Trennung nach 20 Jahren Beziehung

Hallo liebe Alle,
wo fang ich an!? Mein Mann und ich waren 20 Jahre zusammen, 11 davon verheiratet. Wir haben zwei gemeinsame Kinder.

In den letzten Jahren waren wir mehr Eltern als Liebespaar. Das war uns beiden bewusst, wussten aber dass auch wieder andere Zeiten auf uns zukommen. Mein Mann ist der ruhige und schweigsame, während ich das Temperament im Hintern habe. Gefühle zeigen zählte nicht so zu seinen Stärken.

Auch wenn er immer der ruhigere Part war, wurde er in den letzten Wochen noch Schweigsamer. Ich fragte des öfteren, was ihn bedrückt. Jedesmal meinte er: er sei nur knülle von der Arbeit, ansonsten sei alles in Ordnung.Am 14.07. dann der Schock. Er schaut mich an und meinte: er hat Gefühle für eine andere, ich sagte den Namen und er bestätigte mir diesen.

Ich muss dazu sagen, dass wir mehr oder minder zusammen arbeiten und die besagte Kollegin und er aufgrund der Aufgabenverteilung bis zu 50 Stunden Stunden in der Woche sehr viel miteinander zu tun haben. Das macht die aktuelle Situation nicht besser.

Sie ist so ganz anders. Sehr laut, sehr präsent, in ihrer Freizeit geht sie Wandern, was er auch immer toll findet, geht auf Festivals, ist ein Arbeitstier. Alles das was er auch ist bzw mag, ich eigentlich auch, nur fehlte die gemeinsame Zeit.

Ich verstehe nicht,wie man ohne jemals ein Wort über seine Bedürfnisse, wünsche und Vorstellungen einfach 20 Jahre weg wirft. Ohne es probiert zu haben. Von jetzt auf gleich von ich bin glücklich zu ich will die Trennung. Er sagte mir Dinge, die ich niemals im Leben aus seinem Mund gedacht hätte zu hören. Wir waren vor 17 Jahren schon einmal getrennt. Damals war ich etwas sehr kurvig, zu viel für ihn, er warf mir gegen den Kopf, er sei kein Familienmensch. Es folgte die Trennung. Er bereute diese und kämpfte wie ein Löwe. Ich habe mich wieder auf ihn eingelassen. Und Zack. Nu ist es wieder vorbei.
Ich schwanke zwischen Erleichterung, Wut, Unverständnis. Kann dies nicht so Recht nachvollziehen. Er ist so abgeklärt, als wenn es nie ein wir gegeben hätte. Als wenn er mich nie geliebt hätte. Ich dachte ich kenne ihn, aber er kommt mir so fremd vor

Hey,
Was hat er jetzt vor? Wohnt ihr noch zusammen? Wie alt sind eure Kinder? Ist die Kollegin single und will sie eine Beziehung mit ihm?

Er hat tatsächlich eine Wohnung, die er aber erstmal Malern muss. Ich bat ihn, sich so lange woanders unterzubringen. Ich ertrage seine Anwesenheit aktuell sehr schwer. Der Große wird 18 und die kleine ist 10,5 Jahre alt. Er schmetterte mir die Trennung um die Ohren und blieb wie eine Statur auf dem Balkon sitzen. Es täte ihm leid. Es sind Gefühle, dagegen kann man nichts machen. So viel ist mir bewusst. Aber ohne jeglichen Kampf die Zeit hinter sich zu lassen, tut verdammt weh.
Seine Kollegin weiß von dem Glück noch nichts, zumal sie in den letzten Beziehungen mit Frauen zusammen war und er noch nicht weiß, ob es überhaupt eine Zukunft gibt mit den beiden. Aber das ist nicht meine Baustelle. Ich bin der Meinung, dass er sich da ordentlich in etwas verrannt hat.

Hallo Rudi, Hut ab davor. Das wäre nichts für mich. Er hat letzte Nacht das erste Mal woanders geschlafen. Es war wie ein Befreiungsschlag. Es mag komisch klingen, ich weiß dass unsere Zukunft nicht mehr füreinander bestimmt ist. Zu sehr haben wir uns die letzten Jahre auseinandergelebt. Oft gesprochen, was die Zukunft bereit hält, aber nie an dem hier und jetzt gearbeitet. Das war ein riesen großer Fehler. Die Art und Weise wie das Ende kam, dass ist eine Sache die ich verarbeiten muss. Ohne das er jemals gesagt zu haben, es geht so nicht mehr weiter, ich bin unglücklich. Ich war diejenige, die immer wieder gesprochen hat, Probleme lösen wollte. Von ihm kam lediglich, ja..du hast Recht. Das war's. Ab in einer Beziehung sind immer zwei mit beteiligt, egal ob positiv oder negativ. Das schlimme ist die Unsicherheit. Was läuft da schon, läuft da überhaupt was und wenn ja wie lange? Wir sind ein gutes dreiergespann auf Arbeit. Er, die Dame seines Herzens und ich. Einerseits möchte ich mich da nicht einmischen, andererseits Brauch ich die Gewissheit um mit der Situation versuchen zu arbeiten, es anders zu verstehen. Dann denke ich mir wieder, was bringt dir das? Warum halte ich mich an den Gedanken fest, das die beiden vielleicht zueinander finden? Warum steht das so im Fokus, anstatt der Ehe nachzutrauern? vielleicht spielt mir mein Kopf auch gerade einen Streich

Ja indirekt arbeiten wir zusammen. Leider aktuell auch im selben Gebäude zum Glück in unterschiedlichen Büros.

Wenn ich ehrlich zu mir bin..Ja, leider ja. Die Hoffnung war da. Geredet wurde,aber nie etwas geändert. Ich war bereit zu kämpfen, die liebe neu entfachen zu lassen. Es kam zu spät. Das lehrt mich auf jeden Fall für die Zukunft