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Trennung nach 15 Jahren -aber wie?

G
Bisher war ich noch nie in einem Forum. Dies ist der erste Beitrag den ich mit Bitte um gedankliche Hilfe schreibe. Seit 15 Jahren sind wir zusammen. Wir sind mittlerweile beide Rentner, haben uns vor fünf Jahren ein Haus gekauft. Unsere Beziehung ist keineswegs harmonisch; aus meiner Sicht funktioniert sie auch nur, weil ich ständig meine eigenen Bedürfnisse zurück stelle. Das größte Problem ist immer wieder der Alk.. Geht es ihm gesundheitlich schlecht hört er für kurze Zeit auf. So wie in den letzten Wochen. Ungefähr 8 Wochen ohne und jetzt geht es wieder los. Ich habe keine Kraft mehr weiter mit dieser Situation so zu leben, Jeden Tag ab spätestens 14Uhr gehts los. Mal eben an den Schrank und los gehts. Es ist so furchtbar. Mit dem Alk. wird er agressiv, oder redet nur dummes Zeug usw. Ich möchte ihn gern verlassen, aber ich weiss gar nicht wie ich das machen soll. Einfach Tasche packen und erstmal ins Hotel? Bei Verwandschaft erstmal unterkommen? Wir haben ein Haus gekauft, sind beide im Grundbuch eingetragen und beide auch für die Finanzierung. Was mache ich? Ich kann mir ja keine neue Wohnung suchen, Miete und Finanzierung bezahlen.Es ist auch so, dass ich das grössere Einkommen habe. Theoretisch könnte ich allein das Haus weiter zahlen. Er wird aber niemals ausziehen. Ich habe so eine Situation noch nie erlebt. Ich weiss wirklich nicht mehr, was ich machen soll. Ich weiss aber, dass ich bald 60 werde und ich will nicht den Rest meines Lebens mit einem Alk. verbringen. Vielleicht hat jemand ja schon mal eine Lösung für sich gefunden und kann mir helfen. Vielen Dank!

07.03.2018 19:36 • #1


K
Hallo Geli59, ja das ist eine schlimme Situation. Mit einem Trinker zusammen zu leben ist quasi Vorhölle. Möglichkeiten aus meiner Sicht: Ihn zu einer Entgiftung zu drängen(wird er nicht machen,weil er hat ja nichts und findet sich total okay), du ziehst erstmal aus ,wenn möglich kostengünstig evtl. zu besagten Verwandten. Mit Drohungen ala , wenn du dich nicht änderst ziehe ich aus,wirst du wenig erreichen. am besten die Rosskur: Ausziehen, mitteilen das es so nicht geht und Konditionen aushandeln.Willste wegen einem Haus,dein Leben ruinieren? Letzlich wird er sich nicht mehr ändern; Entweder du machst das weiter so mit,wie so viele in ähnlichen Situationen, oder du sorgst für dich und lässt den Herrn alleine weiter machen.

07.03.2018 19:43 • #2


A


Trennung nach 15 Jahren -aber wie?

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G
Danke für die schnelle Rückmeldung. Ja Du hast recht, er braucht keine Therapie, sondern ich. Und wenn ich nicht so furchtbar wäre, dann müsste er ja auch nicht trinken. Ich muss vielleicht erst einmal weg, sonst wird sich gar nichts ändern. Aber ich muss sagen, vor 20 Jahren wäre ich mutiger gewesen. ?..

07.03.2018 20:03 • x 1 #3


U
*Link entfernt von Moderation*

Viel Kraft beim durchsetzen der Trennung - mit dulden hilfst Du weder Dir noch ihm, richtig erkannt.

07.03.2018 22:34 • #4


I
Oh je. Das ist wirklich eine ziemlich verzwickte Situation.

Aber - du hast selber erkannt, dass du da raus musst. Das ist ein erster wichtiger Schritt!
Schau, dass du Unterstützung und Beratung dabei bekommst. ZB oben genanntes Forum. Oder schau, dass du eine Beratungsstelle in deiner Nähe findest. Wenn du nichts konkret zum Thema Alk./Suchtberatung bzw Co-Abhängigkeit findest, gibt es Vll eine Sozialberatung (Diakonie, Caritas, AWO, ..) in deiner Nähe. Die können dir wahrscheinlich passende Adressen nennen und dir helfen, die einzelnen Schritte zu sortieren. Auch rechtlich.

Seid Ihr verheiratet? Hab ich das überlesen? Wg Gütertrennung.

Viel Kraft für die kommende Zeit!

07.03.2018 22:58 • #5


E-Claire
Guten Abend Geli.

willkommen im Forum, auch und insbesondere weil der Anlass keiner schöner ist.
Schön jedenfalls, daß Du hier bist.

also, Du magst nicht mehr so weiter machen. Weißt aber auch noch nicht so recht, wie dann.

Das ist eigentlich sehr normal.

und natürlich warst du vor 20 Jahren mutiger, aber das heißt doch einfach nur, daß es den Mut wieder zu finden gilt.

Die erste und entscheidende Frage ist, bist Du bereit sicher nicht mehr weiter zu machen?

Die Beantwortung aller anderen Fragen ist davon abhängig und mit sicher ist nicht gemeint, Du mußt nen Plan haben oder wir wissen schon alles. Sondern gemeint ist, möchtest Du etwas ändern oder aber möchtest Du ein letztes Ultimatum aussprechen?

Beides ist völlig in Ordnung, nur der Weg unterscheidet sich ein bißchen.

Und bevor ich Deine Hoffnung geweckt haben sollte, daß sich wirklich etwas durch ein Ultimatum ändert. statistisch ist das fast ausgeschlossen. Darum geht es aber auch nicht.

Es war die Frage nach der Motivation.

Es gibt einen Weg! Welchen magst Du sichtbar machen?

07.03.2018 23:35 • #6


K
Guten Morgen, na klar warst du vor xxJahren mutiger(ich übrigens auch),doch je mehr Gewöhnung,Verpflichtungen usw anstehen, desto mehr sinkt auch die Bereitschaft etwas zu verändern. Nur hast du ja mittlerweile erkannt das es so nicht weitergehen kann. Oft werden dann auch seitens des Partners Versprechen abgehalten um den vorherigen Status Quo wieder herzustellen. Nur halten die meist genauso lange, bis der sich entziehende Teil der Beziehung, wieder zurück im Boot ist.
Wenn du etwas ändern willst,dann mach es für dich und hol dir, wie schon beschrieben Unterstützung durch Beratung. Wenn er dann tatsächlich einen Entzug macht und das durchhält,kannst du schauen,ob und wie es weitergeht.
Und wegen der Hausfinanzen; Wenn du ausziehen würdest, gäbe es eine Möglichkeit,das dort anstelle deiner, ein Untermieter temporär (Student oä) einzieht ?

08.03.2018 09:22 • #7