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Trennung nach 3,5 Jahren von Ihr aus

A
Hallo liebe Community,

auch mich hat es jetzt in dieser verdammt schwierigen Corona-Zeit erwischt: Meine Freundin hat vor zwei Wochdn mit mir nach 3,5 Jahren Schluss gemacht. Fassungslosigkeit! Schockstarre! Derzeit falle ich aus allen Wolken und der Boden wird mir unter den Füßen weggerissen. Gerne möchte ich über meine Story erzählen, vielleicht hat hier ja jemand einen guten Rat.

Wir kamen damals zusammen, als ich mich von der damaligen Freundin getrennt habe. Eine sehr unglückliche Beziehung, die auch von ihr aus beendet wurde. Ich war damals nicht traurig, denn von meiner Seite waren ebenfalls fast keine Gefühle mehr vorhanden. Dann war Silvester und ich hatte eine Nachricht von einer Dating-App auf meinem Handy. Nach zwei Wochen trafen wir uns und es war genau ein anderer Typ von Frau, den ich so bisher noch nie erleben durfte: Fröhlich, leichtfüßig, ein wahrer Sonnenschein voller Kraft. Damals war ich sehr niedergeschlagen und kam von einer Beziehung in die nächste, habe nie meine Trennungen aufgearbeitet. Wollte mich ablenken. Diesmal aber nicht so. Ich wollte verarbeiten, schauen was ich falsch gemacht habe. Meine Freunde rieten mir, keine neue Beziehung direkt einzugehen. Daher sagte ich ihr, dass ich keine Beziehung derzeit möchte und nur was Lockeres okay wäre. Wir haben an unserem ersten Date acht Stunden nur geredet und waren auf einer Wellenlänge. Sie hat sich direkt in mich verliebt und war sehr enttäuscht über meine Entscheidung, willigte aber der lockeren Sache ein. Sie gab sich in dieser Phase sehr viel Mühe, kämpfte um mich und ich, der nie was Lockeres hatte, dachte mir, wer so hart um einen kämpft, der hat eine Beziehung verdient. So habe ich ihr nach einem Monat gesagt, ich wäre bereit für eine neue Beziehung. Sie war überglücklich. Wir waren wie eine Person, haben sehr viele Dinge unternommen, könnten über alles reden und hatten sehr viel Spaß. Ich hatte damals beruflich immer woanders zu tun und war kurzzeitig immer an anderen Orten, einsam und sie hat mich jederzeit besucht und sie hat mich unterstützt. Unser gemeinsames Ziel: Eine eigene Wohnung zusammen, wo wir endlich uns was gemeinsames aufbauen können und uns nach diesen anstrengenden, aber auch tollen Jahren voller Aktivitäten ausruhen und unser Leben neu ausrichten können. Als wir uns in eine neue Stadt dann begaben: sie studierte dort und ich pendelte zur Arbeit, war der Einzug direkt sehr hart. Wir waren uns zunächst uneinig über die Stadt, ich hatte viele Sorgen über den Einzug, ob es klappt. Auch fühlte ich mich etwas fremdbestimmt durch ihre Eltern, die sämtliche Möbel spendeten und bei dem Einzug darüber entschieden, wie die Wohnung eingerichtet werden sollte. Das hat mir nicht geschmeckt und wir stritten uns in dieser Zeit sehr. Nach dem Umzug erzählte mir ebenfalls, dass sie kurz vor dem Einzug ebenfalls darüber nachgedacht hätte, sich zu trennen, denn wir waren uns nicht einig, wo wir hinziehen und stritten. Nach unserem Einzug erholten wir uns aber, knnten die Wohnung einrichten und lernten neue Freunde kennen. Leider war ich sehr abhängig von ihr, da ich keine Anknüpfpunkte in der neuen Stadt hatte, so war sie immer dafür da, neue Freunde und treffen zu engagieren. Den Haushalt hat sie ebenfals fast komplett geschmissen, da ich immer erst spät nach Hause gekommen bin. Sie hat für mich gekocht und hat alles für mich getan. Wir haben viel gemeinsam unternommen, waren draußen in der Natur und sie könnte auch durch Freunde, Familie und Sport ihren Ausgleich finden. Wir haben uns gegenseitig unterstützt und gemeinsame Pläne und Ziele geschmiedet, wie es mit uns weitergeht und wie viele Jahre wir in der neuen Stadt bleiben wollten. Ich habe von Familienplanung gesprochen und war/bin felsenfest davon überzeugt, dass ich dies auch mit ihr so wollte. Sie war mein kleiner Sonnenschein und meine beste Freundin. Wir unterhielten uns über alles. Über unsere Wünsche und Sorgen. Als es nun immer schwieriger wurde mit meinem Job (ich wollte den Job wechseln) und zurzeit sowieso große Jobunsicherheit herrschte, fiel ich echt in ein tiefes Sorgenloch. Ständig musste sie mich ablenken und mich unterstützen. Sie hat alles vorgeschlagen: Sport, Unternehmungen, gemeinsame Zeiten in der Badewanne etc. Nichts wollte so Recht für mich klappen. Auch habe ich mich in der Wohnung und von ihr eingeengt gefühlt durch viele Regeln im Haushalt und ständige Optimierungsversuche. Ich hatte keinen eigenen Zufluchtsort in der Wohnung, alles war nach ihrem Geschmack eingerichtet. Selbst wenn ich nachts in ein anderes Zimmer flüchten wollte, wollte sie jeden Streit direkt beilegen und ich wollte nur Distanz und die Nacht drüber schlafen. Denn am nächsten Morgen wäre auch wieder alles gut gewesen. Auch habe ich und sie sich gegenseitig immer danach entschuldigt, wenn wir uns gestritten haben. Ich war bereit im Haushalt auch Kompromisse einzugehen, um ihr mehr zu helfen. Aber jeder Kompromiss wurde direkt vergessen und erneut genörgelt. Alles müsste direkt passieren und zu 100%. Ich hatte keine Chance, selber etwas zu tun für sie. Wenn ich kochen wollte, hat sie kontrollierend über meine Schulter geschaut und teilweise dann selber lieber gekocht und wollte generell eine saubere Küche haben. Jeder Gegenstand in der Wohnung war mit Regeln auferlegt: ich durfte noch nicht einmal die Pflanzen gießen, weil ich hätte es ja falsch gemacht. Dennoch forderte sie, dass ich mehr tue. Es blieb aber kein Platz für mich. Auch S. wurde es unattraktiver. Erst als wir Distanz und ich aluft hatte, konnte ich selber aktiv werden und sie erobern und wir hatten sehr schönen S.. Aber im Alltag war keine Lust zu spüren, was sie sehr störte. Wir haben uns zu wenig Freiraum gegeben. Auch hat sie am Ende immer mehr eingefordert: Ich mache immer das und das, dann machst du jetzt auch das und das. Da sie aber immer 300% gab, war dies aber unrealistisch. Jetzt in der Corona-Zeit wollte sie stets nur Zuhause bleiben, all ihre Ausgleichsmöglichkeiten (Familie, Freunde, ich nur Zuhause wegen Homeoffice) fielen weg. Wir verbrachten stets die Zeit miteinander, stritten viel, bis wir uns irgendwann beleidigten und ich immer lauter wurde und aggressiv - ich hatte keine Zufluchtsmöglichkeiten, kein Ventil. Sie sagte ständig, dass ich das in den Griff kriegen sollte und sie keinen lauten und aggressiven Freund haben möchte. Ich war selber schockiert von mir und jetzt mit der nötigen distanz weiß ich, dass ich frustriert war und mich erdrückt fühlte von diesen ganzen Regeln und Versuchen mich aufzurichten. Letztendlich kam der besagte Tag, an dem wir noch im Bett gekuschelt haben und sie alleine spazieren war. Sie kam nach Stunden erst wieder und schloss sich im Badezimmer ein. Als sie öffnete, heulte sie und sprach die Trennung aus und wollte direkt mit allen Sachen zu den Eltern. Da sie zuviele Sachen dabei hatte, musste sie zweimal zum Auto und ich konnte sie beim zweiten Mal überreden, es sich doch nochmal zu überlegen und ich würde mich anstrengen. Sie hat eingewilligt und wir haben noch drei schöne Tage mit vielen tollen Sachen erlebt und ich habe mich sehr im Haushalt angestrengt. Sie war da aber auch zwischenzeitlich traurig und sagte, dass sei nicht real. Ich würde mich für sich doch nur verbiegen. Ich sagte, sie solle sich Zeit lassen und herunterkommen. Ein paar Tage später wollte sie dennoch zu ihren Eltern und ich empfand es als gute Möglichkeit Distanz zu schaffen. Als sie abreiste und wir uns noch innig und hoffnungsvoll verabschiedete war alles gut und ich voller Zuversicht. Drei Tage später rief sie mich an und sagte mir, sie kann das doch nicht und sie hätte jeden Tag Bauchschmerzen. Zwei Tage war ich wie in einer Schwerelosigkeit und konnte es nicht wahrhaben. Das war kurz vor meinem und ihrem Geburtstag ( wir haben jeweils einen Tag Unterschied Geburtstag). Als ich mit meinen Freunden reinfeierte, bekam ich ihre Nachricht in unserer Familiengruppe, dass sie sich verabschiedet. Ich war total baff und da realisierte ich, dass sie es ernst meinte. Ich weinte schrecklich. Sie gratulierte mir einen Tag später zum Geburtstag und wollte nach zwei Tagen dann das mit der gemeinsamen Wohnung klären und nun zieht sie aus. Sie will in eine WG in der gleichen Stadt, da sie noch ca. ein Jahr wegen Studium und Praktikum hier bleibt. Ich wollte mit ihr mehrere Jahre hier noch verweilen und habe derzeit gerade einen neuen Job deswegen angefangen. Nun sowas! Alleine in einer fremden Stadt. Sie sagte, sie ist komplett müde und leer, ihre Batterie ist alle. Sie wünsche sich einen Mann, der ihr Halt gibt und der sie unterstützt und nicht andersherum. Dennoch weiß ich, dass sie noch Gefühle für mich hat und aus Liebe zu mir und aus Selbstschutz die Trennung eingereicht hat. Weil ich mit mir selber im Unreinen bin und ihre Kraft immer nur genommen habe. Das hat sie ausgelaugt und der Gedanke wurde in ihr wohl immer stärker. Ich habe viel darüber nachgedacht und verstehe die Gründe, weiß, dass ich selber fest im Leben stehen und mich selbst lieben muss. Ich brauche eigene soziale Kontakte und einen Ausgleich. Eine Freundin sollte niemals der Dreh- und Angelpunkt von jemandem sein, sondern eine Ergänzung. Das habe ich in den letzten Wochen gemerkt und habe mit dem Sport angefangen, um wieder fit zu werden und einen Ausgleich zu schaffen. Wegen der schwierigen Jobunsicherheit und dem hier schon aufgebauten sozialen Strukturen haben wir uns geeinigt, dass in der Wohnung bleibe. Ich möchte nicht wieder erneut von 0 in einer neuen Stadt anfangen. Ich leide sehr unter der Trennung, weiß dass wir auf bestimmten Ebenen sehr gut zueinander passen - wir reden über alles, sind zärtlich zueinander , Unternehmen viel. Haben die gleichen Werte und Vorstellungen vom Leben. Dennoch herrschte immer dieses Ungleichgewicht durch ihre Verlustangst und mein geringes Selbstwertgefühl. Ich weiß, dass sie sich davon erholen muss und ich mich ebenfalls. Runterkommen, die Zeit Revue passieren lassen und hineinhorchen. Ich habe verstanden, dass ich mich um mich selbst kümmern muss. Ständig schwirren Gedanken in meinem Kopf, ob eine zweite Chance irgendwann realistisch ist, wenn man seine Fehler eingestanden und an sich gearbeitet hat. Ich weiß nun, was die Fehler waren und woran man anknüpfen kann. Nur leider weiß ich, dass sie sehr müde ist und wahrscheinlich sich selbst schützen möchte. Auch ist das alles erst ein paar Wochen her und wir sehen uns noch durch den Auszug. Ich weiß nicht, wie ich mich verhalten soll? Soll ich ihr zeigen, dass mir die Beziehung viel bedeutet und ich um sie kämpfen werde? Oder ist eine Kontaktsperre sinnvoll, damit sie erstmal den Kopf frei bekommt? Ich habe ihr einen Brief geschrieben, in dem ich nochmal alles erklären und ihre Gründe verstehe und weiß, warum sie Schluss gemacht hat. Diesen möchte ich ihr übergeben, weil sie am Telefon auch meinte, dass einen schreiben kann. Sie wollte immer, dass ich ihr Briefe schreiben und kreative Geschenke mache. Das hat sie auch immer für mich getan. Ich frage mich, ob es irgendwann eine zweite Chance geben wird, wenn man sich irgendwann in der Stadt über den Weg läuft. Vielleicht habt ihr ja einen guten Rat, wie ich mich in den nächsten Wochen und Monaten verhalten soll.

Vielen Dank dafür.

31.05.2020 12:55 • x 1 #1


K
Hi

dein Text ist sehr schwierig zu lesen. Struktiere bitte den Text, damit machst Du den Lesern einen großen Gefallen und erleichtert deine Gedankenführung.

Danke

31.05.2020 16:56 • #2


A


Trennung nach 3,5 Jahren von Ihr aus

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P
@alex93,

dein Text war schwierig zu lesen, daher gehe ich davon aus, dass du den Brief an deiner Freundin endlos lang geschrieben hast. Du solltest keinen Brief übergeben, dass du ihn geschrieben hast, ist gut, aber nur für dich, zum Verarbeiten, niemals in deinem derzeitigen Zustand übergeben.

Solltet ihr euch noch begegnen, dann sprich mit ihr kurz und sachlich und teile ihr mit, dass du ihre Entscheidung akzeptieren wirst, trotzdem du sie noch sehr liebst, aber sie auch verstehen kannst.
Alles ander wäre in dieser Situation falsch und würde mit Sicherheit das Gegenteil bewirken.
Gib ihr genügend Abstand zu allem, auch dir selbst, so hat jeder die Möglichkeit darüber nachzudenken, ob die Liebe wirklich reicht, um das Leben gemeinsam zu leben und mit allem zu teilen.

Wenn Zeit vergangen ist und du die notwendige Kontaktsperre konsequent durchziehst, dann gibt es vielleicht eine Chance.
Wenn sie dich wirklich noch liebt, dann wird sie dich vermissen und dich irgendwann von selbst kontaktieren und ein Treffen vorschlagen.
Aber bis dahin können Wochen vergehen vielleicht auch ein paar Monate also warte ab und nutze die Zeit für dich. Wichtig ist, dass du sie nicht in der Zeit der Kontaktsperre kontaktierst, das ist die einzige Chance, die du hast.
Nutze diese Chance, wenn du sie zurückgewinnen möchtest, alles andere treibt sie immer weiter weg von dir.
Sie muss dich vermissen, nur so hast du eine wirkliche Chance!

31.05.2020 20:11 • x 1 #3


A
Hallo Protex,

vielen Dank für deinen Rat. Entschuldige, ich habe den Text einfach runtergeschrieben im vollständigen emotionalen Rausch.

Denkst du denn, eine Kontaktsperre ist sinnvoll, wenn sie sich in der Beziehung mehr Zuneigung gewünscht hat? Ist dies dann nicht eher kontraproduktiv? Oder ist sie eher sinnvoll, um ihr zu zeigen, dass ich auch auf eigenen Beinen stehen kann und ich nicht von ihr abhängig bin? Damit sie ihre Batterie auffüllen kann und sich von den negativen Gedanken entkoppeln kann.

So oder so komme ich immer zu dem Schluss, dass sie Gefühle hat, aber sich das reichlich überlegt hat und auch viel probiert hat, mich zu unterstützen. Sie hat dann am Ende eingesehen, dass ich mich nur zu einem gewissen Grad ändern kann und ich mich eigentlich um 180 Grad drehen muss und ich zu einer Therapie immer Nein sagen würde.

Nun nur durch die Trennung wurde ich wirklich wachgerüttelt, was schief läuft. Ich ärgere mich dafür...

Danke.

01.06.2020 10:35 • #4


P
@alex93,

alles gut dafür brauchst du mir nicht danken, sah mich einfach verpflichtet dich vor einen schwerwiegenden Fehler zu bewahren. Nein dein Text war unter deinem derzeitigen Zustand völlig okay, jeder, der eine emotionale Trennung durchlebt ist in einem Tunnel, bei mir war es bestimmt nicht viel anders.

Meine Denkweise entspricht meiner Lebenserfahrung und muss nicht zwangsläufig in deinem Fall zutreffend sein. Die Tatsache ist aber so, dass sie sich aus unterschiedlichen Gründen getrennt hat.
Du selbst hast doch die Gründe der Trennung schon gut erkannt, somit hast du schon die Möglichkeit an deinen wie auch immer Fehlern zu arbeiten.

Ich kann mich da nur wiederholen, eine konsequente Kontaktsperre ist für euch beide die Möglichkeit nach einer gewissen Zeit, wieder aufeinander zuzugehen.
Kontraproduktiv wäre jetzt sie mit Worten völlig zu überfordern, möglicherweise würde sie sich verpflichtet fühlen und nur emotional entscheiden, das wäre nur eine Aufschiebung der Trennung.

Alex, wenn sie noch Gefühle für dich hat, dann wird sie auf dich zukommen. Du hast jetzt die Chance an deiner Person zu arbeiten und dafür braucht es Abstand, alles ander, wären derzeit nur kontraproduktiv.

Menschen können sich nicht wirklich ändern, sie können nur aus ihren Fehlern lernen, also lerne aus deinen Fehlern für deine Zukunft. Egal wie deine Zukunft aussehen wird, letztendlich ist das Leben immer ein Lernprozess und das ist, in jedem Alter so. Vielleicht reicht ihre Liebe für eine zweite Chance, wäre euch zu wünschen. Aber du musst auch verstehen, dass es derzeit viel zu früh ist, um sie zu kämpfen.
Schau nun nach vorne und lass dir sagen, das Leben geht oftmals seltsame Wege, aber jeder Weg ist auch ein Ziel, auf dem du, wenn du dazu bereit bist, auch viel Schönes und mit Sicherheit auch Neues begegnen wirst.

Wir alle suchen den Menschen, der unserem Leben einen Sinn gibt, aber das Leben hat immer nur soviel Sinn, wie wir selbst bereit sind, dem Leben zu geben!

01.06.2020 20:06 • #5


A
Sehr weise Worte, ich danke dir sehr dafür !

01.06.2020 20:29 • #6




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