Trennung nach 9 Jahren - ich bin gebrochen

Hallo Zusammen,

Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll. Mein Freund von 9 Jahren hat sich vor einer Woche von mir getrennt. Wir hatten eine gemeinsame Wohnung und so viel Zukunftsvision.

Vor ca. 3 Wochen wollten wir noch ein Haus kaufen. Ich habe ihn dahingehend keinen Druck gemacht. Das kam alles von ihm - auch das wir das gemeinsam machen. Von Kindern haben wir auch gesprochen.

Als Grund nannte er mir, dass er in den letzten 1,2 Jahren immer mal wieder gezweifelt hat. Er hatte aber Angst vor meinen Reaktionen (ich habe große Verlustangst) und sich daher nicht getraut mir mir zu sprechen. Das kann ich verstehen und ich bereue mein Verhalten zutiefst. Ich habe sehr viel reflektiert und nachgedacht in den letzten Tagen. Ich will für diese Beziehung kämpfen. Ich glaube noch nicht, dass das das Ende war. Ich habe ihm einen ehrlichen Brief geschrieben indem ich alles offen gelegt habe. Außerdem Lösungsvorschläge erarbeitet wo und wie ich mir vorstelle, dass wir an unserer Beziehung arbeiten können. Ob er ihn schon gelesen hat, weiß ich aber nicht. Ich bin erstmal bei einer Freundin untergekommen möchte aber zeitnah nochmal das Gespräch mit ihm suchen. Ich kann einfach nicht akzeptieren dass unsere Beziehung zu Ende ist. Es tut so unfassbar weh und ich bin gebrochen.

Eine andere Frau steckt übrigens nicht dahinter, ich kann ihn dahingehend zu 100% vertrauen.

Ich liebe diese Mann so sehr. Was kann ich machen? Der Schmerz sitzt so tief, ich will aber gleichzeitig auch nicht heilen, weil ich ihn (uns) nicht aufgeben möchte.

Liebe Grüße

Zitat von Heartbroken95:

ich will aber gleichzeitig auch nicht heilen

ohne dem wird es aber nix, die Probleme kommen wieder - wie Pickel auch

Zitat von Heartbroken95:

wo und wie ich mir vorstelle, dass wir an unserer Beziehung arbeiten können.

finde den Fehler

Zitat von Heartbroken95:

ich habe große Verlustangst

Warum?
Bearbeite deine Baustellen

Zitat von Heartbroken95:

Als Grund nannte er mir, dass er in den letzten 1,2 Jahren immer mal wieder gezweifelt hat. Er hatte aber Angst vor meinen Reaktionen (ich habe große Verlustangst) und sich daher nicht getraut mir mir zu sprechen.

Nie mit dir vorher darüber gesprochen?

Verlustangst in welchen situationen und wie sah dein verhalten ihm gegenüber aus?

Zitat von Heartbroken95:

Eine andere Frau steckt übrigens nicht dahinter, ich kann ihn dahingehend zu 100% vertrauen.

Sagte das Mäuschen, und verschwand durch ein Loch in der Wand.....

Zitat von Heartbroken95:

Das kann ich verstehen und ich bereue mein Verhalten zutiefst

Mir tut dein Verlust sehr leid, ich halte aber nichts von weichgespültem Gerede…
In wie fern? Was hast du falsch gemacht? Er sagt er denkt schon seit zwei Jahren über Trennung nach und dass er es nicht durchzieht liegt an deiner Verlustangst? Verstehe nicht wo da dein Fehler ist?

Zitat von Heartbroken95:

Ich will für diese Beziehung kämpfen

Der weit verbreitete Irrglaube aus Hollywood, um Liebe kann man nicht kämpfen. Versetz dich in seine Lage, er hat es beendet, mit jedem erzwungenen Kontakt treibst du ihn mehr weg.

Zitat von Heartbroken95:

Ich glaube noch nicht, dass das das Ende war.

Das liegt nicht mehr in deiner Hand, du kannst nicht mehr machen. Hoffnung kann einen oben halten, in dieser schweren Zeit, aber Zuviel davon lässt uns ewig verharren…

Zitat von Heartbroken95:

Ich habe ihm einen ehrlichen Brief geschrieben indem ich alles offen gelegt habe. Außerdem Lösungsvorschläge

Und jetzt belass es dabei, du hast alle getan, jetzt läge der Ball auf seiner Seite

Zitat von Heartbroken95:

möchte aber zeitnah nochmal das Gespräch mit ihm suchen.

Lass das lieber, wie gesagt, du hast alles getan was in deiner Macht steht. Du wirst ohnehin keine finale Antwort auf deine Fragen bekommen, es folgt das nächste letzte Gespräch und wieder eins usw…

Zitat von Heartbroken95:

Ich kann einfach nicht akzeptieren dass unsere Beziehung zu Ende ist

Das wird deine große Herausforderung der nächsten Zeit, es akzeptieren zu lernen…

Zitat von Heartbroken95:

Eine andere Frau steckt übrigens nicht dahinter, ich kann ihn dahingehend zu 100% vertrauen.

Sorry aber, jaja, wenn du „eine andere Frau steckt zu 100% nicht dahinter“ hier in die Suchmaschine eingibst, löscht sich das Internet weil es so viele Treffer garnicht anzeigen kann… und am Ende komm das böse Erwachen

Zitat von Heartbroken95:

Was kann ich machen?

Leider nix… trauern, akzeptieren und irgendwann neu anfangen

Leider MUSST du akzeptieren, dass er die Beziehung nicht mehr will. Ich hoffe schwer, dass du keine Suiziddrohungen ausgesprochen hast, wenn es kritisch war, auch wenn du von Verlustangst und deinem Verhalten gesprochen hast. Im Grunde wirst du mit rationalen Arbeitsvorschlägen nichts erreichen. Wenn jemand sich trennt, dann, weil er im Normalfall aus rationellen Gründen zu einer Erkenntnis gekommen ist - und die Gefühle reichen dann meistens überhaupt nicht mehr, um das rückgängig zu machen. Das einzige, was du jetzt tun kannst, ist ihn loslassen. Kämpfen klingt immer so tapfer, aber letztendlich ist es einfach nur die fehlende Akzeptanz, die verhindert, dass der Wunsch des anderen respektiert wird. Ich kann dir nur empfehlen, Abstand, in Ruhe lassen, ihn erstmal loslassen. Mit reden und Beziehungsarbeit und argumentieren bekommst du ihn nicht wieder. Du musst wenn überhaupt seine emotionalen Erinnerungen reaktivieren, an Liebe, an Wärme, an Glück. Das wird nichts mit weinen und diskutieren und überzeugen wollen. Das stresst ihn nur. Hol erstmal Luft. Sortier dich. Tauch ab. Und auch wenn es schwer fällt, melde dich bitte nicht, schreib keine Liebesschwüre, er weiß, dass es dir schlecht geht.

Zitat von Heartbroken95:

Der Schmerz sitzt so tief, ich will aber gleichzeitig auch nicht heilen, weil ich ihn (uns) nicht aufgeben möchte.

Das ist eine ganz normale erste Reaktion bei einer ungewollten Trennung. Es ist auch normal, dass Du im Moment alle möglichen Fehler bei Dir selber siehst. Das Gehirn rattert wegen des Kontrollverlusts. Mit etwas Abstand wird diese einseitige Sicht sich ändern.

Im Moment ist Deine Aufgabe, die Phase des ersten Schocks zu überwinden und Dir dazu möglichst viel Unterstützung zu suchen. Forum ist ein guter erster Schritt.

@Heartbroken95

Hallo!
Ich kann dich voll und ganz verstehen. Auch, wenn es bei mir eine andere Geschichte ist, hat es im Endeffekt denselben Ausgang.
Ich bin noch auf dem Stand lass uns dran arbeiten, jetzt wird alles besser aber er ist mir Monate voraus und ich hänge in der Luft weil es mein Kopf nicht realisieren mag.
Mein Herz schmerzt, ich bekomme sehr schlecht Luft, mir ist schwindelig. Und gleichzeitig muss ich mich um eine neue Wohnung kümmern, was sehr schwer ist, auch weil es die Wohnungsmarktlage erschwert.
Wahrscheinlich kann man nichts machen, wenn der andere Teil für sich selbst beschlossen hat, dass das alles keinen Sinn mehr macht. Akzeptieren kann ich es nicht. Ob ich es jemals kann, ich weiß es nicht aber ich muss es versuchen und lernen.
Mittlerweile gibt es auch 2 Stimmen in meinem Kopf. Die eine spricht (weil ich einfach zu viel im Internet gelesen habe), dass irgendwann wieder alles gut wird. Er wird es schon bemerken. Während aber die andere sagt, dass das Quatsch ist, ich damit aufhören muss, mir das einzureden, denn dann wird am Ende nur noch alles schlimmer, als es schon ist.
Ich wünsche dir ganz viel Kraft. Viel Mut in der nächsten Zeit.
Fühl dich gedrückt!

@ShortyShortzn danke für deine Nachricht. Es tut irgendwie “gut” zu wissen, dass man nicht alleine ist. Auch wenn ich dir (bzw. niemanden) diesen Schmerz wünsche.
Bei mir sind es jetzt 2 Wochen. Mein Herz ist nach wie vor gebrochen, ich kann kaum schlafen (wache schweißgebadet auf) und bei der Arbeit fehlt mir jegliche Konzentration. Ich war heute auch schon kurz davor meinem Chef davon zu erzählen, damit er weiß was bei mir los ist (lockeres Arbeitsumfeld, fast nur Home Office). Habe es dann aber doch gelassen - die Tränen sieht im Home Office zum Glück niemand.
Ich vermisse meinen Freund (Ex) immer noch so sehr. Ich bin erstmal bei meinen Eltern untergekommen, in die gemeinsame Wohnung schaffe ich es nicht. Wohnungssuche ist auch bei mir sehr schwer. Habe am Donnerstag einen Besichtigungstermin, aber es fühlt sich so falsch an. Ich will das alles einfach nicht. Morgen muss ich in die Wohnung da mir noch ein paar Sachen fehlen. Auch für die Wohnungsbesichtigung ist es einfacherer, wenn ich dort auch schlafe. Hatte ihn gestern nochmal um ein Gespräch gebeten. Er meinte, dass er auf jeden Fall dafür bereit ist, da er mir gerne “helfen” möchte. Er weiß wie schlecht es mir geht. Von Kontaktsperren halte ich nicht viel. Entweder es ist vorbei oder nicht. Wir waren schon 2x mal getrennt. Er ist einmal nach 3 Monaten und einmal nach 6 Monaten wieder gekommen. Wir hatten in der Zeit keinen Kontakt. Ein 3. Mal schaffe ich das definitiv nicht - entweder wir raffen uns jetzt wieder auf (ich habe noch Hoffnung, aber sie schwindet) oder das wars. Und an alle die hier schreiben, es ist eine Frau dahinter: Nein, definitiv nicht. Dann müsste ich mich in ihn schon sehr getäuscht haben. Ich kenne die Gründe. Und genau das macht mich traurig. Es sind Gründe an denen man arbeiten muss, aber eben auch kann. Die Liebe ist nach wie vor bei uns beiden da. Es ist so eine Verschwendung. Und so unfassbar traurig. Er wird es irgendwann wieder sehen was er an mir hatte, aber jetzt grade eben nicht. Mein Herz tut so unfassbar weh.

@Heartbroken95

Ich fühle alles so, wie du es sagst.
Ich bin auch der Meinung, dass man daran arbeiten kann. Ich bin bereit, stehe in den Startlöchern. Vor 3 Wochen sind wir ja auch gemeinsam auf diesen Nenner gekommen und haben es begonnen aber alleine kann man es halt nicht schaffen.
Bis vorletzte Woche durfte ich mir auch anhören, dass er mich liebt und mich will…. Aber scheinbar ist es nur die halbe Wahrheit.
Ich wünsche mir auch, dass er merkt, was er an mir hatte aber ich glaube fast, dass das niemals sein wird.
Zeit zurück drehen wäre eine super Sache…
An sich kann ich gut schlafen, wenn ich es mir dann mal erlaube aber mittlerweile träume ich davon. Von daher ist wach sein wie schlafen nur schwer zu ertragen.
Arbeit ist nicht wirklich eine Ablenkung. Habe diese Woche Urlaub bekommen, habe es meiner Leitenden erzählt, da es bei mir kein Home Office gibt. Ist vielleicht besser so.
Zu einer Kontaktsperre muss ich noch zwingen. Ich würde am liebsten ständig schreiben. Und ständig gucke ich aufs Handy, ob er geschrieben hat aber da ist nichts…
Leider kann ich gerade absolut keine Tipps geben aber ich kann super gut und gerne mit dir zusammen jammern. Hilft mir gerade mehr, als positiver Zuspruch (auch wenn natürlich alle Recht haben).
Ich wünsche dir alles Gute und viel Kraft für die Wohnungsbesichtigung!

Ich fühle mich total gespiegelt in euren Aussagen, die Wahrheit ist hart und tut weh aber Hoffnung stirbt zu letzt. Ich glaube selbst nicht an ein absolutes aus in meiner Sache aber was soll ich dazu sagen.... Es ist hart und die letzten Wochen waren der Horror und die nächsten werden es auch noch. Wenn es euch nicht stört würde ich gerne mit etwas im Selbstmitleid baden

@ShortyShortzn

Danke für deine Nachricht. Bis eben ging es mir sogar ausnahmsweise wieder gut und ich konnte mich mit einer Serie gut ablenken. Hatte kurz die Hoffnung, dass es ab jetzt besser wird. Pustekuchen - eben wieder einen Heulkrampf bekommen, weil in der Serie etwas vorkam, was mich an ihn erinnert hat.
Auch gut zu wissen, dass du es bei deiner Arbeit erzählt hast. Ich denke morgen mache ich das auch. Hin und wieder sollte ich schon im Office erscheinen. Danke für das Mutmachen diesbezüglich. Wie lange wart ihr zusammen (wenn ich fragen darf, musst nicht antworten).

Ich weiß immer noch nicht, ob ich das Gespräch morgen mit ihm wahr nehmen soll. Zu groß die Angst vor der Enttäuschung - die kommen wird. Auch zu groß die Angst, dass es nur wieder alles neu aufreißt. Ich habe Angst in unserem gemeinsamen Bett zu schlafen…

@Vegeta es tut mir so leid, dass du auch im Club der Verlassenen bist. hier bist du aber herzlich willkommen und kannst gerne mit uns gemeinsam im Selbstmitleid baden. Wir dürfen nur alle nicht vergessen, dass wir trotzdem alle toll sind. Auch wenn wir uns grade nur wünschen, dass es genau diese eine Person sieht.