit du
wieder Kraft sammeln kannst. Du sollst von nun an nicht mehr alleine
wandern. Ich werde dich begleiten, damit die Mutlosigkeit nicht noch mehr an
Macht gewinnt. Die Traurigkeit hörte auf zu weinen. Sie richtete sich auf
und betrachtete erstaunt ihre neue Gefährtin: Aber ...aber - wer bist
eigentlich du? Ich? sagte die kleine, alte Frau schmunzelnd, und dann
ächelte sie wieder so unbekümmert wie ein kleines Mädchen: Ich bin die
Hoffnung.


30.08.2002 13:51 • #6


U
Liebe Gia,

die Geschichte ist echt schön. Ich hab sie mir gleich ausgedruckt. Danke!

Ja, ich habe erkannt, dass ich noch nicht losgelassen habe. Aber bringt mich das wirklich weiter? Wie lässt man denn los? Es sind ja doch wieder nur die Gedanken, die ich ändern kann. Aber die Gefühle? Es ist ja nicht so, dass ich bewusst dauernd an ihn denke, was er gerade tut oder wie es ihm geht oder so. Nur sind da so viele Kleinigkeiten, die mich immer und immer wieder an unsere gemeinsame Zeit erinnern (Restaurants in denen wir waren, Dinge die etwas verkörpern, was wir erlebt haben, wenn ich ein T-Shirt aus dem Schrank nehme, dass er mal angehabt hat...) Und in diesen Momenten überfallen mich die Gedanken und Gefühle einfach. Ich muss mich dann zwingen, nicht darüber nachzudenken. Aber da sind sie ja dann schon da. Und es tut so furchtbar weh, immer wieder mitzubekommen, dass er mit ihr telefoniert, sich nach der Arbeit mit ihr trifft... Natürlich weiss ich, dass das normal ist. Aber solange ich es nicht bewusst mitbekomme, ist das was anderes. Aber zu hören, wie er mit ihr spricht... das ist grausam.

Ich weiss, dass ich auch ohne ihn jemand bin. Ich war vor ihm sehr lange allein und bin da ganz gut mit mir zurecht gekommen. Es ist nur so, dass ich vorher zufrieden mit meinem Leben war, mit ihm aber glücklich! Das ist ein gewaltiger Unterschied. Mir fehlen diese Momente so sehr! Einfach nur bei ihm zu sein und das Glück zu spüren, ihn zu haben. Und wahrscheinlich weil ich das so vermisse und immernoch wiederhaben will, tut es auch so weh zu wissen, dass er diese Momente jetzt mit ihr hat. Das ist das schlimmste überhaupt. Ich würde sogern wie c-c-l schadenfroh darüber sein, dass es jetzt nicht so toll läuft, weil es ja einiges zu kitten gibt und sie kein vertrauen zu ihm hat und jetzt noch mehr rumnörgeln wird wie sonst. Aber trotzdem weiss ich, dass sie auch viele schöne Momente haben werden und das macht mich echt fertig.

Ich werde mich bemühen, genügend Willen aufzubringen, dagegen anzukämpfen. Aber ich weiss nicht, ob ich das wirklich schaffe. Denn die Gedanken an ihn mit ihr tun immer noch genauso weh wie vor zwei Monaten.

traurige Grüsse von Uschi

30.08.2002 15:47 • #7


E
liebe uschi,

ich bin leider nicht fortwährend schadenfroh (die ekstatische wirkung von di abend ist leider auch schon fast wieder verpufft!).

aber ich habe den großen vorteil, dass ich nicht nur 2 sahnemonate mit f. zusammen war, sondern 6 jahre, mit allem, was dazugehört. also kann ich besser differenzieren, mir die mankos unserer partnerschaft bewusst machen, an situationen denken, in denen ich auch nicht glücklich war (war auch schon mal vor 3 jahren unsterblich in jemand anderen verliebt, habe aber alles runtergedrückt und es nicht ausgelebt!) und mir die frage stellte, ob wir zwei wirklich für ein leben lang füreinander geschaffen sind/waren. manchmal hilft mir das gut über den trennungsschmerz hinweg!

du hast mit deinem ex 2 wunderbare (ausnahme)-monate verbracht, die dein leben verändert haben. du kamst gar nicht erst in die situation, dich mal über ihn aufzuregen, seine miefsocken in eine ecke zu schießen, ihn kritisch in irgend einer weise zu betrachten. nein: du hattest 2 monate paradies! (und er es auch mit dir!!) und deshalb hält du jetzt unbeirrbar daran fest. besonders bitter, weil er auch dein erster freund/partner überhaupt war!

als ich 22 war, war ich die tröstfreundin für einen älteren, dessen freundin ihn nach 7 jahren verlassen hatte. ich war 1 jahr für ihn da, hätte mir alles für ihn abhacken lassen (oh my god!!), habe ihn getröstet ... als er sich nach 1 jahr wegen einer ganz anderen von mir trennte, hätte ich vor schmerz fast den verstand verloren .... ich habe es überlebt, und dies sogar untraumatisiert ... er ist mittlerweile übrigens mit jemand ganz anderem verheiratet, hat 2 kinder, sie - die damalige ex - ist bereits wieder geschieden, hat 1 kind, und seit 3 jahren fest liiert .... dies nur am rande zum fluss des lebens.

kleine praline: er wollte nach 4 monaten wieder zu mir zurück, merkte, dass er sich in dem 1 jahr doch sehr für mich erwärmt habe und dass seine neue freundin mir doch nicht das wasser reichen könne ... was glaubst du, was ich gemacht habe? ich habe ihm einen riesen tritt in den **** gegeben und danach 2 h geheult, meine schmerzgrenze war einfach erreicht und ich wollte nicht mehr leiden. ich bin heute noch stolz darauf, dass ich es geschafft habe, aus diesem drama auszubrechen!

na egal, .... ich will dir nur vermitteln, dass es irgend wann aufhört .... ganz bestimmt.

liebevolle grüße,
c-c-l

30.08.2002 16:52 • #8


E
... ja, die Erinnerungen kann man nicht so leicht abschütteln. Im Gegenteil, gerade jetzt verfolgen sie uns am heftigsten. Jede Kleinigkeit vermag sie auszulösen. Lass sie zu aber versuche bei jeder Erinnerung, die Dir in den Kopf kommt, Dir gleichzeitig ins Bewusstsein zu rufen, dass dies eine schöne Erinnerung ist, versuche dann etwas Distanz zu schaffen, indem Du in solchen Momenten vor Dir selbst bekräftigst, dass es nun vorbei ist. Sei ruhig traurig aber sage Dir auch: Diese Traurigkeit wird vorübergehen. Ich war glücklich und ich werde es wieder sein.

Ich muss zugeben, dass die Situation für Dich mit dem täglichen Kontakt sehr erschwerend ist. Einfacher wäre es ganz bestimmt für Dich, wenn die tägliche Konfrontation wegfiele... Ist ein Arbeitsstellenwechsel nicht drin für Dich?Wenn Du es so schaffen willst, musst Du ganz bewusst an dem Loslassen arbeiten. Nutze Deinen Urlaub dazu, Abstand mit Kopf UND Herz zu bekommen. Lass Deine Gedanken so gut es geht bei Dir, auch wenn es erst mal nicht so ist, denk, es ist Dir schnuppe, wie es mit der anderen Frau läuft. Denk das und andere Gedanken, die Dir beim Loslassen helfen 1000x am Tag - am besten immer dann, wenn wieder so eine Erinnerungsattacke kommt. Mir hilft das.

Kopf hoch, Uschi, weisst Du, was ich glaube? Du wirst einmal noch viel glücklicher werden als Du es schon warst :)

30.08.2002 17:04 • #9


U
Liebe c-c-l,

immer wieder schön, von Dir zu lesen.
Du hast so eine besondere, erfrischende Art, die Dinge klarzustellen. Das *zwingt* mir fast immer ein Lächeln auf die Lippen.

Du hast absolut Recht. Ich hatte zwei absolut glückliche Monate, in denen garnichts passiert ist, was es mir ermöglichen würde zu sagen, dass es besser so ist, weil wir eh nicht glücklich geworden wären oder Problem hatten oder so. Das macht alles ja so unverständlich. Ich glaube wirklich, dass wir glücklich geworden wären. Aber er hat sich nunmal anders entschieden. Ob ihm das später mal leid tun wird oder nicht sei mal dahin gestellt. Ich glaube mittlerweile auch, dass er selbst wenn das jetzt wieder kaputt geht (wovon ich eigentlich ausgehe - nur eine Frage der Zeit oder seiner Dummheit, wenn er sich das dauerhaft bieten lässt) und er wirklich noch Gefühle für mich hat, die dann wieder rauskämen, er nicht versuchen würde, wieder was mit mir anzufangen. Erstens hat er ja nun gemerkt, wie problematisch das in der Firma werden kann und zweitens würde er sich wohl auch nicht mehr trauen, so wie er mich behandelt hat.
Viel zu viele wenns ich weiss und sollte auch nicht mehr mein Problem sein.

Heute ist er gottseidank nicht da und jetzt kommt ja auch das WE. Das gibt mir wenigstens ein bißchen Abstand. Und ab Mi nächste Woche hab ich ja Urlaub! Sonne, Strand und Meer - ich freu mich wirklich schon sehr darauf. Und ich hab mir fest vorgenommen, mir die gute Laune dort nicht verderben zu lassen. Hoffentlich klappt das auch.

Ich bin auf jeden Fall sehr froh, dass es euch gibt! Ohne euch und das Forum hätte ich mich wahrscheinlich in meinem Loch eingegraben.

So jetzt wird es langsam Zeit, ins WE zu gehen.

Ganz liebe Grüsse

Uschi

30.08.2002 17:31 • #10


U
Hallo Gia,

habe gerade Dein Posting entdeckt.
Werde versuchen Deinen Rat zu beherzigen und mir immer wieder sagen, dass es aus ist....
Das mit dem Jobwechsel ist so eine Sache. Abgesehen von der blöden Situation jetzt mag ich meinen Job sehr gerne. Ich mag was ich tue, ich kann es recht gut und ich hab hier nicht nur eine freundschaftliche Beziehung zu allen Kollegen, sondern auch viele Freiheiten. Ich habe hier sowas wie mein zweites Zuhause gefunden. Wenn das nicht wäre, wäre ich wohl schon weg. Aber so fällt es mir sehr schwer, den Gedanken ernsthaft zu bedenken. Wenn es aber für mich nicht leichter wird, bleibt mir irgendwann vielleicht wirklich nichts anderes übrig.

Ich möchte Dir gerne glauben, dass ich irgendwann wieder genauso oder sogar noch glücklicher (geht das?) werde. Werde versuchen, mir auch das einzureden.

DANKE!!!
Nun gehe ich aber wirklich ins WE. Bis Mo.

Liebe Grüsse

Uschi

30.08.2002 17:41 • #11


D
Liebe Uschi!

Was bleibt mir hier noch zu sagen?
Meine Einstellung dazu kennst Du bereits, gesprochen darüber haben wir auch schon...

Ich denke auch, dass ES BEREITS DER NÄCHSTER SCHRITT ist, was Du da durchmachst.
Die Erkenntnis ist da, nu lasse Dein Herz auch sich zu Wort melden, so heftig, wie es nötig ist. Mit Verdrängung ist meist wenig zu erreichen, es holt einen doch wieder ein... irgendwann!

Dein Urlaub steht nun vor die Tür! Denke daran und erfreue Dich, liebe Uschi! Erfreue Dich!

Ich hoffe, sehr bald wieder von Dir zu lesen und... lachende Worte???

Sei bitte lieb umarmt vom

Dom

Und: bis sehr bald!

02.09.2002 07:50 • #12


U
Totale Finsternis... jetzt trifft es meine Stimmung wirklich ganz gut.Gestern abend war ich wieder ganz am Boden.

Es war von außen betrachtet wohl wieder eine Kleinigkeit die mich so getroffen hat. Ich hatte ihn letzte Woche gebeten mir das letzte Utensil vorbeizubringen, was noch bei ihm in der Wohnung war. Er hat dann versprochen, es diese Woche zu bringen. Gestern abend ist er kurz vor mir gegangen und hat sich sogar persönlich verabschiedet. Ich bin dann kurz darauf gegangen und war noch kurz einkaufen. Als ich heimkam, stand es vor der Tür. Er war also wohl gestern mit dem Auto in der Firma und hatte es dabei. (So schnell hätte er nicht heimfahren und es holen können.) Er hat aber kein Wort gesagt, dass er es vorbeibringt und wußte ja genau, dass ich noch in der Firma bin, als er ging. Er hat es also bewußt so gewählt, dass ich nicht daheim bin. Wenn er jetzt nicht mal mehr kurz sagen kann ich habs dabei, ich stell es Dir einfach vor die Tür oder so.
Vor 3 Monaten haben wir uns noch so geliebt. Jetzt können wir uns nur noch aus dem Weg gehen. Das ist das schlimmste. Diese Kälte. Ich würde so gerne mit ihm reden und versuchen einen Weg zu finden, wenigstens das zu ändern. Aber das würde wohl wie immer garnichts bringen, nicht wahr?
Ich liebe ihn und auch wenn ich akzeptieren muß, dass es vorbei ist und nie wieder kommen wird, möchte ich doch nicht, dass dieses Gefühl auf irgendeiner Seite in Abneigung übergeht. Wir hatten doch nie Probleme, haben uns nicht gestritten und haben uns auch bevor mehr daraus wurde immer so gut verstanden. Muss es jetzt wirklich so enden?

Ich fühle mich so hilflos. Meine Gefühle überrennen mich. Und im Moment bin ich nicht in der Lage, etwas dagegen zu tun.

Uschi

03.09.2002 09:13 • #13


E
Liebe Uschi

Keine sagt das Du es ins Gegenteil ändern musst oder sollst,nur musst du Abstand gewinnen, den sonst findest du den Weg aus der Finsternis nie raus.
Sicher hätte er dir sagen koennen er bringt sie vorbei die Sachen,aber hätte das was an dem was du fuehlst geändert??
Nein hätte es nicht, sei sicher.
Ein Gespraech zwischen euch beiden wäre bestimmt nicht schlecht in dem man klärt,das man auch wie Freunde reden und handeln kann.....nur musst du dann auch dazu bereit sein.
Da denke ich liegt im moment noch das Problem...du liebst ihn noch....und daraus dann einfach Freundschaft werden lassen ist nicht leicht...
Es geht aber sei sicher....Uschi du hast doch heut deinen letzten Arbeitstag oder nicht???
Urlaub steht an ....Uschi erhole Dich tu mal was für DICH und nur für DICH,lass mal die Seele baumeln

Kopf hoch und viel Kraft und Mut

Ich wuensche Dir von Herzen einen schoenen Urlaub

Feechen

03.09.2002 10:17 • #14


U
Liebes Feechen,

ich habe auch nicht gemeint, dass sich meine Gefühle in das Gegenteil wandeln. Solange ich ihn noch liebe geht das wohl kaum. Aber ich habe das Gefühl, dass er eine Abneigung gegen mich aufbaut. Vielleicht bilde ich mir das auch nur ein, ich weiss es nicht.
Doch, es hätte was geändert, wenn es vorher was gesagt hätte. Dann hätte ich nicht das Gefühl, dass er mich bewusst meidet. Und das ist genau das, was am meisten weh tut.
Ich weiss, dass wir nach allem nicht einfach Freunde werden können. Er würde diesen Weg sicher begrüßen (obwohl das ja mit seiner Tussi sicher auch nicht möglich wäre, da sie ihm das sicher untersagen würde) obwohl ich glaube, dass er das so einfach auch nicht könnte, nachdem was alles war. Er könnte zumindestens eher *normal* mit mir umgehen, wenn er wüßte, dass ich absolut nichts mehr von ihm will. Solange er sich dessen jedoch nicht sicher ist, wird er lieber auf Distanz bleiben. Und ich? Ich liebe ihn noch zu sehr um ihn wie einen Freund zu behandeln. Ich möchte doch auch nur, dass wir wenigstens *normal* miteinander reden können und uns nicht ständig meiden. Nach den ganzen Erfahrungen der letzten Wochen bin ich mir jedoch sicher, dass so ein Gespräch nicht allzuviel bringen würde. Er würde mir sagen, dass ich die Distanz ja aufbaue und er sich *normal* benimmt und im Endeffekt wären wir am Ende nicht einen Schritt weiter (wie immer). Ich weiss noch nicht mal, ob er überhaupt mit mir darüber reden würde. Ich glaube, ihn nervt die ganze Situation einfach nur.
Wenn ich nur wüßte, was eine Erleichterung für mich bringen würde. So tut mir jede Kleinigkeit weh, die mir seine *Kälte* mir gegenüber zeigt. Aber würde es mir weniger weh tun, wenn wir freundschaftlich miteinander umgehen würden. Würde dann nicht wieder die Sehnsucht und die Hoffnung die Oberhand gewinnen? Fragen über Fragen und keine Antworten.

Uschi

03.09.2002 11:19 • #15


A


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