Danke erstmal für die Antworten.
Also im Forum kommt ja immer nur so die Hälfte rüber. Ich will mal schauen, das zusammen zu fassen.
Natürlich hatten wir eine coole Zeit, aber ich bin eher jemand, der braucht auch mal ein Wochenende allein, sie überhaupt nicht. Ich finde und fand das viel zu viel, wie es begonnen hat. Sie wollte mich komplett vereinnahmen, kontrollieren und hat auch viele negative Erfahrungen, die sie vorher mit Männern gemacht hat, an mir ausgelassen.
Von schlechten Eltern ist sie auch nicht gewesen, also früher hat sie es gewaltig krachen lassen und wie es oft so ist, will man dann lieber einen Mann, dem man vertrauen kann und der eben keine solche Vergangenheit hat wie man selbst. Ist keine Seltenheit.
Es war zu extrem mit der Kontrolliererei. Wir sahen uns ja damals 3-4x im Tierheim, anschließend wollte ich heim, abends daheim noch etwas erledigen, Haushalt, was eben zu tun ist. Ich habe schnell gemerkt, dass mich das tierisch stresst, sie wollte jedesmal, dass ich abends noch zu ihr komme, von ihr aus zur Arbeit fahre, was logistisch für mich immer ein Problem war, ich hätte meine Sachen bei ihr lagern müssen, das ist in meinem Fall super umständlich und ich brauch auch einfach mal meinen Freiraum.
Das ganze ging in den ersten drei Wochen von 0 auf 100. Und dann gab es oft auch Streit, einfach darum, weil sie immer der Meinung war, in einer Beziehung sieht man sich non stop. Dann gingen wir irgendwann über zu telefonieren abends, und oft hatten wir uns nicht viel zu sagen, trotzdem telefonierte man 2 Stunden jeden Abend herum, das ist bei mir zeitlich einfach nicht täglich drinnen. Und hinterher bekam ich auch oft mit dem Vorwurf zu tun, in den zwei Stunden hätten wir uns sehen können. Sie wollte übrigens nie zu mir. Sie hat ein Haus, ich eine Wohnung, sie hat sich meiner kleinen Wohnung nie wohl gefühlt. Verstehe ich, aber dann kam eins zum anderen. Sie kocht nicht gern und hat komplett andere Essgewohnheiten wie ich. Also musste ich zusehen wie ich mich versorge.
Die Eifersucht war Nebenkriegsschauplatz. Es war halt jede Frau ein Problem in meinem Umfeld, wirklich jede. Sie wiederum hat männliche Kontakte und wir waren öfter im Sommer auf Festen, wo ich sie erlebt habe. Einmal waren wir auf einem See Festival, wo sie gefühlt jeden dritten Mann kannte und an manchen Begegnungen konnte ich erkennen, dass da früher wohl mal was gelaufen ist. Ich stand daneben und gab mich nicht sofort als ihr Freund zu erkennen, sowas merkt man einfach. Für mich ist das kein Problem, aber zugleich war im Tierheim jeden Tag, wirklich jeden Tag Diskussion über Frauen. Zu Unrecht zum damaligen Zeitpunkt.
Dadurch, dass sie ständig drohte, dass sie ihre alten Männerkontakte wieder aufleben ließe, wenn ich mich nicht benehme, konnte meinerseits das Vetrauen auch nur bedingt wachsen.
Ich glaube schon, dass ich insbesondere letztes Jahr in eine komplette Abhängigkeit geriet, eben weil sie mich systematisch isoliert hatte. Ich traf keine Freunde mehr, in der wenigen Freizeit, die ich allein hatte, machte ich Haushalt und Wäsche und meistens telefonierte ich noch nebenbei mir ihr. In der übrigen Zeit sahen wir uns ja sowieso.
Ich kam kaum von ihr los, und jedesmal wenn sie diese Beziehung alle paar Monate beendete, bekam ich gigantische Verlustprobleme. Und das wusste sie. Also so komplett die Unschuld vom Lande ist sie nun nicht.
Nachdem sie im Mai zum letzten Mal schluss gemacht hatte, ging sie tatsächlich ja davon aus, dass ich ihr in gewohnter Manie wieder nachlaufe und diese On-Off Beziehung weiter am Leben halte.
Ich glaube heute, ich wollte dem einen Riegel vorschieben, indem ich mich emotional und auch S. auf jemand anderen fokussiert habe und quasi jede Hintertür wollte ich zuschließen. Anders wäre das vermutlich in einem nie endenden toxischen Kreislauf gemündet.
Natürlich - nochmal - hatten wir schöne Phasen und Zeiten, aber die schlechten Zeiten, insbesondere das Einengen, Klammern, das Kontrollieren, die Eifersucht haben viel kaputt gemacht.
Ich muss auch sagen, gedanklich bin ich zu 80% von ihr weg gekommen in der Zeit, aber nie vollständig. Der Abgang zuletzt im Mai war extrem unschön, woraufhin ich auch dachte, dass wir uns nie wieder sehen werden. Zwischendurch hatte ich sogar die Telefonnummer gewechselt, also Kontakt war nicht mehr möglich.
Und plötzlich steht sie da. Ich bin heute kann ich sagen, nicht mehr abhängig von ihr, dieses emotionale Band habe ich zerschnitten. Davon weiß sie ja nichts, was quasi in der Zwischenzeit geschah, auch wenn sie sich sicher denken wird, dass ich nicht wie der Pabst vor mich hingelebt habe.
Aber was mich erstaunt sind die beiden Dinge, dass sie a) dort weiter machen will, wo wir aufgehört haben und das fast unverholen und b) dass sie tatsächlich immernoch an eine Zukunft glaubt mit uns.
Im Übrigen ist Selbstreflektion immer gut, aber was ich hier in dem Fall anders machen sollte, weiß ich nicht.
Im Tierheim sind solche Liebschaften deswegen nicht gern gesehen, weil die Leitung das Problem darin sieht, dass man dann ständig nur am herumdiskutieren ist oder am herumflirten, je nach dem und auch das war bereits der Fall, einmal warf sie ein Telefon vor Wut an die Scheune, das Display zerbrach und ich habe es dann bezahlt, des lieben Friedens willen.
19.09.2025 10:22 •
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