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Trauer, Vermissen und Aussichtslosigkeit nach Trennung

Cryztal
Ihr Lieben!

Ich denke, ich versuche gerade einfach etwas Trost zu finden, in dem ich meine Gedanken hier niederschreibe… und vielleicht auch einfach verstanden und ein bisschen aufgefangen werde. Danke schon mal für‘s Lesen 3

Er und ich haben uns dieses Jahr bereits mehrmals getrennt. Ich habe schon lange gefühlt, dass er immer mehr das Interesse verliert und ich ihm nur lästig bin. Er war oft laut, ungeduldig, hat mich nicht besonders respektvoll behandelt und mir immer wieder das Gefühl gegeben, dass ich nicht richtig so bin, wie ich bin. Und es damit argumentiert, dass ich wochentags nicht da bin, weil ich weiter weg arbeite, und dass ich mich ständig über alles beschweren würde. Ich habe wirklich viel und intensiv darüber nachgedacht. Und ja, ich habe natürlich über meine berufliche Unzufriedenheit mit ihm besprochen und dass der weit entfernte Arbeitsplatz, dieses zweigeteilte Leben und die viele Zeit auf der Straße anstrengend ist. Aber ich versuche es zu ändern, bewerbe mich gerade um und es hilft mir einfach, wenn ich darüber spreche. Und ich tue das auch nicht immer und ständig. Dass ich mich beruflich verändern und somit die Situation ändern kann, kann schnell gehen, es kann aber einfach auch etwas dauern. Ich habe ihm deshalb auch gesagt, dass wir die Zeit, die wir aktuell miteinander haben auch einfach besser nutzen müssen. Aber wenn ich Wochenends oder im Urlaub bei uns zu Hause in unserer gemeinsamen Wohnung war, war er entweder ständig unterwegs oder ich konnte nicht einmal mehr ein Gespräch mit ihm führen oder gemeinsam schön Abend essen, weil er nur in sein Handy gestarrt hat. Wenn ich versucht habe etwas anzusprechen, war er nur genervt. Bis ich mich irgendwann nicht mehr getraut habe die Dinge die mich beschäftigen anzusprechen, weil es jedes Mal eskaliert ist.

Nach den Trennungen kam dann immer die große Reue. Versprechen an sich zu arbeiten, denn sein Verhalten hat die Ursache wohl unter anderem in seiner elterlichen Vorgeschichte, die er aber nicht aufarbeiten will. Die Aussage, dass er nicht weiß, warum er sich so abwertend mir gegenüber verhält. Die Ansage, dass er mich nicht verlieren will. Und ich verstehe ihn ja, ich fühle ja, was ihn beschäftigt, auch wenn er es nicht zeigen will. Ich weiß, dass es nicht leicht für ihn ist. Und da ich ihn nach wie vor liebe und immer wieder gehofft habe, habe ich ihm immer wieder eine Chance gegeben. Dann war es eine Zeit lang schön und ich wusste wieder, warum ich mich in ihn verliebt habe… und dann… dann war irgendwann auf emotionaler Ebene wieder alles so zermürbend wie vorher.

Und dieses Mal… Als er an Heiligabend wieder erst spät Nachmittags nach Hause kam und wieder nur neben mir auf der Couch saß und in sein Handy gestarrt hat und ich kurz davor war in Tränen auszubrechen, habe ich es angesprochen. Ob unsere Beziehung so überhaupt noch Sinn hat. Habe ihn gefragt, wie es ihm damit geht. Warum er noch mit mir zusammen ist. Denn er konnte mir schon seit Monaten nicht mehr sagen, dass er mich liebt… Und ich habe ihm gesagt, wie es mir damit geht. Wir haben das Ganze besprochen, beide geweint und so bin ich am nächsten Tag gegangen. Heute habe ich ein paar Dinge aus unserer Wohnung geholt, ihm deshalb Bescheid gesagt und es kam nur eine knappe und kalte Antwort. Ansonsten ist im Moment Funkstille. Ich weiß nicht, ob in den nächsten Tagen oder Wochen wieder die große Reue kommt. Ob ein bitterer Rosenkrieg folgt. Ob wir, so wie wir es uns an Heiligabend versprochen haben, eine faire Trennung durchziehen werden…

Aber ich sitze nun hier in meiner klitzekleinen Pendlerwohnung, vermisse ihn und mein zu Hause, überlege mit meinen 36 Jahren, nach 4 Jahren Beziehung und 3 Jahren gemeinsamer Wohnung, wie es für mich privat und beruflich weitergehen soll, wo ich meine ganzen Sachen aus unserer gemeinsamen Wohnung unterbringen soll, wie ich kommenden Montag in der Arbeit wieder stark sein und vor allem… wie ich diesen verdammten Schmerz ertragen soll. Ich war lange unglücklich in der Beziehung und er ja ganz offensichtlich auch. Ich weiß, dass wir sehr unterschiedlich sind, uns das beiden nicht gut tut und ich weiß, dass es besser ist zu gehen, trotz schöner Zeiten und der Tatsache, dass wir oft ein herausragendes Team waren. Er fehlt mir so sehr und es tut so so so weh… ach, ich weiß garnicht wohin mit mir… und vor allem nicht, wie es weitergehen soll… es tut einfach so weh.

28.12.2022 17:13 • x 3 #1


D
Hi @Cryztal und willkommen hier im Forum.

Zitat von Cryztal:
Er und ich haben uns dieses Jahr bereits mehrmals getrennt

Das klingt ja schon beim ersten mal lesen enorm anstrengend. On/Off ist fürchterlich kräftezehrend. So sollte eine Partnerschaft nicht sein, sondern ganz im Gegenteil.


Zitat von Cryztal:
Er war oft laut, ungeduldig, hat mich nicht besonders respektvoll behandelt und mir immer wieder das Gefühl gegeben, dass ich nicht richtig so bin, wie ich bin. Und es damit argumentiert, dass ich wochentags nicht da bin, weil ich weiter weg arbeite

Was ist sein Problem damit? Ist der Zustand, dass du weiter weg arbeitest schon immer so gewesen, oder neu?
Er wirkt auf mich emotional abhängig von dir und macht sein Glück und Zufriedenheit von deiner Anwesenheit abhängig. Das ist (für ihn) nicht gesund und für dich schon gar nicht.

Zitat von Cryztal:
Aber ich versuche es zu ändern, bewerbe mich gerade um und es hilft mir einfach, wenn ich darüber spreche.

Ich hoffe das machst du nicht wegen ihm, sondern weil du es für dich willst.

Zitat von Cryztal:
Nach den Trennungen kam dann immer die große Reue.

Klassisches Nähe/Distanzproblem.

Zitat von Cryztal:
Ich weiß, dass es nicht leicht für ihn ist.

Was ist nicht leicht für ihn?


Zitat von Cryztal:
Ich weiß nicht, ob in den nächsten Tagen oder Wochen wieder die große Reue kommt.

Ich hoffe für dich, dass es nicht kommt. Und wenn doch, dass du die Distanz weiterhin behältst und nicht einknickst. Allein deine Geschichte zu lesen ist schon zermürbend. Ich habe den Eindruck, dass nur du versucht hast an der Beziehung und den Problemen zu arbeiten, er hingegen nur gefordert hat. Das ist kein ausgeglichenes Verhältnis auf Augenhöhe.


Zitat von Cryztal:
vermisse ihn und mein zu Hause

Was vermisst du? Die Kälte? Dass er dich ignoriert und dich mit Missachtung bestraft, weil dein Job weiter entfernt ist und er die Erwartungshaltung an dich hat, dass du 24/7 für ihn zugänglich bist?


Zitat von Cryztal:
Ich war lange unglücklich in der Beziehung und er ja ganz offensichtlich auch.

Ein weiterer Grund standhaft zu bleiben.


Zitat von Cryztal:
wie ich diesen verdammten Schmerz ertragen soll.

Der lässt automatisch mit der Zeit nach. Der Stress den ihr gemeinsam habt und seine Forderungen dir gegenüber hingegen nicht. Das bleibt so, solange er nicht einlenkt und sich aufgrund seiner Kindheitserfahrungen therapieren lässt (was waren das überhaupt für welche?).


Zitat von Cryztal:
Ich weiß, dass wir sehr unterschiedlich sind, uns das beiden nicht gut tut und ich weiß, dass es besser ist zu gehen, trotz schöner Zeiten und der Tatsache, dass wir oft ein herausragendes Team waren.

Das solltest du dir immer vor Augen halten. Eine Trennung schmerzt, ja. Du musst jetzt zu dir zurück finden. Dein Leben so gestalten wie du es magst. Geh laufen, schwimmen, in die Sauna, tu dir was gutes, was dich glücklich macht.
Du wirst jemanden finden der dich schätzt und kein Drama skizziert wo es gar keins gibt.

Sei stark! Das was du hattest war nicht schön und auch nicht erstrebenswert.

28.12.2022 18:21 • x 2 #2


A


Trauer, Vermissen und Aussichtslosigkeit nach Trennung

x 3


Cryztal
@DrBob26

Zuerst einmal vielen lieben Dank für deine großartige Antwort.

Den entfernten Arbeitsplatz habe ich schon länger, die Situation ist also nicht ganz neu. Kennengelernt haben wir uns aber natürlich unter anderen Umständen. Nur war sein Verhalten wenn ich so recht drüber nachdenke nicht unbedingt viel anders, als ich noch jeden Tag da war. Ich bin nach wie vor jedes Wochenende und teils auch einen Tag unter der Woche zu Hause. Was nun wirklich, als so wirklich sein Problem ist weiß ich nicht, denn er schätzt und nutzt die Zeit die ich zu Hause bin eben auch nicht. Mein Gefühl sagt mir mittlerweile, dass er einfach sein Verhalten mir gegenüber irgendwie rechtfertigen will.

Ich wünsche mir nicht nur wegen ihm die berufliche Veränderung, deshalb bleibt die Entscheidung für eine neue Position auch ohne ihn. Ich liebe meinen Beruf sehr und gehöre in eine Firma in der ich weiterkomme.

Ich will nicht böse sein, urteilen und mit Diagnosen um mich werfen, aber auf mich wirkt es so, als hätte seine Mutter sehr starke narzisstische Züge. Er hat mittlerweile den Kontakt abgebrochen, aber er leidet offenbar darunter, vor allem auch weil sie immer wieder mal versucht ihn aus der Reserve zu locken (auch wenn er immer sagt, das interessiere ihn alles nicht mehr). Deshalb verstehe ich, dass es nicht leicht ist für ihn. Aber manchmal fühlt es sich so an, als würde er diese ganze Problematik auch auf mich projizieren…

Du hast absolut Recht, mit der Frage, was ich eigentlich vermisse… das trifft es auf den Punkt und hat mich gerade auch ganz schön durchgerüttelt. Ich danke dir wirklich dafür.

Und ich weiß eigentlich auch, dass es besser werden wird. Und dass ich, wenn ich mir selbst etwas Geduld schenke um das abzutrauern die Chance habe, wieder ein besseres Leben zu führen. Und dass ich auch schaffen werde, konstruktiv damit umzugehen, wenn ich’s nur durchhalte und milde bin mit mir. Aber grad tut es so sehr weh und ich habe auch ein bisschen Angst, dass ich mich wieder von ihm einlullen und manipulieren lasse… da kann ich jedes Mal rational rangehen wie ich will, er weiß genau, welche Knöpfe er drehen muss…

28.12.2022 18:55 • x 2 #3


D
Zitat von Cryztal:
asse… da kann ich jedes Mal rational rangehen wie ich will, er weiß genau, welche Knöpfe er drehen muss…

Welche Knöpfe wären das denn?

28.12.2022 19:18 • #4


D
Zitat von Cryztal:
Zuerst einmal vielen lieben Dank für deine großartige Antwort.

Sehr gerne - schön, dass es dir hilft.


Zitat von Cryztal:
Den entfernten Arbeitsplatz habe ich schon länger, die Situation ist also nicht ganz neu.

Dann wusste er also worauf er sich einlässt. Daher ist es nicht fair, dir das jetzt vorzuwerfen.


Zitat von Cryztal:
Ich bin nach wie vor jedes Wochenende und teils auch einen Tag unter der Woche zu Hause.

Das ist doch eine ganz Menge an Zeit! In einer funktionierenden, aufrichtigen Partnerschaft geht es auch nicht darum wie oft man sich sieht, sondern wie qualitativ hochwertig die Zeit ist die man dann verbringt. Am Wochenende steht dann Quality-Time an. Essen gehen, Sauna, schwimmen, wandern, zusammen frühstücken, abends Netflix/Kino, Intimitäten austauschen. Davon zehrt man dann die ganze Woche und die Zeit die man sich nicht sieht, nutzt man einfach für Dinge, die man selber gerne macht.


Zitat von Cryztal:
aber auf mich wirkt es so, als hätte seine Mutter sehr starke narzisstische Züge.

Dann muss er sich therapieren, damit es nicht auf dich überspringt. Du kannst da nichts für. Klar kannst du ihn dabei unterstützen, aber wenn er es nicht will und du darunter leidest = weg. Sorry, klingt hart, aber nur er kann das Problem lösen. Verweigert er das, bist du machtlos und musst dich selbst schützen.


Zitat von Cryztal:
Du hast absolut Recht, mit der Frage, was ich eigentlich vermisse… das trifft es auf den Punkt und hat mich gerade auch ganz schön durchgerüttelt. Ich danke dir wirklich dafür.

Ich denke du vermisst nicht ihn sondern die Gewohnheiten. Hör mal in dich rein


Zitat von Cryztal:
wenn ich mir selbst etwas Geduld schenke um das abzutrauern die Chance habe, wieder ein besseres Leben zu führen.

Genauso ist es. Allein ist es besser, als in einer toxischen Beziehung. Und da spreche ich aus Erfahrung.


Zitat von Cryztal:
dass ich mich wieder von ihm einlullen und manipulieren lasse… da kann ich jedes Mal rational rangehen wie ich will, er weiß genau, welche Knöpfe er drehen muss…

Dann lies diesen Beitrag. Frag dich, was er dir bietet, wie es werden wird und ob du das nötig hast.

Bleib standhaft und schreibe lieber hier bevor du einen unüberlegten Rückfall bekommst. Räum dir Bedenkzeit ein, wenn er dich vollquatscht. Auch wenn die Hormone im Dreieck springen und dir sagen, dass sie es wollen.

In der Trennungsphase ist der Körper auf Entzug von Nähe. Da ist ein Rückfall nicht ungewöhnlich.

28.12.2022 19:21 • x 3 #5


Elfe11
Gut, dass du einen tollen Job hast!
Gut, dass du eine kleine Pendlerwohnung hast.
Gut, dass du dein eigenes Mobiliar hast.
Gut, dass du gesund, intelligent und jung bist!
Du bist unglücklich in Eurer Beziehung!
Du kannst einen Neustart schaffen, wenn du es willst.
Tu dir täglich was Gutes, lasse deine Gefühle zu, nimm' dir Zeit für dich, plane Urlaub für's nächste Jahr!
Orientiere dich neu!
Dein Leben liegt vor dir!

28.12.2022 19:47 • x 3 #6


Cryztal
@Dakini
Er sagt und tut dann einfach genau die Dinge, die ich mir eigentlich die ganze Zeit gewünscht habe… :/

@Elfe11
danke, danke und nochmals danke, so einen empowerment talk kann ich gerade mehr als gebrauchen 3

@DrBob26
Genau das ist es, was ich ihm immer gesagt habe. Die gemeinsame Zeit dann auch qualitativ nutzen. Wenn man den Vorwurf macht, dass der Partner zu wenig da ist und wenn er da ist lieber aber anderweitig unterwegs oder auf Instagram und mit seinem Handy verheiratet ist. Und genervt sein, wenn ich das dann anspreche… Das passt doch einfach nicht zusammen. Und mit dem Vermissen hast du schon auch Recht. Ich vermisse natürlich mein zu Hause, die Tatsache, dass da jemand war, mit dem ich meine Gedanken und Erlebnisse teilen konnte. Den ich anrufen konnte, wenn etwas passiert ist, ob gut oder schlecht. Und denjenigen, der so manche Mammutaufgabe mit mir gewuppt hat (denn natürlich war‘s nicht nur schlecht). Man hat sich klarerweise gewöhnt daran, dass man das Leben nicht allein durchziehen muss, ganz unabhängig davon, ob man jetzt emotional abgeholt wurde oder nicht.
Ja, ich werde mir auf jeden Fall vornehmen, nicht überstürzt zu handeln, auch wenn er wieder ankommt. Erst einmal darüber nachdenken. Mir hier erst mal alles von der Seele schreiben. Danke für diese Möglichkeit 3 und dass du dich so auseinandersetzt mit dem, was ich hier schreibe.
Ich hoffe, ich kann hier in ein paar Monaten berichten, wie schön es ist in meinem neuen Job, meiner neuen Wohnung und meinem neuen Leben 3 Ich bin nur oft so ungeduldig. Ich habe gleich nach Lösungen gesucht für meine Situation und mich damit gleich mal total überfordert. Bewerbungen, wo will ich in Zukunft wohnen, wie organisiere ich den Auszug, usw.; dann bin ich die letzten Male doch wieder eingeknickt und hab mich dafür verurteilt. Ich bin oft echt hart mit mir. Will alles gut und konstruktiv lösen. Und bin dabei einfach so traurig, dass ich mich eigentlich erst um mich und meine Gefühlswelt kümmern müsste.
Ich werd das alles schon irgendwie hinkriegen.

28.12.2022 21:20 • x 1 #7


D
Zitat von Cryztal:
Er sagt und tut dann einfach genau die Dinge, die ich mir eigentlich die ganze Zeit gewünscht habe… :/

Er kennt dich und manipuliert dich damit. Das ist maximal egoistisch (von ihm) - lasse das nicht zu!


Zitat von Cryztal:
danke, danke und nochmals danke, so einen empowerment talk kann ich gerade mehr als gebrauchen 3

@Elfe11 hat Recht. Du HAST ein Leben. Du hast es nicht nötig, dich auf Spielchen einzulassen. Du bist „gesetted“, hast eine eigene Basis! Vergiss das nicht!


Zitat von Cryztal:
Das passt doch einfach nicht zusammen.

Genauso ist es. Es passt nicht zusammen. Ich denke, es ist auch Zeitverschwendung darüber zu philosophieren warum er das tut. Fakt ist: er tut es und lässt dich (aus meiner entfernten Sicht wissentlich und vor allem absichtlich) darunter leiden. Er MÖCHTE das so. Warum ist egal. Du leidest, zieh dich raus.


Zitat von Cryztal:
Und mit dem Vermissen hast du schon auch Recht. Ich vermisse natürlich mein zu Hause, die Tatsache, dass da jemand war, mit dem ich meine Gedanken und Erlebnisse teilen konnte. Den ich anrufen konnte, wenn etwas passiert ist, ob gut oder schlecht. Und denjenigen, der so manche Mammutaufgabe mit mir gewuppt hat (denn natürlich war‘s nicht nur schlecht).

Den wird es wieder geben. Er ist nicht der Einzige der das kann.


Zitat von Cryztal:
Ja, ich werde mir auf jeden Fall vornehmen, nicht überstürzt zu handeln, auch wenn er wieder ankommt. Erst einmal darüber nachdenken. Mir hier erst mal alles von der Seele schreiben. Danke für diese Möglichkeit 3 und dass du dich so auseinandersetzt mit dem, was ich hier schreibe.

Tu das bitte - nichts ist schlimmer als on/off. Ich habe das selber erlebt (siehe meinen ersten Beitrag hier). Jedesmal wenn man zurück geht und wieder abgestoßen wird, stirbt ein kleiner Teil von einem selbst. Das wieder aufzubauen ist mühselig. Deswegen: sei du dir selbst die nächste und achte nur auf dich. Sei egoistisch aber auch klar und rational.

Meld dich gern, wenn du unsicher bist.

28.12.2022 23:02 • x 2 #8


Gorch_Fock
Hi Cry, ich kenn dieses Pendlerleben auch noch. Und ja für manche Jobs geht es anders auch kaum. Dennoch ist es im Rückblick auch kein Leben, welches man daierhaft führen sollte. Denn am Arbeitsort ist nur wenig außer der Arbeit. Hier eine Veränderung anzustreben ist sicherlich gut. Schau doch mal ob Du bei den Eltern oder deinem künftigen Wohnort einen Keller / Garage bekommst, da kannst Deine Sachen erstmal einlagern.
Dein Ex wirkt auf mich völlig unempathisch. Wer so mit einer Frau umgeht, hat den Knall nicht gehört.

29.12.2022 06:12 • x 3 #9


D
Zitat von Cryztal:

Er sagt und tut dann einfach genau die Dinge, die ich mir eigentlich die ganze Zeit gewünscht habe… :/

Wie lange hält das an?

29.12.2022 10:46 • x 1 #10


Cagy
Hallo Cryztal,
nach solchen Trennungen vermissen wir oft nicht die reale Beziehung oder den Menschen sondern das was wir uns so sehnlichst gewünscht und erhofft hatten.
Wir blenden alles was nicht passt immer wieder aus und geben der vermeintlich strahlend, glücklichen Zukunft immer mehr Raum..außer acht lassend das es nur eine Vorstellung ist die sich nicht erfüllen wird.
Ein Mensch ist wie er ist und nicht wie wir ihn gerne hätten.
Es ist gut das du dich aktiv mit den Fakten auseinander setzt und über die Neuorganisation deines Lebens nachdenkst..dieser Schritt ist sehr wichtig denn er bringt dich Stück für Stück weg von Traurigkeit und unerfüllten Wünschen zu machbaren Erfolgen und neuem Mut.
Du wirkst stark und orientiert, ich wünsche dir das du viel Kraft und Hoffnung hast...und für den Moment eine geduldige Schulter zum Ausweinen...auch das gehört zum Loslassen dazu.
Viel Erfolg beim Start in dein neues Leben. Alles Liebe und Gute Dir.

29.12.2022 10:54 • x 3 #11


Cryztal
@Dakini
Du stellst die richtigen Fragen. Es hat nämlich nie lange angehalten.

Und alle anderen: Ich danke euch so sehr für euer Feedback und eure Einschätzung und ihr habt so Recht.

Ich gebe mir jetzt etwas Zeit, versuche mich gut um mich zu kümmern und gehe es an, alles zu regeln, was geregelt werden will. Schritt für Schritt.
Dieses on/off muss ein Ende haben. Ich habe mich auch einfach immer wieder an die Vorstellung geklammert, wie es sein könnte.

Tatsächlich hat er sich jetzt auch wieder gemeldet. Er hat mir aber nicht viel Neues gesagt, dass er sich so gerne eine Zukunft mit mir aufgebaut hätte, und sich dann mit den eh schon bekannten Gründen gerechtfertigt. Ich war direkt etwas erleichtert, dass es nur das war… Ich habe mich auch garnicht großartig darauf eingelassen, sondern ihn darum gebeten bei Gelegenheit die organisatorischen Dinge abzuklären (Wohnung, Einrichtungsgegenstände etc.). Er hat dann angefangen damit, dass er das ja eigentlich garnicht will, aber blubb blubb blubb. Ich hab’s durchgezogen und ihm gesagt, um was er sich kümmern soll. Ich fühle mich gerade etwas psycho, weil ich mich in einem Moment stark fühle und ich im anderen Moment hysterisch weinend zusammenbreche. Wenn es nicht so traurig wäre, wäre es direkt lustig…

29.12.2022 15:55 • x 1 #12


D
Zitat von Cryztal:
Er hat mir aber nicht viel Neues gesagt, dass er sich so gerne eine Zukunft mit mir aufgebaut hätte,

Das ist aber schon der erste Schritt in die Richtung dich zu triggern... Es würde mich nicht wundern, wenn danach:


Zitat von Cryztal:
dass er das ja eigentlich garnicht will, aber blubb blubb blubb.

noch mehr kommt. Oft geht es dann mit Future-Faking los - versprechen und zeichnen von Zukunftsplänen die niemals wahr werden.


Zitat von Cryztal:
Dieses on/off muss ein Ende haben.

So ist es - jedes mal wenn du abgestoßen wirst, stirbt ein kleiner Teil von dir. Eine solche Beziehung ist nicht erstrebenswert.

Hast du dir schon Gedanken gemacht, was du dir eigentlich von einer Partnerschaft wünschst?

30.12.2022 12:24 • #13


J
Wenn man geliebt und vertraut hat, eine Beziehung dann scheitert, immer traurig ist. Das liegt an der Enttäuschung, an Selbstzweifeln oft aber auch an der Einsamkeit und auch an der ganzen Umstellung wieder auf die Selbstversorgung siehe Beschäftigung und Co. Aber man darf nie vergessen das man vorher auch mal glücklich und zufrieden war, auch nicht für diesen Menschen, der durch Zufall da ins eigene Leben geschlittert ist, geboren wurde. Man sollte es schlicht als Erfahrung sehen, einen üblichen Fehlversuch zb. usw. und das man immer wieder zurück ins alte und glückliche Leben zurück kann und evtl. beziehungstechnisch auch wieder was Besseres finden das einfach besser passt. Man sollte den Partner oder die Partnerin da nie zum Lebensmittelpunkt machen, das ist eine ungesunde emotionale Abhängigkeit. Am besten auch alte Hobbys wieder aufnehmen usw. die man vielleicht aus Zeitgründen für die Partnerschaft geopfert hat. Aber bitte immer positiv denken und bleiben selbst wenn die Welt kurz mal im Grau/Schwarz versinkt. Das ist nur temporär !

30.12.2022 13:11 • x 2 #14


Cryztal
@DrBob26
Ja richtig, und sowohl das Triggern, als auch das Future-Faking kenne ich ja bereits…

Ich habe aktuell einen ziemlichen Durchhänger, weil er ja jetzt dann das von uns gemeinsam durchgeplante Silvestermenü kochen und mit unseren Freunden in unserer Wohnung ins neue Jahr feiern wird (so fern er das durchzieht). An sowas kann man sich echt aufhängen, ey… Ich weine und weine und weine… aber es tut mir grade auch irgendwie gut mir zu gestatten, die ganze Situation einfach sch***** zu finden, alles rauszulassen und theatralisch zu trauern. Und zwischendurch gibt es dann auch wieder Phasen, in denen ich halbwegs funktioniere und mich drum kümmere, dass ich Silvester bei einer Freundin unterkommen kann und in denen ich mich um Bewerbungen, Organisatorisches und Co. kümmere. Man fühlt sich teilweise echt wie im falschen Film…

Ja, die Gedanken was ich mir von einer Partnerschaft wünsche, habe ich mir tatsächlich schon gemacht... ich schreibe hier jetzt einfach mal ein bisschen auf mich los…
Er hat ja durchaus Einiges getan für mich, allerdings eher auf der Ebene: Reparaturen, den Abschluss von Versicherungen, den Telefonanbieter, etc.; was das anging, konnte man sich absolut auf ihn verlassen und ich bin ihm dafür auch sehr dankbar. Allerdings habe ich ihn ja erst mit über 30 kennengelernt und habe diese Dinge vorher auch ganz gut selbst geregelt, ich bin jemand, der sein Leben da eigentlich ganz gut im Griff hat. Es ist natürlich wunderschön, wenn man sich nicht mehr um alles alleine kümmern muss, ich will da wirklich nicht undankbar sein…
…aber mir ist die emotionale Ebene viel wichtiger.

Ich wünsche mir jemanden, dem ich auf intellektueller und emotionaler Ebene begegnen kann und der das auch wirklich will. Jemanden, der sich für mich interessiert, dafür was ich denke, fühle, dafür wer und was ich bin. Und der es auch zulässt, dass ich ihn auf die gleiche Art und Weise „entdecke“. Jemanden, der etwas mit mir erleben will, mit dem ich Abenteuer erleben kann, aber bei dem ich auch mal Ruhe finden darf. Jemanden der mich respektiert. Der mir zuhört. Dem ich zuhören darf. Der ehrlich und offen mit mir kommuniziert. Der solidarisch ist. Der wie ich alles daran setzen will, es anders zu machen. Miteinander zu heilen. Einander vertrauen zu lernen. Sich Bauchweh lachen. Blödsinn machen. Jemanden der mich in den Arm nimmt und stützt, wenn es mal nicht geht. Und es auch zulässt, dass ich ihn in den Arm nehme und stütze, wenn es bei ihm gerade nicht geht. Jemanden, bei dem ich mich endlich mal entspannen kann… bei dem ich ankommen und meinen Frieden finden darf…

Ich sehe schon, ich könnte ewig so weiter vor mich hin philosophieren… und ich glaube, denjenigen muss man mir erst mal backen

30.12.2022 13:42 • x 4 #15


A


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