Zitat von leilani: Aber da Diagnosen in dem Zusammenhang stark angestiegen sind frage ich mich woher das kommt.
Weil es heute interessiert.
Es gab einfach Zeiten, wo Kinder sche*iß egal waren. Sie hatten keinen Wert also lag man auch kein Wert darauf, heraus zu finden, welche Defizite ein kind nun haben könnte. Deswegen.
Man hat heute mehr Möglichkeiten gewisse Dinge auch zu erkennen. Fortschritt.
Das hat nichts mit mir übermäßigen Konsum an Medien zu tun.
Zitat von leilani: manchmal ob es nicht besser ist einen jungen Menschen erstmal so sein zu lassen wie er ist ohne Diagnosen und Medikamente.
Medikamente sind das eine, eine Diagnose muss nicht zwingend auf Medis Hinaus laufen.
Weißt du wie erleichternt es ist, als Mutter endlich gesehen und verstanden zu werden, ernst genommen zu werden, wenn du endlich eine Diagnose für dein Kind bekommst?
Du selbst kannst es dann besser in Worte fassen, dich selbst beruhigen, dein Kind auch selbst besser verstehen...
Weißt du wieviel jahre ich in Verzweiflung , Nächte lang , allein, geheult habe weil mir niemand glauben wollte das mein Kind anders ist? Sie hat nun einmal nichts offensichtliches wie Trisomie 21. Da fragt keiner nach. Keiner stellt es in Frage.
Mein Kind schaut man sich an, och die süße kleine blonde, zierliche Maus, tut keiner fliege etwas zu leide. Schaut aus wie eine Porzellanpupe... die tickt doch ganz normal... Ach das verwächst Sich alles noch... Ach das ist nur ne Phase... Ach das kann ich mir gar nicht vorstellen...
Alles Worte die ich Jahre lang mir anhören musste. Ich habe gegen Windmühlen gedämpft bis meine Tochter ihre Diagnosen bekommen hat.
Und seitdem, geht es Berg auf. Erst seitdem werden wir ernst genommen. Somit bekam sie einen Förderplatz auf einer Förderschule Die spezialisiert sind auf ihre Defizite. Und ich will mir nicht ausmalen wie es wäre, wenn wir diese noch immer nicht hätten.
Seitdem sind meine Tochter und ich besser im Einklang.
Also ja, eine Diagnose ist kein Fluch. Sondern ein Segen des 21. Jahrhunderts!