Liebe Herzschmerz8
Ich kann sooooo super verstehen wie es dir geht.
Bei mir ist es schon einige Jahre her.
Mein Mann hatte eine Affäre mit meiner besten Freundin, die ich seit Kindertagen kenne.
Zu dem Zeitpunkt war unsere mittlerweile langjährige und bis dahin eigentlich glückliche Ehe an einem Punkt angelangt, wo jeder von uns sich nur noch um sich selbst kümmerte.
Meine Freundin (ebenfalls verheiratet) mochte meinen Mann vom ersten Tage an, als ich ihn ihr vorstellte. Er war das Gegenteil von ihrem Mann, der sehr ruhig und ernsthaft ist.
Naja - auf jeden Fall begannen sie dann eine Affäre - als Bereicherung des Alltags - als Abenteuer - endlich wahrgenommen und bewundert.
Als mein Mann bemerkte, wie ernst es ihr plötzlich wurde, beendete er es erschreckt.
Sie litt, da sie sich mittlerweile ernsthaft verliebt hatte, und sah nur noch eine Möglichkeit mich zu informieren.
Ich wollte es erst gar nicht glauben so unwahrscheinlich kam es mit vor.
Das konnte doch gar nicht sein.
Aber, es stimmte - leider.
Ich versank im Abgrund.
Nun, sie kennt mich, seitdem ich klein bin, und wusste auch wie konsequent ich Entscheidungen treffe und hoffte genau darauf. Sie glaubte, dass ich ihn verlassen würde und sie somit eventuell doch noch eine Chance hat.
Dass ich mich letztendlich für unsere Ehe entschied, nachdem mein Mann alles daran gesetzt hatte, um mich zurück zu erobern, setzte ihr sehr zu.
Okay, meine Geschichte.
Was ich allerdings sehr gut kenne, ist das schmerzhafte Gefühl des doppelten Verrats.
Es ist schlimm, wenn die beste Freundin ihr eigenes Wohl rücksichtslos vor das eigene setzt.
Es ist ja nicht nur die Wahrung ihres Wohls, sondern auch gleichzeitig die Zerstörung deiner Lebensplanung.
Dass dein Mann den Weg mitgeht, ist schon schlimm und schwer zu verdauen. Aber, dass deine beste Freundin daran beteiligt ist, macht es um ein Vielfaches schlimmer.
Damit wird dir jegliche Möglichkeit der seelischen Unterstützung entzogen. Denn genau dafür wäre deine Freundin da gewesen.
Es tut mir unendlich leid für dich.
Zu erkennen, dass die eigene Freundin ein charakterlichen Defizit hat (das hat sie!), ist schwierig.
Aber, es ist so.
Sie hätte einen anderen Weg einschlagen können.
Ich lass auch nicht: wir haben uns einfach verliebt...blablabla gelten. Alles Quatsch. Es hätte einen anderen Weg gegeben.
Aber hilft dir diese Erkenntnis?
Du kannst dich nur abgrenzen - mit einer riesengroßen Enttäuschung im Herz.
Du kannst sie nur ihrer neuen Beziehung überlassen.
Sei aber sicher, so rosig, wie sie es sich vorstellen, wird es nicht.
Es wird sie begleiten.
Das, was die dir angetan haben, wird nicht plötzlich weg sein.
Nun, ich habe dir meine Geschichte erzählt, weil ich dir auch das Ende nicht vorenthalten möchte.
Mir geht es heute wieder gut. Nach einer sehr schweren Zeit, sind mein Mann und ich wieder zusammen und führen eine bessere Ehe als zuvor.
Meine Freundin hingegen leidet heute noch.
Sie schafft es kaum mit ihren eigenen Dämonen der Vergangenheit klar zu kommen.
Scham tut weh.
Die Selbsterkenntnis, zu was man fähig ist, ist bitter.
Eine Beziehung auf Kosten der liebsten Menschen, ist nicht frei.
Das wird auch deine Freundin und deinen Mann begleiten.
Es ändert nichts an der Tatsache, aber es sei dir ein kleiner Trost.
Zitat von Herzschmerz8:Mein Ex gibt auch nicht offenen und erlich zu das sie zusammen sind er sagt immer das ist nicht wichtig.
Naja - feige eben.
Wenn ich dir einen Rat geben darf, dann grenz dich ab.
Ob dein Mann es zugibt oder sich rausredet...ist egal, wenn du es weißt.
Oder bist du dir unsicher?