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Trennung mit Kindern und Eigentum

luni1519
Hallo an Alle,
ich bin neu hier. Sollte ich gegen eine Regel verstoßen oder ein solches Thema besteht bereits, dann tut es mir Leid.

Ich bin ziemlich verzweifelt.
Kurz zu mir: Ich bin 28 Jahre alt. War 7 Jahre mit meinem Partner zusammen mit welchem ich auch 2 tolle Kinder bekommen habe ( 4 Jahre und 12Monate)
Wir haben uns vergangenes Jahr ein Haus gekauft. Leider befinden wir uns im Rechtsstreit weil uns große Mängel verschwiegen wurden.
Ich habe nach der Geburt eine schwere Depression/ Burn Out bekommen und war 3 Monate in einer Klinik mit dem Kleinsten. Kurz nach der Entlassung ist meine Mutter plötzlich verstorben und wir mussten auch schnell in das durch Nässe verseuchte Haus ziehen. Ich war ziemlich am Boden, habe jedoch alles gegeben um den Alltag zu meistern.
Nun zu ihm: er wollte beide Kinder, und hat zugelassen das wir ein Haus kaufen.
Und plötzlich sagt er mir nach alldem was letztes Jahr war das er überfordert mit beiden Kindern ist, und seine Freiheit zurück will. Außerdem bin ich nicht mehr so Leistungsfähig und das nervt ihn. Er wünscht sich erst einmal eine räumliche Trennung für ein paar Monate.
Ich war in einer Schockstarre. Ich bin noch nicht wieder gesund, leider, und dann noch das!
Ich habe ihn die ganzen Jahre finanziell über Wasser gehalten und das war auch kein Problem. Nur hat er mich auch ziemlich oft gekränkt. Ich habe nach dieser Aussage schnell das Haus meiner Mutter renoviert und bin nun dort eingezogen. Ich muss zugeben, es macht mich alles ziemlich fertig. Ich bin im Babyjahr und soll nun allein die Nebenkosten für beide Häuser tragen weil er es nicht kann. Und von Alimenten ist auch nicht die Rede. Seine Familie feindet mich plötzlich an. Freunde von ihm ignorieren mich. Ich verstehe die Welt nicht mehr. Ich will für die Kinder keinen Streit, nur habe ich das Gefühl ich werde gerade verarscht. Er sagt wir sind noch ein Paar bis er sich klar ist was er will. Und ich weiß tief im Inneren das es besser ist einen Strich unter diese Beziehung zu machen da es immer nur ein Nehmenwar Und nie ein Geben.
Aber ich gehe Zugrunde an dem Gedanken.
Ich hoffe es gibt Gleichgesinnte die mir Ihre Geschichte erzählen und ich vielleicht dadurch Mut schöpfen kann.

Ich habe Angst das ich alles nicht allein schaffe, Mutter sein, weiterhin die finanzielle Alleinlast zu tragen und arbeiten zu gehen. Ich konnte noch kein Stück die Trauer wegen des Todes verarbeiten. Und jetzt stehe ich vor dem Scheiterhaufen. Ich will nicht wieder in eine Klinik. Wie schaffe ich das alles nur?
Es tut mir Leid so viel zu schreiben, ich hoffe ich belästige euch dadurch nicht. Eventuell hat jemand etwas Ähnliches erlebt und kann mir hilfreiche Tipps geben.

Danke fürs Lesen

08.03.2020 21:11 • x 3 #1


M
Liebe Luni,

Ich drück Dich ganz fest!
Es hört sich nicht so an, als ob dieser Mann gut für Dich wäre. Er hat so jemanden wie Dich gar nicht verdient, im Gegenteil. Sobald es ein Problem gibt und Du nicht mehr funktionierst, läuft er einfach weg und lässt Dich im Stich. Ganz im Gegenteil, er macht Dich auch noch fertig indem er zusätzlich die Hoffnung auf eine Fortsetzung der Beziehung schürt.

Sieh es doch mal so:vielleicht muss diese Trennung, muss dieser ganze Wahnsinn sein, weil am Ende etwas viel Besseres auf Dich wartet, dass sonst nicht in Dein Leben kommen könnte. Jedenfalls musst Du ihn auch nicht zurücknehmen, wenn er sich nicht grundlegend ändert und Dir nicht zur Seite und zu seiner Verantwortung steht.

Hast Du noch eine ambulante Therapie, sie Dich in dieser schweren Situation begleitet? Hast Du ein paar gute Freunde, die Dich auffangen können und Dich ein wenig hochpäppeln? Lass Dich von lieben Menschen verwöhnen und lass Dir ja nicht einreden, dass Du schuld oder ähnliches wärst!

08.03.2020 22:01 • x 1 #2


A


Trennung mit Kindern und Eigentum

x 3


luni1519
Danke für deine lieben Worte.
Es fällt mir gerade schwer rational zu denken. Wenn ich alles Revue passieren lasse hast du mit Sicherheit Recht. Und ich hoffe es kommen wieder bessere Zeiten.

Ja, ich habe 1x wöchentlich einen Termin bei meiner Therapeutin. Das tut gut, hilft nur zur Zeit nicht weiter weil ein Ereignis das Nächste jagt und ich nicht zum aufatmen komme.
Ja, ich habe Freunde. Nur haben sie selbst Kinder und sind beschäftigt. Sie bieten mir natürlich Hilfe an, aber ich fühle mich nach kürzester Zeit schlecht weil ich gerade keine Kraft habe etwas zurück zu geben.

Vielleicht ist es besser einen endgültigen Schlussstrich zu ziehen und mich nicht weiter für dumm verkaufen zu lassen. Und ich hoffe ich überstehe das Alles gemeinsam mit den Kindern.

Danke das du dir Zeit genommen hast

08.03.2020 22:13 • x 1 #3


Pondo-Sinatra
Liebe luni

ich denke,dass es auch besser ist die Reissleine zu ziehen. wie Richelieu einst sagte :wer nicht für mich ist , ist gegen mich. nimm dir auf jeden Fall einen Anwalt damit du zumindest rechtlich gesehen weist woran du bist.drück dich ganz fest

pondo

08.03.2020 22:21 • x 1 #4


M
Konzentriere Dich auf Dich und die Kinder. Macht schöne Sachen zusammen. Nimm Dir Abstand zu ihm und schau, was das mit Dir macht. So, wie Du es geschildert hast, gab es von seiner Seite nicht viel Unterstützung und Engagement. Evtl stellst Du sogar fest, dass Du es auch ohne ihn schaffst und dass es Dir ohne ihn viel besser geht.

Deinen Freunden brauchst Du jetzt nichts zurückgeben. Das kannst Du tun, wenn es Dir besser geht. Dafür sind Freunde doch da. Sich gegenseitig in schlechten Zeiten zu unterstützen und dafür auch keine Gegenleistung zu bekommen.

Ich habs zwar selber noch nicht probiert und somit auch keine Erfahrungen, aber vielleicht kannst Du Dich auch an die Telefonseelsorge wenden?

Du bist stark! Du bist nicht allein! Du hast zwei wunderbare Kinder. Sie brauchen Dich, aber Du brauchst sie auch.

08.03.2020 22:28 • x 1 #5


W
Hallo luni1519,

auch von mir einen festen Drücker! Ich kann, wie meine Vorschreiber auch, Dich nur darin bestärken Dich auf Dich zu konzentrieren und einen Schlusstrich zu ziehen.

Zitat von luni1519:
Danke für deine lieben Worte.
Vielleicht ist es besser einen endgültigen Schlussstrich zu ziehen und mich nicht weiter für dumm verkaufen zu lassen. Und ich hoffe ich überstehe das Alles gemeinsam mit den Kindern.


Meine Tipps:
1.) Definitiv einen Anwalt, Scheidung beantragen. Wenn er damit nicht einverstanden ist (warum?), dann gilt es ein Jahr zu warten. Da ihr nicht mehr zusammen wohnt, wird der Nachweis sehr einfach sein. Werde in dieser Zeit nicht schwach und geh nicht wieder zurück, dann fängt nur wieder alles von vorne an.
Wenn Du nicht ausreichend Geld hast, prüf ob Du Prozesskostenhilfe (PKH) bekommst. Dein Anwalt berät Dich dabei.
2.) Wenn er Dir keinen Unterhalt zahlen kann, dann gibt es die Möglichkeit Unterhaltsvorschuss zu beantragen. Google mal danach. Der Antrag ist sehr einfach, und es gibt bis zum 18. Lebensjahr den Mindestunterhalt. Das Amt wird dann jährlich prüfen, ob der Vater nicht doch zahlen kann. Hast damit auf jeden Fall eine Sorge weniger um die Du Dich kümmern musst.
3.) Sieh zu, dass Du das gemeinsame Haus los wirst. Wenn es eine so große Last ist, dann erzwing einen Verkauf. Wenn er so sehr daran hängt, dann biete ihm an, Deinen Teil zu kaufen, mach ihm ein günstiges Angebot (Du holst das beim Trennungsunterhalt wieder raus, sofern er zahlen kann). Zur Not schenk es ihm ... Das ist eine riesen Last! Fühl in Dich hinein, ob Dich das befreien würden, auch wenn es finanziell sehr belastend wäre.

Du wirst in dieser Zeit Freunde brauchen, und echte Freunde sind bereit Dich zu unterstützen. Leider wirst Du Dich auch von Freunden verabschieden müssen, die eben das nicht bereit sind zu tun - war meine leidvolle Erfahrung!
Du brauchst diese Freunde allein deswegen schon, um nicht restlos überfordert zu sein, und das ist ein dicker fetter Batzen der da auf Deinen Schultern liegt. Glaub mir, der ist so riesig, dass ich den Batzen schon fühlen kann!
- Kinderalltag
- Haushalt
- Trauer
- Beruf (?)
- Doppelte Miete
- Mängel am Haus / Haus verkaufen
- Grübeln über das warum
- Kopfkino über Gespräche mit Deinem Ex-Mann
- Konsequenzen

Sei bitte achtsam und verfalle nicht in eine neue Depression, der Weg dahin ist bereitet. Such Dir einen Ausgleich, überleg, welche Belastungen Du wie los wirst, minimalisiere.

Ich wünsch Dir alles Gute und eine große Portion Kraft!

13.03.2020 22:21 • x 1 #6


E
Liebe @luni1519, Du scheinst gerne zu geben und mit dem Nehmen Probleme zu haben. Das kenne ich von mir selbst, aber im Moment brauchst Du die Unterstützung Deines Umfeldes. Ich bin mir ganz sicher, dass Du auch schon viel für Deine Freunde getan hast.
Ein Anwalt ist jetzt wichtig, denn ich wundere mich etwas, warum Du die Nebenkosten für das Haus bezahlst in dem er wohnt - stecke da natürlich nicht drin, aber Du musst Dich echt beraten lassen. Bitte kein Mitleid mit ihm - er hat sich das so ausgesucht! Alles was Dich belastet und nicht dringend ist, fern von Dir halten - auch ihn. Das klingt mir nicht nach einem sehr netten Menschen. Auch wenn Du im Moment wenig Kraft hast - er wird die unmöglichsten Zugeständnisse von Dir verlangen - bedenke, dass er dazu kein Recht hat. Fühl Dich gedrückt!

13.03.2020 23:20 • #7




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