Hallo ihr Lieben.
Mein Partner hat mich vor fast 3 Wochen verlassen. Wir waren etwas über ein Jahr zusammen.
Die Beziehung war immer etwas schwierig, aber er hat mir immer versichert dass ich es wert bin darum zu kämpfen und er würde uns nicht einfach verlassen wie andere Männer es tun würden.
Das besondere an der Beziehung ist, dass ich ein kleines Kind habe welches 24/7 bei mir ist. Da gibt es niemanden der ihn mal länger nehmen könnte.
Und er ist der Typ Mann der sich immer nach eine Familie gesehnt hat, aber nie eine glückliche Beziehung führen konnte. Seine einzige lange Beziehung ging 3 Jahre. Die Frau hat ihn von vorne bis hinten ausgenutzt. Auch da lief es so dass es mehrere Trennungsversuche gab, aber er ist immer wieder eingeknickt.
Das selbe hat sich in dieser Beziehung auch so ungefähr abgespielt. Nur dass ich keinen Wert auf Geld lege, sondern mir war es wichtig die Zeit zusammen zu genießen. Wir hatten halt kaum Paarzeit, außer abends. Da war er meist kaputt vom Tag, deshalb schlich sich sehr schnell die Routine bei uns ein.
Es gab oft Streit, aber wie fanden Kompromisse. Meine größte Konkurrentin war seine Liebe zur Musik. Die meiste Zeit drehte sich darum Beats zu bauen. Das war seine Leidenschaft und seine Kumpels und paffen. Ich gewährte ihm den Freiraum, wenn ich mir auch immer gewünscht habe, dass er sich irgendwann zu seiner kleinen Familie bekennen würde.
Mein Sohn (3) und er waren schnell ein tolles Team. Leider war er aber auch mit dem Temperament meines Sohnes schnell überfordert und maulte auch mal.
Er gab sich aber auch viel Mühe und unternahm viel mit uns.
Trotzdem war da immer ein komisches Gefühl. Er hatte in meiner Wohnung kaum Sachen von sich. Er ist zum waschen und umziehen immer gerne nach Hause gefahren (entweder noch vor der Arbeit oder am Wochenende halt für ein paar Stunden)
Er brauchte immer Freiraum. Wir hatten also ein sehr unterschiedliches Nähe-Distanz-Bedürfnis. Klar dass das oft geknallt hat.
Wenn wir doch mal kinderfrei hatten, lief es eigentlich harmonisch.
Wir haben die selben Ansichten und Humor.
Nun fing für mich dieses Jahr eine wichtige Weiterbildung an die mich beruflich und persönlich wieder voranbringen sollt3. Leider am Wochenende. Doch er meinte er würde mir helfen und mein Kind nehmen. Er sagte er würde sich freuen die Beziehung zu ihm zu intensivieren.
Gleich am ersten Wochenende kam die Nachricht dass es seinem Opa nicht gut gnge. Er ist mit meinem Sohn dort hingefahren und über Nacht geblieben.
Alles kein Problem da seine Familie wahnsinnig herzlich ist und mich mit Sohn sofort in die Familie mit aufgenommen haben. Quasi adoptiert. Für meinen Sohn waren seine Eltern die besten Oma und Opa. Es war eine sehr innige Bindung. Sie haben für mich und meinen Sohn sogar schon eine große Geburtstagsparty geschmissen. Das war der Hammer. SoWas gibt's in meiner Familie nicht. .
Nun also zurück zum Opa. Ich muss noch dazu sagen, dass mein Partner sehr emotional sein kann. Also eigentlich sehr distanziert aber wenn dann totaler Gefühksausbruch mit Wut oder Tränen.
Seine Familie geht bei ihm auch über alles. Seinem Opa gIng es am Sonntag wieder bEsser und so kamen sie auch wieder zurück.
Eine Woche später wollten wir am Samstag zum Geburtstag seiner Tante fahren. Ich war krank und auch mies drauf. Wir stritten, er fuhr mit meinem Sohn alleine hin.
Als er abends wiederkam hat er Schluss gemacht. Wir haben lange gesprochen und am Ende hieß es wieder wir schaffen das Nur leider war ich da sehr skeptisch, weil er mir echt heftige Sachen unterstellt hat. Das fieseste war seine Befürchtung dass mein Sohn ihn bald lieber hätte als mich. Das war hart und ich habe mich auch dagegen gewehrt.
Jedenfalls ging er dann nach Hause und ich war mir echt nicht sicher ob ich ihn wiedersehen wollte.
Am nächsten Tag war wieder meine Weiterbildung. Ich überlegte echt alles abzusagen, aber entschied mich dann doch dass er kommen konnte.
Aber ich war sichtlich enttäuscht.
Zu dem Zeitpunkt wollte er noch kämpfen. Er hatte sogar Angst dass ich Schluss mache.
Ich ging, sie fuhren wieder zur Familie.
Abends hat er dann endgültig Schluss gemacht. Das war es dann. Seine Gefühle reichen nicht mehr. Er meinte ich habe ihn dazu gezwungen auf meinen Sohn aufzupassen und wegen dem könnte er sich nicht um seinen Opa kümmern.
Zu einer gemeinsamen Freundin meinte er dann er könne sich nicht auf meine Weiterbildung konzentrieren, da er sich nun um seine Familie kümmern müsste.
Die Freundin sagte ihm dass wir auch zu seiner Familie gehören würden, aber das interessierte ihn nicht mehr. Er hat alle Sachen abgegeben.
Er meinte er hätte zwar etwas Kummer, aber eigentlich ginge es ihm besser.
Die Kontaktsperre kam von mir aus mit der Botschaft er könne sich melden wenn er mag. Er hat mir nur noch alles Gute gewünscht.
Mein Fazit bisher: Ja ich war nicht einfach, aber ich habe ihm auch emotional viel geholfen Dinge in seinem Leben zu ordnen. Ich bin viele Kompromisse eingegangen und war immer ehrlich zu ihm.
Er ist mit seinen 36 Jahren noch sehr unreif und scheiterte immer wieder daran eine Familie zu versorgen (emotional nicht finanziell)
Er hat es immer versucht, aber seine Freiheit war ihm wichtiger. Nun kam die Krankheit seines Opas. Das hat ihn sehr sehr mitgenommen. Und dann noch Stiefpapa spielen. Das war ihm zu viel.
Er ist geflüchtet. Mein Sohn verkraftet es ganz gut obwohl er natürlich noch oft von ihm redet.
Meine Hoffnung ist, dass er einfach ein paar Wochen Abstand benötigt und sich dann wieder drauf besinnt was er an uns hatte.
Wir hatten wirklich sehr schöne Familienmomente.
Tja das war lang. Aber auch mal nötig.
Bitte seid nicht so hart zu mir! Weder ich noch er sind Opfer in dieser GeschichtE.
Er hat sich auf das Abenteuer Patchwork freiwillig eingelassen und meinte immer dass er das wollte. Das ich ihn oft überfordert habe, weiß ich. Wir hätten uns aber zusammen entwickeln können.
07.02.2020 14:55 •
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