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Trennung nach 11 Jahren, weiß nicht weiter

P
Hallo ihr Lieben,

ich habe bisher viel in diesem Forum gelesen, war immer die stille Mitleserin, ihr habt mir durch eure Beiträge hier immer wieder Mut gemacht, aber dennoch gerate ich immer wieder an den selben schlimmen Punkt. Deswegen werde ich euch mal meine Geschichte erzählen. Sie wird sehr lang werden, aber ich würde mich dennoch freuen, wenn es den ein oder anderen hier gibt, der sich die Zeit nimmt alles durchzulesen. Ich weiß zwar nicht, was ich mir davon erhoffe, vielleicht muss ich alles einfach nur mal niederschreiben.

Kennengelernt haben wir uns Ende 2005 in der Schule, damals war ich noch 17 und er 18. Also quasi die 1. richtige Beziehung für uns Beide. Wie das in so jungem Alter nun mal war, 1,2 mal getroffen und zack war man zusammen. Das hat uns jedoch nicht geschadet, es hat einfach gepasst. Von da an hatten wir eine wunderschöne Beziehung, wir haben uns einfach super verstanden.
Nachdem er sein Studium abgeschlossen hab und ich in der Ausbildung war, zogen wir (nach 4 Jahren Beziehung) in unsere erste gemeinsame Wohnung. Auch hier verlief alles wunderbar, das Zusammenleben, einfach alles. Wir kauften uns 2 Katzen und lebten unser Leben... so kam dann 2013 der nächste Schritt, wir kauften uns ein Haus, bauten es komplett um, was natürlich auch viel Stress und Belastung bedeutete, aber zusammen haben wir alles gepackt.

So zur Hälfte unserer Beziehung bekam er plötzlich eine chronische Darmkrankheit, Colitis Ulcerosa, die aber lange Zeit nur in kurzen, weniger schweren Schüben auftrat. Lange Zeit hatte er immer wieder Ruhe und konnte gut damit leben.
Anfang 2016 aber erwischte ihn ein ganz schwerer Schub.
Es folgte ein 2 wöchiger Krankenhausaufenthalt und tägliche Cortisonmengen von 200mg (was sehr, sehr hoch ist). Es wurde und wurde nicht besser, eher schlechter. Die Ärzte wussten sich absolut keinen Rat mehr und er sollte damit beginnen Immunsupressiva einzunehmen (damit wird die Immunabwehr des eigenen Körpers unterdrückt, ein sehr übles Medikament, mit teilweise hohen Nebenwirkungen, man muss Sonne meiden, man sagt, dass Männer, die so ein Medikament einnehmen besser keine Kinder zeugen sollten etc.)
Hinzu kommt, dass er auf der Arbeit auch hohem Stress ausgesetzt ist, was die Verläufe der Schübe mit Sicherheit nicht besser gemacht hat. Nach 2 Wochen entließ er sich selber aus dem Krankenhaus, die Ärzte hielten ihn für verrückt, er konnte aber nicht mehr. Ich holte ihn ab, zu Hause angekommen bekam er einen absoluten Nervenzusammenbruch. Sowas hatte ich noch nie bei ihm erlebt. Er ist leider eine von den Personen, die alles in sich hineinfressen und nicht über ihre Gefühle reden (was mit Sicherheit im Nachhinein auch vieles kaputt gemacht hat), aber an dem Tag konnte er einfach nicht mehr.
Ich versuchte ihm Mut zu machen, dass wir alles hinkriegen, dass er nun zur Ruhe kommen muss usw. und siehe da, 2 Tage später hörten die Blutungen auf (ohne zusätzliche Medikamente). Es folgte kurz danach eine Darmspiegelung und die Entzündung war fast weg. Wir waren so froh. Dennoch musste er danach noch bis ca. Mai 2016 Cortison zu sich nehmen, weil man das erst langsam reduzieren darf. In der Zeit bis dahin ging es ihm körperlich wegen des Cortisons zusätzlich sehr schlecht. Er war aufgequollen, hatte am ganzen Körper teilweise sehr große, eitrige Pickel, ungeheure Schmerzen in den Gelenken, wovon er nachts sogar oft schrie, verlor seine Muskelmasse, die er sich über Jahre antrainiert hatte, weil er wegen der Medikamente keine Kraft mehr zum trainieren hatte usw. Es muss eine sehr schlimme Zeit für ihn (für mich natürlich auch) gewesen sein, aber auch hier wieder, er ließ sich kaum etwas anmerken....
Danach kamen im Laufe des Jahres immer wieder so komische Tage, wo er lustlos auf dem Sofa am Wochenende lag und unglücklich aussah. Ich fragte ihn immer wieder, ob alles in Ordnung sei, er antworte darauf immer ach ich weiß nicht, ich bin irgendwie unzufrieden, warum, das konnte er mir nicht beantworten (oder wollte es nicht?). Dann fragte ich ihn, ob er irgendwas unternehmen wolle, aber auch das wollte er nicht. Ich habe mir darüber nie Gedanken gemacht, dachte mir einfach ach das ist ja am Wochenende schon mal so, dass man Langeweile hat, alle Freunde wohnen inzwischen in anderen Städten, man sieht sich nicht jedes Wochenende und zu Hause vorm Fernseher ist es nun mal schon mal langweilig Außerdem schob ich diese Launen auch auf die schwere Zeit, die hinter ihm lag, auf den Stress im Job usw. Aber zu dem Zeitpunkt habe ich es leider nicht durchblickt, oder wollte es vielleicht auch nicht wahrhaben...
Irgendwann war es dann sogar so, dass wir abends am Esstisch saßen und er nur schweigend da saß, keine Lust hatte mit mir zu reden, einfach seine Ruhe haben wollte. Wenn ich irgendwas vom Alltag erzählte, klang er gelangweiligt und genervt. Ich verstand die Welt nicht mehr. Ihm wurde anscheinend alles immer mehr zu viel. Wollte nur noch seine Ruhe, dabei habe ich NICHTS anders gemacht als die ganzen anderen Jahre zuvor. Außerdem litt er seit dem Schub auch unter massiven Schlafstörungen.
Es kam, wie es kommen musste. am 21. November 2016 saß er wieder betrübt auf dem Sofa. Ich hakte mal wieder nach, er fing an zu weinen und sagte mir, dass er so nicht mehr weiter machen kann, er keine Gefühle mehr für mich hat usw. Für mich ist eine absolute Welt zusammen gebrochen und ich bin noch an dem Abend zu meinen Eltern gezogen. Ich kann es teilweise immer noch nicht fassen, was passiert ist.
Ich habe ihn so oft gefragt, was ich falsch gemacht habe, er sagt, ich hätte nichts falsch gemacht, er weiß nicht, wie es dazu kommen konnte und das er nur weiß, dass alles mit dem schlimmen Schub angefangen hat. Mehrmals wiederholte er er möchte einfach nur noch raus da, aus seinem alten Leben, alles von sich abstreifen, hinter sich lassen, das Haus, mich .... ich habe so viel gegrübelt und plötzlich an das Thema Depressionen gedacht und dass Depressionen die Gefühle für den Partner von jetzt auf gleich zunichte machen können und dann die Schlafstörungen.... vielleicht suche ich aber auch nur nach einem Grund, um endlich damit abschließen zu können, weil er mir keinen Grund nennen kann. Ich weiß es nicht....

Ich bin vor kurzem noch einmal im Haus gewesen und habe dort 2 Bücher gefunden, sie behandelten Themen wie man das Leben neu erfinden kann, Lebensfallen meistert und wie man wieder glücklich wird und was mich absolut beunruhigt, es standen so viele leere Weinflaschen dort rum und sogar Whiskey. Er trank vorher nie Wein. Ich vermute, dass er abends seinen Schmerz betäubt oder trinkt, damit er besser schlafen kann. Vielleicht räumt er die Sachen aber einfach auch nur tagelang/wochenlang nicht weg, weil er unordentlich ist..... ich bin absolut in der Zwickmühle, habe ich Hirngespinste? Ist es meine Pflicht als einzig Wissende (wenn es denn so ist) vielleicht seine Mutter darüber zu informieren, damit sie auf ihn achtet? Wird er mich hassen, wenn ich einfach so etwas behaupte und es seiner Mutter sage? Hat es mich überhaupt noch etwas anzugehen? Ist er nicht alt genug seine Probleme selber in die Hand zu nehmen und seinen Mund aufzumachen, wenn er Probleme hat?
Hinzu kommt, dass er wohl momemtan wieder an einem Schub leidet, habe einen Zettel vom Arzt auf dem Tisch liegen sehen, er hatte wohl wieder eine Darmspiegelung hinter sich und nun vermutet der Arzt sogar eher Morbus Chron anstatt Colitis Ulcerosa.

Im Januar 2017 habe ich meinen Mietvertrag für meine neue Wohnung unterschrieben. Er hat mir nun 1 1/2 Monate fast täglich beim Renovieren geholfen, Bohren, Lampen anbringen usw (er hatte es angeboten und da ich sonst niemanden habe, der das kann (meine Freundinnen sind da sehr unbegabt) und für mich an 1. Stelle stand, dass ich mich in der Wohnung wohl fühlen muss, habe ich das Angebot angenommen). Er hat sich verhalten wie immer, keine Anzeichen von schlechter Stimmung oder sonst was. Nun frage ich mich, kann man Depressionen verdrängen/überspielen?
Er sagt, ich bin nach wie vor die wichtigste Person in seinem Leben, aber eben wie eine Schwester und er muss nun alleine sein.
Das Haus wird nun verkauft (hoffentlich möglichst bald). Er zieht dann in eine Wohnung.

Mir geht es nach den 3 Monaten noch kein bisschen besser. Mag vielleicht auch daran liegen, dass ich ihn immer noch gesehen habe... das lässt sich auch die nächsten Monate nicht komplett verhindern. Es müssen noch viele Dinge wegen des Hauses geklärt werden, Teile dort verkauft, rausgeholt werden usw. Ich denke ein kompletter Cut ist erst nach dem Hausverkauf möglich. Bis dahin muss ich das Beste daraus machen.
Ich habe zwar mittlerweile verstanden, was passiert ist, aber die Frage nach dem WIESO (wenn ich doch tatsächlich nicht der Grund dafür war) lässt mich einfach immer und immer wieder in ein Loch fallen. Ich unternehme viel mit Freunden, mache Sport, gehe ganz normal meinem Alltag nach, aber wie auch bei allen anderen hier, der Schmerz ist immer da, die Sehnsucht, einfach ALLES. Wenn ich morgens aufwache, der erste Gedanke an Ihn, immer. Und auch zwischendurch, immer und immer wieder. Und wenn ich mal nicht daran denke, dann habe ich dennoch ununterbrochen dieses komische Gefühl in mir, dass mich seit 3 Monaten nicht los lässt. Auch ich habe, wie viele andere hier Angst, nie mehr den richtigen zu finden, ich möchte nie mehr so verletzt werden, nie mehr so von heute auf morgen aus dem Leben gerissen werden. Da bleibe ich lieber alleine...
Habe unheimliche Angst, dass ich niemals Kinder haben werde, weil ich eben bis dahin nicht den Richtigen gefunden habe bzw es nicht zulassen kann jemand Neues in mein Herz zu lassen, weil immer noch mein Ex darin wohnt. Und ich weiß, dass das alles wahrscheinlich völliger Quatsch ist, ich los lassen muss, es keinen Sinn macht zu grübeln, das Leben wundervoll sein kann und bestimmt auch wieder wird, aber ich kann es nicht sehen! Ich bin einfach nur fertig und denke, dass ich unnormal bin, nach 3 Monaten nicht mal eine minimale Besserung, kann das möglich sein? Ach man, ich weiß nicht, wie man diesen Zustand mehrere Jahre aushalten kann. Und ja, ich weiß auch, dass es in meiner Hand liegt, wie schnell es besser wird. Aber so langsam fehlt mir echt die Kraft daran noch zu glauben......ich kann nicht mal mehr an eine Zeit denken, wo ER nicht in meinem Leben war, er war gefühlt immer da, weil wir so jung zusammen gekommen sind, deswegen ist es für mich so schwer...

Ich wünsche allen Mitleidenden dennoch einen möglichst angenehmen Tag. Irgendwie, Irgendwann werden wir das schon packen, hoffe ich...

Eure Pusteblume

20.02.2017 11:42 • x 1 #1


Sway82
Liebe Pusteblume,
es tut mir sehr leid, was passiert ist.
Nach 11 Jahren Beziehung ist es, in meinen Augen, vollkommen normal, dass man nach 3 Monaten Trennung für sich selbst noch keine Besserung sieht. Mach dir da bitte keinen Druck. Du brauchst die Zeit, die du brauchst.

Sicherlich hat es nicht förderlich dazu beigetragen, dass er dir beim Renovieren etc. geholfen hat. Aber du hast das so entschieden und dann ist es doch auch ok. Wichtig wäre aber wirklich langsam Abstand zu ihm zu gewinnen. Eine Kontaktsperre ist immer das, was am ehesten hilft. Es hilft dir, dich mehr auf dich zu konzentrieren und nach vorne zu schauen. Ganz langsam, Schritt für Schritt.

All die Ängste, keinen Partner mehr zu finden, keine Kinder haben zu können, nochmal so verletzt zu werden etc. sind auch normal. Hatte ich auch. Und wie. Aber auch das relativiert sich mit der Zeit. Nach 3 Monaten ist das doch noch alles sehr frisch und man will und kann sich auch gar kein Leben ohne den Ex vorstellen. Das ist schwer, wenn man eine so lange und prägende Zeit miteinander verbracht hat. Auch das kenne ich. Aber genau das musst du. Ihr seid getrennt, auch räumlich und das gemeinsame Haus wird verkauft. Das sind die Fakten. Das ist was zählt. Ob er nun wegen Depressionen die Beziehung beendet hat, ändert an den Fakten nichts.
Er sagt, er liebt dich nicht mehr, du bist wie eine Schwester. Das solltest du als seinen Grund akzeptieren. Du willst sicher nicht mit einem Mann zusammen sein, der dich nicht mehr liebt...

20.02.2017 13:50 • x 2 #2


A


Trennung nach 11 Jahren, weiß nicht weiter

x 3


Sabine
Hallo und herzlich Willkommen bei uns @Pusteblume0301

Zitat von Pusteblume0301:
Habe unheimliche Angst, dass ich niemals Kinder haben werde, weil ich eben bis dahin nicht den Richtigen gefunden habe bzw es nicht zulassen kann jemand Neues in mein Herz zu lassen, weil immer noch mein Ex darin wohnt. Und ich weiß, dass das alles wahrscheinlich völliger Quatsch ist, ich los lassen muss, es keinen Sinn macht zu grübeln, das Leben wundervoll sein kann und bestimmt auch wieder wird, aber ich kann es nicht sehen! Ich bin einfach nur fertig und denke, dass ich unnormal bin, nach 3 Monaten nicht mal eine minimale Besserung, kann das möglich sein? Ach man, ich weiß nicht, wie man diesen Zustand mehrere Jahre aushalten kann. Und ja, ich weiß auch, dass es in meiner Hand liegt, wie schnell es besser wird. Aber so langsam fehlt mir echt die Kraft daran noch zu glauben......ich kann nicht mal mehr an eine Zeit denken, wo ER nicht in meinem Leben war, er war gefühlt immer da, weil wir so jung zusammen gekommen sind, deswegen ist es für mich so schwer...


Ich bin noch nicht so lange hier, und doch lese ich immer wieder, dass alle der Zukunft etwas vorausnehmen wollen. Angst davor haben, der Zukunft zu begegnen, die sie garnicht kennen. Mit der eigenen Aussichtslosigkeit, das Leben anfür sich, sich schlechter reden. Auch ich kenne das von mir. Ich bin auch krank und ja auch ich redetete mir diese Ausweglosigkeit ein. Es ist aber nichts aussichtslos, solange man an das Gute glauben möchte, leben möchte. Es braucht eben etwas Zeit bis das Herz dem Verstand folgen wird. Um so wichtiger ist es, dass man dem Herzen oder besser gesagt, dem Unterbewußtsein spiegelt, dass alles gut wird.

Was deinen Freund betrifft. Eine solche Erkrankung ist auch etwas, dass einen sich besinnen lässt. Ich meine damit, dass man sich dann fragt, ob es das ist, was man leben möchte. Es ist wie ein Weckruf des Lebens, der alles auf den Prüfstand stellt. Ob es dann richtig war, diese Entscheidung zu treffen, wird und kann nur die Zeit entscheiden. Es ist sein Weg und von seiner Seite aus das einzig Richtige. Nichts gibt es da, was du in seiner Meinung verändern kannst.

Was die Dauer von den drei bisherigen Monaten angeht, es kann lange dauern, sehr lange. Es dauert solange, wie du in dieser Stufe der Trennungs-/Bewältigungsphase verbleiben möchtest, deinem Inneren keine Wendung gibst. Loslassen, dafür gibt es verschiedene Rituale die du hier im Forum nachschlagen kannst oder auch auf anderen Seiten findest. Aber auch diese Rituale helfen nur, wenn man sie mehrmals dizipliniert durchführt, anfänglich am besten täglich, bis es dann besser wird.

Loslassen fällt jedem schwer, jeder hat woanders sein Päckchen zu tragen. Jemand verliert seine nächsten Angehörigen, man wird selbst krank, die Welt dreht sich dennoch weiter und die Zeit schaut erbarmunslos zu.

Nur, wir haben nur das eine Leben. Es liegt an uns es zu gestallten, das Beste daraus zu machen.

Ich wünsche dir bald eine bessere Zeit!

20.02.2017 13:50 • x 2 #3


P
@Sway82

Liebe Sway, danke für deine Antwort,

Zitat von Sway82:

Sicherlich hat es nicht förderlich dazu beigetragen, dass er dir beim Renovieren etc. geholfen hat. Aber du hast das so entschieden und dann ist es doch auch ok. Wichtig wäre aber wirklich langsam Abstand zu ihm zu gewinnen. Eine Kontaktsperre ist immer das, was am ehesten hilft. Es hilft dir, dich mehr auf dich zu konzentrieren und nach vorne zu schauen. Ganz langsam, Schritt für Schritt.

All die Ängste, keinen Partner mehr zu finden, keine Kinder haben zu können, nochmal so verletzt zu werden etc. sind auch normal. Hatte ich auch. Und wie. Aber auch das relativiert sich mit der Zeit. Nach 3 Monaten ist das doch noch alles sehr frisch und man will und kann sich auch gar kein Leben ohne den Ex vorstellen. Das ist schwer, wenn man eine so lange und prägende Zeit miteinander verbracht hat. Auch das kenne ich. Aber genau das musst du. Ihr seid getrennt, auch räumlich und das gemeinsame Haus wird verkauft. Das sind die Fakten. Das ist was zählt. Ob er nun wegen Depressionen die Beziehung beendet hat, ändert an den Fakten nichts.
Er sagt, er liebt dich nicht mehr, du bist wie eine Schwester. Das solltest du als seinen Grund akzeptieren. Du willst sicher nicht mit einem Mann zusammen sein, der dich nicht mehr liebt...


Ja ich versuche nun so gut es geht Abstand zu gewinnen. Er kontaktiert mich nicht unnötig, sondern nur, wenn wirklich etwas wichtiges geklärt werden muss, ebenso melde ich mich nicht bei ihm. Ich bin froh, dass ich zumindest so stark bin, ihm nicht hinterherzustalken oder sonst was. Ich habe von Anfang an einen großen Bogen um das Haus gemacht, bin nur ein paar Mal dort hin, wo ich meine Sachen rausgeholt habe. Zu sehr hat mich auch das Betreten des Hauses jedes Mal geschmerzt, nicht nur wegen der Erinnerung dort, sondern auch die 2 Jahre Umbau, die harte Arbeit, die man dort hineingesteckt hat, komplette Kernsanierung, größtenteils nur von uns beiden nach der Arbeit durchgeführt, alles umsonst. Das ist wirklich hart. Ich wünschte mir, wir wären in unserer Wohnung geblieben, denn nun habe ich nicht nur ihn verloren, sondern auch das Haus, in das ich so viel Kraft und Energie gesteckt habe. Aber wenn man immer so denken würde, dann bräuchte man im Leben ja nie etwas wagen, bzw. würde sich nie weiter entwickeln.... aber dennoch fällt alles dadurch noch schwerer.

Und ja ich werde mir die Zeit nehmen, eine andere Wahl hat man ja nicht und da ich eigentlich ein optimistischer Mensch bin, weiß ich auch, dass es wieder besser werden wird. Ich freue mich auf den Frühling, auf den Sommer, jetzt momentan zieht einen das Wetter irgendwie auch noch zusätzlich runter und Weihnachten, Silvester etc. was ja nun auch noch nicht lange zurück liegt, ist auch nicht gerade die schönste Zeit als frischer Single.

Auch wenn ich dieses Gefühl keinem Menschen wünsche, so ist es doch schön zu lesen, dass man nicht alleine ist und dass es normal ist, wie man momentan drauf ist.

Und nein, ich möchte definitiv mit niemandem zusammen sein, der mich nicht mehr liebt und ich weiß auch, dass es bei einem Neustart (den es nicht geben wird, aber nur mal so gesagt), ich NIE wieder so unbefangen sein könnte wie früher und mir bei jeder kleinsten Gefühlsregung seinerseits Sorgen machen würde, selbst wenn die Beziehung nicht daran scheiterte, dass man nicht gut miteinander auskam. Von daher ist es schon absolut sinnlos, ihn zurück haben zu wollen. Ich hoffe nur, dass mein Herz das irgendwann auch so sieht

Ich habe gerade deine Geschichte gelesen. Bei dir war es ja auch so eine lange Zeit, wie geht es dir denn mittlerweile?
Ach und dass du 2 Katzen hast, habe ich auch gesehen . Ich habe unsere Beiden Katzen auch mitgenommen und fühle mich durch die Beiden auch viel wohler hier. Nur leider leiden sie an chronischer Niereninsuffizienz und so gaaanz langsam wird es schlimmer, aber ich hoffe, dass ich sie noch ein paar Jahre bei mir habe. Daumen drücken!

20.02.2017 15:06 • #4


Sway82
Liebe Pusteblume,
wenn man sich trennt, egal wer es tut, verliert man meistens nicht nur den Partner, sondern auch den besten Freund, das zuhause, das Familiengefühl. In deinem Fall auch ein liebgewonnenes Haus, in dass ihr beide so viel rein gesteckt habt. Das ist sehr hart. Aber auch das lässt sich leider nicht aufhalten. Letztendlich ist es die Vergangenheit, die jetzt in der Gegenwart sehr schmerzt und man sie nur schwer bis gar nicht los lassen kann oder will. Aber das wird dir gelingen. Stück für Stück.
Für mich klingst du sehr reflektiert, vernünftig und mit beiden Beinen auf dem Boden der Tatsachen angekommen. Schei*** weh tut es dennoch. Ich weiß. Du machst das bisher doch prima. Du hast eine neue Wohnung, ihr kommuniziert respektvoll und klärt die organisatorischen Dinge. Du weißt, dass es ein zurück nicht gibt. Du freust dich ein bisschen auf den Sommer und das was kommen mag. Gut so!

Mir geht es mittlerweile wieder gut. Die Trennung ist ein ganzes Jahr her und ich bin seit kurzem wieder glücklich verliebt Das hätte ich vor einem Jahr nicht gedacht und der Start in eine neue Beziehung war auch alles andere als einfach für mich. Alles in allem eine verrückte Geschichte. Aber so ist das Leben. Es kommt doch meist anders als man denkt.

Ich denke immer noch täglich an meine Ex und erlaube mir das auch. Aber es schmerzt nicht mehr. Ich bin wehmütig manchmal, melancholisch und lasse die Vergangenheit hin und wieder Revue passieren. Das tut mir gut, um weiter an mir zu arbeiten und nicht aus den Augen zu verlieren was ich eigentlich vom Leben will. Denn DAS habe ICH definitiv durch die Trennung gelernt und weiß auch jetzt, dass ihre Entscheidung sich zur trennen auch für mein Leben das beste war. Auch wenn ich das damals alles andere als so gesehen habe und mein ganzes Leben erst mal zusammen gestürzt ist. Hinterher ist man doch meist schlauer

Ja, 2 süße Katzen habe ich auch. Sind jetzt schon 7 Jahre alt und für mich war klar, die kommen mit mir. Nie im Leben hätte ich auch noch sie verlieren wollen! Daumen und Pfoten für deine 2 Süßen sind gedrückt!

20.02.2017 15:20 • x 1 #5


P
@ Sway82

Liebe Sway,

oh ja und das komische ist, dass es erst so sehr schmerzt, seit dem man es verloren hat, auch wenn der Ex Partner sich vielleicht vorher schon eine Weile distanziert hat, so hat man es versucht zu verdrängen, hat darauf gehofft, dass es nur eine Phase ist, die wieder vorüber geht und das Verrückte ist ja, als alles noch ok war, da hat man nicht ununterbrochen aneinander gedacht. Doch nun, wo es vorbei ist, umso mehr. Der Mensch ist schon ein seltsames Wesen
Manchmal wünschte ich mir, man können einen Schalter umlegen und alles wäre wieder gut, nicht vergessen, aber gut. Doch dann denke ich mir wieder, was wäre das Leben ohne Gefühle, das wäre auch nicht lebenswert, auf schlimme Gefühle folgen hoffentlich auch wieder Gute und wenn wir das alles NIE durchleben würden und uns alles völlig gleichgültig wäre, wofür würde es sich dann lohnen zu lieben, zu leben? Also ist es schon gut so, wie es ist.
Danke für deine aufmunternden Worte! Das tut wirklich gut.

Das freut mich zu hören, dass du wieder neu verliebt bist. So quasi nach dem Motto unverhofft kommt oft? Ich hoffe, dass ich auch irgendwann wieder dazu bereit bin, aber noch ist es definitiv zu früh. Ich möchte nun erstmal auf meine Bedürfnisse eingehen und wie du schon schreibst, an persönlichen Baustellen arbeiten. Auch wenn eine Trennung ein harter Schlag ist, irgendwo bekommt man auch viel Energie dadurch, eben weil man sich ablenken möchte und das eigene Leben wieder in den Griff bekommen möchte. Glücklich mit mir selbst, nur mit mir alleine sein, das möchte ich lernen und dann kann auch wieder jemand neues in mein Leben kommen und ich denke, dass man das dann auch nach außen ausstrahlt.
Achja und ein Haus umbauen werde ich auch nie mehr das steht fest.

Liebe Grüße

20.02.2017 17:27 • #6




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