Trennung nach 13 Jahre Ehe - Es tut so weh

Hallo,

Ich bin bis jetzt stiller Leser in diesem Forum. Es hat mir sehr geholfen festzustellen, dass es da draußen viele Menschen gibt, die das gleiche Schicksal mit mir teilen. Auch die Ratschläge sowie die Komentare derer, die die Situation überstanden haben und ggf ein neues Leben und sogar ein neues Glück gefunden, haben machen mir Mut.

Kurz zu meiner Geschichte:

Ich kenne meine Ex bereits aus der Schulzeit. Eher über eine Zufallsgegnung sind wir vor ca. 20 Jahren ein Paar geworden (waren beide zu der Zeit Anfang 20). Bei mir war es keine Liebe auf den ersten Blick. Doch mit der Zeit habe ich festgestellt, was für einen Juwel ich dort in meinen Händen hielt. Mir war klar, dass es die Liebe meines Lebens ist und so nahm die Geschichte ihren Lauf.

Für Sie schien ich der Mensch zu sein, mit dem sie eine Familie gründen wollte. Sie hatte damals den Wunsch, dass wir zusammenziehen. Doch ich schien (damals Mitte 20) noch nicht so weit gewesen zu sein. Nach einer längeren Reibungsphase lernte sie jemanden kennen und trennte sich daraufhin von mir.
In diesem Moment war ich offengesagt zunächst erleichtert, da die Situation auch mich belastet hat. Doch noch einigem Abstand und Selbstreflexion wurde mir klar, dass etwas in meinem Leben fehlte - SIE.

Ich habe um Sie gekämpft. Zunächst aussichtslos. Wir hatten weiterhin freundschaftlichen Kontakt und haben uns am WE getroffen und Dinge unternommen. Der Next war zu der Zeit längst Geschichte. Es gab aber zwei weitere danach. Trotzdem hielten wir Kontakt und nach gut einem Jahr sind wir gemeinsam für eine Woche in den Urlaub gefahren und sind uns dort näher gekommen. Es entwickelte sich langsam wieder eine Beziehung und wir wurden erneut ein Paar.

Nach gut zwei Jahren haben wir Ende 2005 geheiratet und unsere Ziele nach einer klassischen Familie erfüllt (Haus, Kinder Hund etc.).

Die Jahre verginge wie im Flug. Es gab sehr schöne aber auch herausfordernde Jahre, die wir gemeinsam als Team gemeistert haben.

In diesem Jahr nach dem gemeinsamen Sommerurlaub fing sie an Andeutungen zu machen. Sie hätte das Gefühl, dass wir eher wie Bruder und Schwester zusammenleben würden. Es lag eine komisch Spannung in der Luft. Ich merkte, dass irgendetwas nicht stimmte und stellte sie zur Rede. Jetzt offenbarte Sie sich. Sie hatte vor unserem Urlaub bei einem Klassentreffen jemanden kennengelernt. Unsere Beziehung wäre komplett kaput. Sie sähe keine gemeinsame Zukuft mehr und würde für den anderen Gefühle empfinden.

In diesem Moment wurde mir komplett der Boden unter den Füßen entzogen. Meine Welt brach zusammen. Wie konnte Sie auf einmal so denken und fühlen. Kurz darauf haben wir beschloßen, dass Sie auszieht. Zwei Tage später hat sie ihre Sachen gepackt und ist mit den Kinder in unsere ehemalige Wohnung zu ihren Eltern gezogen.

Ich stand völlig unter Schock und konnte es nicht glauben. Es kam mir vor wie ein schlechter Traum. Wann wache ich endlich auf und stelle fest, dass es nicht so ist. Doch es war Realität.

Seit diesem Tag (Anfang Sepmber) fiel ich immer tiefer und als ich glaubte am Boden angekommen zu sein, ging es trotzdem weiter - immer tiefer und dunkler wurde es um mich.
Ich hatte keinen Appetit und habe gut 10 Kilo an Gewicht verloren. Ihre Liebe und unsere Familie war mein Leben. Bis heute schlafe ich nicht mehr richtig. Habe keinen Antrieb. Immer nur dunkle Wolken an Himmel, selbst wenn draußen die Sonne scheint. Ohne dieses machte alles keinen Sinn mehr.

Wir habe danach noch einige male über die Sitaution gesprochen. Sie ist sofern das möglich war sehr respektvoll und würdevoll mit mir umgegangen. Erst nachdem sie sich von mir getrennt hat ist sie auf den anderen eingegangen.

Meine Versuche für die Beziehung zu kämpfen blieben erfolglos. Ich stellte fest, dass sie sich immer weiter von mir entfernte und es ihr dabei anscheinend besser ging.
Ihre Stimme, ihre Statusbilder bei Whatapp zeigten mir, dass die Trennung für sie erlösend gewirkt hat.
Diese Erkenntnis machte die Situation noch schlimmer.

Trotzdem hat sie sehr viel geweint. Sie macht sie für den Scherbenhaufen den sie hinterlassen hat verantwortlich.

In einem weiteren Gespräch gestand sie mir, dass sie ab un zu noch meine Bilder anschaut und an die gemeinsamen Tage zurückdenken würde. Sie hätte noch Gefühle für mich, könnte diese aber nicht zulassen, da sie sonst hin und her gerissen wäre. Sie wollte auch den Next nicht verletzen, weil er sie lieben würden und sie in diesem schweren Moment auffangen würde.
Keine zweite Chance für mich.

Der Next wohnt gut 450 KM entfernt, sodass sie sich lediglich am Wochenende sehen können.
Ich kenne ihn ebenfalls. Wenn ich an meinem Wochende die Kinde habe weiß ich, dass ich für sie den Babysitter spiele und ihr den Rücken freihalten.
Mich zerreißt es zu wissen, dass sie sich treffen und sich nahe kommen.

Mein Verstand erkennt die Tatsachen und sagt mir laß los!
Aber mein Herz kann das nicht. Sie ist die Liebe meines Lebens und enttäuscht mit dermaßen.
Wie kann nach so einer lang Zeit alles wegwerfen und Trümmer hinterlassen.

Manchmal hoffe ich, dass sie bald merkt, was sie für zurückgelassen hat. Aber kann es noch einmal funktionieren.

Ich bin am Ende meiner Kräfte. Früher bin ich über Wässere gegangen doch dazu fehlt mir jetzt die Kraft. Ich bekomme mein Leben nicht mehr auf die Reihe und alles leidet unter meinem Tief.
Ich habe nach 15 Jahren das Rauchen wieder angefangen und ziehe an einem schlechten Tag eine ganze Schachtel durch meine Lunge.

Gute Freunde begleiten mich. Ich habe die Möglichkeit viel über die Sache zu reden. Manche waren in der selben Situation und haben nach Jahren wieder ein neues Glück gefunden und blicken entspannt und zufrieden zurück. Einer ist sogar dankbar, dass er eine neuen Chance im Leben bekommen hat.
Ich habe auch über diverse Dating Portale und Apps viele neue Frauen kennengelernt. Diese haben mir reflektiert, dass ich doch gar nicht so ein schlechter Typ bin. Mein Ego ist wieder gestärkt. Andere Mütter habe auch schöne Töchter, doch es ist nicht so wie es einmal war.

Wann hört es endlich auf?

Nach dem 1. lesen deines Textes dachte ich mir: Gott sei dank ist das vorbei .

Sie wollte halt Kinder aber beziehungstechnisch weiß sie bis heute nicht , was sie möchte .

Was kannst du tun?
- Schmerz aushalten und zulassen
- dich im dich kümmern
- überlegen was du vom Leben und evtl einer Partnerschaft willst


Zum Thema Kinder und babysitten : hättest du schon eine neue am Start bzw bist du im Beruf , so würde auch sie für dich babysitten , wenn sie die Kids hat .

Das ist also kein rationales Argument , emotional aber nachvollziehbar.

Dein übergeordnetes Ziel sollte also sein , emotional zu heilen. Rechtlich such dir einen Anwalt , der nimmt dir vieles ab. Das meiste ist eh von Gesetz vorgegeben, Ärger dich also nicht über den Unterhalt , Umgang etc.

Bei mir ist die Trennung 10 Monate her und es dauert noch 6 Monate bis mein Leben geordnet ist. Auch das hat Einfluss auf die verarbeitungsdauer- deshalb nimm dir die Zeit.

Und was mir noch geholfen hat:

Aktzeptier den Preis

Der Preis für die liebe und vertrauen ist nunmal, dass man verletzlich ist und von Partner verletzt werden kann. Und den Partner und die Liebe für ihn - das warst du bzw jeder von uns der hier gelandet ist .
Die Alternative wäre nicht mehr zu lieben, aber will schon auf das wichtigste im Leben verzichten ?

Die Feirtage stehen jetzt vor der Tür.

Die letzten Jahren haben wir Heiligabend immer mit ihren Eltern verbracht. Es gibt dort traditionell immer hausgemachten Kartoffelsalat mit Würstchen.
Danach war für die Kinde Bescherung.

Gestern hat sich mich in einem Telefonat für Heiligabend eingeladen. Aus ihrer Sicht wäre es für die Kinde schön, wenn wir alle zusammen (inkl. Schwiegereltern) wie früher diesen Tag verbringen würden.
Da die Kinder relativ große Wünsche haben hatten wir überlegt diese gemeinsam zu erfüllen - also jeweils nur ein gemeinsames großes Geschenk.

Auf der einen Seite weiß ich ,dass es eine sehr große emotionale Herausforderung für mich wäre. Für die Kinder wäre es wunderbar.
Aber kann ist es sinnvoll für den Moment auf heile Familie zu machen?

Tief in mir ist noch ein funken Hoffnung, da es ja schon einmal wieder einen Weg zurück für uns gab.
Eventuell würde dieses Abend bei ihr Emotionen wecken sodass sie ggf wieder erkennt, wie schön es damals als Familie gewesen ist. Weihnachten ist doch eher ein sentimentaler Anlass.

Rational sehe ich aber die Tatsachen und glaube nicht, dass ich mir Hoffnungen machen sollte.

Ich weiß gar nicht wie ich mich verhalten soll. Distanz und Selbstschutz?
Egoismus ablegen und an die Kinder denken oder ggf einen Impuls setzen der bei ihr verschüttete Gefühle wieder zu Tage fördern könnte?

Ich hab das jetzt mal nur überflogen....mir kommt es vor dass sie meint was verpasst zu haben. Das ist nicht unüblich wenn man so jung zusammen kommt. Offenbar fehlt ihr die Erfahrung der Sturm und Drangzeit

Zitat von StillAlive:

Ihre Liebe

Leider hast Du Dich wohl sehr stark von Ihr abhängig gemacht. Definition über der Anderen?

Zitat von StillAlive:

Eventuell würde dieses Abend bei ihr Emotionen wecken sodass sie ggf wieder erkennt,

Sie ist im Abenteuermodus. Träum weiter....

Zitat von StillAlive:

Weihnachten ist doch eher ein sentimentaler Anlass.

Aber wohl insbesondere für Dich...

Zitat von StillAlive:

Ich habe auch über diverse Dating Portale und Apps viele neue Frauen kennengelernt.

Das ging aber flott...

Zitat von StillAlive:

Diese haben mir reflektiert, dass ich doch gar nicht so ein schlechter Typ bin.

Ego Pushing. Offenbar hast damit ein Problem. Ansonsten wäre das kein Thema

Zitat von StillAlive:

Ihre Liebe

Zitat von StillAlive:

Aber kann ist es sinnvoll für den Moment auf heile Familie zu machen?

Auch eine Familie mit getrennten Eltern bleibt in meinen Augen eine Familie. Ich finde es schön, wenn Eltern es schaffen , auf der Elternebene weiter als Team zusammen zu arbeiten. Und ich finde es auch schön, wenn getrennte Paare es schaffen, wichtige Tage für die Kinder gemeinsam zu feiern.

ABER - das setzt im allgemeinen voraus, dass beide auf der Paar-Ebene miteinander durch sind. Die Einladung jetzt annehmen mit dem heimlichen Ziel, dass es nochmal was wird zwischen Euch beiden ? Tja - vermutlich keine so gute Idee.

Andererseits - die gemeinsamen Geschenke. Wenn die ausgepackt werden, möchtest Du vermutlich dabei sein ? Vielleicht passt für Dich ein Kompromiß ? Dass Du nach dem Essen für 'ne Stunde dazu kommst ? Für die Bescherung und um mit den Kindern ein wenig zu spielen ?

Wie alt sind denn die Kinder? Das was Tiefes Meer beschrieben hat kann natürlich auch belastend sein. unabhängig ob man mit der Paarebene durch ist. Man muss ja auch bedeneken, dass auch die Eltern Zweisamkeit mit den jeweiligen Parrtnern möchten. Ich wollte nicht am Tisch mit Ex und Next sitzen. Und ich verstehe mich sogar mit ihm....

Die Kinder sind 9 und 11.
Der Next wäre nicht mit dabei. Das ist dann wahrscheinlich für die nächsten Tage geplant.

Wäre das das erste Weihnachten getrennt?

Die Trennung war Anfang September in diesem Jahr. Es wäre das erste Weihnachten und Silvester in der neuen Situation.

Dann würde ich das machen. Ich hab auch das erste Weihnachten mit Ex verbracht. Und da war Next schon aktuelle, aber nicht anwesend. Erwarte nur nicht, dass sowas Spaß macht. Ich hab mich Sch...hoch 18 gefühlt. Aber natürlich habe ich das für meine Tochter gemacht.

Aber klar sein muss, dass an diesem Tag kein Wort über Euch und die Trennung gesprochen wird. und verbinde damit keine Hoffnung, dass sie deswegen ihre Meinung ändert

ich fühle mit Dir, StillAlive
denn mir geht es ähnlich
wann es aufhört?
irgendwann? nie?
ich denke, das lässt sich nur individuell beantworten.
ich hab Männer gekannt, die sich nie davon erholt haben. Strick, oder Suff und Straße. Andere schnipsen mit den Fingern, und schwups steht die nächste auf der Matte.

Wie möchtest Du es haben?
wie möchtest Du Dein Leben leben?

ich selbst habe da für mich eine komplexe Vorstellung, die eine andere Frau in mein Leben einlädt, aber auch ohne sie funktioniert.

Bildlich dargestellt ist das mein neues Zuhause - eines, das mir niemand mehr nehmen kann. und im Augenblick bin ich auf dem Weg dorthin. und dort ist auch meine Kraft, meine höchst-eigene Power.

Du scheinst mir ein anständiger Mann zu sein, der auch nicht auf den Kopf gefallen ist, StillAlive.
Sicher hast Du Fehler gemacht, die es wert wären, sie einmal genauer in Augenschein zu nehmen, aber abseits all dieser Fragen:

wer willst Du sein?

Alles Liebe und ne Schippe Glück

Hallo AlexH,

Ich versuche die Paar- sowie Eltern ebene zu trennen.
Habe mir vorher eine strikte Kontaktsperre verordnet und nur das nötigste per WhatsApp geklärt.
Es hat nicht funktioniert. Bezogen auf die Kinder ist sprechen notwendig, um die Themen Schule, Sport, Freizeit etc zu klären.
Wenn wir Kontakt haben, geht es nur sachlich um die Belange der Kinder. Kein betteln um eine weitere Chance oder offenbaren meiner Gefühle für sie. Ich würde sie glaube ich nur langweilen.

Da wir aber 20 Jahre zusammen waren, kennt sie mich wie kein anderer Mensch. Sie erkennt an meinem Blick, Stimme etc wie es wirklich um mich steht.

Wenn ich mich dazu entscheide Heiligabend mit der Ex und den Kindern zu verbringen, werde ich mich wie du Sch.... hoch 100 fühlen und sie wird es mir ansehen.

Wie ging es dir danach. Hat es alte Wunden wieder aufgerissen?

Zitat von StillAlive:

Wie ging es dir danach. Hat es alte Wunden wieder aufgerissen?

Beschissen wie ich es nicht für möglich gehalten hätte....ja hat es....aber das leuchten der Augen meiner Tochter hat es wett gemacht. Du kannst sowas natürlich nur machen, wenn Du es durchhälst. Was sie erkennt oder nicht, darf nicht dein Problem sein. Aber so wie Du schreibst würdest Du das vorwiegend wegen der Ex machen...wenn das so ist...lass es....hol deine Kinder am ersten Feiertag....

Hallo Animo-odi,

Mit den Fehlern ist da so eine Sache. Ich glaube am Ende gehören immer zwei dazu.
Ich für meinen Teil habe viel reflektiert.

Im laufe der Zeit haben wohl meine Antennen für sie versagt. Es gab diverse Themen die sie bewegt haben. Ich habe versäumt sie hier abzuholen und ihre Gefühle und Emotionen zu hinterfragen um ihr dann helfen zu können.
Stattdessen habe ich ihre Anliegen rational betrachtet und verdrängt.
Ich glaube es lag am Alltag (Beruf, Kinder, Haus, Garten, Hund etc), der mich hat abstumpfen lassen.
Ihren Einsatz habe für viele Dinge habe ich für selbstverständlich gehalten und ihr wahrscheinlich zu wenig Anerkennung und Wertschätzung gegeben.
Doch jetzt scheint es zu spät zu sein. Vielleicht ist das was ich daraus lernen kann um in Zukunft mehr auf meine Partnerin zu achten, wenn es denn wieder ein geben sollte...

Zitat von StillAlive:

Ihren Einsatz habe für viele Dinge habe ich für selbstverständlich gehalten

Ja...das passiert...ich hab gelernt daraus...mach das auch