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Trennen oder nicht

M
@StillRunning

Du bist in Ambivalenz. Ich finde es gut, dass du für dich entschieden hast den Punkt aufzuarbeiten und zu einer Beratung gehst.

Was du für dich - vor einer Trennung und den Punkten in deiner Ehe - herauszufinden solltest:

Was genau löst die Sehnsucht nach zurück aus?

Du hast in deinem ersten Beitrag, den wegzug und die Heirat auch irgendwie als Flucht bezeichnet.

Was du dir klar machen solltest: auch da im zurück hat sich das Leben weitergedreht. Auch das deiner Freunde.
Zurückkehren und direkt ist alles wie früher in bezug auf Netzwerk und Integration - ist ein Wunsch vielleicht Gedankenstreich und nur Illusion?

Wäre diese Entscheidung am Ende nicht einfach nur auch wieder eine Flucht vor deinem realen Leben, vor dem hier und jetzt?
Ist aus Haus-Mann-Kind nicht das Modell das du gewählt hast, weil du es dir gewünscht hast?
Entsteht dein Loch, weil der Lebensplan abhakt ist und die to-do-Liste keine weitere Punkte mehr hat?
Für die 20er gab's nen Plan, jetzt in den 30ern ist das alles erreicht, nur wie geht's weiter?


Flüchtest du vor schlechten Gefühlen in dem du die Situation verlässt?

Damals in Bezug auf deinen Vater war das so, in Bezug auf deinen Mann ( der offenbar ähnliche Züge besitzt) überlegst du es.


Vielleicht begegnet dir diese Situation ein weiteres Mal im Leben, damit du wachsen kannst?


Versuche mit deinem/r Therapeut/im zu Kern vorzudringen.
Bleibe in wertschätzendem und liebenden Kontakt in deiner Beziehung und entscheide, wenn du aus deiner Ambivalenz zur Klarheit gelangt bist.


Viel Kraft!

23.02.2024 11:50 • x 1 #16


E-Claire
Zitat von StillRunning:
Müsste es mir nicht eigentlich gut gehen, wenn ich an eine Trennung denke? Also wenn es wirklich das ist, was ich möchte? Könntet ihr eure Erfahrungen teilen?

Um ehrlich zu sein, glaube ich, dass große Entscheidungen, so wichtig und vielleicht auch richtig sie sind, immer Angst machen.

Die wenigsten Menschen treffen so große Entscheidungen mit einemHochgefühl.
Oft genug ist es eher ein mit dem Mut der Verzweiflung.

Bei mir war das bisher eigentlich immer so. Ich habe mich selten wirklich für das Neue entschieden sondern war an einem Punkt an dem das Alte trotz Versuche der Veränderung irgendwie einfach nicht mehr ging.

Angst und Unwohlsein gehören einfach dazu. Insbesondere dann, wenn wir vor Entscheidungen stehen, die einen ja nicht nur selbst betreffen.

23.02.2024 11:59 • x 4 #17


A


Trennen oder nicht

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DieSeherin
Zitat von StillRunning:
ich möchte sicher gehen, dass ich diese Entscheidung nicht doch unbewusst wg meinem Ex treffe.


unbewusste sachen hat an ja nicht wirklich im griff

aber auch mir geht es so, dass ich glaube, du solltest mal eine gründliche standort-analyse machen, die jahre mit deinem mann anschauen und dann gut überlegen, wie du die nächsten jahre und jahrzehnte leben möchtest. und das kannst du ganz unabhängig von deiner sehnsucht nach dieser wieder aufgetauchten ex-liebe tun.

ich bin niemand der anderen leichtfertig zur trennung rät, aber dazu, mal abzuwägen... du hast noch gut 45 jahre leben vor dir. da solltest du gut nachdenken, wie du die mit leben und liebe füllen willst

23.02.2024 12:02 • x 3 #18


S
Danke für eure Antworten. Ich befinde mich jetzt wieder vor einer Abzweigung im Leben. Allerdings habe ich nicht unbedingt alles erreicht, eigentlich wollte ich immer 2 Kinder, ein weiteres Kind kann ich mir im Moment mit dieser Gefühlslage nicht vorstellen. Ich hatte auch nicht viele Freunde und sie sind nicht der Grund zurück zu wollen, sondern eher die Stadt an sich und meine Familie. Ich habe mich dort zumindest nie allein gefühlt und wenn hatte ich meine Hotspots, die mir gut getan haben.
Wollte hier noch nie jemand nach einem Umzug doch wieder zurück? Das wollte ich übrigens schon lange vor der Begegnung.
Ich war zwar damals verliebt, aber hätte ich gewusst, was mich nach der Ehe erwartet, hätte ich mich dagegen entschieden, also ich war auch naiv. Leider habe ich schon immer dazu geneigt meine Entscheidung, auch wenn sie mir nicht gut getan haben durchziehen zu wollen und eine Trennung kam nie in Frage. Wenn mein Leben mir jetzt gefallen würde, würde ich doch keine Fluchtmöglichkeit suchen.
Naja wenn man etwas hineininterpretieren möchte, könnte man auch sagen, ich möchte zurück, weil es keinen Grund mehr zur Flucht von dort gibt.
Ich lasse mir dennoch Zeit bei der Überlegung, weil ich ein Kind habe und das Leben jetzt gemütlich ist und ich nie auf mich alleine gestellt war. Ich denke, ich würde auch mit einer Trennung leiden, weil ich ja weiterhin mich allein fühlen würde.

@E-Claire da ist einiges dran, ich hoffe nur ich entscheide mich, bevor ich platze...

@DieSeherin Naja die letzten Jahre mit meinem Mann...es gab Höhen und Tiefen, wie in jeder Ehe, aber nicht unbedingt mit viel Liebe, sondern hat sich oft wie eine WG angefühlt. Ich hätte mir auch mehr emotionale Unterstützung gewünscht, vor allem in den Tiefen. Manchmal hatte ich das Gefühl auf Eierschalen laufen zu müssen, damit wir nicht streiten. Seit der Geburt wurde es besser, aber unser Fokus ist verlagert. Es gab auch gute Momente, weil wir denselben Humor haben...ich denke auch an eine Eheberatung aber irgendwie bin ich dafür nicht motiviert, weil es wieder von mir aus gehen soll, obwohl er selbst merkt, dass etwas nicht stimmt. Manchmal denke ich diese Ehe hat nur durch meine Geduld und starren Gedankensweisen bis jetzt gehalten.

23.02.2024 14:08 • x 2 #19




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