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Trennung nach 1,5 Jahren

S
Hallo liebe Community,

ich möchte euch heute meine Geschichte erzählen und hoffe, dass mir vielleicht irgendjemand weiterhelfen kann.

Vor 6 Wochen hat sich meine EX-Freundin von mir getrennt. Wir haben nicht zusammen gewohnt und haben eine Wochenendbeziehung geführt, da ich pendler bin. Kurz zu uns beiden - Sie ist 27, ich bin 32.

Die Beziehung war von Anfang an nicht leicht, da wir zahlreiche Kompromisse eingehen mussten.
Da war zum einen, dass wir uns nur am Wochenende gesehen haben und zum anderen, dass Sie ein eigenes Pferd hat.

Sie lebt noch zu Hause bei ihrem Vater (Vater unten, Sie oben auf einer anderen Etage).
Es gab gespräche darüber, dass ich nach meiner Zeit als Pendler mit dort in dieses Haus einziehe, was mir immer ein bisschen ein Dorn im Auge war, da es keine zwei von einander getrennten Bereiche gab und der Vater, so gern ich ihn auch hatte, immer present war.

Meine Freundin würde ich als Sensibel, schüchtern und eher zurückhaltend beschreiben. Sie kann sich schwer öffnen und kam nie so wirklich aus sich raus. Sie konnte schwer Nähe zulassen und schwer Nähe geben, wobei ich das sehr brauche in einer Beziehung, dass man einfach diese Nähe spürt, diese Leidenschaft und dass man einfach das Gefühl bekommt, geliebt zu werden.

Sie ist sehr fürsorglich und hat sich immer für alles aufgeopfert, außer halt für diese Beziehung hier.
Es war immer so eine frösterliche Stimmung zwischen uns. Sie konnte schwer Nähe zu lassen und trotz das wir ein Paar waren, waren wir uns doch irgendwie fremd. Es fühlte sich komisch an.
Wie als wäre immer eine unsichtbare Wand zwischen uns.

Im November letzten Jahres ist leider dann auch noch ihre Mutter verstorben, zu der sie eigentlich nicht den allerbesten Draht hatte, was diese Beziehung endgültig auf eine schwere Probe gestellt hat.

Leider sind mir in dieser Zeit ein paar Fehler passiert, die sie durch ihre Sensibilität falsch auffasste und sich somit mir gegenüber immer mehr verschloss.
Es ging da um gesagte Sachen, die sie mir auch immer wieder aufs Brot schmierte bei den Streits.

Es fing an schwierig zu werden. Die Diskussionen häuften sich, die Wochenende verbrachte sie dann noch mehr Zeit beim Pferd und generell wurde die Zeit die wir hatten immer weniger. Ich hatte ohnhin das Gefühl, dass immer alles wichtiger war. Ich versuchte mich in ihr Hobby mit einzubringen und fuh öfters mit in den Stall, auch wenn ich nur da saß und ihr und ihrer Freundin beim Reiten zuschaute.

Der Vater um den sich sich sehr sorgte, das Pferd, ihr Hund. Alles hatte irgendwie immer einen größeren Stellenwert in der Beziehung als ich. Trotzdem liebte ich sie und hätte alles für sie getan. Ich dachte immer sie sieht das genauso. Dabei hatte ich das Gefühl, dass ich einfach nur in ihr Leben gerutscht bin. In ihre kleine perfekte Welt und sie sich dachte 'Schauen wir mal, ob er in mein Konstrukt rein passt'

Es kam, wie es kommen mussste. Sie trennte sich von mir (ich hatte auch vorher schonmal drüber nachgedacht diesen Schritt zu tun) Weil am Ende einfach zu viele Streits und Diskussionen waren und diese immer wieder kam. Ich kann euch aber nicht mal sagen, worum es da im Detail ging, weils einfach so banale Sachen waren.

Danach passierten ein paar Fehler meinerseits - zurück Eroberungsversuche, die natürlich nichts brachten. Wofür ich mich allerdings nicht verteufel, ich wusste es einfach nicht besser. Und ich brauchte vielleicht auch einfach nochmal die Gewissheit.

Nun haben mein bester Kumpel und ich aufgedröselt was in dieser Beziehung alles schief lief und wir kamen auf den Trichter, dass das ganze zwischen uns beiden absolut nicht harmoniert und gepasst hat. Die Charaktereingeschaften sind einfach zu grundverschieden.

Zu viele Ebenen auf denen wir einfach nicht harmoniert haben. (Nähe/Distanz gefühl, S., Humor, Prioritäten, persönliche Ansichten, Lebenseinstellungen. ) Diese Punkte lassen sich belieb lange weiter ausführen.

Mir geht es allerdings jetzt 8 Wochen danach (4 Wochen ohne Kontakt) alles andere als gut. Ich vermisse sie, vermisse die schönen Momente die wir zusammen hatten und viele viele Kleinigkeiten (Routinebedingt wahrscheinlich auch). Im Nachhinein kommen mir die Probleme auch kleiner vor, als sie wirklich waren. (Ach das kann man doch alles schaffen, wenn man will) Liebe regelt aber leider keine Probleme. Hätte man das wirklich alles in den Griff bekommen können?!

Hinzu kommt, dass ich irgendwann angst habe sie zufällig zu sehen. Ich finde sie immer noch sehr attraktiv, sprich die S. Anziehung ist noch sehr stark vorhanden. Kann mir jemand sagen ob sich diese S. Anziehung irgendwann in Luft auflöst?

Ich stelle sie auf ein Podest und idealisiere sie im Nachhinein sehr stark. (Selbst meine Familie und meine Freunde, die sie alle sehr mochten meinen, dass ich sie auf ein Podest stelle, auf das sie weder optisch noch charakterlich hingehört)

Dabei weiß ich, (und das soll absolut nicht arrogant klingen), dass ich auch ein hübscher Kerl bin. Sie sagte sogar mal zu mir, dass sie noch nie so einen hübschen Mann hatte und nie gedacht hätte, eine reale Chance bei mir zu haben, als wir uns das erste mal gedatet haben.

Warum mache ich mich im Nachhinein so klein? Warum wächst die anfängliche schüchterne, zurückhaltende (dennoch bildhübsche Frau) in meinen Gedanken im Nachhinein so über sich hinaus?
Obwohl ich ja auch weiß, dass es im Bett zwischen uns nicht so wirklich harmoniert hat.

Sie war am Ende der Beziehung immmer selbstbewusster und kam aus sich raus und ich wurde irgendwie immer kleiner. Wie ein Rollentausch. Es war so kalt wie sie das ganze durchgezogen hat, so abgeklärt Und auch bei den letzten Treffen merkte ich, wie kalt sie zu mir war.
Unsere Diskussionen verliefen sich im Sand, wir drehten uns im Kreis und kamen einfach nicht mehr auf einen gemeinsamen Nenner. Wir haben durch den Tot der Mutter halt sehr viel zusammen durch gestanden. Wir haben sehr viel gemeinsam erlebt. Es gab auch einige schöne Momente, die ich im Nachhinein nur sehe, nicht aber das Negative das verschwindet immer mehr.

Was würdet ihr mir empfehlen?

So Leute. Ich hoffe ich hab das ganze hier nicht zu sehr in die Länge gezogen. Ich freue mich über jede einzelne Antwort von euch. Ich danke euch im vorraus sehr für eure Hilfe.

Habt einen schönen Tag.
Liebe Grüße

12.10.2020 11:38 • #1


J
Moin und willkommen im Forum!
Mal ein paar spontane Gedanken zu Deiner Geschichte:

Zitat von Staubi:
Die Beziehung war von Anfang an nicht leicht, da wir zahlreiche Kompromisse eingehen mussten.

Vielleicht im Nachhinein betrachtet doch zu viele?

Zitat von Staubi:
was mir immer ein bisschen ein Dorn im Auge war, da es keine zwei von einander getrennten Bereiche gab und der Vater, so gern ich ihn auch hatte, immer present war.

Grundsätzliche Differenzen in Bezug auf die gemeinsame Zukunftsplanung - prognostisch ziemlich ungünstig.
Was hast Du in der Person des Vaters gesehen? Störenfried, Konkurrenz?

Zitat von Staubi:
Meine Freundin würde ich als Sensibel, schüchtern und eher zurückhaltend beschreiben. Sie kann sich schwer öffnen und kam nie so wirklich aus sich raus. Sie konnte schwer Nähe zulassen und schwer Nähe geben, wobei ich das sehr brauche in einer Beziehung, dass man einfach diese Nähe spürt, diese Leidenschaft und dass man einfach das Gefühl bekommt, geliebt zu werden.


Zitat von Staubi:
Es war immer so eine frösterliche Stimmung zwischen uns. Sie konnte schwer Nähe zu lassen und trotz das wir ein Paar waren, waren wir uns doch irgendwie fremd. Es fühlte sich komisch an.
Wie als wäre immer eine unsichtbare Wand zwischen uns.

Wenn ich das so lese, frage ich mich, ob es denn auch positive Seiten an ihr gegeben hat, die Dich angezogen haben?
Wie hast Du das denn dann ausgehalten?

Zitat von Staubi:
Leider sind mir in dieser Zeit ein paar Fehler passiert, die sie durch ihre Sensibilität falsch auffasste und sich somit mir gegenüber immer mehr verschloss.

Ok - mal Butter bei die Fisch - was war denn da los?

Zitat von Staubi:
Der Vater um den sich sich sehr sorgte, das Pferd, ihr Hund. Alles hatte irgendwie immer einen größeren Stellenwert in der Beziehung als ich. Trotzdem liebte ich sie und hätte alles für sie getan.

Normalerweise haben Frauen erstmal eine ziemliche Leidensfähigkeit, bevor sie sich zurückziehen. Wenn es dann passiert, ist es meistens schon zu spät.

Zitat von Staubi:
Dabei hatte ich das Gefühl, dass ich einfach nur in ihr Leben gerutscht bin. In ihre kleine perfekte Welt und sie sich dachte 'Schauen wir mal, ob er in mein Konstrukt rein passt'

Moment mal - Du warst an diesem Spielchen genauso beteiligt und hast Dich darauf eingelassen. Oder hast Du etwa den Kardinalfehler gemacht, zu erwarten, dass sie sich für Dich ändert?

Zitat von Staubi:
Danach passierten ein paar Fehler meinerseits - zurück Eroberungsversuche, die natürlich nichts brachten. Wofür ich mich allerdings nicht verteufel, ich wusste es einfach nicht besser. Und ich brauchte vielleicht auch einfach nochmal die Gewissheit.

In dieser Situation ist die Frau eindeutig am längeren Hebel. Durch sowas verlierst Du außer Deiner Selbstachtung und dem letzten bisschen Anziehung nichts mehr.


Zitat von Staubi:
Nun haben mein bester Kumpel und ich aufgedröselt was in dieser Beziehung alles schief lief und wir kamen auf den Trichter, dass das ganze zwischen uns beiden absolut nicht harmoniert und gepasst hat. Die Charaktereingeschaften sind einfach zu grundverschieden.

Zu viele Ebenen auf denen wir einfach nicht harmoniert haben. (Nähe/Distanz gefühl, S., Humor, Prioritäten, persönliche Ansichten, Lebenseinstellungen. ) Diese Punkte lassen sich belieb lange weiter ausführen.

Und noch mal die Frage: Warum warst Du dann überhaupt mit ihr zusammen? Angst vor dem Alleinsein? Oder war es einfach Balsam für den Selbstwert, so eine superhübsche Freundin zu haben?

Zitat von Staubi:
Ich stelle sie auf ein Podest und idealisiere sie im Nachhinein sehr stark. (Selbst meine Familie und meine Freunde, die sie alle sehr mochten meinen, dass ich sie auf ein Podest stelle, auf das sie weder optisch noch charakterlich hingehört)

Durchaus nicht unüblich nach einer Trennung, vor allem für den Verlassenen.

Zitat von Staubi:
Warum mache ich mich im Nachhinein so klein? Warum wächst die anfängliche schüchterne, zurückhaltende (dennoch bildhübsche Frau) in meinen Gedanken im Nachhinein so über sich hinaus?

Wir erkennen den wahren Wert von etwas immer erst dann, wenn wir es verloren haben - und tendieren dann auch noch zu Übertreibungen.

Zitat von Staubi:
Obwohl ich ja auch weiß, dass es im Bett zwischen uns nicht so wirklich harmoniert hat.

Warum betonst Du das jetzt schon zum wiederholten Mal so deutlich?

Zitat von Staubi:
Sie war am Ende der Beziehung immmer selbstbewusster und kam aus sich raus und ich wurde irgendwie immer kleiner. Wie ein Rollentausch. Es war so kalt wie sie das ganze durchgezogen hat, so abgeklärt Und auch bei den letzten Treffen merkte ich, wie kalt sie zu mir war.

Der Mut der Verzweiflung? Da wird frau dann eben zur totalen Eisprinzessin. Kann auch eine Abwehrstrategie gewesen sein, weil sie an diesem Punkt gemerkt, was Du offensichtlich von ihr so alles erwartet hast.

Zitat von Staubi:
Was würdet ihr mir empfehlen?

Kontaktsperre, kümmere Dich um Dich selbst und wenn Du die Sache halbwegs verarbeitet hast, kannst Du Dir vielleicht auch mal ein paar Gedanken darum machen, was Deine Anteile an der ganzen Geschichte gewesen sind. Es gehören nämlich immer zwei dazu.

12.10.2020 12:22 • #2


A


Trennung nach 1,5 Jahren

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S
Zitat von jaqen_h_ghar:
Vielleicht im Nachhinein betrachtet doch zu viele?


Das denke ich mir halt auch, dass es vielleicht doch ein paar Zuviel waren, ich es aber einfach so hingenommen habe, weil ich sie geliebt und darüber hinweg gesehen habe.

Zitat von jaqen_h_ghar:
Was hast Du in der Person des Vaters gesehen? Störenfried, Konkurrenz?


Nein überhaupt nicht, er war immer sehr nett und ich kam sehr gut mit ihm aus, nur er war halt einfach immer da. Es schränkte die Zweisamkeit zwischen mir und meiner EX ein und das konnte ich nie so 100% mit mir vereinbaren.

Zitat von jaqen_h_ghar:
Wenn ich das so lese, frage ich mich, ob es denn auch positive Seiten an ihr gegeben hat, die Dich angezogen haben?
Wie hast Du das denn dann ausgehalten?


Natürlich gab es die auch. Sie war natürlich, nicht aufgesetzt und hatte keine krassen Ansprüche an ihren Partner, War verlässlich und ich konnte ihr vertrauen.

Zitat von jaqen_h_ghar:
Ok - mal Butter bei die Fisch - was war denn da los?


Wir saßen fast bis zum Tot der Mutter mit am Sterbebett, aber wir waren alle so fix und fertig dass ich einfach nicht mehr konnte und wir heimgefahren sind. Der Vater und ihr Bruder sagten ebenfalls, dass wir fahren sollen. Leider ist die Mutter genau in dem Augenblick verstorben, als wir gefahren sind. Sie machte mir indirekt den Vorwurf, dass sie ihre Mutter nicht mehr gesehen hat und ich sie angeblich dazu gedrängt hätte mit nach Hause zu fahren. Ich finde das schon einen krassen Vorwurf, der mir auch ehrlich gesagt noch sehr nachhängt.

Nach 3 Monaten sagte ich ihr auch, dass wenn sie wöllte wir vielleicht mal in Betracht ziehen könnten das ganze auch mit einer professionellen Hilfe in Angriff zu nehmen, weil sie sehr darunter litt. Ich meinte das garnicht böse, sondern nur zu ihrem Besten, und dass wurde mir scharf angekreidet. Ebenso das ich nach ein paar Wochen schon meinte, dass der S. auf null reduziert worden ist. Ich weiß dass ich da hätte feinfühliger sein sollen und müssen, gerade in dieser schweren Zeit. Aber mein Kumpel meinte, dass das alles nicht ausschlaggebend dafür war, dass die Beziehung irgendwann ohnehin zerbrochen wäre.


Zitat von jaqen_h_ghar:
Moment mal - Du warst an diesem Spielchen genauso beteiligt und hast Dich darauf eingelassen. Oder hast Du etwa den Kardinalfehler gemacht, zu erwarten, dass sie sich für Dich ändert?


Ja ich dachte halt, dass ihre Liebe auch mir gegenüber groß genug ist, dass sie bereit ist einiges in Kauf zu nehmen.
Ich hätte mir halt einfach am Wochenende auch mal gewünscht, dass der Gaul mal stehen bleibt und ich einfach mal den Vorrang erhalte, wenn sie die ganze Woche Zeit hat ihrem Hobby nachzugehen. Einfach das am Wochenende nicht gänzlich alles stehen und liegen bleiben muss - aber man dennoch halt auch mal die Aufmerksamkeit bekommt.


Zitat von Staubi:
Nun haben mein bester Kumpel und ich aufgedröselt was in dieser Beziehung alles schief lief und wir kamen auf den Trichter, dass das ganze zwischen uns beiden absolut nicht harmoniert und gepasst hat. Die Charaktereingeschaften sind einfach zu grundverschieden.



Ich war einfach froh, dass ich nach langer Zeit mal wieder eine Frau kennengelernt hatte, auf die ich mich 100% einlassen konnte. Es war dieser woweffekt beim ersten Treffen, der keine Zweifel aufkommen ließ. All die Jahre zuvor gabs immer nur Treffen/Dates die nichts richtiges waren.
Ich glaube, dass ich dachte das die Frau mir das erfüllen könnte, wonach ich mich gesehnt habe all die Jahre. Vielleicht habe ich mein ganzes Ich über diese Beziehung definiert und ich mich selbst verloren in einer Vorstellung oder in Wünschen, die mir diese Frau nie erfüllt hat.



Der Mut der Verzweiflung? Da wird frau dann eben zur totalen Eisprinzessin. Kann auch eine Abwehrstrategie gewesen sein, weil sie an diesem Punkt gemerkt, was Du offensichtlich von ihr so alles erwartet hast.


Kontaktsperre, kümmere Dich um Dich selbst und wenn Du die Sache halbwegs verarbeitet hast, kannst Du Dir vielleicht auch mal ein paar Gedanken darum machen, was Deine Anteile an der ganzen Geschichte gewesen sind. Es gehören nämlich immer zwei dazu.


Zitat von Staubi:
Meine Freundin würde ich als Sensibel, schüchtern und eher zurückhaltend beschreiben. Sie kann sich schwer öffnen und kam nie so wirklich aus sich raus. Sie konnte schwer Nähe zulassen und schwer Nähe geben, wobei ich das sehr brauche in einer Beziehung, dass man einfach diese Nähe spürt, diese Leidenschaft und dass man einfach das Gefühl bekommt, geliebt zu werden.


Zitat von Staubi:
Es war immer so eine frösterliche Stimmung zwischen uns. Sie konnte schwer Nähe zu lassen und trotz das wir ein Paar waren, waren wir uns doch irgendwie fremd. Es fühlte sich komisch an.
Wie als wäre immer eine unsichtbare Wand zwischen uns.

Wenn ich das so lese, frage ich mich, ob es denn auch positive Seiten an ihr gegeben hat, die Dich angezogen haben?
Wie hast Du das denn dann ausgehalten?

Zitat von Staubi:
Leider sind mir in dieser Zeit ein paar Fehler passiert, die sie durch ihre Sensibilität falsch auffasste und sich somit mir gegenüber immer mehr verschloss.

Ok - mal Butter bei die Fisch - was war denn da los?

Zitat von Staubi:
Der Vater um den sich sich sehr sorgte, das Pferd, ihr Hund. Alles hatte irgendwie immer einen größeren Stellenwert in der Beziehung als ich. Trotzdem liebte ich sie und hätte alles für sie getan.

Normalerweise haben Frauen erstmal eine ziemliche Leidensfähigkeit, bevor sie sich zurückziehen. Wenn es dann passiert, ist es meistens schon zu spät.

Zitat von Staubi:
Dabei hatte ich das Gefühl, dass ich einfach nur in ihr Leben gerutscht bin. In ihre kleine perfekte Welt und sie sich dachte 'Schauen wir mal, ob er in mein Konstrukt rein passt'

Moment mal - Du warst an diesem Spielchen genauso beteiligt und hast Dich darauf eingelassen. Oder hast Du etwa den Kardinalfehler gemacht, zu erwarten, dass sie sich für Dich ändert?

Zitat von Staubi:
Danach passierten ein paar Fehler meinerseits - zurück Eroberungsversuche, die natürlich nichts brachten. Wofür ich mich allerdings nicht verteufel, ich wusste es einfach nicht besser. Und ich brauchte vielleicht auch einfach nochmal die Gewissheit.

In dieser Situation ist die Frau eindeutig am längeren Hebel. Durch sowas verlierst Du außer Deiner Selbstachtung und dem letzten bisschen Anziehung nichts mehr.


Zitat von Staubi:
Nun haben mein bester Kumpel und ich aufgedröselt was in dieser Beziehung alles schief lief und wir kamen auf den Trichter, dass das ganze zwischen uns beiden absolut nicht harmoniert und gepasst hat. Die Charaktereingeschaften sind einfach zu grundverschieden.

Zu viele Ebenen auf denen wir einfach nicht harmoniert haben. (Nähe/Distanz gefühl, S., Humor, Prioritäten, persönliche Ansichten, Lebenseinstellungen. ) Diese Punkte lassen sich belieb lange weiter ausführen.

Und noch mal die Frage: Warum warst Du dann überhaupt mit ihr zusammen? Angst vor dem Alleinsein? Oder war es einfach Balsam für den Selbstwert, so eine superhübsche Freundin zu haben?

Zitat von Staubi:
Ich stelle sie auf ein Podest und idealisiere sie im Nachhinein sehr stark. (Selbst meine Familie und meine Freunde, die sie alle sehr mochten meinen, dass ich sie auf ein Podest stelle, auf das sie weder optisch noch charakterlich hingehört)

Durchaus nicht unüblich nach einer Trennung, vor allem für den Verlassenen.

Zitat von Staubi:
Warum mache ich mich im Nachhinein so klein? Warum wächst die anfängliche schüchterne, zurückhaltende (dennoch bildhübsche Frau) in meinen Gedanken im Nachhinein so über sich hinaus?

Wir erkennen den wahren Wert von etwas immer erst dann, wenn wir es verloren haben - und tendieren dann auch noch zu Übertreibungen.

Zitat von jaqen_h_ghar:
Kontaktsperre, kümmere Dich um Dich selbst und wenn Du die Sache halbwegs verarbeitet hast, kannst Du Dir vielleicht auch mal ein paar Gedanken darum machen, was Deine Anteile an der ganzen Geschichte gewesen sind. Es gehören nämlich immer zwei dazu.


Die Kontaktsperre halte ich strikt ein, seit 4 Wochen nun. Handynummer gelöscht, Soziale Kanäle entfolgt. Alle Bilder auf eine Festplatte und diese in eine Kiste, dass ich mir sie nicht mehr angucke. Ebenfalls alle Andenken oder irgendwelche Dinge auch in diese Kiste.
Jetzt hat sie diese Woche auch noch Geburtstag, alle raten davon ab zu gratulieren, da sonst alles wieder aufreißt. Ist halt die Frage wie sie dieses Verhalten wertet, wenn ich nicht gratuliere. Ob sie es als Kindisch/Unreif wertet oder sich denkt, dass ich noch verletzt bin. Oder das ihr dieser Schritt nochmal verdeutlicht, dass ihre Entscheidung richtig war.

Ich weiß das alles DARF ich mich gar nicht mehr fragen und es MUSS mir egal sein, da sie das ganze von sich aus beendet hat und sich für diese Trennung entschieden hat.

Wie man sieht, ich denke da ist noch einiges an Arbeit vor mir um mit dieser Sache abzuschließen.

12.10.2020 13:04 • #3


S
Sorry, da ist ein bisschen was mit dem Zitieren falsch gelaufen.

12.10.2020 13:10 • #4


J
Zitat von Staubi:
Das denke ich mir halt auch, dass es vielleicht doch ein paar Zuviel waren, ich es aber einfach so hingenommen habe, weil ich sie geliebt und darüber hinweg gesehen habe.

Im Grunde geht es dabei immer nur um kurzfristig positive Konsequenzen und die sehe ich hier noch nicht wirklich.

Zitat von Staubi:
Es schränkte die Zweisamkeit zwischen mir und meiner EX ein und das konnte ich nie so 100% mit mir vereinbaren.

Ist das nicht die Definition von Störfaktor?

Zitat von Staubi:
Natürlich gab es die auch. Sie war natürlich, nicht aufgesetzt und hatte keine krassen Ansprüche an ihren Partner, War verlässlich und ich konnte ihr vertrauen.

Was sind denn bitte schön krasse Ansprüche?

Zitat von Staubi:
Leider ist die Mutter genau in dem Augenblick verstorben, als wir gefahren sind. Sie machte mir indirekt den Vorwurf, dass sie ihre Mutter nicht mehr gesehen hat und ich sie angeblich dazu gedrängt hätte mit nach Hause zu fahren.

Extrem blöd gelaufen, zugegebenermaßen.

Zitat von Staubi:
Nach 3 Monaten sagte ich ihr auch, dass wenn sie wöllte wir vielleicht mal in Betracht ziehen könnten das ganze auch mit einer professionellen Hilfe in Angriff zu nehmen, weil sie sehr darunter litt.

Das kann auch als Bevormundung rüberkommen oder als Abwertung.

Zitat von Staubi:
Ich hätte mir halt einfach am Wochenende auch mal gewünscht, dass der Gaul mal stehen bleibt und ich einfach mal den Vorrang erhalte, wenn sie die ganze Woche Zeit hat ihrem Hobby nachzugehen

Wie süß ... also doch ein bisschen Neid und Eifersucht.


Zitat von Staubi:
Jetzt hat sie diese Woche auch noch Geburtstag, alle raten davon ab zu gratulieren, da sonst alles wieder aufreißt. Ist halt die Frage wie sie dieses Verhalten wertet, wenn ich nicht gratuliere. Ob sie es als Kindisch/Unreif wertet oder sich denkt, dass ich noch verletzt bin. Oder das ihr dieser Schritt nochmal verdeutlicht, dass ihre Entscheidung richtig war.

Warum zerbrichst Du Dir immer noch ihren Kopf? Denk an Dich und lass es mit dem Gratulieren.

Zitat von Staubi:
Sorry, da ist ein bisschen was mit dem Zitieren falsch gelaufen.

Jepp - das üben wir dann nochmal ein bisschen.

12.10.2020 13:21 • #5


NatureBoy
Hallo Staubi,

an der Stelle auch mein Bedauern, ich kann mich wirklich sehr gut in deine Lage versetzten.
Mir erging es Anfang des Jahres genauso wie dir..
Zwar waren wir leider nur 1/3 der Zeit wie ihr zusammen, aber für mich kam die Trennung auch ziemlich plötzlich. (Wie du schon geschrieben hast, man denkt nicht dass ein Mensch den man so tief an seine Seele heran lässt sich so schnell aus seinem Leben verdünnisiert.

Auch meine Liebe war trotz einiger Unannehmlichkeiten, aber wo gibts die nicht?! sehr stark, sodass ich nie über eine Trennung nachgedacht hätte.

Stell dir am besten mal die Frage, was dir an einer Beziehung wichtig ist und ob deine Exfreundin diese Kriterien wirklich erfüllt hat.
Wir scheinen einen ziemlich ähnlichen Charakter zu haben und die Beschreibung deiner Exfreundin könnte fast auf meine Verflossene zutreffen.

Mir ist Nähe und Leidenschaft auch sehr wichtig. Der Partner steht für mich ebenfalls an ziemlich erster Stelle.
Genauso möchte ich am liebsten jeden Tag mit ihr zusammen sein...
Finde es auch schön, wenn man nach einem Jahr evtl. schon an einen Zusammenzug denkt.

So wie ich deinen Beitrag lese, hat deine Exfreundin da wohl auch etwas andere Vorstellungen gehabt.

Auch bei mir war es so: Erst der Kindergarten, die Mutter, die Katzen, der Hund und die Wohnung und erst wenn das alles erledigt war bin ich dann dran gekommen.
Hatte ebenfalls das Gefühl, ich muss mich in Ihre Welt einpassen aber bitte bloß keine ernste feste Bindung aufbauen.

O.o Als das Thema Zukunft (Zusammenzug und Kinder) mal angesprochen wurde war bei ihr gleich die Luft draußen gewesen.

Konntet ihr denn tiefgründige Gespräche führen?
Hat sie die Probleme offen angesprochen und dass sie nicht mehr kann, wenn es so weiter geht?

Frauen drücken sich für uns Männer was das angeht oftmals gefühlt etwas defensiv aus, sodass man als betriebsblinder Kerl abwinkt und ja, dann kommt eben irgendwann der große Knall

Oder vielleicht ist dir wie mir Beziehung einfach total wichtig und bei unseren Exen war die Priorität eben nicht so hoch angesiedelt.

Die einen brauchen mehr Freiraum und fühlen sich gleich eingeängt, die anderen weniger.

Alles Gute für Dich!

12.10.2020 17:22 • x 1 #6


Lebensfreude
das ist doch oft so, dass jemand stirbt, wenn die Angehörigen nicht im Zimmer sind. Das hat auch einen höheren Sinn. Weil nämlich die Angehörigen den Sterbenden nicht loslassen können.

13.10.2020 02:32 • x 1 #7


F
Zitat von NatureBoy:
Stell dir am besten mal die Frage, was dir an einer Beziehung wichtig ist und ob deine Exfreundin diese Kriterien wirklich erfüllt hat.
Wir scheinen einen ziemlich ähnlichen Charakter zu haben und die Beschreibung deiner Exfreundin könnte fast auf meine Verflossene zutreffen.


Wir zwei scheinen da wirklich ähnliche Ansichten zu haben, verblüffend. Ich glaube nicht, dass meine EX-Freundin diese Kriterien erfüllt hat. Ich glaube ich habe lediglich von Anfang an meine Bedürfnisse in den Schatten gestellt, um sie nicht wieder zu verlieren. Ich will nicht behaupten, dass ich ihr am Rockzipfel hing, aber ich hab halt einiges zurückstecken müssen.
Ich genoss dann halt die Zeit, wenns auch wenig war, die wir zusammen hatten. Ich hab einfach versucht auf ihre Bedürfnisse einzugehen und mich mit dieser Situation zu arrangieren. Deswegen verstehe ich auch nicht, warum von ihr in letzter Instanz nicht versucht wurde die Beziehung mal zu reflektieren und sich selbst auch zu sagen Was habe ich für Anteile daran, dass die Beziehung zerbrochen ist und was hätte ich vielleicht ändern können? Ich habe im Nachhinein nie mal gehört Ich will das mit uns nicht verlieren oder Ich möchte dir zeigen, dass ich auch was ändern kann Warum wurde das nicht honoriert, was ich für die Beziehung gegeben hab? Nicht das man das falsch verstehet, ich habe auch genug Fehler gemacht, um Gottes Willen. Aber ich habe immer im Sinne der Beziehung gehandelt, weil ich diese Beziehung nicht verlieren wollte. Am Ende war ich es, der nur noch gegeben hat. Sei es in Form von Aufmerksamkeiten, von Dingen die wir zusammen gemacht haben oder in Form von wie ich auf sie eingegangen bin. Das scheint alles nichts mehr wert gewesen zu sein.

Zitat von NatureBoy:
Mir ist Nähe und Leidenschaft auch sehr wichtig. Der Partner steht für mich ebenfalls an ziemlich erster Stelle.
Genauso möchte ich am liebsten jeden Tag mit ihr zusammen sein...
Finde es auch schön, wenn man nach einem Jahr evtl. schon an einen Zusammenzug denkt.


Geht mir genauso, ich habe an den Wochenenden immer ihre Nähe gesucht, für mich war das größte wenn ich am Wochenende nach Hause komme, Zeit mit ihr zu verbringen. Aber es war von Anfang an so, dass die Frau nicht vor Freude überlief wenn ich heim kam. Gerade in der Anfangszeit kann man doch eigentlich nicht vom anderen lassen oder? Auch hätte ich mich mal über so Dinge gefreut, wie Nachrichten in denen sie mir kommuniziert, dass sie mich mal vermisst, oder aufs Wochenende freut. All das war immer total reserviert. Ihre ganze Liebe zu mir war eigentlich immer mehr auf Sparflamme, wie nicht 100% geöffnet. Ich hatte das Gefühl, als hätte sie mich nie komplett in ihr Leben gelassen. Ich sprach sie auch mal darauf an, dann meinte sie Ich weiß nicht, ob ich Dir das geben kann, was du suchst oder Ich bin halt einfach nicht so, ich brauch das nicht so stark, diese Nähe und sowas Ich hab mir das aber selbst nie kritisch oder krass hinterfragt, ob ich das wirklich will so nen emotionalen Eisklotz, weißte. Mein Kumpel sagte zu mir, dass wäre überhaupt nicht ich. Ich bräuchte eher diese Leidenschaft und sowas in einer Beziehung, diese Bindung. Er kennt mich halt auch sehr gut. Und egal wie oft wir zwei wieder diese beendete Beziehung debattieren, so kommt er - und nicht nur er, sondern auch Familie - zu dem Schluss, dass es auf Charakterebene und einigen anderen Aspekten nicht geklappt hat.
Ich hab das Gefühl, als bräuchte ich immer dieses Drama in Beziehungen, warum auch immer. Diese nicht einfache, sondern wo so ein bisschen der Kampf stattfindet. Vielleicht verliebe ich mich immer wieder in dieses Muster Frau, was selbst Baustellen in ihrem Leben hat und ich quasi der Retter bin. Dann projiziere ich alles was ich hab auf diese Beziehung und wenn diese dann endet, ist das Leid und das Elend wieder groß. Vielleicht muss auch ich mein Beuteschema mal hinterfragen, warum ich auch in Beziehungen gehe, die mich eigentlich gar nicht richtig erfüllen, aber wo ich mir denke Lieber 50% anstatt 100% und lieber weniger als ganz alleine. Ich war halt davor etwas länger single und es kam einfach nicht die richtige Frau und als sie dann kam und ich wusste Das ist sie, jetzt musst du Gas geben war ich einfach glücklich endlich wieder eine Frau gefunden zu haben, die mich erfüllt, die mich ganz macht. Ich weiß man soll sich selbst lieben und soll nicht sein Leben von einer Beziehung abhängig machen, aber wie genau willst du das anstellen? Am Ende sehnen wir uns doch alle nach dem einen Menschen, der uns erfüllt und mit dem wir unser Leben verbringen können

Zitat von NatureBoy:
So wie ich deinen Beitrag lese, hat deine Exfreundin da wohl auch etwas andere Vorstellungen gehabt.


Definitiv, also das Pferd war immer das größte, die ganzen Gespräche täglich waren fast nur auf dieses Pferd ausgelegt. Was das Pferd wieder hat, was nicht lief, was im Stall wieder abging und und und. Und über ihre beste Freundin, die dieses Hobby mit ihr teilt.

Zitat von NatureBoy:
Auch bei mir war es so: Erst der Kindergarten, die Mutter, die Katzen, der Hund und die Wohnung und erst wenn das alles erledigt war bin ich dann dran gekommen.
Hatte ebenfalls das Gefühl, ich muss mich in Ihre Welt einpassen aber bitte bloß keine ernste feste Bindung aufbauen.


Wahnsinn wie viele Parallelen da zu meiner Beziehung sind. Hingabe für alles, nur die Beziehung kam letztendlich immer zu spät. Und jetzt musst du dir vorstellen, hatten meine EX und ich nur das Wochenende zur Verfügung und wenn du dann noch so große Abstriche machen musst, wo du eh schon keine Zeit hast, dann kannste dir ja denken, wie es immer ablief. Getaktet bis zum geht nicht mehr. Jemand meinte mal zu mir, dass mit diesem krassen Verhalten Pferden gegenüber bei den Frauen auch irgendwas kompensiert werden muss. Oder generell dieses aufopfernde für alles, diese Fürsorge für alle Dinge im Leben. Aber dieses über krasse Verhalten oder was man in Pferde rein steckt an Energie und Zeit und Geld, da muss irgendwas ausgeglichen werden. Klar, es ist ihr Hobby und das soll ihr keiner weg nehmen, aber diese Verrücktheit danach und und dieser Übereifer, wären auch nicht normal.

Zitat von NatureBoy:
Konntet ihr denn tiefgründige Gespräche führen?
Hat sie die Probleme offen angesprochen und dass sie nicht mehr kann, wenn es so weiter geht?


Sie hat nie so wirklich über ihre tiefen Gefühle gesprochen. Wir haben nie mal so ein tiefgründiges Gespräch geführt, wo sie mir komplett ihr Herz ausgeschüttet hat, über alles was sie belastet und was sie bewegt. Sie hat das eher immer mit sich selbst ausgemacht. Die Gespräche die wir täglich geführt haben (Telefonisch, WhatsApp) waren eher oberflächlich, und gingen nie richtig in die Tiefe. Auch nach dem Tot der Mutter nicht. Es kamen zwar oft die Tränen, somit drückte sie ja auch irgendwo ihre Gefühle aus, aber sie konnte nie so wirklich darüber reden. Sie meinte immer Alles Gut. Wars aber dann natürlich nicht. Der Partner sollte auch dafür da sein, sich mal auszusprechen, mir zu sagen, was sie bewegt. Ich hab sie immer gefragt Willst du drüber reden, bewegt dich irgendwas? Aber immer verschlossen.

Zitat von NatureBoy:
Oder vielleicht ist dir wie mir Beziehung einfach total wichtig und bei unseren Exen war die Priorität eben nicht so hoch angesiedelt.


Wenn ich mich einmal geöffnet habe, weil ich weiß, dass ist es oder das will ich zu 100%, dann gebe ich auch diese 100% in der Beziehung. Ich möchte dann mit 100% diese Beziehung führen und verhalte mich dann auch so. Das heißt, ich öffne mich und lasse mich dann auch richtig drauf ein.

Was ich mich einfach nur Frage:

Man merkt man ja, dass es offensichtlich nicht gepasst hat. Das ist ja offensichtlich klar und ist ja auch nicht von der Hand zu weisen. Auf der rationalen Ebene kann ich das auch schon ganz gut bewerten und weiß auch, dass da riesen Differenzen sind.
Warum aber ist es auf der Gefühlsebene, auf der emotionalen Ebene so schwierig, diesen Menschen für mich loszulassen und mein Leben ohne diese Frau neu auszurichten? Ich denke jeden Tag an sie und würde mir so sehr wünschen, dass von ihr mal was kommt, auch wenn ich weiß, dass es nie wieder so sein wird, dass sie sich meldet. Am Freitag hat sie Geburtstag und mir wird's denke mal an dem Tag nicht so gut gehen. Ich werde nicht gratulieren, habe ich für mich beschlossen und das ist auch der einzig richtige Weg mich selbst zu schützen.
Ich hab immer irgendwie das Gefühl, dass noch nicht hätte das Ende sein müssen auch wenn sie es natürlich klar kommuniziert hat, dass sie nicht mehr kann und auch nicht mehr will. Ich denke immer, hätte es nicht einen Weg geben können wenn man sich einfach mal Griffe an den Ar. geschweißt hätte und das ganze richtig angegangen wäre - von beiden Seiten aus?
Was wenn ich damit nie abschließen kann, weil da ungeklärte Dinge sind, die mich beschäftigen.

13.10.2020 08:29 • #8


F
Zitat von Lebensfreude:
das ist doch oft so, dass jemand stirbt, wenn die Angehörigen nicht im Zimmer sind. Das hat auch einen höheren Sinn. Weil nämlich die Angehörigen den Sterbenden nicht loslassen können.


Richtig, dass haben mir auch viele im Nachhinein gesagt. Leider wurde mir das durch die Blume negativ ausgelegt, dass wir dann gefahren sind. Oder das wir in der Nacht vor der Beerdigung nicht bei einander geschlafen haben. Dabei hat sie das nie klar kommuniziert, dass es ihr Wunsch ist. Es hätte auch sein können, dass sie Abstand braucht und mal alleine sein möchte.
Ich habe seit dem Tot der Mutter versucht für sie da zu sein, und hab immer versucht sie aufzufangen. Sie meinte aber dass der Tot der Mutter uns mehr auseinander getrieben hätte anstatt, dass es uns zusammengeschweißt hat, was ich überhaupt nicht verstehen kann. Klar, war ich in einigen Situationen nicht der sensibelste ihr gegenüber, aber ich hab trotzdem immer versucht da zu sein. Ist halt schwierig wenn man direkt ist, immer vorsichtig mit seinen Aussagen gegenüber einer sensiblen Person zu sein.

13.10.2020 08:33 • #9


F
Irgendwer noch ne Meinung zum geschriebenen?

13.10.2020 15:23 • #10


A


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