2

Trennung komisches gefühl ,panik?,verlustangst? ?

M
Hallo, meine Frau und ich haben nun die endgültige Entscheidung gefasst uns zu trennen. Vor 1,5 Jahren sind wir wieder zusammen gezogen ,da ich schon einmal ausgezogen bin. Diesmal soll die Entscheidung aber definitiv sein mit Scheidung. Jahrelanger Streit und Differenzen, haben ihre Spuren hinterlassen.

Da 2 Kinder aus der Ehe gehen fällt es natürlich umso schwerer und ich denke das wir es nur deshalb noch einmal versucht hatten.

Ich bin nun mitten im Umzug und habe, jetzt wo es dem Ende zu geht immer so ein komisches Gefühl im Magen, wenn ich an sie denke und am meisten an die Kinder.

Wenn ich mir vorstelle ich sehe die Kinder nicht mehr so oft wie vorher und denke ich lasse sie im Stich und würde sie verlieren. Wie Verlustängste oder kurzzeitige Panik fühlt es sich im Magen an.Vorallem wenn ich daran denke das irgendwann ein anderer Mann bei den Kindern sein könnte macht mich das verrückt.

Wenn ich alleine bin dann ist es umso schlimmer, vorallem weil ich sowieso ein Mensch bin der sich ständig nur Gedanken macht. ( Wie bekomme ich es nach der Trennung alleine hin?, Wie finanziell mit dem Unterhalt?, Fühle ich mich nicht zu einsam?) Das alles macht mir auch Sorgen.

Vielleicht kommen nun diese komischen Gefühle und das traurig sein, weil es normal ist ? Schließlich waren wir 8 Jahre zusammen und 6 verheiratet und haben Kinder und man hatte sich aneinander gewöhnt. Dennoch machen mich diese Ängste fertig.

Wie geht man mit allem um und wer kennst das auch? Ich danke euch für die Antworten.

08.02.2022 12:20 • x 1 #1


U
Hey.

Bin in etwa so Alt wie du, meine Trennung/Scheidung, auch mit 2 Kindern, ist inzwischen 6 Jahre her.

Ich kann dir eigentlich nur Sagen, dass alles wovor du Angst hast, erstmal so eintreffen wird. Es tut höllisch weh sich von seinen Kindern zu trennen und irgendwann zu hören, dass sie einen anderen Papa nenne. Ohne spaß, ich wäre damals beinahe in die Luft gegangnen. Auf der anderen Seite, haben ihre Mutter und ich so sehr gestritten, dass es unterm Strich für die beiden Zwerge so auf jedenfall besser ist. Auch wenn es mich dabei komplett zerrissen hat.

Sich auf die neue finanzielle Lage einzugrooven hat bei mir persönlich tatsächlich relativ lange gedauert. Und generell, die ganze Trennung, ihren Betrug und alles was dabei war, zu verarbeiten hat mich 2 Jahre gekostet. Heute geht es mir um Welten besser. Besser, als es mir jemals mit ihr ging. Und meinen Kids auch.

Ansonsten denke ich, dass du sehr viel mit der Gewohnheit zu kämpfen haben wirst. Man ist plötzlich wieder Frei und weiß nicht wohin mit seiner Zeit. Ich vergrabe mich seit dem in Arbeit, was mir persönlich sehr hilft.

Ich verspreche dir, egal wie hart und schwer es die nächste Zeit wird. Eines Tages kommst du an einen Punkt, an dem du merkst, dass es der richtige Schritt war. Nicht nur für dich. Sondern auch für deine Kids und auch deine (noch) Frau.

Alles gute dir

Ps: falls du Fragen hast oder einfach privaten seelischen Beistand brauchst, kannst du mir gern eine PN schicken.

08.02.2022 12:28 • x 1 #2


A


Trennung komisches gefühl ,panik?,verlustangst? ?

x 3


M
Erstmal vielen Dank für die Sätze. Puh das wird wohl eine harte Zeit wie ich mir schon dachte.

Ich hoffe tatsächlich das es stimmt und es irgendwann wieder normal wird. Gut das der mögliche neue von meinen Kids Papa genannt wird bin ich mir sicher das nicht, aber trotzdem ist bzw wäre dieser ja ständig bei meinen Kindern. Ja es ist eben die Gewohnheit wenn man so lange beieinander war und viel gemacht hat und zusammen erlebt hat. Einfach eine schlimme Zeit.

Danke für das Angebot. Würde dir gerne Privat schreiben.

Gruß

08.02.2022 12:37 • #3


K
Zitat von Manni0991:
Vielleicht kommen nun diese komischen Gefühle und das traurig sein, weil es normal ist ?

Alles das, was Du oben beschrieben hast, kenne ich nur allzu gut. Bis auf die Gedanken des EinsamSeins. Die hatte ich nicht. Ich bin generell kein Typ, der sich einsam fühlt. Man kann alleine sein, ist deswegen aber nicht einsam. Das ist ein Unterschied, den Du für Dich auch klären solltest. Glaubst Du, Du würdest einsam sein? Oder einfach nur allein, weil auch der Trubel nicht mehr da ist, weil Du alleine wohnst?
Ich war ehrlich gesagt sehr sehr froh nach meinem Auszug - da es keine Reibungspunkte mehr gab, keine Streits.... nur noch Frieden.....

Zitat von Manni0991:
Wenn ich mir vorstelle ich sehe die Kinder nicht mehr so oft wie vorher und denke ich lasse sie im Stich und würde sie verlieren. Wie Verlustängste oder kurzzeitige Panik fühlt es sich im Magen an.Vorallem wenn ich daran denke das irgendwann ein anderer Mann bei den Kindern sein könnte macht mich das verrückt.

Das war eingangs auch meine Befürchtung. Dass mein Kind nicht mehr täglich bei mir ist. Ich kann damit mittlerweile ganz gut umgehen, ich habe meine Kleine auch mal zwischendurch, fest aber alle 14 Tage am WoE. Beim Gefühl des ImStichLassens kann ich Dich komplett beruhigen. Deine Kinder werden dieses Gefühl nie entwickeln, wenn Du wirklich am Kontakt mit ihnen interessiert bist und den Kontakt auch hast. Selbst wenn er weniger wird. Sie werden Dich bedingungslos lieben, egal, wo Du wohnst. Versuche nur auf jeden Fall, Streits und Co. von ihnen fernzuhalten und was die Kinder betrifft ein gutes Verhältnis zur Mutter zu haben.

Dass sich irgendwann ein anderer Mann (auch) um die Kinder kümmern wird, damit musst Du Dich arrangieren. Es wird passieren. Aber Deine Kinder werden immer wissen, dass Du der Papa bist. Der Neue ist keine Konkurrenz für Dich.

Zitat von Manni0991:
( Wie bekomme ich es nach der Trennung alleine hin?, Wie finanziell mit dem Unterhalt?, Fühle ich mich nicht zu einsam?) Das alles macht mir auch Sorgen.

Wie Du es nach der Trennung hinbekommst? Was meinst Du? Du hast bislang immer ein eigenes Leben gehabt, auch in der Beziehung. Klar, einiges stellt sich um, aber Du bist weiterhin Du und hast Deine Interessen, Deine Freunde. Alles das bleibt Dir. Glaub mir, da findest Du Dich von selbst rein. Es ist momentan einfach viel, was auf einen zukommt. Und die Situation ist unbekannt oder nicht mehr gewohnt, daher ist es klar, dass man sich Gedanken darüber macht......

Die finanzielle Situation wird wohl bescheiden sein. So oder so. Ich unterstelle Dir mal ein ganz normales Angestelltengehalt. Hast Du schon anwaltliche Hilfe? Wenigstens zur Trennungssituation und dem Unterhalt, den zu zahlen sollst, solltest Du Dich fachkundig beraten lassen. Einen ersten Anhaltspunkt gibt Dir die Düsseldorfer Tabelle, wobei Dein Nettoeinkommen auf dem Lohnzettel nicht das Nettoeinkommen ist, was die Tabelle voraussetzt. Stichtwort: Bereinigtes Nettoeinkommen, das kannst Du jederzeit googlen. Ich zum Beispiel müsste es nicht unbedingt, habe aber einen Nebenjob, der die Sache erträglicher macht. Negativpunkt ist, dass ich gefühlt fast nur noch arbeite......

Gib Dir Zeit. Du wirst merken, es ist alles weniger schlimm, als es zunächst zu sein scheint. Erstmal kommt es einem vor, als hätte man auf ganzer Linie versagt. Aber auch das geht vorbei, man arrangiert sich schnell und es eröffnen sich für Dich Möglichkeiten in Deiner Situation, die Dir auch wieder Spass am Leben bringen

08.02.2022 12:45 • #4


M
Danke für die Sätze. Ich denke mal allein weil ich allein wohne und eben kein Trubel. Ja gut wenn man Jabrelang aneinander gewöhnt war und alles zusammen gemacht hat und beieinander war ist es eben komplett eine Umgewöhnung.

Ja das mit dem möglichen neuen ist eben noch komisch wenn ich mir vorstelle das die einen neuen hat und sie das alles mit ihm macht was sie mit mir gemacht hat und natürlich das wichtigste mit den Kindern.

Wie machst du das mit dem Nebenjob? Wird dieser nicht auch in die Tabelle mit einbezogen? Nein einen Anwalt zwecks Scheidung usw suche ich mir noch. Ich hoffe es pendelt sich alles nach der Zeit ein und auch wegen den schlechten Gefühlen. Wenigstens gibt's es keinen Streit und Ärger mehr wie zuletzt über Jahre

08.02.2022 12:59 • #5


K
Zitat von Manni0991:
Wie machst du das mit dem Nebenjob? Wird dieser nicht auch in die Tabelle mit einbezogen?

Nein. Wenn Du von Deinem Haupteinkommen den Mindestunterhalt bezahlen kannst, den Nebenjob ergo dazu nicht brauchst, ist der Nebenjob nicht anrechenbar. Ansonsten hätte ich den auch nicht angenommen. Ich tat das, damit ich meiner Kleinen ne vernünftige Wohnsituation, die ein oder andere Aktivität am WoE und auch nen vernünftigen, schönen Urlaub bieten kann. Mittelfristig will ich davon aber auch wieder weg, dafür muss ich im Hauptjob mehr verdienen, was hoffentlich bald auch klappt. Mache das jetzt schon einige Jahre so und man darf die Mehrbelastung auch nicht unterschätzen.

Wenigstens für den Unterhalt solltest Du anwaltliche Hilfe holen (kostete mich knapp 300,00 EUR). Dann weisst Du, was auf Dich zukommt und die Sache ist rechtlich gesichert. Da Du 2 Kinder hast, reden wir ja auch nicht von 3 Mark Fuffzisch.

08.02.2022 13:05 • #6


M
Ok. Ja ich muss ja so und so zum Anwalt auch wegen der Scheidung. Ich dachte aber es gibt doch die verschiedenen Einkommensgruppen 1-2 usw und je mehr man verdient,desto mehr zahlt man. Ist dies bei einem Nebenjob nicht so ? Denn wenn ich bei meinem Hauptjob mehr arbeite ist mein Durchschnittslohn höher und ich muss mehr zahlen.

08.02.2022 14:30 • #7


K
Der Unterhaltsbedarf steigt mit dem Alter der Kinder und richtet sich natürlich nach Deinem Einkommen. Aber das gilt nur für den Hauptjob. Hol Dir erstmal die Tabelle ran, nimm Dein nicht bereinigtes Netto und dann schaue, wie alt Deine Kinder sind. Dann siehst Du auch schon den Unterhalt, der zu zahlen ist. Eventuell rutschst Du nach der Bereinigung Deines Einkommens eine Klasse tiefer, das macht aber dann der Anwalt und kann Dich aufklären.

Nicht erschrecken! Du musst noch pro Kind das hälftige Kindergeld abziehen! Deine Frau bekommt das Kindergeld in voller Höhe, Dir steht aber die Hälfte zu. Daher musst Du das hälftige Kindergeld vom Betrag in der Düsseldorfer Tabelle wieder abziehen.

Am Ende müssen Dir mindestens 1.160,00 EUR netto verbleiben, damit Du Deine Existenz sichern kannst. Wenn Du also abzüglich des Kindesunterhaltes unter diese Grenze fällst, dann musst Du den vollen Unterhalt nicht zahlen. Je nachdem, wieviel Du verdienst, bleibt da also nicht mehr viel, wenn man Miete und Co. ansetzen muss........

Wenn Du den vollen Mindestunterhalt leisten kannst, ist der Nebenjob überobligatorisch. Das bedeutet, dass man Dich zum Minijobben für mehr Unterhalt nicht zwingen kann, deswegen ist der Verdienst auch nicht anrechenbar. Anders sieht es aus, wenn Du den Mindestunterhalt nicht zahlen kannst. Dann kann auch der Minijob herangezogen werden.

08.02.2022 14:51 • #8


M
Wie hast du die Anfangszeit gemeistert und den Alltag? Gibt es da Tipps?

08.02.2022 20:46 • #9


K
Naja..... ich hatte halt ein eigenes Leben in der Beziehung und hatte es auch danach. Ich habe mich auf die wichtigsten Freunde konzentriert und geschaut, was mich glücklich macht, Spass macht. Das habe ich dann betrieben.

Ich bin aber jemand, der Stück für Stück vorgeht. Zunächst hatte ich erstmal die eigenen vier Wände im Blick. Habe mir zum Ziel gesetzt, erstmal was für mich zu haben, in dem auch meine Kleine erstmal zufrieden wäre. Da kam dann der Stress mit Wohnungssuche, neuen Möbeln, danach erst hab ich geguggt, wie ich meine Freizeit aussstaffiere. Mir war erstmal wichtig zu wissen, wie ich finanziell dastehen werde und wie ich die Zeit mit der Kleinen schön gestalte. Hab ich gut geschafft, muss ich im Nachhinein sagen, auch wenn das mal hin und wieder nicht so aussah.

Es ist ein Prozess, der stattfindet. Du kannst nicht davon ausgehen, jetzt schon zu wissen, wie es werden wird. Da findet man sich rein.

Als ich erstmal allein gelebt, mich allein finanziert habe und wusste, dass ich das gut schaffe, habe ich 2 Jahre ins Land gehen lassen und wieder die Fühler ausgestreckt. Mich vergrössert von 2 Zimmern auf eine Doppelhaushälfte, ein neues Auto angeschafft und dann war ich - bin ich noch - mit der Kleinen echt ganz froh, dass ich nun ein gesetteltes Leben hab. Der Nebenjob wurde wichtig, weil das alles auch bezahlt werden will.

Jetzt klettere ich die Karriereleiter bald ein kleines Stück höher und kann wahrscheinlich in ein, zwei Jahren den Nebenjob aufgeben und ganz gut leben.

Der ganze Rest, meine Zufriedenheit, mein Umfeld etc..... das kam alles irgendwie wie von selbst. Die Familie hat man ja auch noch, mir wird nicht langweilig. Dir wird das auch so gehen.

Bedenke halt, dass jetzt erstmal ein Wust von Problemen/Herausforderungen kommt. Lass Dich davon nicht unterkriegen. Wichtig ist, dass Du immer Schritt für Schritt denkst. Alles andere kommt von selbst. Und mit jedem erledigten Schritt wird der Berg kleiner, es kommt mehr Normalität rein und am Ende wirst Du vielleicht sogar sagen - gut, dass ich da raus bin. Das ist halt in einem Monat nicht getan......

08.02.2022 21:01 • #10


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag