Hallo zusammen,
dies ist der erste Beitrag von mir. Ich bin 53 Jahre alt, geschieden und habe eine 20 jährige Tochter.
Meine Tochter entstammt meiner Ehe, welche vor 6 Jahren scheiterte.
Ich zog aus dem gemeinsamen Haus aus, meine Tochter clip bei meiner Mutter, ich habe aber ein sehr gutes und regelmäßiges Verhältnis zu ihr. Wir sehen uns oft und der Kontakt ist gut.
Die Trennung der Ehe ging eher von meiner Frau aus. Ich zog im Oktober 2019 aus und bald danach brach ja Corona aus.
Im Sommer 2021 lernte ich über eine Dating App eine Frau kennen, wie sich später herausstellte, leidet sie unter Depressionen. Diese Beziehung ging etwa drei Jahre und zwar geprägt durch etliche on/off Phasen.
Es hat lange gedauert, bis ich dort herauskam und ich bin mir bewusst, dass ich mit meiner Art Helfersyndrom die Dynamik nicht zum stoppen bringen konnte, eher das Gegenteil.
Nun lernte ich Anfang des Jahres eine neue Frau kennen, fünf Jahre jünger, wie ich. Wie sich dann nach und nach herausstellte, hat sie ein sehr problematisches Verhältnis zu ihrem Adoptivsohn, den sie allein erziehend großgezogen hat. Vom Adoptivvater hatte sie sich im Alter von fünf Jahren getrennt (Alter des Sohnes).
Später hatte sie dann eine Wochenendbeziehung welche über 8 Jahre ging.
in den letzten fünf Jahren gab es wohl keinen wirklich festen Partner mehr, sie sagte, die Beziehungsanläufe scheiterten, weil sie durch die Situation mit ihrem Sohn zu sehr vereinnahmt war und dann irgendwann die Reissleine zog.
in der Kommunikation ist sie sehr aufmerksam und wir haben sehr viel per WhatsApp kommuniziert, Texte und Voicemails.
in den ersten Wochen und Monaten lernten wir uns mehr und mehr kennen, ich spürte da aber auch schon, dass sie schon einiges an Zeit für sich braucht. Spontane Treffen mit ihr waren kaum möglich. Dennoch war die Zeit, die wir miteinander verbrachten. Schön. Was mir damals schon aufgefallen ist, dass sie, wenn es um Termine oder Zeiträume, die weiter in der Zukunft liegen, Ideen über einen gemeinsamen Urlaub zum Beispiel sehr ausweichend war. Auch war es immer sehr zäh von ihr zu erfahren, was man denn für sie bedeutet, verbal also in diesen Themen sehr zurückhaltend.
Aber in der Körperlichkeit ist sie sehr zärtlich und wir liefen auch in der Öffentlichkeit immer Hähnchen halten herum. Dennoch habe ich da schon ein bisschen gemerkt, dass sie wohl mit Bindungsangst zu kämpfen hat.
Im Frühjahr zog dann auch irgendwann ihr Sohn aus in seine eigene Wohnung. Er ist im Umgang mit ihr sehr launisch und lässt seine schlechte Laune gerne mal an seiner Mutter aus. Wobei ich bei solchen Situationen nie zugegen war. sie leidet schon sehr unter dieser Situation.
Da der Adoptivvater sich mehr oder weniger komplette herausgezogen hat, ist der Junge ohne wirkliche Vaterfigur aufgewachsen, was wahrscheinlich auch eine Problematik darstellt.
Dennoch festigte sich unsere Beziehung weiter, wir waren dann auch tatsächlich ein längeres Wochenende in Hamburg. Wir haben uns gegenseitig in den Familien vorgestellt, und sie führte sich dort auch sehr gut ein.
Dennoch war es immer etwas schwierig, nach einem Wochenende über die Termine der nächsten Woche zu sprechen, sie war da immer etwas unbestimmt und meinte, man soll doch erst mal die Woche anlaufen lassen und dann sehen wir weiter. Ich fand das immer etwas befremdlich, da ich ja natürlich auch selbst meine Tage planen möchte.
Während ich ziemlich offen über meine Gefühle sprechen kann, was sie mir bedeutet oder was ich für sie empfinde sie da auch mir gegenüber sehr spärlich. Über ein ich hab dich lieb, was per WhatsApp geschrieben wurde, ging es eigentlich nie hinaus und „Schatz“ hat sie mir auch nur ein paarmal geschrieben.
Ich wollte natürlich dann schon irgendwann mal wissen, was ich ihr denn bedeute und auch da ist es sehr schwierig von ihr mehr als ein „ ja natürlich ist es schön mit uns und wenn du mir nicht bedeuten würdest, wären wir nicht so lange zusammen aber so wirklich konkret wird sie da halt nicht“ Es ist ja nicht, so dass ich ständig mit solchen Themen ankomme.
Nun war es so das wir letztes Wochenende an der Mosel verbracht haben, im Prinzip war das Wochenende schön. Aber ich habe da auch schon ein bisschen vernommen, dass sie etwas angespannter gewirkt hat.
Am ersten Abend wollte ich zärtlich mit ihr werden, da wir uns ja schon über eine Woche zuvor nicht gesehen hatten. Sie war da sehr zurückhaltend und meinte dann irgendwann. Ich müsste da doch mal mehr Initiative ergreifen. Da konterte ich, ich kann doch jetzt nicht über dich herfallen und wenn auf mein streicheln wenig bis keine Reaktion erfolgt, dann lässt man es dann halt.
Dem ganzen Volk schon eine kleine Diskussion, wo ich entgegnete, ob das vielleicht mit einer fehlenden Kompatibilität zu tun haben könnte.
Ich entgegnete, vielleicht sind wir beide auch einfach nur etwas müde und gehen erst mal schlafen, dem stimmte sie dann zu.
Der Rest des Urlaubs war eigentlich soweit in Ordnung, am Samstag hatten wir dann auch miteinander geschlafen und das war auch soweit schön.
Dennoch merkte ich schon am Sonntag, dass sie abends wieder sehr angespannt wirkte wo wir nach Hause kam, eine Flasche Wein trinken wollte und dann relativ früh ins Bett ist.
am Montagabend? Haben wir uns nicht gesehen, Dienstag war ein Abendessen mit ihrem Patenonkel angesagt. Auch hier weckte sie wieder sehr angespannt und distanziert.
Zu Hause bei ihr angekommen habe ich sie dann darauf angesprochen.
Sie könnte es nicht genau beschreiben, aber in den letzten Tagen wäre ihre Stimmung gekippt und sie könnte es auch nicht genau erklären. Diese ganze Diskussion ging natürlich weiter, sie meinte, sie ärgert sich, dass sie das Abendessen nicht einfach abgesagt hat aber dennoch standen dann diese Aussagen im Raum, dass sie weniger empfinden würde wie ich und das für sie keine Basis mehr wäre.
Das ganze, hat mich dann schon sehr geschockt, in den letzten Wochen haben mir gegenseitig die Familien kennen gelernt und auch weiter in der Zukunft liegende Termine wurden schon mal angesprochen. Auch wenn nun jeweils länger geplante Urlaube von mir und von ihr jeweils alleine anstehen und sie dann vermutlich im November noch eine Reha Kur ansteht, die für die ganze Situation rund um ihren Sohn beantragt hatte, deswegen war sie letztes Jahr auch schon mal ein paar Wochen in einer Tagesklinik.
Ebenfalls fuhr ich dann diesen Abend nach Hause, mit der Bitte, ob wir das Ganze noch mal mit ruhigen Kopf besprechen könnten und darüber schlafen.
Danach folgten, fast 48 Stunden, wo sie einfach nicht auf dieses Thema anspringen wollte. Ich hatte ihr Nachrichten geschrieben und sie ging einfach nicht darauf ein. Am Donnerstagabend kam dann als WhatsApp Text die Nachricht, dass sie die Beziehung beenden möchte.
Danach ging es noch mit ein paar Voicemails hin und her, dass ich mir nach acht monatige Beziehung schon ein aufrichtiges Ende gewünscht hätte und ich über die Dynamik der letzten Tage sehr geschockt war.
Ich hatte mich in den letzten Tagen und Wochen viel mit dem Thema Bindungsangst auseinandergesetzt und finde darin sehr viele Muster bei ihr wieder. Dennoch hat mich das ganze ziemlich aus den Schuhen gehauen und ich habe die letzten Tage kaum geschlafen.
Neulich waren wir noch mit meiner Tochter essen und alles war gut, die Mädels haben sich gut verstanden und dann passiert sowas. Ich kann es einfach nicht verstehen. Vielleicht habe ich aber auch einfach diese Problematik mit dem Sohn und ihre Belastung diesbezüglich unterschätzt.
Ich kann gerne später noch mehr nachliefern. Gehe jetzt erst mal ins Training.
Schönen Abend
12.09.2025 18:47 •
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