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Trennung nach 12 Jahren Ehe

M
Hallo zusammen,

ich hab echt lange überlegt ob ich hier was schreibe oder nicht. Aber so langsam bin ich an einem Punkt gekommen, wo auch ich nicht mehr weiß, wie ich mit der ganzen Situation umgehen soll.

Kurz zu mir/uns. Ich bin jetzt 48 Jahre meine Frau 35 und wir waren 13 Jahre zusammen. Vor 12 Jahren heirateten wir und aus unserer Ehe gehen zwei ganz tolle Kinder, 5 und neun Jahre, hervor.

Vor gut sechs Jahren zogen wir mit der Schwiegermutter in ein Haus. meine Frau war es schon immer wichtig das wir ihre Mutter mitnehmen, weil sie sie später auch zu Hause pflegen wollte, falls es mal dazu käme. Soweit so gut, damit hatte ich auch kein Problem. Wir übernahmen das Haus allerdings in der Form, das es unten gut ausgebaut war und ich nur noch das Obergeschoss und Dachgeschoss ausbauen mußte. Ich bin bis zum heutigen Tage nicht fertig geworden. Die Gründe hierfür sind vielfältig, denn entweder hatten wir kein Geld, weil ich keine Arbeit hatte, oder wir hatten Geld, aber ich war im Aussendienst unterwegs und mir fehlte die Zeit.

So vergingen die Jahre, es gab sehr viele Höhen und tiefen, die ich jetzt nicht alle aufzählen will, weil dies wohl den Rahmen sprengen würde. Ich hatte dann im vergangenen Jahr zum November hin meine Arbeit verloren, weil unsere Fa. dicht gemacht hatte. Und kurz vor Weihnachten offerierte mir meine Frau, das sie sich von mir trennen wollen würde.

Es läge an der ganzen finanziellen Situation. Es ging ihr nicht um Geld direkt, sondern wie ich mit den verschiedenen Situationen umging, wenn schon wieder eine Rechnung rein kam, die bezahlt werden mußte. Ich sah das Ganze immer sehr rational und sah zu, dass das was wichtiger war zuerst bezahlt wurde und das andere halt ein wenig warten mußte. Das machte ich schon seid Jahren so und meine Frau wußte dies auch. Sie jedoch ging damit immer sehr emotional um, weil sie es nicht kannte, das eine Rechnung nicht sofort bezahlt wird. Aber in unserer Situation mit dem Haus ging es halt nicht anders. Unser Fehler war einfach der und das sagte ich ihr auch, das wir ohne Rücksicht auf die jeweilige finanzielle Situation immer weiter gelebt haben. Wir haben nicht mit dem Geld um uns geworfen und auch keine großen Anschaffungen gemacht, aber halt immer normal weitergelebt.

Bedingt durch die Tatsache nun, dass sie damit emotional nicht mehr umgehen konnte wollte sie sich schon kurz vor Weihnachten vergangenen Jahres von mir trennen. Ich bat sie damit noch bitte bis nach Weihnachten zu warten wegen der Kinder. Sie kam der Bitte nach und zu Silvester war sie plötzlich wie ausgewechselt. Kein Wort mehr von Trennung sondern von komm wir probieren es nochmal. Meine Freude war groß. Dann kam wieder eine nicht bezahlte Rechnung ins Haus, es ging um 30,-€, das war das Ende. Nun war sie nicht mehr davon abzubringen, das wir uns trennen.

Ich muss dazu sagen,alles im ruhigen und in Freundschaft, der Kinder wegen, also kein Rosenkrieg oder so.

Aber jetzt kommt mein Problem. Es ist bereits meine 2. Ehe, die erste war ohne Kinder. Schon bei der ersten sagte ich, ich heirate nur einmal. Jetzt geht auch diese Ehe in die Brüche und ich fang mit 48 wieder bei Null an. Mit nichts, keine Möbel nichts. Die Kinder, sie fehlen mir so. Ich hatte zum ersten Mal nach dem Arbeitsplatzverlust eine enge Binduing zu ihnen aufgebaut. Was mir vorher aufgrund meiner vielen Aussendiensttätigkeiten nicht oder nur schwer möglich war. Und jetzt...alles weg. Ich kann mir stellenweise derzeit noch nicht einmal Bilder von ihnen oder ihr anschauen ohne das gleich das Wasser fließt. Die Krönung passierte mir gestern im Sportstudio, als ich bei einer Pause ein trauriges Lied hörte, an meine Frau und die Kinder dachte und mir plötzlich die Tränen liefen. Völlig unkontrolliert. Das gleiche wenn ich die Stimme meiner kleinen Tochter am Telefon höre usw. usw. usw.

Alles in allem eine sehr ....Situation. Ich habe zeitgleich mit der Trennung einen Lehrgang angefangen und wohne derzeit in einem Lehrgangsheim ca. 350 km von der alten Heimat entfernt. es gibt Zeiten, gerade am WE, da fühlt man sich so völlig allein und fragt sich, hey, was mach ich hier eigentlich noch. Wozu das alles noch, für wen. Ich liebe meine Frau und die Kinder immer noch von ganzem Herzen. Neuhlich sagte jemand zu mir: hey warte ab, wen ihr erstmal räumlich getrennt seid ränkt es sich vielleicht wieder ein. Ich glaube eher nicht, den als ich sie einmal in den vergangenen Wochen fragte was sie für mich noch empfindet sagte sie: Freundschft. Ich denke das sagt alles....oder?

Wie seid ihr mit solch einer Trennungssituation umgegangen, was hat Euch geholfen was habt ihr gemacht. Ich flüchte mich gerade in den Sport, aber es gibt immer wieder Augenblicke des Nachdenkens und des Überlegens. Eigentlich lebe ich jetzt hier so vor mich hin ohne zu wissen wie es es weitergehen soll bzw. wie ich mit dieser Situation umgehen soll. Vielleicht könnt ihr mir ja sagen was ihr gemacht habt, wie ihr mit der Situation der Trenung von Frau und Kind umgegangen seid. Ganz fürchterlich wird auch Ostern sein. Ich werd mich riesig auf die Mäuse freuen, graule mich aber jetzt schon vor dem Abschied.

Danke an jene, die sich die zeit genommen haben dies zu lesen.

24.03.2012 21:13 • #1


A
Hab mir eben deine Geschichte durchgelesen weil ich selber mit trennungsschmerzen zu kämpfen habe

und wie ich feststellen muss, egal ob 20, 13 oder 4 jahre zusammen, es tut immer sehr weh

Fühl dich gedrückt!

Ich kann sehr gut nachfühlen wie es dir geht, auch ich fühl mich oft so wie du. Auch bei mir fliesen hier und da tränen. Mal geht es gut, dann wieder ein rückfall

Diese leere von der du sprichst, die frage wozu man alles noch macht...kenne ich sehr gut
so geht es uns allen

Es hilft wohl wirklich nur ablenken, sport, freunde treffen, ausgehen, etwas unternehmen

25.03.2012 00:56 • x 1 #2


A


Trennung nach 12 Jahren Ehe

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A
Zitat von maltmk:
Aber jetzt kommt mein Problem. Es ist bereits meine 2. Ehe, die erste war ohne Kinder. Schon bei der ersten sagte ich, ich heirate nur einmal. Jetzt geht auch diese Ehe in die Brüche und ich fang mit 48 wieder bei Null an. Mit nichts, keine Möbel nichts.

Vielleicht könnt ihr mir ja sagen was ihr gemacht habt, wie ihr mit der Situation der Trenung von Frau und Kind umgegangen seid. Ganz fürchterlich wird auch Ostern sein. Ich werd mich riesig auf die Mäuse freuen, graule mich aber jetzt schon vor dem Abschied.


willkommen

fühle dich gedrückt. ich kann gut nachvollziehen wie es dir geht. habe selbst zwei lange beziehungen hinter mir. das ab und an tränen fliessen ist gut, denn trauer ist da und will verarbeitet werden.

das deine frau dich verläßt weil du die wertigkeit der zu zahlenden rechnungen anders siehst als sie - halte ich für unecht - deshalb trennt man sich nicht und nimmt den kindern ihren vater.
das hättet ihr anders regeln können - deine frau brauchte wohl einen aufhänger. vielleicht ist wichtiges unter dem teppich geblieben und unzufriedenheit machte sich breit - dazu der oft graue alltag - da kann liebe verloren gehen.

es lohnt sich in jedem alter dem leben eine neue richtung zu geben - es muss nicht schlechter sein - nur anders. und es braucht seine zeit um dahin zu kommen. dir stehen später alle türen offen und es braucht nicht viel um glücklich zu sein - glück findet in uns selbst statt - durch unsere innere einstellung zu uns selbst und damit zum leben.

dir wird auch ein teil des gemeinsamen haustrats zustehen, so das du für den anfang das wichtigste erhälst. lasse dir zeit für die verarbeitung, die es braucht und setzte dir kleine, erreichbare ziele. baue dir ein neues leben auf - wir haben nur eins und das ist nur kurz. sport ist gut, es baut spannungen ab und gibt kraft, die du brauchen wirst!

schaue positiv nach vorn - alles ändert sich wieder - sogar der größte kummer!

alles liebe und gute!

25.03.2012 02:51 • x 1 #3


M
Vielen Dank Euch beiden für diese aufmunternden Worte!

@ Andy, ich glaube Du hast recht, es ist egal wieviel Jahre es waren. Wie muß es erst denen gehen, die nach 25 Jahren verlassen werden und dann noch wegen einem anderen z.B. .

@ Alena, das mit den Tränen ist ja grundsätzlich auch ok. Das Problem war nur, zu dem Zeitpunkt wo ich noch bei der Familie war und feststand, das wir uns trennen, kamen sie dann manchmal völlig unkontrolliert. Das lag dann wohl daran, das meine Frau und ich schon wußten das es so kommen wird, aber noch nicht mit den Kindern gesprochen hatten. Und diese lachenden Kinderaugen um sich zu haben mit dem Wissen, der Papa wird bald nicht mehr da sein und sie wissen noch von nix, das hatte mich echt belastet. Aber wir wollten es ihnen gemeinsam sagen und wir haben ihn auch nicht gesagt wer sich von wem trennt, damit sie nicht Partei ergreifen könen. Ich denke mal das war der richtige Weg. Wir hatten versucht in Bezug auf die Trennung alles zum Wohl der Kinder auf den Weg zu bringen, so gut es halt geht, wenn es um dieses Thema geht.

Grundsätzlich sollte man natürlich nach vorne schauen. Aber das mit dem halben Haushalt is ja dann auch so eine Sache. Ich weiß sie ist eine gute Mutter und würde alles für unsere Kinder tun. Was soll ich ihr da nehmen? Den Fernseher, die Stereoanlage? Das sind alles Dinge, die man(n) sich nach und nach wieder holen kann. Mir was es wichtig das es ihr soweit gut geht, den wenn es ihr gut geht, geht es auch den Kindern gut.

Und was das mit der innneren Einstellung angeht....da muß ich wohl erst noch hin. Sich selbst wieder finden, sehen das man es auch wieder allein schaffen kann. Klar war man ja auch mal Single und das ging auch. Aber und da geht es anderen mit Sicherheit auch so, die in so einer Situation sind oder waren, ging mit der Trennung auch ein Lebensplan kaputt. Jetzt gilt es diesen neu zu schreiben. Aber wem erzähl ich das.

Interessanterweise war mein Motto immer Wegen Kindern bleib ich nicht mit einer Frau zusammen, wenn es nicht mehr klappt Meine Frau wußte von diesem Motto. Mittlerweile war ich zwar von diesem Motto abgekommen, aber nun hat sie es sich angeeignet. Was den Grund angeht, bin ich mir ehrlich gesagt auch sehr unsicher. Wir haben wirklich sehr viele Höhen und tiefen durchlebt, dagegen ist das mit dem Geld eigentlich ein Klacks. Ich nenne nur ein Beispiel: Es gab eine Zeit, noch vor unseren Kindern, wo ich relativ viel Alk. konsumiert und mich dementsprechend verhalten hatte. Ich habe sie nie geschlagen oder bin gewalttätig ihr gegenüber geworden, aber man hatte schon recht heftige Auseinandersetzungen. Und im Dusel sagte ich öfter mal, ach laß mich doch in Ruhe. Genau das tat sie nicht. Sie blieb immer bei mir, hielt immer zu mir. Oder auch bei dem Verlust des Arbeitsplatzes vor vielen, vielen Jahren auch da war sie es die sagte, komm das stehen wir schon durch. Und auch eine Fehlgeburt unseres ersten Kindes standen wir gemeinsam durch usw. usw. Und jetzt das, so eine Reaktion.

Aber weißt Du, ich habe sie gesehen, sie hatte einen regelrechten Nervenzusammenburch wegen dieser Angelegenheit zu Hause, sie schrie nur noch, schlug sich gegen den Kopf, gegen die Wand usw. . Es ging soweit das ich dieMesser vom Tisch nahm weil ich Angst hatte, sie macht Blödsinn. Ich nahm sie in den Arm ich hielt sie fest.....

Man sollte vielleicht dazu sagen das sie Türkin ist und von Hause schon sehr impulsiv ist. Hinzu kommt, das wir in einem Ort wohnten, wo fast jeder jeden kennt. Und sie sagte immer nur, das sie ihr Gesicht verloren hätte und stellenweise Ängste ausgestanden hatte wenn sie Einkaufen war. Ich hatte ja gut reden, ich war ja immer Arbeiten und unterwegs, allein letztes Jahr fast 9 Monate in Bayern und nur am WE zu hause.

Ich dachte auch erst es hat einen anderen Grund. Aber ich denke bei ihr ist es wirklich dieser. Ich wollte auch lange nicht glauben das das der Grund sei. Aber wir gehen wie gesagt sehr freundschafftlich miteinander um. Mit den Kindern zusammen brachten wir auch meine Sachen jetzt zu dem Ort wo ich meinen Lehrgang absolviere, damit die Mäuse sehen, wo ist Papa und wie geht es ihm dort, ist er gut untergekommen.

Und wir unterstützen uns auch soweit es geht, weil sie ja nun auch zu den ganzen Ämtern und ein haufen Zeuch auf den Weg bringen muß. Aber letztendlich hat sie es sich so ausgesucht, aber das habe ich nie zu ihr gesagt. Irgendwann in einem Gespräch konnte ich mich auch mal nicht zurück halten, da sagte ich ihr, das sie den Kindern den Vater nehmen würde. Das hatte sie sehr getroffen, weil sie ihren Vater durch einen Unfall mit 5 Jahren verloren hatte. Aber leztenendes ist es ja so.

Aber es tut halt schon weh. Ich habe bereits einen Sohn, der jetzt 22 geworden ist. Seine Mutter verließ mich, da war er 6 Monate alt, das letzte mal sah ich ihn mit 3 Jahren und das war es dann. Wir waren zum Glück nicht verheiratet. Jetzt habe ich wieder zwei Kinder und ich habe schon so viel verpaßt weil ich ständig im Aussendienst war, aber irgendwie mußte der Kühlschrank ja voll werden. Jetzt bin ich wieder in der Situation, das ich vieles nicht oder nur am Rande mitbekommen werde. Und das tut echt weh.

Aber da ich auch ein Meister des Verdrängens bin werde ich versuchen mich auf den Lehrgang zu konzentrieren. Und bekanntermassen soll die Zeit ja auch alle Wunden heilen.

Vielen vielen dank für Eure Unterstützung und Euch noch einen sonnigen Sonntag

25.03.2012 11:09 • #4


K
Hallo maltmk,

kannst du mir sagen wie lange eure trennung zurückliegt?

ich finde du klingst sehr gefasst...wie du schon schreibst bist du ein verdrängungskünstler...aber versuche dir auch momente zu schaffen wo du deinen gefühlen freien raum schaffst! wo du versuchst einen schmerz zu ertragen und anzunehmen.. denn sonst kommt es dann wenn du es am wenigsten gebrauchen kannst

ich ziehe immer den hut vor solche verlassenen wie dich - wo gemeinsame kinder, immobilien usw usw zusammen angeschafft wurden. wo also soviel bindet. ihr müsst doch so stark sein um das alles zu realisieren das das jetzt wieder getrennt werden muss...behördengänge getan werden müssen - und alles gegen den eigenen willen?!?

ich wünsche dir auf jeden fall viel kraft für die nächste zeit...schreibe hier deinen frust und alles was dich bewegt nieder - es hilft! siehe es als persönliches tagebuch

25.03.2012 12:17 • x 1 #5


M
Hallo Kämpfer,

also das erste Mal erfahren habe ich es kurz vor Weihnachten. Dann hatten wir Weihnachten wegen der Kids abgewartet, Silvester gab es nochmal kurz Hoffnung für mich und ca. 2 Wochen danach traf sie dann ihre Entscheidung. Effektiv allein bin ich jetzt seit ca. 3 Wochen, oder um es genau zu sagen seit dem 05.03. . Das war der Tag wo mich meine Frau und die Kids hier in die Lehrgangsunterkunft gebracht haben, gut 350 km entfernt.

Klar hätt ich auch sagen können, hey Trennung..ich soll gehen..warum...nö ich bleibe. Ich hab 6 Jahre meiner Kraft in dieses Haus gesteckt, warum sollte ich gehen. Aber das Ergebnis kann man sich wohl an 5 Fingern ausrechnen was dann passiert wäre. Genau das, was wir nicht wollten. Sie hatte sich ihre Entscheidung in den Kopf gesetzt und war nicht davon abzubringen. Uns waren die Kinder am wichtigsten. Und das haben wir glaube ich ganz gut hin bekommen, wenn man in solch einer Situation von gut überhaupt reden kann.

Und was die Ämter angeht, also ich hab es da wesentlich ruhiger. Mein Lehrgang ist soweit alles abgesegnet, Unterkunft ist auch finanziell geregelt, alles durch die Arge. Könnt mich also theoretisch jetzt auf den Lehrgang konzentrieren. Dachte auch das das klappt und ich voll ausgelastet sein werde. Dem ist leider (noch) nicht so, dem zu folge habe ich viel Zeit nach zu denken...grauenvoll.

Sie mußte jetzt hart kämpfen, Hartz IV beantragen, Wohngeld beantragen, Mietvertrag mit der Mutter schliessen damit Wohngeld fließt, Kinderzuschuss beantragen und ..naja, sich weiter um die Bezahlung der vereinbarten Raten kümmern, was ich sonst immer gemacht habe. Ach ja und da wären noch zwei Kinder, das Haus und meine Schwiegermutter um die sie sich kümmern muß. Und ganz nebenbei noch ihr Teilzeitjob in einem 25 km entfernten Ort. Also ich weiß nicht wer mehr zu bedauern ist. Aber wie sagte neulich zu mir jemand, selbst geschafftes Leid.

Nein aber im Ernst, ich bewundere sie, wie sie das alles unter einen Hut bekommt. Und es scheint sich, bis auf die Tatsache, das sie sich jetzt um ALLES kümmern muß, zu Haus nicht viel verändert zu haben, außer das ich nicht da bin. Mein Sohn , 9 Jahre, kompensiert es einfach mit der Tatsache, Papa war früher auch nur am WE zu Hause nach der Arbeit. Jetzt arbeitet er halt ein wenig mehr und kommt nur noch einmal im Monat nach Hause. Meiner Tochter, mit ihren 5 Jahren, fällt das Ganze doch schon ein wenig schwerer. Und ich... mich kuschel jeden Abend mit den beiden kleinen Teddys, die mir meine Mäuse mitgegeben haben.....mit 48.

Aber wie gesagt wo es geht versuchen wir uns auch zu unterstützen. So zahl ich z.B. jetzt noch die Hausrate für den nächsten Monat, weil sie noch kein Geld vom Amt hat, damit es keinen Streß mit der Bank gibt. Das verrechnen wir dann mit dem Unterhalt und was drüber is zahlt sie mir dann später zurück. Oder sie hatte auch geschaut wie sie mir noch Dinge die ich brauche besorgen könnte. Oder kurz bevor ich los fuhr kamen auch bei ihr die Tränen als es darum ging, das es mir doch auch in der Ferne gut gehen sollte. Mit einer der Gründe warum sie mich hierher gefahren hat, um zu sehen wie es mir hier geht. So ganz egal bin ich ihr dann doch nicht, weil ich halt auch der Vater ihrer Kinder bin und sie sagte, dass das auch immer so bleiben soll.

Viele haben uns gelobt, wie toll wir doch damit umgehen und wie klasse das is das wir nur an das Wohl der Kinder denken. Und wahrscheinlich gehören wir zu den 5 % der Trennugspaare wo es keinen Streit gibt um Haus Kinder etc. . Ich muß jetzt nur noch lernen mit der Situation um zu gehen. Weil wie Du schon gesagt hast, sonst kommt es irgendwann wo raus, wo es nicht hingehört. Das war auch der Grund warum ich hier geschrieben habe, um auch zu sehen, hey wie gehen andere damit um. Ich muß jetzt nur noch an den Punkt kommen wo ich weiß, es gibt kein zurück mehr. Ich hoffe immer noch das sie irgendwann sagt, ach schei. komm her. Komme mir vor wie in einem Traum, aus dem ich dann irgendwann mal aufwache und alles is so wie vorher. Noch mache ich mir Hoffnungen....manchmal. Bestimmt ein Fehler.

Auch Dir danke ich für Deine Kraftspenden Worte und wünsch Dir noch einen sonnigen Sonntag.

25.03.2012 14:02 • #6


A
hallo maltmk
Zitat von maltmk:
@ Alena, das mit den Tränen ist ja grundsätzlich auch ok. Das Problem war nur, zu dem Zeitpunkt wo ich noch bei der Familie war und feststand, das wir uns trennen, kamen sie dann manchmal völlig unkontrolliert.Und diese lachenden Kinderaugen um sich zu haben mit dem Wissen, der Papa wird bald nicht mehr da sein und sie wissen noch von nix, das hatte mich echt belastet.

gefühle zeigen sich wenn sie da sind und wollen auch gewürdigt und gelebt werden - wenn wir sie verdrängen bauen sie sich zu einem turm auf - wenn der dann ins wanken gerät, gehts es uns viel schlechter. es ist doch verständlich wenn in dieser situation tränen fliessen. du wirst immer ihr papa bleiben - und wirst eine lösung finden, damit der kontakt regelmäßig aufrecht erhalten bleiben kann.

Zitat:
Mir was es wichtig das es ihr soweit gut geht, den wenn es ihr gut geht, geht es auch den Kindern gut.
diese einstellung ehrt dich - und auch du bist wichtig - genauso die deine familie!

Zitat:
Sich selbst wieder finden, sehen das man es auch wieder allein schaffen kann. Aber und da geht es anderen mit Sicherheit auch so, die in so einer Situation sind oder waren, ging mit der Trennung auch ein Lebensplan kaputt. Jetzt gilt es diesen neu zu schreiben. Aber wem erzähl ich das.
ja genau - darum geht es jetzt. klar, so eine trennung zieht uns erstmal den boden weg - jetzt gehts darum ein neues fundament, auf das ich aufbauen kann zu schaffen. darin liegt unsere neue chance. wir verlieren etwas - und gewinnen auch gleichzeitig etwas ... es braucht nur seine zeit ... heute sprechen wir nicht mehr davon... bis das der tod uns scheidet - sondern von lebensabschnittsgefährten, von menschen und situationen - die wir gemeinsam ein stück auf unserem lebensweg mitnehmen - dann stehen wir irgendwann an einer kreuzung und jeder geht in eine andere richtung weiter.
Zitat:
Was den Grund angeht, bin ich mir ehrlich gesagt auch sehr unsicher. Wir haben wirklich sehr viele Höhen und tiefen durchlebt, dagegen ist das mit dem Geld eigentlich ein Klacks.

Aber weißt Du, ich habe sie gesehen, sie hatte einen regelrechten Nervenzusammenburch wegen dieser Angelegenheit zu Hause, sie schrie nur noch, schlug sich gegen den Kopf, gegen die Wand usw. . Es ging soweit das ich dieMesser vom Tisch nahm weil ich Angst hatte, sie macht Blödsinn. Ich nahm sie in den Arm ich hielt sie fest.....

Man sollte vielleicht dazu sagen das sie Türkin ist und von Hause schon sehr impulsiv ist. Hinzu kommt, das wir in einem Ort wohnten, wo fast jeder jeden kennt. Und sie sagte immer nur, das sie ihr Gesicht verloren hätte und stellenweise Ängste ausgestanden hatte wenn sie Einkaufen war.

das bestätigt mir - das dieser grund nur das innere fass bei ihr zum überlaufen gebracht hat. deshalb bekommt man nicht einen nervenzusammenbruch - für sie lag vorher schon sehr viel im argen.
Zitat:
Jetzt habe ich wieder zwei Kinder und ich habe schon so viel verpaßt weil ich ständig im Aussendienst war, aber irgendwie mußte der Kühlschrank ja voll werden. Jetzt bin ich wieder in der Situation, das ich vieles nicht oder nur am Rande mitbekommen werde. Und das tut echt weh.
ja, das kann ich gut verstehen. und du hast alles für deine familie mitgemacht, damit es ihr gut geht, hast du auf die nähe verzichtet und auch das sollte deine frau zu schätzen wissen. du hast lieber diesen job angenommen, als weiter arbeitslos zu sein.
Zitat:
Aber da ich auch ein Meister des Verdrängens bin werde ich versuchen mich auf den Lehrgang zu konzentrieren. Und bekanntermassen soll die Zeit ja auch alle Wunden heilen.
verdrängen ist niemals gut, denn im untergrund wirkt es ja weiter - mache es nicht - sonst könnte irgendwann Alk. wieder eine rolle spielen in deinem leben - um all den mist runterzuschlucken ...
es ist gut, dass du jetzt dich erstmal auf ein ziel ausrichten kannst, der lehrgang kann dir vielleicht neue türen öffnen und du kannst weiter planen.
die zeit heilt keine wunden, sie läßt sie nur vernarben, sodass sie nicht mehr so brennen. sie gehören mit zu der summe an erfahrungen in unserem leben.

ich wünsche dir einen angenehmen, sonnigen sonntag!

25.03.2012 15:11 • #7


M
Liebe Alena,

vielen dank für Deine Worte. Ebend hatte ich noch ein klärendes Telefonat mit ihr, was zwar so nicht vorgesehen war, aber letztendlich sich dann so gestaltet hat.

Ergebnis hieraus ist die Tatsache, dass es wohl doch nur um das finanzielle ging. Sie glaubt sie hat jetzt mehr Kraft das ganze zu bewältigen, mehr Kraft wenn ich nicht da bin als wenn ich da wäre. Obwohl ich ihr immer wieder sagte, das sich doch an der finanziellen Situation so jetzt nichts ändert wenn ich nicht da bin.

Und auch ihre Schwiegermutter sei, nachdem sie nun von dem ganzen Außmaß erfahren hat wohl enttäuscht von mir, wo sie mich vorher immer als ihren eigenen Sohn angeshehen hat, was bei Türken für einen Deutschen schon viel zu bedeuten hat.

Es tut einfach nur weh...ganz tief im Herzen, ich würd am liebsten schreien und bin völlig aufgelöst.

Zwar gibt mir meine Frau nur indirekt die Schuld, weil sie sagt, hätte sie früher reagiert, wäre es nicht soweit gekommen. Aber ich meine, was hab ich den getan. Ich bin nicht um die Häuser gezogen und hab das Geld zum Fenster rausgeschmissen und ich hab es auch nicht versoffen, wie man vielleicht denken könnte und ich hab auch nicht irgendwelche unnützen Dinge gekauft etc. . Ich hab immer versucht das Geld zusammen zu halten und das zu bezahlen was am notwendigstens war. Nicht mehr unfd nicht weniger. Was hab ich den all die Jahre nur verkehrt gemacht?

Auch ein ernuetes zusammen kommen hält sie für ausgeschlossen. Das traf mich tief ins Herz, weil das immer noch meine insgeheime Hoffnung war. Ich erzählte ihr wie ich mich fühle. Das ich zum einen nicht weiß wie es weitergehen soll, ob ich mir nun ein neues Leben aufbauen soll, oder ob ich hoffen darf (kurzform). Ihre Antwort darauf war, ich solle mir bitte ein neues Leben aufbauen. Das war wie ein Stich ins Herz und jetzt sitze ich hier und höre auch noch die falsche Musik ().

schei. was bin ich fertig. Jetzt fahr ich zu Ostern in ein Haus in dem mich eigentlich gar niemand mehr haben will, außer die Kinder. Die werden sich freuen und das wird auch der einzige Grund sein dort hin zu fahren. Sie darf ich nicht enttäuschen. Aber wie wird das sein in ein Haus zu fahren wo einen eigentlich keiner haben will und der Frau gegenüber zu stehen die man immer noch liebt und doch zu wissen, das man sie nie mehr haben können wird.

Jetzt ist genau das eingetreten was ich die ganze Zeit vermeiden wollte, völlig am Ende, am Boden zu sein, niemanden mehr zu haben für den es lohnt noch etwas auf den Weg zu bringen. Wofür bin ich noch da. Mein vater is weg, meine Mutter is weg, eine Familie hab ich nun auch nicht mehr, wo is da noch ein Sinn zu sehen. Damit ich meinen unterhalt zahlen kann? Für die Kinder da zu sein? Ich seh sie nur einmal im MOnat, ich werde soviel verpassen, soviel nicht von ihnen und mit ihnen mitbekommen, wie auch.

Ich weiß zwar das ich keien Blödsinn machen werde, aber diese Fragen stellen sich dann einem einfach. Ich hätte auch nicht übel Lust nach USA zu einem Freund zu gehen, der mir schon signalisierte, das da immer ein Platz für mich wäre. Aber das will ich widerum den Kindern nicht antun.

Aber verzeiht, ich zerflies hier sehr in Selbstmitleid, ich hab mir das was Kämpfer geschrieben hat zu Herzen genommen.

Danke das ihr mir zugehört habt.

26.03.2012 22:59 • #8


M
Jetzt ist es soweit! Morgen sehe ich nach 26 Tagen zum ersten mal meine Kinder wieder.

Aber ich fahre mit gemischten Gefühlen. Zu einen weil mir meine Ex-Frau zu verstehen gegeben hat, das meine Schwiegermutter, zu der ich eine sehr enge Bindung hatte, sehr von mir enttäuscht ist und auch meiner Ex.Frau es eigentlich egal ist das ich komme. Ich fragte sie ob es ihr was ausmacht wenn ich schon Samstag komme, sie sagte dass das egal sei, es geht ja nur um die Kinder. Also fahre ich in ein Haus wo ich eigentlich nicht willkommen bin, außer von den Kindern, die werden sich freuen.

Und das zweite ist die Tatsache das ich schon jetzt Angst vor dem Abschied habe. Ich bleibe zwar bis zum Dienstag nach Ostern, aber der Abschied wird wohl bestimmt ganz fürchterlich.

Vielleicht hat ja noch einer einen Tip, wie man mit so einer Situation umgeht, den die werde ich ja nun 1 x im Monat erleben. Das Willkommen durch die Kinder und das Abschied nehmen.

Nichts desto trotz wünsch ich Euch allen schon jetzt mal ein frohers Osterfest. Und hey, laßt Euch gesagt sein....es geht immer irgendwie weiter!

LG

maltmk

30.03.2012 19:47 • #9


M
Eigentlich läuft nun alles in einigermassen geregelten Bahnen. Ich telefoniere regelmässig mit meinen Mäusen und fahre einmal im Monat zu ihnen.

Aber was ich jetzt bezüglich des Unterhalts gehört habe schlägt ja echt dem Faß den Boden aus. Es geht nicht darum das ich nicht zahlen will, das betone ich immer wieder. Den ich zahle jetzt ja auch. Nur wie ich gerade festgestellt habe zu wenig. Ich bekomme derzeit 1400,-€ ALG I und besuche eine Qualifizierungsmaßnahme die wohl noch bis Febr. 2013 geht. Bis dato hatte ich 450,-€ als Unterhalt für die Kinder überwiesen, weil ich dachte der Selbstbehalt beträgt 950,-€. Jetzt mußte ich lernen, das der Selbstbehalt bei nicht arbeitstätigen 770,-€ beträgt. Dann kann ich natürlich auch meiner gesamten Unterhaltspflicht von 544,-€ nachkommen. Soweit so gut.

Aber der Hammer ist ja, wenn ich wieder in Arbeit komme und mein Gehalt weiterhin unter 1500,-€ bleibt und ich somit dann meiner Gesamtunterhaltspflicht nicht mehr nachkommen kann, da ja dann der SB wieder 950,-€ beträgt, das ich dann einen Nachweis erbringen muss, ob ich meiner gesteigerten Erwerbsobliegenheit nachgekommen bin. Aussagen wie: Ich habe nicht mehr Geld. Ich arbeite bereits Vollzeit und will auch noch Freizeit haben reichen da in aller Regel nicht aus.

Das würde ja im Umkehrschluss bedeuten, ich arbeite z.B. 200 Stunden im Monat, bekomme dafür 1400,-€ Netto und muß dann noch nachweisen, das ich keine andere Möglichkeit habe vielleicht noch nebenbei Pizza auszufahren.

Und da ist ja der Ehegattenunterhalt noch gar nicht drin. Kann das alles so richtig sein ? ich hatte mich gerade wieder ein wenig erholt, aber ist nochmal ein echter Schlag in die Magengrube. Vielleicht hat der eine oder andere von Euch ja hierzu noch Erfahrungswerte. Wird meine Umschulungsmaßnahme denn nun eigentlich als Arbeit gewertet, oder bin ich weiterhin erwerbslos im Sinne des Unterhaltsrechts ?

07.05.2012 18:35 • #10


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